Ich beiße mir auf den Finger und rieche Blut. Ich blute nicht, es ist meine Stimmung. Alles ist auseinandergefallen. Alles ist ganz plötzlich schwarz geworden. Ich klammere mich verzweifelt and einer Stange fest, die an beiden Seite angesägt wird. Ich werde mich nichtmehr lange halten können. Meine Arme werden müde. Ich werde fallen. Fallen. Ich weiß nicht zu welcher Seite ich versuchen soll zu fliehen.
Links?
Rechts?
Soll ich mich fallen lassen?
Ich will nicht fallen. Aber ich kann es nicht verhindern.
M oder M.
Rot oder Rot.
Freund oder Freund.
Beide reichen mir die Hand, beide lächeln mir zu und sagen, ich soll keine Angst haben und zu ihnen rüberkommen.
Ich kann nicht beide erreichen.
Ich stand da, ganz belanglos, als sich die Erde auftat. Ein riesengroßer Riss tat sich auf, direkt unter meinen Füßen. Und ich bemerkte es erst, als ich nichtmehr wegrennen konnte.
Bin ich jetzt ein Verräter?
Bin ich jetzt unfähig?
Ich hatte doch gerade erst wieder den Mut gefunden, und jetzt das.
Ich hätte nicht weggehen dürfen.
Ich hätte mich nicht mit Slash ablenken dürfen.
Ich hätte es verhindern sollen.
Hätte, hätte, hätte, habe ich aber nicht. Ich will auch einen Strand habe und warme Sonne und Freunde wie Seymour und Elliot.
Wieder unreales.
Warum fällt die Welt auseinander?
„There's nothing wrong with me, maybe there is something wrong with the universe."
Ja, Beverly, irgendwie hast du Recht.
Ich wollte das alles nicht, hätte es nicht verhindern können. Was hätte ich schon tun können?
Sie abhalten?
Haha, witzig.
Halte die Erde davon ab, sich zu drehen.
Halte den Mond davon ab, sich von der Erde weg zu bewegen.
Halte Licht davon ab, Licht zu sein.
Es ist, wie es ist.
Was mich zerreißt ist die Realität.
Na komm schon, Adler, friss meine Leber. Hacke sie mir aus dem Leib und wo du grade dabei bist kannst du den ganzen Rest auchnoch haben.
Ich bin ohnehin bald in zwei Stücken. Auseinandergerissen.
Länger und älter, kürzer und jünger.
Jung kannte meinen namen als erstes.
Älter musste ihn nicht wissen.
Beide verstehen.
Das Leben ist keine Bowlingbahn, es gibt keine Kegel.
Kein Ponyhof, es gibt keine Ponys.
Nicht Wünsch-dir-Was, kein Wunsch geht in Erfüllung, nur einer.
Keine Schachtel Pralinen, es ist keine Schokolade drin.
Schenk mir Selbstvertrauen und Freude und dann reiß sie wieder von mir, wenn ich sie schon in mein herz gelegt habe.
Na super, zufrieden?
Ist das Blut auf dem Teppich noch nicht genug?
Ist die Wunde nicht schon tief genug?
Schneide ruhig weiter, der erste Schnitt ist immer der tiefste. Ich werde nichtmehr im Schatten warten können.
Ich werde nichtmehr aus Morgen warten können.
Ich werde nichtmehr
Sieben Todsünden.
Wollust, Völlerei, Stolz, Gier, Rachsucht, Neid, Trägheit.
Sieben mal sieben.
Warum brichst du vor meinen Augen auseinander Welt Neunundvierzig?
