Jeder Tag ist eine Totgeburt
Gefangen in ewiger Wiederholung

Verstumpft sind Geist und Sinn durch kreisende Bewegung
Kommen niemals vom Fleck, gebrandmarkt und erkaltet in Gegebenem

Mauern aus Regeln und Gesetzen bilden den viel zu nahen Horizont
Den niemand überblickt, niemand anzweifelt, niemand es wagt

Taub und stur auf dem vorgegebenen Weg
Den Blick unermüdlich auf die eigenen Füße gerichtet

Kein Interesse gilt dem Nächsten
Kein Interesse gilt dem Links und Rechts

Stets achtend darauf im Takt zu laufen
Den Pfad des Stroms nicht zu verlassen

Niemand hält an – niemand springt ab
Überzeugt von vorgegebener Richtung

Unwissend gefesselt in eiserne Ketten aus Tristesse
Warten alle auf den ersten Atemzug

Doch den Preis der Freiheit kennen sie nicht
Hoffend auf das Gute aus Gutmütigkeit, vertraut doch niemand dem Nächsten.

Die unendlichen Weiten liegen zu Füßen
Doch beschränkt man sich auf alt Bekanntes

Im Neuen lauert Gefahr
Dort liegt Veränderung

Versteckt ist die Freiheit in blindem Schwarz
Verhüllt von Angst und Ungewissheit

Liegt tief unter kaltem Eis
Und dennoch sichtbar für Jedermann, öffne er nur seine Augen

Sehen alle die Sterne
Hebt doch niemand den Blick

Wagt es vielleicht irgendwann der Erste mit einem winzigen Schritt
die Richtung unbekannt – das Ziel nicht festgelegt

Einer entkommt, der Rest vergeht
Warten auf das Leben, während die Zeit niemals steht

Nach Jahren, blind und stumpf erkennen sie
Wissend und hoffnungslos

Es ist zu spät, nun zu weit entfernt
Die Chance verspielt

Hätten sie doch den Blick erhoben
Den Pfad verlassen, die Welt betreten

Wären sie ausgebrochen, die Ketten gesprengt
Hätten nach Neuem gehungert, das Alte verschmäht

Nun dem Tode geweiht
Bereuen sie ihr vergeudetes Leben

Als Geißel zu Luzifers Füßen
Auf Ewig mit ansehend

Wie sich ihr Schicksal wiederholt
Bis die Welt in sich vergeht.

Tötet er sich letztendlich mit dem eigenen Gift
Hat der Mensch doch alles bezwungen, bis auf sich selbst.