„Du tust, was ich dir gesagt habe!", er zerrte mich in Richtung des düster aussehenden Manors. Ich hatte schon oft aus Erzählungen meines Vaters von diesem Haus gehört, es erschien mir noch unheimlicher als ich es mir in meinen Gedanken vorgestellt hatte. Nun standen wir vor der mächtigen Flügeltür, als ein kleiner hässlich aussehender Mann hielt die Tür weit auf. Er machte eine tiefe Verbeugung und ließ uns eintreten. Wurmschwanz. Er geleitete uns in die Eingangshalle und machte wieder eine Verbeugung. Das Manor sah von innen noch beängstigender aus, als von außen. Die Wände waren hoch und kalt, der schwarze Marmorboden war auf Hochglanz poliert und die Portraits wirkten eitel und missgünstig. „Bring uns zu deinem Herren!", donnerte mein Vater. Wurmschwanz zuckte unter dem Klang der Forderung meines Vaters zusammen: „Hier entlang, bitte." Wir schritten in den Salon, wo uns auch schon die schwarz gekleideten Todesser erwarteten.

„Ah! Nun sind auch schon die letzten meiner Freunde eingetroffen. Willkommen!" Der dunkle Lord machte eine schwungvolle Geste mit dem Arm um uns alles zu begrüßen. Ich musterte die Gestalten um mich herum mit Argwohn, sie wirkten nicht gerade friedlich oder wohlgesonnen gestimmt. Allerdings war ich das auch nicht.

Lord Voldemort kam ohne Umschweife auf meinen Vater zu: „John, mein treuer Freund! Nach all den Jahren bist du endlich wieder zu mir gekommen.", die beiden Männer umarmten sich kurz. Mein Vater blickte seinen Gebieter emotionslos an und machte ebenfalls eine Verbeugung: „Ich bin zurückgekehrt und bin Euer treu ergebener Diener, mein Lord." Der dunkle Lord nickte und machte eine Handbewegung, sodass mein Vater sich wieder erhob.

„Wir sind alle hier zusammen gekommen, um die Wünsche dreier liebender Väter zu erfüllen. Sie alle baten mich, ihre geliebten Kinder in unsere…", Voldemort hatte die Stimme erhoben und sprach nun zu allen, „… ehrenvollen Reihen aufzunehmen, um so ein weiteres Zeichen ihrer grenzenlosen Loyalität mir gegenüber darzubringen. ". Für einen Moment fixierte mich der dunkle Lord und ich blickte unbeteiligt in seine Schlangen artigen Augen zurück, dann wanderte sein Blick zu den beiden anderen Jungen. „Doch zu aller Erst möchte ich euch unsere Gäste vorstellen…" Er wandte seinen Blick wieder meinem Vater und mir zu: „Das hier ist – falls ihr ihn noch nicht erkannt habt – John Masen und seine reizende Tochter Kate Riley. Sie waren beide für einige Jahre in Frankreich untergetaucht, doch nun sind sie wieder im Lande. Willkommen zurück, mein lieber Freund. Ich bin wirklich froh, dass du wieder in meinen Kreis gefunden hast. Und mir zudem noch so ein wunderbares Geschenk mitgebracht hast: deine Tochter." Ein Raunen ging durch die Reihen der Todesser, welche mich noch mehr anstarrten. Ich erwiderte ihre Blicke kühl und beobachtete ihre Reaktionen. Dann hob der dunkle Lord eine Hand und brachte die Todesser sofort zum Schweigen, er lächelte uns gnädig zu und ging wieder schnellen Schrittes in die Mitte des Raumes.

„Herr?", eine zierliche schwarzhaarige Frau mit wilden, gar unbändigen Locken ging zögerlich in gebeugter Körperhaltung auf den dunklen Lord zu, „Wir alle fragen uns… Was hat es mit dem Mädchen auf sich? Soll so ein schwaches Ding kann doch nicht eine von uns werden?" Das musste Bellatrix Lestrange sein, sie blickte mich vernichtend an. Lord Voldemort fuhr auch schon dazwischen: „Meine liebe Bella, du ahnst ja gar nicht wie mächtig dieses Mädchen ist. Also zügle deine scharfe Zunge, ich habe noch viel mit ihr vor…" Die Schwarzhaarige zuckte unter dem Klang ihres Namens zusammen und ging in geduckter Haltung wieder an ihren Platz.

„Nun denn, des Weiteren haben wir hier den uns allen bekannten Henry Zabini und seinen Sohn Blaise. Und…", Voldemort wirbelte förmlich durch den Raum auf zwei weißblonde Gestalten zu, „unseren lieben Lucius mit seinem Sohn Draco Malfoy."

Mein Blick glitt unwillkürlich zu den beiden namentlich erwähnten Jungen, auch sie musterten mich eingehend. Der Eine – Blaise Zabini – hatte mokkafarbene Haut und warme braune Augen. Seine Haare hatten den gleichen Farbton wie seine Augen und er blickte nüchtern drein. Draco Malfoys Haut glich der eines Kranken: sie war blass, wenn nicht sogar durchscheinend. Die Haare waren platinblond und der Gesichtsausdruck stolz und erhaben. Als mein Blick den seinen traf zuckte ich für einen Moment zusammen: die sturmgrauen Augen durchbohrten mich mit einer mir unbekannten Intensität, sodass mein Herz schneller zu pochen begann. Sogleich fing ich mich wieder und widmete meine Aufmerksamkeit wieder dem dunklen Lord zu.

„Also meine Freunde… Lasst uns beginnen!", der dunkle Lord klatschte freudig in die Hände und bedeutete uns drei nach vorne zu kommen. Wir taten wie uns geheißen und gingen synchron vor unserem zukünftigen Gebieter auf die Knie. „Ihr werdet Schmerzen haben, unerträgliche Schmerzen. Es ist bis jetzt keinem gelungen nicht zu schreien…", Voldemort warf einen bedeutungsschweren Blick zu mir, ehe ich mein schwarzes Shirt soweit hochkrempelte bis der linke Unterarm frei war. Einen Moment schossen mir die unterschiedlichsten Gedanken durch den Kopf, bis ich sah, wie Voldemort seinen Zauberstab auf Blaise Unterarm drückte. Der Körperhaltung des Braunhaarigen wurde steif und kurz darauf ertönte der gellende Schrei. Blaise hatte die Augen fest zugekniffen, sein Gesicht war verkrampft und die Hände hatte er zu Fäusten geballt. Auf seinem Arm konnte man auch schon die Schlange erkennen, als der dunkle Lord seinen Zauberstab von der Haut des Jungen nahm. Sofort erstickte Blaise Schrei und er musterte mit Tränen in den Augen seinen Unterarm.

„Ein Malfoy weint nicht, vergiss das nicht!", zischte Lucius Malfoy seinem Sohn zu. Draco blickte unsicher zu seinem Vater und nickte wiederstrebend, auch er krempelte seinen schwarzen Hemdärmel hoch. Lord Voldemort packte seinen Arm und drückte die Zauberstabspitze in das Fleisch. Und der markerschütternde Schrei von Draco Malfoy folgte, auch sein Gesicht war von Schmerz gezeichnet und sein Rücken war verbogen, Krämpfe schüttelten seinen Körper. Kurz darauf war auch auf seinem Unterarm deutlich die sich ringelnde Schlange zu erkennen und der dunkle Lord ließ von ihm ab. Mich durchfuhr die Erkenntnis, dass ich nun an der Reihe war, wie ein Cruciato. Bellatrix lachte böse und ich spürte förmlich die Blicke der anderen Anwesenden in meinem Nacken. Angst packte mich, doch ich ließ mir nicht anmerken als ich meinen linken Unterarm dem dunklen Lord hinstreckte. Auch die Blicke von Draco und Blaise waren auf mich gerichtet, ich straffte meine Schultern und Voldemort zückte den Zauberstab und stach in mir in die Haut. Eine Welle des schlimmsten Schmerzes, den ich je zu spüren bekommen hatte, durchzuckte mich. Er wollte nicht aufhören, kroch unter die Knochen wie kleine heiße Nadelstiche, doch meinen Mund hielt ich fest verschlossen. Mir entschlüpfte kein einziger Schmerzenslaut, die Lippen presste ich fest zusammen und meine Augenbrauen waren zu einem Strich verschmolzen. Und ebenso schnell wie der Schmerz gekommen war, verschwand er auch wieder. Was blieb war die dunkle Schlange auf meinem Unterarm, welche ich geradezu emotionslos beobachtete.

Überraschtes Geflüstere hallte durch den großen Raum und verwunderte Blicke ruhten auf mir, ehe ich mich wieder erhob. Der dunkle Lord lachte ein dreckiges, wenn nicht sogar grausames Lachen: „Erstaunlich. Die erste, die nicht geschrien hat. Wahrlich erstaunlich. Das hat nicht einmal unsere Bella geschafft, ich beglückwünsche dich zu solch einer begabten Hexe al s Tochter, mein lieber John. Dennoch, von einer Konfessor habe ich nichts anderes erwartet."

„Eine Konfessor..!"

„Wie ist das möglich?"

„Das gibt es nicht! Sie sind seit Jahrtausenden ausgestorben!"

Erneut ging eine Welle von gemurmelten Fragen und Kommentare durch den Salon, ehe Voldemort dem Gesprochenen mit einer einfachen Geste Einhalt gebot. „Ihr habt richtig gehört, meine verehrten Freunde. Unsere liebe Katherine ist eine Konfessor, die letzte die es gibt. Durch sie fließt noch mehr magisches Blut, als wir es uns alle vorstellen mögen. Und dann noch eine Erbe Salazars Slytherins und somit ein Parselmund, es ist beeindruckend."

Mein Blick glitt über die allesamt schwarz gekleideten Hexen und Zauberer, die mich alle tuschelnd anstarrten. Meine Augenbraue schoss spöttisch und stolz nach oben, während ich ihre Mienen betrachtete. Blaise und Draco sahen mich verwundert an, ich konnte das Fragezeichen in ihren Gesichtern deutlich erkennen.

„Vielleicht sollten wir die liebe Kate ihre Kräfte demonstrieren lassen, damit ihr mir glaubt… Wurmschwanz!", die Stimme des dunklen Lords war schmeichelnd und doch zugleich schneidend und befehlend. „Ja, Meister?", Wurmschwanz ging mit leuchtendem, erwartungsvollem Gesicht auf seinen Herrn zu. Lord Voldemort lächelte ein boshaftes Grinsen: „Bring das Schlammblut her!" „Ja, Meister.", der kleine Mann huschte aus dem Zimmer und kam kurz darauf mit einem zitternden Mädchen herein. Sie blickte sich mit großen, hasserfüllten Augen im Zimmer um, schätzungsweise 17 Jahre alt. Ihr dunkelbraunes Haar hing zerzaust in Strähnen in ihr Gesicht, ihre Haut war schmutzig und sie hatte einige blutige Striemen auf ihrem Körper. Wurmschwanz schubste sie unsanft in die Mitte der Todesser, welche sie verachtend musterten. Das Mädchen sah mir für einen Moment in die Augen und ich hatte das Gefühl als würde sie in mir etwas suchen. Etwas, das mich von allen anderen Anwesenden im Raum, unterschied. Doch sie fand es nicht. Ich war nicht ihre eventuelle Retterin. Wenn es nach dem dunklen Lord gehen würde, dann wäre ich ihr Todesengel. Ich erwiderte ihren sich nach Hilfe verzehrenden Blick kühl und wandte schließlich meine Aufmerksamkeit wieder dem dunklen Lord zu.

„Das hier ist die muggelstämmige Elizabeth Gilligan, sie ist in der siebten Klasse aus Gryffindor. Sie vertritt die Ansicht, dass die ganze „Blutsache" rassistisch und ungerecht wäre. Außerdem glaubt das kleine Schlammblut, dass letztendlich doch alle gleich viel wert sind und Harry Potter ein Held ist." Die Todesser kringelten sich vor Lachen, ebenso Lord Voldemort, der amüsiert das Geschehen betrachtete. „Nun meine Liebe Elizabeth, sag uns: wie siehst du jetzt die ganze „Blutsache"? Jetzt wo du im Malfoy Manor gefangen bist und dem Tod ins Auge blickst? Hast du deine Ansicht geändert und bist zur Vernunft gekommen?", Spott lag im Tonfall Lord Voldemorts als er das Mädchen noch einmal in Augenschein nahm. Elizabeth zitterte am gesamten Körper, doch das keineswegs aus Angst. Nein, sie zitterte vor Wut. Ihre Augen waren aufgerissen, ein boshaftes Lächeln umspielte ihre blutigen Lippen. Sie streckte sich und war nun der Inbegriff von Stolz und Mut, eine wahre Gryffindor die selbst so kurz vor dem Tode keine Angst verspürte. Das braunhaarige Mädchen spuckte als Antwort auf die gestellte Frage Lord Voldemorts ihm vor die Füße. Die absolute Stille herrschte im Saal, alle warteten auf die Reaktion des dunklen Lords.

Der dunkle Lord schritt schnell und anmutig durch den Raum auf das Mädchen zu, packte sie am Kinn und brachte sie gewaltsam dazu ihm in die Augen zu sehen. „Ohja, es ist ganz klar. Gryffindors Eigenschaften sind Teil deiner Selbst, ebenso wie dein verschmutztes Blut." Elizabeth tobte förmlich, ihre ganze Miene war wutverzerrt und starrte den dunklen Lord, der sie bedrohlich im Griff hatte, hasserfüllt an.

Lord Voldemort ließ von ihr ab und er wandte sich wieder mir zu, ein schleimiges Grinsen auf den Lippen. „Kate, meine Liebe? Würdest du uns die Ehre erweisen und nun eine Kostprobe deines Könnens geben?" Der dunkle Lord deutete eine Verbeugung an und wies in Richtung Elizabeth. Meine Augen folgten seiner Handbewegung und ich fixierte das braunhaarige Mädchen erneut. Sie erwiderte meinen Blick wütend und wartete dass sich etwas tat. Ich musterte sie noch einmal gehend: „Gebt ihr ihren Zauberstab. Sie soll eine Chance bekommen." Eine sehr geringe Chance. Die Todesser blickten mich an, als ob ich den Verstand verloren hätte. Einzig und allein der dunkle Lord ging auf mich ein: „Na los. Gebt ihr ihren Zauberstab. Kate möchte eine ebenbürtige Gegnerin."

Wurmschwanz hielt ihr ihren Zauberstab entgegen, sie packte diesen und überschlug ihre Fluchtmöglichkeiten. Sie hatte keine. „Verbeugt euch voreinander. Das ist ein Duell. So verlangt es die Tradition.", donnerte auch schon Voldemort. Wir taten wie geheißen und verbeugten uns wiederstrebend voreinander. Mir war schon vornehinein klar, dass sie eine hervorragende Hexe war. Um uns herum wurde eine Art „Barriere" errichtet, damit die Zauber nicht andere treffen konnten.

Die ersten Flüche waren harmlos, einfach abzuhalten. Doch es war keine Minute vergangen und schon feuerte Elizabeth gefährliche, wenn nicht sogar ein paar unverzeihliche Flüche auf mich ab. Ihr war wohl klar geworden, in welcher Lage sie steckte. Die roten und grellgrünen Lichter preschten auf mich zu, jedoch war ich nicht umsonst Jahre meines Lebens auf genauso eine Situation trainiert worden. Ich wich ihnen durch Sprünge und Abprall Flüche aus und schaffte es immer näher an Elizabeth zu kommen. Ich stand nur noch etwa einen Meter von ihr entfernt, sie bemerkte wie nahe ich ihr war und wollte zum entscheidenden Schlag ausholen. Ihre Lippen formten bereits das ‚Avada', doch mit einer einzigen ruckartigen Bewegung packte ich ihre Zauberstabhand und mit der anderen Hand ging ich ihr an die Kehle. Aus Schock ließ sie ihre einzige Waffe fallen und sie schaute mir verwirrt in die Augen. Ich spürte das Adrenalin durch meine Körper fließen, drückte ihre Kehle noch ein wenig mehr mit der Hand zu, was zur Folge hatte, dass Elizabeth nach Luft japste. Ein letztes Mal sah ich dem Schlammblut siegessicher grinsend in die Augen, ich konnte förmlich ihre Angst riechen. Ich holte tief Luft, schloss die Augen und besann mich auf meine Kraft. Mein ganzer Körper prickelte, meine Konfessor Kraft strömte zu meiner Hand an ihrer Kehle und schwappte über. Ihr Körper erschlaffte, die Lider senkten sich und ihre ganze Zauberkraft und auch meine Konfessor Kraft strömte wieder in meinen Körper. Angewidert löste ich meinen Griff um die Kehle des toten Mädchens, richtete meine Haare und stellte mich wieder an meinen alten Platz. Emotionslos wandte ich den Blick von Elizabeths Leiche ab und blickte in das Angesicht von Lord Voldemort. „Meister."

Der dunkle Lord lachte ein wirklich dreckiges Lachen und klatsche erfreut in die Hände, ehe er schnell auf mich zuschritt: „Was für ein begnadetes Mädchen!" Voldemorts Blick wanderte zur toten Elizabeth vor meinen Füßen und er lachte noch mehr. Ich sah mich um: die Todesser wirkten überrascht und vor allem respektvoll mir gegenüber. Noch immer strömte das Adrenalin und das Triumpf Gefühl durch meinen Körper, es zauberte mir einen arroganten Ausdruck ins Gesicht.

„Nagini, Essen." Die meterlange und mehr als monströse Schlange schlängelte sich üben den tiefschwarzen Boden auf den leblosen Körper Elizabeths zu. Die ängstlichen Augen der Todesser folgten der Schlange, selbst als diese ihr Maul öffnete und mit einem widerlichen Krachen und Knacksen das Mädchen verschlang. „Meine süße Kleine…", zärtlich strich Voldemort der Schlange über den Kopf. Der Parsel war unverkennbar: „Sieh nur Nagini, deine neue Freundin Katherine", er deutete in meine Richtung und die wachsamen Augen der Schlange folgten der Bewegung. Ihre gelbgrünen Augen blickten in meine durchdringend Blauen: „Hallo Nagini." Ich verbeugte mich ehrenvoll vor der Schlange, wohl der Gefahr bewusst, die von diesem riesigen Getier ausging. „H-halllo F-felllicia." Ich verstand sie auf Anhieb und nickte ihr noch einmal respektvoll zu.

„Ich denke es konnten sich nun alle einen Eindruck über Kate's Kräfte verschaffen uns sehen wie wichtig sie noch für…" Ich ergänzte in Gedanken: ‚…mich…' „…uns sein wird. Nun denn, für heute sind wir am Ende unseres Zusammentreffens angelangt. Wir werden uns sicher bald schon wieder sehen, meine lieben Freunde!" Die Drohung Lord Voldemorts hing in der Luft, wie der Geruch eines nassen Trolls. Er lächelte uns noch gnädig zu, ehe er sich den Weg durch die Todesser bahnte und aus dem Manor stürmte. Wir vernahmen in der zurückgebliebenen Stille noch das ‚Plopp' des Apperierens und sogleich herrschte Tumult. Die Todesser taten es ihrem Meister gleich, eilten nach draußen und apperierten von dort aus. Mein Vater zog mich wieder am Arm nach draußen und kurz darauf drehte sich auch schon alles um uns herum. Wir landeten auf unserem Landsitz unweit des Malfoy`schen Manors entfernt, mein Vater stürmte ins Haus und trug den Hauselfen noch einige Dinge auf. Meine Füße machten sich selbstständig und trugen mich in mein Zimmer, ich verriegelte meine Tür, legte einige Stillezauber über den Raum und fing hemmungslos an zu schluchzen.

All das, was meine Mutter zu verhindern versucht hatte, war eingetreten.

Ich hatte wieder einmal jemand Unschuldigen getötet.

Ich hatte das dunkle Mal auf meinem Unterarm prangen.

Ich war eine von ihnen.

Und das unwiderruflich.

Als Engel geboren und zum Dämon gemacht.

Wer war ich wirklich?