Titel: Ein Geschenk
Autorin: Schattentaenzerin
Fandom: Teen Wolf
Pairing: Stiles/Derek
Rating: PG
Kategorie: Angst, Hurt/Comfort, Romanze im zweiten Teil
Inhalt: Zärtlich küsste Stiles Derek während er sich daran erinnerte, dass dies ein Geschenk war.
Disclaimer: Mir gehört nichts.
A/N: Diese Geschichte ist für die Themen-Challenge #1 in der LJ-Community deutsch_fandom geschrieben worden. Das Thema ist Harlequin und mein Prompt ist
Nr. 31.
Teen Wolf - Stiles/Derek
Stiles und Derek müssen so tun als ob sie zusammen sind. (Grund egal, aber ich mag Schnulz, Angst und h/c lieber als totalen Crack?)
Ich habe das Ganze organisiert, also sollte ich also eigentlich wissen, was Harlequin bedeutet. Das Thema habe ich trotzdem zur Hälfte verfehlt, weswegen es auch ein zweites Kapitel geben wird.
Wortanzahl: 1.042 Wörter
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Kapitel 1
Lächelnd nahm Stiles die Schüssel mit den Brokkoli entgegen, die ihm seine Mutter reichte. Um ihn herum schienen alle Mitglieder von Dereks Familie auf einmal zu reden und nur Derek selbst schien Stiles in seinem Schweigen beizustehen. Schwer lag dessen Arm auf Stiles Stuhllehne und Stiles konnte nicht anders als dankbar zu sein, Dereks Gegenwart so deutlich zu spüren.
Ohne auf den teils fragenden, teils besorgten Blick seiner Mutter einzugehen, nahm er sich etwas vom Gemüse, bevor er seinen Blick auf seinen Teller senkte.
Er wollte vieles, aber er konnte es einfach nicht. Er wollte mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester reden. Er wollte mit Dereks Familie lachen und scherzen.
Es war ein Geschenk. Nur ein Geschenk.
Dies sagte er sich immer wieder, doch die Worte hörten sich hohl und ohne Bedeutung an, während er inmitten seiner und Dereks Familie saß.
Dereks Hand ergriff die seine, die bis eben noch zur Faust verkrampft auf seinem Schoß gelegen hatte. Niemanden schien aufzufallen, dass sie Händchen hielten, aber warum sollten sie auch weiter darüber nachdenken? Hier war es schließlich normal. Eheleute hielten Händchen. Eheleute taten noch so viel mehr. Wie sich zu umarmen. Oder sich zu küssen. Oder darüber zu reden, Kinder zu adoptieren oder eine Leihmutter zu suchen. Alles Themen über die er und Derek in den letzten Stunden reden mussten.
Das war normal. Zumindest war es normal für den Derek und Stiles dieses Universums.
In ihrem eigenen Universum, wo sie beide nicht mehr als Verbündete im Kampf gegen das Alpharudel waren, sah die Normalität anders aus. Dort redeten sie zwar miteinander, aber Stiles sah Derek noch nicht einmal als Freund an. Er registrierte zwar, dass Derek attraktiv war, aber nie wäre ihm in den Sinn gekommen, Derek zu heiraten oder eine Familie mit ihm zu gründen. Zu viel war zwischen Ihnen geschehen und zu sehr schreckten ihn Dereks innere Narben ab, die trotz Dereks Sarkasmus und seiner Maske als pseudo-starker Alpha offensichtlich waren.
Dieses Problem hatte der Stiles dieses Universums eindeutig nicht.
Dieser Stiles lebte schließlich in einer Welt, in der seine Mutter überlebt hatte. Und das nur, weil er sich durch Zufall als kleines Kind mit Dereks jüngerer Schwester angefreundet hatte. Diese Freundschaft war anscheinend genug gewesen, um sein Leben und das seiner Familie für immer zu verändern. Er wusste nicht wie, aber dieser Stiles hatte offensichtlich früh herausgefunden was die Hales waren und als seine Mutter krank wurde, hatte er Dereks Mutter und Alpha Talia um Hilfe gebeten.
So hatte Stiles Jahre gehabt, um hinter die Mauer von Derek zu sehen, die hier mehr aus Arroganz bestand als aus Angst und Unfähigkeit. Star des Lacrosse-Teams, Spitzen-Schüler und Mr. Populär. Dies war der Derek dieses Universums, in welchen Kate nie ihre Klauen hatte schlagen können, da Stiles Mutter sie beide bei ihrer ersten Verabredung gesehen und sich eingeschaltet hatte.
So wurden nicht nur die Hales gerettet, sondern auch die ersten Schritte in dieser seltsamen Stiles/Derek-Dynamik eingeleitet. Eine Dynamik, die gar nicht so verdreht war, wie sie eigentlich sein sollte.
Stiles kannte nur die groben Ereignisse. Genug, um zu wissen, wer jeder an diesem Tisch war und warum er selbst auch an diesem Tisch saß. Doch obwohl er sich an Dinge erinnerte, die dieser Stiles getan hatte, konnte er sie einfach nicht in Einklang bringen mit dem, was sein Derek und ihn miteinander verband. Zu unterschiedlich waren diese beiden Leben, die er durch dieses Geschenk miteinander vergleichen durfte.
Er wünschte sich, dass sie wieder Zuhause wären. Dieses Universum war zu perfekt und zu schön. Es war ein Universum, wie er es sich immer erträumt hatte und zu wissen, dass ein anderer Stiles dieses Leben hatte...
Es ließ in ihn den Wunsch aufkommen etwas zu zerstören, bis auch dieses Leben genauso kaputt war wie sein eigenes, das an manchen Tagen nur noch aus Enttäuschung, Schmerzen und Blut zu bestehen schien.
Immer stärker umklammerte seine Hand die von Derek, während er versuchte sich zu erinnern wie dieser Stiles sich während eines Familienabendessens benahm. Machte er Scherze mit seiner kleinen Schwester und seiner besten Freundin, Dereks jüngerer Schwester? Oder fragte er seinen Vater über seinen neuesten Fall aus, während sein Schwiegervater seine Meinung als Staatsanwalt äußerte? Vielleicht würde sich dieser Stiles auch in das Gespräch zwischen Dereks Geschwistern einklinken, die gerade über ihre Professoren und Lehrer lästerten, während Stiles Mum und seine Schwiegermutter über Gerüchte bezüglich einer neuen Gruppe von Jägern redeten.
Er wusste einfach nicht wie er sich in diesem Universum benehmen sollte. Er wusste nur, dass er nicht Dereks Hand loslassen durfte. Würde er dies tun, wäre alles vorbei und seine Maske, die nur noch aus dünnem Glas zu bestehen schien, würde zerspringen.
Er klammerte sich an Dereks Hand wie an einen Rettungsring und als Derek ihrer beiden Hände hochhob, um einen Kuss auf Stiles Fingerknöchel zu drücken, da entzog er ihm seine Hand nicht, sondern legte sie auf Dereks glattrasierte Wange. Vorsichtig, als könnte die leichteste Bewegung Derek verletzen, strich er mit seinen Fingern über Dereks Haut, bevor er dessen Gesicht zu sich drehte und diese Lippen küsste, die in seinen Träumen loderndes Feuer in ihm entzündeten und nun ein Anker in dieser verrückten Welt waren.
Dereks Lippen waren weich und halfen Stiles alles um sich herum auszublenden. Das nachsichtige Seufzen seiner Eltern, die Witze seiner Schwägerinnen und Schwager und sein eigenes Herz, das in seiner Brust verrückt spielte.
Mit einem Lächeln, so falsch wie so viele andere schon zuvor und doch echter als er es sich eingestehen wollte, löste er sich von Derek. Sein Blick wich für keinen Moment von Dereks Augen, die die gleiche Verzweiflung, Trauer und Wut zeigten, wie sie auch Stiles spürte. Nur zusammen konnten sie es schaffen und so strich er ein letztes Mal zärtlich über Dereks Wange so wie es der Stiles dieses Universums vielleicht getan hätte, bevor er langsam seine Hand wegzog und sich wieder den Gesichtern seiner Familie zuwandte.
Es war ein Geschenk.
Ein Blick in ihrer beiden größten Träume. Eine Welt, in der ihre beiden Familien komplett waren. Eine Welt, in der sie beide glücklich waren. Ein Traum, aus dem sie bald wieder erwachen würden, um in ihrer Realität weiterzuleben mit dem Wissen, wie es hätte sein können.
Es war wirklich das perfekte Geschenk für sie beide.
Ende Kapitel 1
