Gestern, Heute, Morgen

Dies ist ein kurzes Ficlet, das mir während der Folgen um und nach Claire's Tod nicht mehr aus den Gedanken ging und niedergeschrieben werden wollte.

Ihr Name war Claire, Claire McLeod. Sie war eine starke Frau, hilfsbereit, kämpferisch und liebenswert.
Ich erinnere mich an ihre wunderschönen grünen Augen, ihre duftenden braunen Haare und ihr Lächeln, dieses wunderschöne Lächeln, das alle Herzen zum Schmelzen brachte. Sie hat mich in ihren Bann gerissen und ich Idiot hatte es eindeutig zu spät bemerkt. Doch konnte ich das Schicksal kennen? Hätte ich es beeinflussen können? Ich hätte es getan, wenn es möglich gewesen wäre. Ich hätte mein Leben für sie gegeben.

Sie starb bei einem Autounfall, sie wurde derart abrupt aus meinem Leben gerissen, dass ich sie nicht halten konnte. Ich konnte ihr nicht einmal mehr sagen, wie sehr ich sie liebe. Und jetzt sehe ich ihre Schwester Tess und ihre kleine Tochter Charlotte Prudence McLeod, wie sie sich im Arm halten und sich einander Trost spenden. Mich hält niemand im Arm. Nick steht zwar neben mir, doch seine Gedanken drehen sich um Tess. Ich bemerke, wie er sie ansieht, wie er sich danach sehnt, sie zu umarmen und mit ihr zusammen den Schmerz vergessen zu können. Doch ich habe niemanden. Nicht einmal Charlotte würde verstehen können, wie sehr ich ihre Mutter geliebt habe, wie sehr ich sie immer noch liebe.

Ich kann und werde sie niemals vergessen, sie nie aus meinem Herzen lassen, diese kleine Erinnerung an sie. Ich hatte sie gespürt, nur wenige Stunden bevor sie mich für immer verließ, und ich hatte ihren leblosen Körper im Arm gehalten, als Tess uns endlich an die Unfallstelle geführt hatte. Zuerst schien es mir, als würde sie nur schlafen, doch sie war kalt und erwiderte meine Berührungen nicht. Es zerriss mir das Herz, in ihre leeren Augen blicken zu müssen und zu wissen, dass sie mich nie wieder anlächeln würde.

Tess wird über den Verlust ihrer Schwester hinwegkommen, sie wird mit Charlotte wachsen und es verkraften können, für Charlotte. Doch ich? Ich habe nichts, nichts mehr, was mir über den Verlust meiner Geliebten hinweg tröstet. Doch ich werde stark sein, stark für Charlotte, stark für Tess, stark für mich selbst.
Es wird lange dauern, bis ich ihren Tod verkraftet habe. Ein Teil meines Herzens ist mit ihr gestorben, einen Teil meines Ichs ist mit ihr begraben worden.
Gestern, heute, morgen, es macht alles keinen Sinn mehr. Alles ist gleich, alles ist grau. Ich sehne mich nach dem Gestern, bin gefangen im Heute und hasse die Zukunft. Ich kann und will nicht mehr...Gestern, heute, morgen, ich bin allein.