Simple

Author's Note...
Mal ein deutscher Titel, zumindest der Arbeitstitel, den ich im PC-Raum noch hatte, war mal deutsch...Mal sehen, was am Ende dabei raus kommt...
Edit Ich mag einfach keine deutschen Titel XD

Was tut man nicht alles, wenn Animexx und vor allem die RPGs nicht so wollen wie man will...
Man erfüllt Zarashi einen Wunsch...
Und da ich ebenfalls zu den Fans von Yaten gehöre, fällt mir das noch nicht mal sonderlich schwer...
Wie könnte man den kleinen weißhaarigen Giftzwerg denn bitte auch nicht mögen?

Edit2 …sigh…Ein kleiner Kontinuitätsfehler…So was passiert eben, wenn man das Original von „To look in the mirror...and see somebody else!" in einem Anfall von geistiger Umnachtung gelöscht hat…X.X
Sorry Zarashi, jetzt stimmt's wieder
Und so gibt's nun Version 1.2…

Thanx…-
Zarashi...Extra für dich (und gegen meine Langeweile ) Ich hoffe, du hast deinen Spaß damit und ich kann dir auf diesem Wege verraten, was denn zwischen den beiden Süßen passiert ist, bevor der arme Yaten mein Leben kennen gelernt hat...
Ob er danach einen Psychiater brauchte, ist übrigens nicht überliefert...Und wenn man mich lieb bittet, dann schreib ich auch noch, wie es danach weiterging, wozu gibt es internetlose Wochenenden?
Mari...Auch wenn sie mir nicht beim Titel helfen konnte...-…Ich hab sie trotzdem lieb…xP…

Disclaimer
Sailor Moon, die vielen anderen Senshi, die Bösewichte und zum Glück auch Chibiusa gehören ganz alleine Naoko Takeuchi...
Und ich verdiene auch kein Geld hiermit...

Simple
Er könnte die Sekunden zählen.
Wie jeden Abend.
In genau vier Sekunden würde die Zimmertür neben ihm leise ins Schloss fallen. Dann würde er genau 34 Schritte hören, bevor Yaten sich dann lautstark von Taiki verabschieden würde, um dann mit genau 45 Schritten zur Tür zu gelangen, was den Kleineren ganz genau 50 Sekunden kosten würde.
Und in genau 84 Sekunden würde Yaten das Haus verlassen, und in 90 Sekunden wäre die Tür hinter ihm unwiderruflich ins Schloss gefallen.
Wieder einmal.
Wie seit zwei Wochen.
Wie jeden Abend.
Seit jener Nacht.
Manchmal wünschte der Dunkelhaarige sich wirklich, er würde das Geschehene bereuen können…Dass er sich einreden könnte, dass alles nur ein dummer Unfall gewesen wäre...Aber, immer wenn er das fast geschafft hatte, kamen die Erinnerungen an den Geschmack zurück.
Süß.
Nach der Zahnpasta.
Und er wollte mehr.
Wollte alles.
'Rums', die Zimmertür von nebenan war nun wirklich ins Schloss gefallen und die schleppenden, leicht müden Schritte entfernten sich langsam. Seiya lauschte nur kurz, immer noch tief in Gedanken versunken, und dann hörte er auch schon Yatens Stimme...Irrte er sich, oder klang sie, ebenso wie seine Schritte, müde und irgendwie traurig?...wie er sich, in einer Lautstärke, dass auch Seiya es unbedingt hören müsste, von Taiki verabschiedete, "Ich bin dann weg, Tschau!"
Die Erwiderung von Taiki, der leise und eindringlich mit ihrem Freund sprach, konnte er nicht verstehen, er wollte es ja auch gar nicht, denn er wusste ja eh schon, was dieser ihrem kleinsten Mitglied sagen würde.
"Schon wieder?"
"Sei vorsichtig."
"Trink nicht so viel."
"Wir haben morgen Schule."
„Ich mache mir Sorgen…"
Und noch so vieles mehr, innerhalb der letzten Wochen hatte Taiki so oft an Yatens Verstand, an dessen Vernunft und auch an andere Dinge appelliert. Er machte sich eindeutig große Sorgen um ihren Kleinen, und auch Seiya konnte dem nur zustimmen.
Er machte sich wirklich Sorgen um den kleinen Weißhaarigen, der jeden Abend verschwand und erst morgens, meistens völlig betrunken, wider heimkam und dann den Tag über verschlief. Yaten aß nichts mehr, er sang nicht mehr, er ging nicht mehr zur Schule, er schien nicht mehr wirklich zu leben, sondern nur noch zu existieren. Seine Augen waren blutunterlaufen, das weiße Haar hoffnungslos zerzaust und er schien unter ihren besorgten Blicken immer weiter zu verfallen und abzumagern.
Und Seiya fühlte sich unendlich schuldig daran, dass er ihn zu diesem völlig atypischen Verhalten getrieben hatte.
Mit einer Unachtsamkeit.
Einem...Kontrollverlust.
Einem Fehler.
Es war wirklich ein großer Fehler gewesen, dennoch konnte er es einfach nicht bereuen.
Diesen einzigen, ganz kurzen Moment, den sie gemeinsam erlebt hatten, hütete er, trotz seiner schrecklichen Folgen und trotz dass sein Herz schmerzhaft zu zerspringen drohte, wie einen Schatz, wie seine wirklich kostbarste Erinnerung.
Ein paar Sekunden später, fiel die Haustür denn auch wirklich leise ins Schloss.
Yaten war nun wieder verschwunden und hatte Seiya wieder mit seiner schrecklichen Sorge um den Kleineren und den quälenden Erinnerungen an einen einzigen Moment, der für ihn alles bedeutete, der aber auch alles verändert hatte, alleine gelassen.
Wieder starrte der Dunkelhaarige in dem halb dunklem Zimmer nachdenklich vor sich hin und vor seinem inneren Auge lief, wie jedes Mal, wenn er Zeit zum Nachdenken hatte, oder einfach nur müde die Augen schloss, der Abend vor zwei Wochen wieder und wieder ab.
Wieder sah er den tief und fest schlafenden Yaten vor sich.
Wieder spürte er das weiche Haar unter seinen Fingern, als er eine Strähne aus dem Gesicht des Schlafenden strich. Wie genau er wirklich in das Schlafzimmer des Kleineren gekommen war, wusste er nicht. Sein Verstand und seine Erinnerungen hatten wohl einfach ausgesetzt, als er plötzlich vor der Tür von Yatens Zimmer gestanden und sie dann ebenso plötzlich geöffnet hatte.
Erst, als seine Füße n ihn zum Bett getragen und er sich zu Yaten niedergekniet, und den Anblick genossen hatte, setzten seine Erinnerungen plötzlich wieder ein.
Seiya erinnerte sich, er hatte es damals wie heute, nicht fassen können, wie anderes der sture Yaten im Schlaf aussah. Das strenge und zumeist so schrecklich ernste Gesicht war herrlich entspannt und der Mund, aus dem meistens nur Beleidigungen kamen, war zu einem vollkommen zufriedenen Lächeln verzogen gewesen.
Blasse Lippen.
Lippen, die man hatte küssen müssen.
Sie hatten einfach nur danach geschrieen.
Danach gefleht.
Und Seiya hatte es getan.
Er hatte die Lippen geküsst.
Hatte Yaten geküsst.
Seiya lachte bitter, als er sich an den Moment als sich ihre Lippen berührte, erinnerte.
Den Geschmack von Yaten, vermischt mit Zahnpasta, er könnte ihn nie vergessen.
Und noch etwas anderes konnte er nicht vergessen.
Yaten hatte den Kuss erwidert.
Er hatte ihn zurück geküsst!
Der Dunkelhaarige war damals sehr überrascht gewesen, als der Kleinere den Kuss plötzlich zögerlich, dann aber immer deutlicher erwiderte. Und als der Größere dann doch, voller Furcht dass er sich das alles nur einbilden würde, die Augen zögerlich öffnete, begegnete ihm ein Blick aus verschlafenen grünen Katzenaugen, die auch noch völlig verwirrt und auch leicht entrückt wirkten.
Es war ein wirklich zauberhafter, unwirklicher Augenblick gewesen, aber dann war der Blick aus den grünen Augen plötzlich klarer geworden und für einen ganz kurzen Moment hatte Seiya Emotionen in den smaragdenen Seen erkennen können. Dann verloren sie aber auch schon all diese Emotionen und waren dann auch schon wieder undurchsichtig und eiskalt geworden.
Er hatte etwas sagen, sich seinem Gegenüber erklären wollen, aber Yaten hatte ihm diese Chance gar nicht erst gelassen, er hatte ihn nicht zu Wort kommen lassen, stattdessen hatte er ihn einfach zurückgestoßen, den Überraschungsmoment genutzt, und war aus Bett und Zimmer geflohen…
Und wohl auch aus dem Haus…
Und hatte Seiya alleine zurückgelassen.
Verwirrt.
Panisch.
Ängstlich.
Und immer noch mit dem Geschmack auf den Lippen.
Und mit seinen Erinnerungen.
Wo Yaten gewesen war?
Er wusste es immer noch nicht, sie sprachen seit dem nicht mehr miteinander, sie sahen sich ja auch kaum noch und jedes Mal, wenn Seiya doch einen Blick auf den Kleineren erhaschen konnte, wuchs seine Sorge um ihn. Yaten schien das aber nicht zu interessieren, denn sobald der dunkelhaarige Seiya irgendeinen Raum betrat, so konnte er sich vollkommen sicher sein, dass der kleinere Weißhaarige irgendeinen noch so banalen Grund finden würde, um zu gehen.
Selbst Taiki hatte schnell gemerkt, dass etwas vorgefallen war. Ansonsten wäre er auch blind gewesen, wie sich Seiya eingestehen musste, die Veränderungen bei Yaten waren nicht zu übersehen…Und die an ihm selber wohl auch nicht. Taiki war nicht dumm und selbst wenn er wohl nicht mit einem...mit solch einem Ereignis, wie es geschehen war, rechnen würde, so versuchte er doch immer wieder mit ihnen beiden zu reden, zwischen ihnen zu vermitteln und eine Lösung zu finden.
Aber, Yaten blockte ab.
"Es ist nichts passiert!", noch immer hörte der Leadsänger der Threelights wie Yaten abstritt, dass irgendwas passiert sei, und er hörte das falsche Lachen, dass den kalten Worten gefolgt war, noch immer in seinen Ohren klingeln, "Spiel dich doch nicht auf, als wärst du unsere Mutter, Taiki!"
Er hätte sich so gerne ausgesprochen, jemandem von seinem Kummer berichtet.
Von seinen Zweifeln.
Seiner Angst.
Und...
Von seiner Liebe...
Ja, Liebe.
Seiya war sich nun inzwischen wirklich sicher, egal was andere auch sagen würden, egal ob sie ihn verdammen oder es ihm auch verbieten würden, er liebte Yaten. Usagi...Das war nicht mehr als eine dumme Schwärmerei gewesen, vielleicht hatte er sich einfach von seinen unterschwelligen Gefühlen für seinen…Freund, den er schon so lange kannte, mit dem er früher alles geteilt hatte, ablenken wollen und was eignete sich besser dafür als die Liebe zu einer Frau, bei der er nie im Leben eine Chance gehabt hatte?
Nein, nur wenn er Yaten ansah, fühlte er sein Herz schneller schlagen.
Sein Mund wurde trocken.
Seine Gedanken rasten.
Und er konnte die Schmetterlinge in seinem Magen fühlen.
Für Yaten würde er sein Leben geben.
Für ihn würde er alles geben.
Aber, das wollte Yaten ja gar nicht.
Er hasste ihn.
Verabscheute ihn.
Wollte ihn nicht.
Noch nicht einmal in seiner Nähe.
Und, er hatte wohl auch recht damit.
Was hatte Seiya sich bloß dabei gedacht?
Was hatte ihn geritten.
Und nun?
Nun hatte er alles verloren…
Ein leises, kaum hörbares, in der herrschenden Stille aber furchtbar überlautes Geräusch schreckte den Dunkelhaarigen nun wieder auf. Als er dann die Augen aufschlug, und feststellte, dass es inzwischen früher Morgen geworden war und dass die Sonne nun langsam aufzugehen schien, bemerkte er, dass er wohl irgendwann auf seiner Couch beim Grübeln eingeschlafen war.
Müde streckte der Schwarzhaarige sich und als er dann plötzlich Taikis Stimme hörte, wusste er, was ihn geweckt hatte und was unten im Haus geschah.
Taiki war wohl wieder einmal besorgt wach geblieben, um sich zu vergewissern, dass der Weißhaarige im Morgengrauen sicher nach Hause kommen würde. Er machte das nun schon jede Nacht in den vergangenen Wochen und wirklich jede Nacht brachte er den Kleineren dann auch ins Bett.
Taiki und er sprachen nie darüber, beide wussten nicht, wie man damit anfangen sollte, aber es war dem größten der Threelights schon mehr als deutlich anzusehen, dass ihn die herrschende Situation wirklich belastete und dass er sich große Sorgen um seine beiden Freunde machte.
Etwas polterte nun unten, ein halblauter Schmerzenslaut drang zu Seiya nach oben und ein unzusammenhängendes Lallen drang an Seiyas Ohr. Dieser entschloss sich nun auch dazu zu stoßen und nachzusehen, was genau im Wohnzimmer zu passieren schien.
Vielleicht war Yaten ja betrunken genug, um sich auch von Seiya helfen zu lassen?
Unter Umständen war er wirklich so betrunken, dass er Seiyas Anwesenheit nicht einmal mehr bemerken würde?
Möglicherweise würde er seine Nähe dulden?
Einen Versuch war es wert.
Leider war es, wie Seiya bereits am oberen Treppenabsatz feststellen musste, vergeblich.
Taiki stützte ihr jüngeres Bandmitglied schon und gemeinsam wankten die Zwei in Richtung der Treppe. Der Braunhaarige redete währenddessen halblaut auf den Kleineren ein, versuchte ihn zu überzeugen, dass er sich tragen lassen sollte, aber der Kleinere schien schon halb zu schlafen und nicht mehr wirklich etwas von seiner Umgebung, oder von Taikis Überredungskünsten mitzubekommen.
Irgend etwas musste Yaten dann aber wohl doch verraten haben, dass er von oben beobachtet wurde, denn die schmale Gestalt neben Taiki richtete sich nämlich plötzlich auf und alle Trunkenheit war aus dem Blick, der sich förmlich in Seiya, der sofort mitten auf der Treppe stehen geblieben war, zu bohren schien, gewichen.
Der Blick blieb aber auch nur ein paar Sekunden an ihm hängen, dann schüttelte Yaten einfach Taikis Arm ab und versuchte mehr oder weniger selbständig die Treppe hinauf in sein Zimmer zu gelangen. Taiki, der sich nicht auf ein Gerangel mit einem betrunkenen Yaten einlassen wollte, ließ ihn dennoch nur widerwillig gehen. Er sah ihm weiterhin ziemlich besorgt hinterher, als der Weißhaarige dann zwar etwas unsicher, aber erstaunlich zielstrebig, die Treppenstufen erklomm und dann schließlich, ohne Seiya, an dem er leider unweigerlich vorbei musste, auch nur eines Blickes zu würdigen, aus dem Sichtfeld, wohl in sein Zimmer, verschwand.
Seiya seufzte und strich sich ein paar Haarsträhnen, die sich aus seinem Zopf gelöst hatten, aus seinem Gesicht, "Was ist denn nun wieder passiert?" Inzwischen stand er aber auch längst schon am Fuß der Treppe, nur wenige Schritte von dem übermüdeten Taiki, der sich seufzend über die Augen wischte, entfernt und wartete ungeduldig auf eine Antwort.
Der Andere ließ sich Zeit mit der Antwort und schließlich deutete er auf die umgeworfenen Möbelstücke, die Yatens Weg kennzeichneten, "Er war nicht mehr wirklich sicher auf den Beinen...Siehst du?"
Der andere wartete nicht mehr weiter ab, sondern eile besorgt die Treppe hoch.
Wer wusste schon, wie weit Yatens Sturheit ihn noch gebracht hatte?
Ob er oben im Flur lag?
Sich verletzt hatte?
Selbst wenn Yaten ihn nicht mochte, ihm nicht verzeihen konnte, nach wie vor sorgte sich Seiya um ihn.
Der obere Flur war aber entgegen aller seiner Befürchtungen aber vollkommen leer und auch als Seiya es wagte, zum ersten Mal seit den Geschehnissen, die das alles ausgelöst hatten, in Yatens Zimmer zu treten, fand er es nur leer vor. Einzig und allein der silberne Mond schien auf ein ungemachtes, verwaistes Bett und die Sorge des Dunkelhaarigen wurde wiederum größer.
"Yaten...Wo bist du nur?"
Auch wenn er es nicht glauben konnte, seine Füße hatten ihn hierher geführt und so stand er nun doch, beinahe ängstlich, vor seiner eigenen Zimmertür und traute sich nicht hinein zu treten.
Was, wenn Yaten dort war?
Er schalt sich selber einen Narren, warum sollte der Kleinere denn bitte auch ausgerechnet in sein Zimmer gegangen sein? Nach all dem, was in der Vergangenheit schon zwischen ihnen passiert war, war das mehr als unwahrscheinlich, aber Seiyas Hoffnung war noch nicht ganz verstorben du so legte er nun eine Hand auf die Klinke und drückte sie vorsichtig und auf alles gefasst hinunter.
Irgendetwas zog ihn aber trotzdem unaufhaltsam in das halb dunkle Zimmer, vielleicht die ruhige Gestalt, die zusammengerollt auf seinem eigenen Bett schlief? Vielleicht war es aber auch das silbrige Mondlicht, dass Yaten so unwirklich sanft aussehen ließ? Oder war es etwas ganz anderes?
Aber, es war ihm auch vollkommen egal, der Schwarzhaarige fand sich schließlich vor seinem Bett, in dem der kleinere Weißhaarige immer noch ganz ruhig, fast schon unheimlich friedlich schlief, kniend wieder. Er betrachtete die ruhige Gestalt versonnen, als diese ihre grünen Augen öffnete und ihn verschlafen, aber auch neugierig ansah…

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Version: 1.2
So, der Rest der FF findet sich unter dem Titel "To look in the Mirror and see somebody else" (http://yaoi.bidan.de/fanfics/story.php?PartID39064) die anderen PoVs kommt vielleicht auch noch...