Schiffbrüchig – Rettung unerwünscht!

Prolog

Sand. Überall war Sand. In seinem Mund, in seinen Augen, in seinen Haaren. Der Sand und die unbarmherzigen, gleißenden Strahlen der Sonne verhinderten, dass er die Augen öffnen konnte, dazu kam der stechende Schmerz, der seinen Kopf malträtierte sowie ein weiteres, unangenehmes Gefühl: Nässe. Alles an ihm war durchnässt, und wenn ihn sein Gehör nicht ganz täuschte, hatte er es mit mehr als nur einer kleinen Pfütze zu tun, dem sanften Plätschern nach zu urteilen, das ihn umgab. Es hörte sich eher an wie Wellen.

Schließlich schaffte er es unter Mühen, die Augen vom Sand freizubekommen und langsam zu öffnen, wenn auch nur zu schmalen Schlitzen. Er lag auf dem Rücken, konnte nichts erkennen außer dem azurblauen Himmel, der hoch über ihm stehenden Sonne und aus den Augenwinkeln heraus sah er noch viel mehr Sand, wahrscheinlich ein Strandabschnitt, und vor ihm Wasser. Viel Wasser, das sich schier unendlich zum Horizont hin ausbreitete – soweit er das erkennen konnte aus seiner eher unbequemen Position heraus.

Den Schmerz in seinem Kopf so gut es ging ignorierend, versuchte er schließlich, sich aufzurichten, um seine Umgebung genauer studieren zu können. Viel war jedoch nicht zu sehen. Sand, Wasser, blauer Himmel, Sonne – im Hintergrund ein Waldstück. Und keine Menschenseele – außer ihm. Er stöhnte auf, als er beim Versuch, den Sand aus den Haaren und Ohren zu bekommen, unvermittelt die große Beule berührte, die ganz offenbar der Auslöser seiner Kopfschmerzen war. Nicht nur das, die Wunde blutete auch noch, glücklicherweise nicht allzu stark.

Nach einigen Minuten versuchte er vorsichtig, den Rest seiner Gliedmaßen zu bewegen und war froh, dass außer seinem Kopf offensichtlich nichts weiter in Mitleidenschaft gezogen worden war. Langsam erhob er sich und versuchte angestrengt, sich darauf zu konzentrieren, was überhaupt dazu geführt hatte, dass er hier an diesem einsamen Strand angespült worden war. Wenn nur sein Kopf nicht so unbarmherzig schmerzen würde...

Es schien, als sei Horatio Hornblower, seines Zeichens erster Lieutenant auf der Indefatigable, Fregatte der britischen Marine, der einzige Mensch auf dieser Welt. Nun ja, zumindest auf diesem offenbar verlassenen Stückchen Erde.