Der Fang

Original: „The Catch" von Passo

Disclaimer: Weder die Figuren, noch die Story gehört mir. Ich habe sie nur übersetzt. Und ich verdiene kein Geld damit. (Schade eigentlich)

Meine Betaleserin ist Casija.

Prolog: Das Abkommen

Alle zauberhaften Geschichten haben einen Anfang. In der Regel beginnen sie mit den unsterblichen Worten „Es war einmal …" und am Ende küssen sich der Held und die Heldin und leben danach glücklich bis an das Ende ihres Lebens. Diese besondere zauberhafte Geschichte besitzt keine Heldin, aber dafür eine große Fülle an Helden. Trotzdem brauchen auch Jungs ihre Happy Ends. Nun, lasset uns beginnen.

Es war einmal in Hogwarts, da gab es fünf Jungen in ihrem Gryffindor Schlafsaal. Drei der Jungs lasen und hatten eine heftige Diskussion über die letzte Ausgabe des Playboy – ein Muggle-Magazin, welches von einem Schüler, namens Dean Thomas, in die Schule geschmuggelt wurde. Die zwei anderen waren Zauberer, namens Seamus Finnegan und Neville Longbottom. Die letzten Zwei waren in einem Schach-Match verwickelt, welches gerade erst begonnen hatte. Diese Jungen, Harry Potter und Ron Weasley, saßen auf Harrys Bett, das magische Schachbrett zwischen ihnen.

„Harry, warum versuchst du es immer wieder?", grinste Ron, als Harry seinen ersten Zug auf dem Schachbrett macht.

Der bebrillte Junge antwortete nicht. Er bewegte nur seinen weißen Bauern zwei Felder nach vorn. Der Bauer gab ihm einen resignierten Blick und bewegte sich brav. Harry ließ sein Pokerface intakt, nicht willig Ron die Genugtuung des Bemerkens der schwindenden Hoffnung zu geben. Noch nicht einmal seine Schachfiguren trauten ihm. Eigentlich hatte Ron ja recht. Seit ihrem ersten Jahr in Hogwarts hatte er nicht ein einziges Schachspiel gegen den Rothaarigen gewonnen. Sie waren nun in ihrem siebten Jahr und seine Fähigkeiten waren denen seines Freundes nicht gewachsen. Also, was für ein Nutzen hatten seine Versuche? Aber man weiß ja nie. Die Sterne könnten plötzlich vom Himmel fallen und er könnte plötzlich ein Schachspiel gewinnen. In diesem Augenblick kam ihm eine Inspiration.

„Ron, ich habe eine Idee. Wir könnten dieses Match ein bisschen interessanter machen." Harry schob seine Brille auf der Nase zu Recht und gab seinem Freund ein mysteriöses Lächeln.

„Was meinst du?", fragte Ron, ein wenig verwirrt.

„Wir könnten um etwas wetten." Harrys Lächeln wurde größer - und fieser.

„Du meinst, wie um ein paar Galleonen oder eine Schachtel Schokofrösche?"

„Nein, das is' langweilig. Ich dachte an was Gefährlicheres."

„Gefährlich, hmmmm… Oh, ich weiß. Wenn du verlierst, dann musst du Draco Malfoy vor der gesamten Großen Halle küssen." Ron lachte schallend über seinen Witz. Harry würde natürlich niemals zustimm…

„Okay", sagte Harry ruhig.

Ron blieb sein Lachen im Hals stecken. „ Was meinst du mit ‚okay'? Ist das dein Ernst?", brachte er erstickt raus.

„Ja. Natürlich muss deine Strafe genauso schrecklich werden wie meine."

„Was hast du im Sinn?" Rons Augen verengten sich. Harry verbarg hinter seinem ruhigen Äußeren ein hinterlistiges Hirn. Das hatten ihn sieben Jahre Freundschaft mit ihm gelehrt.

„Du musst Professor Snape nach einem Date fragen und …"

„Was? Snape! Niemals!"

Harry hob seine Hände, um Rons Argumentation zu stoppen. „Warte, hör mir zu…und, um es klar zu stellen, die Wette beinhaltet mehr! Ich meine, du fragst ihn irgendwann und er schreit dich an und gibt dir Nachsitzen und du denkst das war's dann. Oh nein, das war es nicht, denn er muss akzeptieren. Du musst wirklich mit ihm ausgehen."

„Hey, dass ist nicht fair. Malfoy küssen ist leichter als das, was ich machen muss."

„Okay, na dann. Ich werde Malfoy auch nach einem Date fragen. Selbe Bedingungen. Er muss auch akzeptieren. Was sagst du dazu?"

Ron dachte eine Weile nach. Er machte sich nicht wirklich Sorgen. Er war immer noch der momentane Gryffindor-Schach-Champion. Harry erinnerte sich noch nicht einmal immer an den Unterschied zwischen einem Turm und einem Läufer. Also, er würde gewinnen. Er grinste als er Harry anblickte.

„Deal!" Sie schüttelten die Hände. Damit stimmten beide zu. Kein Zurück war mehr möglich.

„Hey, Dean, Seamus, könntet ihr Jungs das mal aufschreiben?", fragte Harry ihre zwei Freunde, die dem Gespräch begierig gelauscht hatten.

„Warum? Traust du mir nicht?", fragte Ron ein wenig verletzt.

„Natürlich, tu ich das, Ron." Harry tätschelte seine Hände, um ihn zu besänftigen. „Das macht den Vertrag …konkreter."

Teuflisch grinsend holte Dean Thomas ein Stück Pergament und fing an die Bedingungen der Wette aufzuschreiben. Seamus, der sich das ganze ansah, machte einen Vorschlag:

„Hey Jungs, was haltet ihr davon, wenn wir ein paar Bedingungen hinzufügen? Also außer mit ihnen ausgehen, müsst ihr sie küssen in der Großen Halle. Auf diesem Weg wird jeder es erfahren."

Harry, der sich zu Ron umdrehte, hob seine Augenbraunen. „Ich bin dafür. Was ist mit dir?"

Ron schluckte. Diese Wette wurde von Minute zu Minute gefährlicher und schwieriger. Er sah vor seinem inneren Auge, wie er in einen tiefen Graben fiel. Er schrie und schrie und fiel tiefer und tiefer…Ron schüttelte seinen Kopf. Er würde diesem Nonsens zustimmen. Er würde es schon irgendwie schaffen.

„Ich akzeptiere."

Dean beendete seine Schreibarbeit. Er übergab das Pergament und die Feder zuerst Harry, der seinen Namen mit einem Schnörkel drunter setzte, bevor er es rüber zu Ron gab. Rons Hand zitterte ein wenig als er unterschrieb. Er würde diese Wette nicht verlieren. Er würde eh gewinnen. Er musste also nicht über die Konsequenzen des Verlierens nachdenken. Ein Rendevouz mit Snape, beim Barte Merlins. Er malte sich seinen Triumph in den schillernsten Farben aus, bevor er Harry wieder ansah.

„Also, Harry, mein Junge, du solltest dir schon einmal überlegen, wie du Malfoy am leichtesten rumkriegst. Ich werde gewinnen, wie du weißt."

Harry blinzelte nur. „Das werden wir sehen. Nun, wo waren wir?"

Die nächsten zwei Stunden waren die wahrscheinlich Spannungsgeladesten in der Geschichte des Gryffindor Turms. Dean, Neville und Seamus fühlten die Spannung ebenso beim zusehen wie die denkenden und schwitzenden Spieler über dem Schachbrett. Das Match schien nicht enden zu wollen. Aber, alles, egal wie schön es ist, muss zu einem Ende kommen. So beendeten Harry Potter und Ron Weasley, zwei Stunden nach dem Unterschreiben des verhängnisvollen Vertrages, ihr Schachspiel.

Es musste die Spannung gewesen sein oder vielleicht die Angst vor dem Verlieren. Es musste etwas gewesen sein… etwas, dass ihn verlieren ließ. Ron starrte mit weiten, leeren Augen auf seinen schwarzen König als Harry sein „Schachmatt" fallen ließ. Alles bewegte sich langsamer als sonst. Er hätte es wissen müssen. Es gab immer ein erstes Mal und das war seine erste Niederlage. Er starrte auf seine schwitzenden Hände, die sich immer wieder in seinem Schoß ballten und wieder lösten. Sicherlich, es konnte nicht passiert sein. Er blickte langsam auf und in Harrys teilnahmsloses Gesicht. Sein bester Freund begann zu grinsen.

„Sieht so aus, als ob du die Blumen bestellen wirst, Ron"