Viel zu schnell zurück
Ich
frag mich, wie's dir gerade geht
Und was du jetzt wohl machst
Du denkst bestimmt schon lang nicht mehr an mich
Und das, was
damals war
Die Zeichen standen gut. Ich hab dich geliebt, und du hast mich geliebt. Du wusstest nie, auf welche Art du mich geliebt hast, oder wieso du mich geliebt hast. Aber mir war es egal. Uns war es egal. Wir ließen uns darauf ein – komme, was da wolle.
Wir
stolperten in unser Leben
Vor einer halben Ewigkeit
Wir waren
beide nicht mehr nüchtern
Besoffen von Verliebtheit
Wir
waren beide Haltsuchende, vom Leben gebeutelte, die einen Ausweg
suchten, ein Hintertürchen, etwas, für das es sich lohnte,
zu leben…
Und wir fanden es. Wir gaben uns gegenseitig Halt, es
gab ein kleines, wunderschönes und süßes Geheimnis
zwischen uns, das nur uns zwei betraf, der Rest der Welt war uns
egal. Und wir ließen uns weiter darauf ein, weil es so schön
war, weil man die Welt und die Sorgen so schön vergessen konnte…
Ich
wollte immer jemand für dich sein
Der ich ganz bestimmt nie
war
Auch wenn ich's noch so doll versucht hab
Ich hab es
leider nie geschafft
Es
gibt in jeder Beziehung einen Teil, der mehr liebt, als der andere.
Bei uns war ich es. Denn ich liebte dich aufgrund deiner
atemberaubenden Schönheit, deiner Intelligenz, deinem
unglaublichen Charme…
Und du liebtest mich, weil ich für
dich da war, weil ich dir half, dir Trost spendete…und weil ich es
war. Ich, der ich als letzter mit ihm gesprochen hatte, sogar, als er
schon tot gewesen war.
Ich
wollte dich in deiner Welt besuchen
Doch ich flog immer dran
vorbei
Deinen Träumen bin ich hinterhergejagt
Ich hab
sie nie erreicht
Doch ich merkte es nicht. Ich wollte es nicht merken. Ich wollte nicht merken, dass es zum Scheitern verurteilt war, dass es langsam, aber stetig bergab ging – zu berauscht war ich, von diesem Gefühl der Liebe und der Geborgenheit, das ich trotz allem spürte, und das ich so lange nicht mehr gespürt hatte.
Ich
versuchte, dir ganz nah zu sein
Jede Nacht in unserm Bett
Doch
während ich deine Hand hielt
War dein Herz meilenweit weg
Ich habe es versucht, und ich weiß, du hast es auch versucht – doch es hat nicht geklappt. Es war wunderschön, und dennoch hat es nie geklappt.
Ich
wollte immer jemand für dich sein
Der ich ganz bestimmt nie
war
Das ständige in-die-Augen-schaun
Hat uns blind
gemacht
Ich war nie der, den du suchtest
Auch wenn ich «
Hier ! » geschrien hab
Als du nach jemandem gerufen hast
Weil du alleine warst
Du
hast ihn durch mich gesehen.
Ich hatte überlebt, obwohl ich
hätte sterben sollen, und nicht er, der überhaupt nichts
mit der Sache zu tun gehabt hatte. Ich lebte an seiner statt und
dennoch hast du mich nicht gehasst. Wie unglaublich dankbar ich dir
dafür war, und dennoch konnte ich es nie verstehen. Warum hast
du mich nicht gehasst ?
Wie konntest du mich nur lieben, mich,
der ihn da mit hinein gezogen hatte, der ihn auf dem Gewissen
hat…noch heute kann ich es nicht wirklich verstehen. Ich
hasse mich deswegen.
Durch mich warst du ihm näher, in
gewisser Weise mögen wir uns sogar geähnelt haben – aber
ich war nicht er, und ich konnte ihn nicht ersetzen.
Langsam
wurde dir das klar, und langsam dämmerte es auch mir.
Dass
es jemanden gab, den du mehr liebtest.
In
unsern besten Momenten waren wir
Zusammen im Paradies
Doch
irgendetwas holte uns
Immer viel zu schnell zurück
Viel
zu schnell zurück
Voldemort,
Cedric, Umbridge – irgendetwas gab es immer. Ich bin mir sicher,
dass es unter normalen Umständen eine schöne Beziehung
geworden wäre, doch dies waren keine normalen Umstände. Es
waren keine, und es würde nie welche geben.
Wir flüchteten
in unsere kleine Welt, und manchmal gelang es uns, zu vergessen –
doch immer wieder wurden wir erdrückt, von den Sorgen und den
Problemen, die wir nicht bewältigen konnten. Immer wieder wurden
wir zurück geholt aus unserem Refugium, das wir uns erschaffen
hatten, in die bittere Realität.
Sie ließ uns nie ganz
los, auch im Paradies nicht.
Irgendwann
fing das Paradies an, nicht mehr zu wirken. Die Sorgen kamen immer
schneller und heftiger zurück, und wir konnten nicht mehr
vergessen. Unsere beiden Realitäten prallten auf einander, wir
hatten Streit – und sprachen fortan nie wieder ein Wort
miteinander.
Ich wollte, dass es mir wehtut, ich wollte etwas
fühlen, doch wieder kam ich nicht dazu. Ich hatte keine Zeit
dafür, zu viele andere Sorgen und Probleme, die an mir nagten,
und irgendwann hatte ich es vergessen. Es geschahen Dinge, die mir
die Augen öffneten, mich voll einnahmen, und ich vergaß,
dich zu lieben. Ich konnte dich ansehen, und fühlte nichts.
Unser gemeinsames Refugium hatte ausgedient, es war wertlos
geworden, und nicht nur wir hatten uns von einander getrennt, nein
auch unsere Wege sollten sich von da an nie mehr kreuzen.
Ich
wollte immer jemand für dich sein
Der ich ganz bestimmt nie
war
Als du nach mir gerufen hast
Weil du alleine warst
Trotzdem würd' ich den selben Weg
Noch einmal mit dir
gehen
Auch mit all den Fehlern
Denn ich bereue nichts
