Die Macht der Gegensätze
Alle Figuren (bis auf einpaar selbsterfundene) gehören JKR diese spezielle Geschichte mir. Ich hoffe euch gefällt die Story , die anderen Kapitel werden auch bald kommen.
1. Noch 48 Stunden
Es war einer dieser typischen Augustsommertage. Die Sonne strahlte glühend auf das inzwischen verdorrende Land . Seit Wochen hatte es nicht geregnet , doch das störte den blonden sechzehn jährigen Jungen , der mit starrem , auf die Decke gerichteten Blick auf seinem Bett lag nicht. Durch die Fenster drang das Sonnenlicht mit all seiner Wärme nur schwach und durch einige Spalte ein. In Malfoy Manor hatte es zu jeder Jahres- und Tageszeit , die gleiche Temperatur und den selben Lichteinfall. Immer war es kühl und dämmrig. Andere Leute wären in dieser lieblosen und kalten Atmosphäre verrückt geworden, nicht aber Draco Malfoy. Er hatte sich daran gewöhnt und sich damit abgefunden, dass es in seinem Leben nie etwas anderes , besseres geben würde. Sein Vater hatte seine ganze Zukunft schon vor Dracos Geburt geplant . Bald würde der Junge, wie auch sein Vater vor ihm zum Todesser werden und bis zu seinem Tod für den dunklen Lord arbeiten müssen, ob er wollte oder nicht.
Und er wollte nicht. Er sträubte sich vor dem Gedanken tag ein tag aus unter der Kontrolle dieses Verrücktem zu stehen , der ihn jederzeit grundlos , foltern und töten konnte. Der ihn dazu zwingen würde andere Leute umzubringen , egal wen, er würde gehorchen müssen. Eigentlich hätte ihm diese Tatsache nichts anhaben dürfen . Immerhin war er zu einem kalten Mörder erzogen worden, der Muggel und Schlammblüter hasste. Das tat er auch, aber irgendetwas in seinem Innern sträubte sich gegen diese Lebensphilosophie , die nicht die Seine war. Er wandte seine eisblauen Augen von der Decke ab und setzte sich auf. In zwei tagen, 48 Stunden würde die Schule wieder beginnen. Wozu eigentlich die ganze Mühe, fragte er sich säuerlich, wenn er Todesser ist , würde er die ganzen Sprüche die er in Hogwarts lernte sowieso nicht brauchen. Und die, die er brauchen würde , lernte er nicht in dieser Schule. Denn schwarze Magie wurde dort nicht unterrichtet. Was sollte er dann an einer Schule wie dieser? Was wäre , wenn er nicht auftauchte? Ob ihn jemand vermissen würde? Bestimmt nicht , denn er war so ziemlich einer , der unbeliebtesten Schüler in Hogwarts. Potter und seine Anhängsel , Weasley und das Schlammblut , würden sich bestimmt darüber freuen. Und er konnte es ihnen nicht verdenken. Er schreckte hoch, es klopfte an der Tür. Bestimmt einer der Hauselfen, dachte er. „Herein!", rief er. Doch zu seiner Überraschung stand in der Tür kein Haus elf. Sondern war sein Vater. „Du?", fragte er verwundert. Es war nicht alltäglich, dass sich Lucius Malfoy die Mühe machte nach seinem Sohn zu sehen. „Guten Tag mein Sohn", sagte Lucius kalt, „es wird Zeit dass wir zwei uns mal wieder unterhalten." Er setzte sich auf den grünen Sessel neben Darcos Bett. „Nun", begann er, „du bist inzwischen sechzehn Jahre alt und ich finde, und diese Ansicht teilt der dunkle Lord mit mir , dass es allmählich Zeit ist für dein Aufnahmeritual." „Was!"Draco sprang von seinem Bett auf. Er hatte gewusst , dass es eines Tages so weit sein würde, aber dass dieser Tag schon so nah war , wollte er einfach nicht wahr haben. Lucius sah ihn verwundert an. „Du freust dich nicht über diese Ehre?", fragte er zornig. „Doch", log Draco, „nur ich hätte nicht gedacht , dass ich schon soweit bin . Ich fühle mich ehrlich gesagt noch zu jung dafür." Das war eine der schlechtesten Ausreden , die er in seinem ganzem Leben gebraucht hatte. Lucius hob die linke Augenbraue. „Zu jung?", fragte er nach, „du bist sechzehn , das ist genau das richtige Alter." Er hielt kurz inne und musterte seinen Sohn, der ihn ohne ein Anzeichen von Angst oder Nervosität ganz ruhig in die Augen sah. Das war ungewöhnlich. Sonst hatte man Draco in Lucius Gegenwart immer die Angst vor seinem Vater angesehen. Das dies nicht mehr so war irritierte Lucius für einen kurzen Moment. Dann meinte er ganz ruhig: „Na gut, wenn du dich noch nicht für reif genug hältst, mein Sohn, dann sollten wir das Ganze vielleicht ein Jahr verschieben." Er warf Draco noch einen nicht zu deutenden Blick zu und verlies dann das Zimmer. Draco atmete auf. Er wunderte sich , dass sein Vater so schnell aufgegeben und seine Meinung akzeptiert hatte. Das war sonst so gar nicht seine Art . Jetzt hatte er also noch ein Jahr Schonfrist. Wieder lies er sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen.
Viele Kilometer entfernt lag ein schwarzhaariger Junge mit grünen Haaren und einer Blitzförmigen Narbe auf der Stirn auf seinem Bett und dachte nach. Nur noch zwei Tage , dann würde er sein geliebtes Hogwarts wieder sehen, sein eigentliches Zuhause. Zusammen mit seinen besten Freunden Ron und Hermine. Und er würde seine Freundin Ginny endlich wieder treffen. Die beiden waren sich vor zwei Wochen , als er den Fuchsbau besucht hatte näher gekommen und gingen jetzt mit einander. Normalerweise verbrachte er die letzten zwei Wochen vor Schulbeginn im Fuchsbau , auch um die Schulbücher zu kaufen. Aber da die Weasleys in eben diesen beiden Wochen bei ihrem älteren Sohn Charly zu besuch waren , hatte er die Bücher schon vorher gekauft und danach zurück zu seinen Verwandten gefahren. Nur noch zwei tage an denen er die schrecklichen Dursleys ertragen musste. Hedwig fiebte gelangweilt im Käfig neben ihm. „Ist ja gut, in einer Stunde wird es dunkel. Da darfst du dann raus." Er hörte wie unten die Tür ins Schloss fiel.
„Mum", hörte er seinen fetten Cousin schreien.
„Mum, was gibt's zu Essen?"
„Steak mit Pommes , mein Engelchen", antwortete Tante Petunia zuckersüß.
‚Mein Engelchen'
Von wegen ! Dieses Engelchen wog knapp über hundert Kilo , kiffte, war der gefürchtetste Schläger in dieser Gegend und sah aus wie ein Schwein. Harry konnte beim besten Willen nicht verstehen, was man an Dudley engelhaft finden konnte. Es war ihm eigentlich auch gleichgültig. Seit Dudley wusste , dass Harry ein Zauberer war , fürchtete er sich nämlich vor ihm und lies ihn zu frieden. Das war auch gut so, immerhin hatte Dudley ihn Jahre lang genug gequält. Irgendwann musste ja mal Schluss sein! Wieder hörte er die schrille Stimme seiner Tante , doch diesmal klang sie so gar nicht ‚süß' ,eher wie eine Feuerwehrsirene. „Harry Potter! Komm sofort runter zum Essen!", brüllte sie. Harry seufzte gelangweilt. „Ich bin gleich wieder da", sagte er zu Hedwig und ging dann langsam hinunter. Als er in der Küche ankam saßen die Dursleys schon am Tisch und sahen ihn mit Todesblicken an, ignorierten ihn aber sonst. Das sollte ihm recht sein. Er holte sich ein Teller aus dem weißen Küchenschrank, setzte sich an den Tisch und griff nach der letzten Scheibe Schinken. „Hey das ist meine...!", schrie Dudley auf , wurde dann aber durch einen gewaltigen Fußtritt Onkel Vernons zum Schweigen gebracht.
Harry lies sich heute besonders viel Zeit beim Essen, er wollte die Dursleys heute einfach mit seiner Anwesenheit quälen. Und das funktioniert auch mehr als gut. Sie sahen aus als müssten sie sich gleich von seinem bloßen Anblick übergeben. Nach einer halben Stunde stand Harry schließlich mit einem Grinsen auf, schleuderte ihnen ein „Schönen Abend noch", hinterher und ging satt die Treppe zu seinem Zimmer hinauf. Erst als er auf der Hälfte der Strecke war , hörte er wie die Dursleys wieder begannen sich angeregt zu unterhalten. Vermutlich regten sie sich über ihn und sein ‚unerhörtes' Verhalten auf. Aber das war Harry ziemlich gleichgültig. Noch 48 Stunden , dann würde er schon am Griffindortisch sitzen, mit Ginny im Arm und sich mit Ron und Hermine unterhaltend. Inzwischen war es draußen dunkel geworden. Er öffnete das Fenster und atmete die angenehme, kühle Nachtluft ein. Die Nacht war genau so herrlich wie zuvor der Tag. Die Sterne funkelten mit aller Kraft, der Vollmond schien auf die gepflegten Vorstadtgärten und es roch angenehm nach Sommernacht. Plötzlich hörte er hinter sich ein lautes Rascheln und Eulenschreien. „Ist ja gut , ich lass dich ja schon raus", flüsterte er Hedwig lächelnd zu, die angefangen hatte in ihrem Käfig zu wüten. Vorsichtig öffnete er die Käfigtür und sah zu wie die weiße Schleiereule in die Nacht entwich und immer kleiner wurde , bis sie schließlich hinter einigen Häusern verschwand. Zufrieden legte sich Harry auf sein Bett. Er wollte die Zeit bis zur Abreise am liebsten verschlafen . Bald fielen ihm die Augen zu. Noch 48 Stunden, war sein letzter Gedanke , bis er in einen tiefen Schlaf fiel.
Zur gleichen Zeit in Hogsmeade: Schwarze Kapuzengestalten schlichen aus einem alten , großen Gebäude , das einem Sicherheitsdepot ähnelte. Einer der Todesser hielt einen schwarzen Kristall , mit einer großen Bruchstelle an der Seite in der hand. „Der Meister wird sich freuen". Damit apparierten alle Gestalten mit einem Windstoß.
Kurz darauferschienen sie auf einem alten Friedhof wieder. Um sie herum war es so nebelig , dass man seine eigene Hand vor den Augen kaum erkennen konnte. Die Luft war erfüllt von Jammern und Seufzern. Alles war Finster. Plötzlich tauchten vor einem schwarzen Grabstein mit der Innschrift ‚Tom Riddle' zwei rotglühende Augen auf. „Gebieter", begann der erste Todesser , kniete sich vor ihn und streckte ihm mit gesenktem Kopf den Stein entgegen, „wir haben ihn." Langsam streckte der dunkle Lord seine Arme aus um den Stein entgegen zu nehmen. Aus den Säumen seines Umhangs ragten zwei vernarbte Hände mit langen Fingern und scharfen Fingernägeln. Als er nur noch wenige Zentimeter von den Händen des Todessers entfernt war, erhob sich der Stein. Es schien als würde er den Stein förmlich anziehen. Er schwebte immer näher und näher. Jetzt berührte er ihn schon mit den Fingerspitzen ... Nun umschloss ihn seine ganze Hand. Der Stein begann zu glühen , er glühte blutrot und strahlte eine Grausamkeit aus, die alle Anwesenden erzittern lies. Die Grabsteine begannen zu vibrieren , um ihn herum tauchten seltsame schwarze Nebelgestalten , mit grausamen und angstverzehrten Gesichtern auf. Sie schrien als würde man sie abstechen und sangen in grauenhaften Stimmlagen. Inzwischen leuchtete alles in blutrot und schwarz. Der Gesichtsausdruck des dunklen Lords formte sich zu einer dämonischen Fratze mit einem unmenschlichen und bösartigem Lächeln. „Die Zeit ist gekommen! Das Ende naht!" Von den Grabsteinen lief Blut hinunter und er brach in ein gellendes teuflisches Lachen aus.
Mit einem Schrei wachte Harry Potter mit starken Schmerzen in seiner Narbe , die Messerstichen glichen auf und hielt sich schmerzverzehrt den Kopf. Erst nach einigen Minuten lies der Schmerz nach . „Mein Gott , was war das?", flüsterte er schweißgebadet. Panisch stand er auf setzte sich an seinen Schreibtisch und suchte Feder und Pergamentpapier. Doch mitten in der Handlung , stockte er. Was hatte er eigentlich vor? Wem wollte er schreiben? Ginny, Ron oder Hermine? Warum sollte er sie schon vor Schulbeginn mit seinen Problemen belasten. Sirius vielleicht? Nein Sirius war tot , getötet von seiner Cousine im letztem Schuljahr um ihn zu retten. Er würde nie wieder mit ihm sprechen können. Und er , Harry war schuld daran , nur er. Langsam lies er die Feder sinken und legte sie zurück an ihren Platz. Wieder ging er zurück in sein Bett ,doch diesmal unberuhigt und aufgebracht. Noch lange lag er wach und dachte über diese Schmerzen nach.
Zur selben Zeit im Anwesen der Malfoys:
Schweißgebadet schreckte Draco auf. Was war das für ein schrecklicher Traum. Er hatte gesehen, wie der dunkle Lord durch einen seltsamen Stein noch mächtiger geworden war. „Das ist doch Schwachsinn", redete er sich ein. Es wurde wirklich Zeit dass die Schule wieder begann , dann würde er wenigstens auf andere Gedanken kommen und keine so seltsamen und schwachsinnigen Träume mehr haben , die ihn nur beunruhigten. Er schloss die Augen wieder und versuchte zu Schlafen , doch es gelang ihm erst als es schon zu dämmern begann.
Am nächsten Morgen wachte Draco ziemlich schlechtgelaunt und müde auf. Ein weiterer Tag zum dahinvegetieren , dachte er genervt. Und dieser seltsame Traum ging ihm noch immer nicht aus dem Kopf. Langsam stand er auf und zog sich an. Wie gewöhnlich schwarz. Als er unten am Frühstückstisch erschien traf er zu seiner Verwunderung nur seine Mutter Narzissa an. „Guten Morgen", begrüßte sie ihren Sohn säuerlich, „warum hast du so lange gebraucht? Wir frühstücken um Punkt Neun Uhr , keine Minute später." „Es tut mir Leid", entschuldigte er sich, „ich wollte dich nicht warten lassen. Wo ist Vater?" Narzissa seufzte kurz. „Er ist bei einem wichtigen Treffen der Todesser", erzählte sie und trank einen Schluck schwarzen Tee, „mehr kann ich dir dazu nicht erzählen , nur soviel , dass es ein sehr großer Triumph für unsere Seite wird." Draco nickte, er wollte gar nicht wissen was das für ein wichtiges Treffen war. Und von dem sogenannten Triumph wollte er auch nichts wissen. Es hatte bestimmt einiges mit vielen Morden an Muggeln und Muggelgeborenen zu tu, so viel stand für Draco fest. Wortlos setzte er sich hin und begann ebenfalls seinen Tee zu trinken. Morgen um die selbe Zeit würde er im Hogwartsexpress zwischen Crabbe und Goyle sitzen und sich kräftig über Granger , diese Besserwisserin aufregen.
Dadurch ergab sich noch eine Tatsache , die ihn äußerst beunruhigte. Er beleidigte Hermine Granger zwar täglich und tat als würde er sie wirklich hassen , aber in Wirklichkeit war es kein Hass mehr. Gut Anfangs verabscheute er sie wirklich zu tiefst, aber inzwischen hatte sich diese Abneigung in etwas anderes verwandelt, er wusste nicht was, aber es beunruhigte ihn wirklich.^
„Was hast du heute so alles vor?", fragte ihn seine Mutter desinteressiert . Draco zuckte mit den Schultern, „ich weiß es noch nicht so wirklich." „Du hast einfach kein Konzept für dein Leben", schüttelte sie den Kopf, „einfach kein Konzept."
Was sollte das denn schon wieder heißen? Aber eigentlich war es ihm auch egal. Dann hatte er eben kein Konzept, na und? Wozu auch , sein Leben war doch ohne hin schon verplant, warum sollte er den kleinen Teil der noch nicht bestimmt war nicht einfach genießen? Obwohl, von genießen konnte man nicht sprechen, das einzige was er tat, war dahinvegetieren und nachdenken.
Nach dem Essen beschloss er einen kleinen Spaziergang durch die Ländereien des Malfoy Anwesens zu machen. Er wollte nicht den ganzen Tag in seinem dunklen Zimmer versauern. Als er am Eingang zur Familiengruft vorbei kam, erinnerte er sich auf einmal wieder an das Gespräch mit seiner Mutter. Was das wohl für ein Triumph sein würde? „Ach am besten vergesse ich das ganze", redete er sich dann ein.
An einer Londonereinkaufsstraße: Überall drängelten sich Leute durch, liefen mit Einkaufstaschen rum, lachten oder telefonierten mit ihren Handys , während sie hektisch versuchten durch den Strom der Menge zu gelangen. Keiner dieser Leute bemerkte einen jungen, blassen , Mann mit schwarzen Haaren und dunklen Augen . Der Mann lächelte kurz grausam und mit einem Lächeln ,das seine Augen nicht erreichte , als er auf die Ahnungslose Menge starrte.
Dann holte er einen schwarzen Kristall aus der Tasche , der sofort blutrot zu leuchten begann. Mit einem Mal wurde alles um ihn herum finster , Nebelgestalten tauchten auf. Die Menschen schrieen vor Angst aus Leibeskräften, als sie dies sahen. Wie aus dem Nichts tauchten dunkle Kapuzengestalten auf.
Plötzlich schwebt eines der Nebelgestalten auf eine junge Frau zu. Sie versucht zu fliehen , doch ihre Beine gehorchen ihr nicht. Sie hat zu viel Angst. Das Wesen kommt immer näher und näher. Sie schreit , doch keiner kommt um ihr zu helfen. Die Gestallt packt sie mit brennenden , schwarzen Händen um den Hals und beginnt sie zu würgen. Ihr Gesicht ist schmerzverzerrt , ihre Augen tränen. Blut läuft an ihr herunter , doch es ist nicht von ihr. Es kommt von dem Wesen. Sie bekommt keine Luft mehr , spürt ihren Körper nicht mehr. Sie sieht nur noch Finsternis . Erst als auch ihr letztes Körperzucken endet, lässt das Wesen sie blutüberströmt und mit angstverzerrtem , toten Blick auf die Erde fallen. Und geht auf die nächste Person los...
Mit schmerzverzerrtem Gesicht, presst Harry seine Hand auf die Stirn. Sein Kopf fühlt sich an als würde er gleich zerspringen . So stark hatte er noch nie geschmerzt. Erkonnte nichts sehen , seine Augen tränten zu sehr. „Was ist los mit die?", fragte Tante Petunia entsetzt , als sie auf ihren zitternden , auf den Boden gekauerten Neffen starrte. „Nein", presste er hervor , als der Schmerz in seinem Kopf etwas nachließ, „es ist alles in ... in ... Ordnung." Allmählich wurde es besser und er konnte wieder aufstehen. „Mir geht's gut", sagte er und stand zitternd auf, „ich , ich geh in mein Zimmer."
Noch immer schockiert nickte sie.
Oben knallte er die Tür zu und stützte sich schweratmend mit beiden Armen auf die Kommode. „Was zum Teufel war das?", fragte er sich zittrig. Diese ständigen Anfälle konnte nicht mehr normal sein und jedes Mal wurden sie stärker und hielten länger an. Das konnte nur eines bedeuten. Voldemord wurde stärker , vielleicht war er schon mächtiger als am Höhepunkt seiner Macht . Und dann konnte ihn nichts und niemand mehr stoppen. Sicher würde er erneut versuchen ihn umzubringen und diesmal ,und davon war Harry überzeugt, würde es Voldemord gelingen. Er spürte wie sich ein Klos in seinem Hals bildete. Der Junge spürte , dass dieses Jahr etwas Schreckliches geschehen würde. Aber er wusste nicht was und er wollte es auch gar nicht wissen.
Er beschloss einen Spaziergang zu machen um auf andere Gedanken zu kommen. Als er die Treppenstufen hinunter stieg hörte er die verwirrte und verängstigte Stimme des Nachrichtensprechers aus dem Fernseher: „...bis jetzt wissen wir von über 50 Toten , die bei dieser schrecklichen unerklärlichen und unvorstellbar grausamen Katastrophe ums leben kamen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Augenzeugen berichten von schwarzen Nebelgestalten , die auf währlose Passanten losgingen und sie kaltblütig erwürgten. Noch ist auch nicht klar woher die Blutlachen kommen, in denen die Opfer liegen, es wurde festgestellt, dass es nicht ihr eigenes ist..." Harry schreckte bei diesen Worten auf und rannte ins Wohnzimmer, wo die Dursleys entsetzt und verängstigt vor dem Fernseher saßen und ihn mit großen Augen anstarrten. Harry sah auf dem Bildschirm. Der Anblick war grauenhaft. Überall lagen tote Muggel in Blutlachen. Auch der Sprecher sah vollkommen fertig und ängstlich drein. „Was heute geschehen ist", redete er weiter, „ist furchtbar und unerklärlich! Es ist noch grausamer als der Massenmord, der vor einigen Jahren durch Sirius Black hervorgerufen wurde. Wo sind wir denn noch sicher ..."
Ab da hörte Harry nicht mehr zu. Es war einfach zu schrecklich. „Das waren diese Verrückten, diese Kranken! Leute wie du!", schrie Onkel Vernon. „Bestimmt hat der auch was damit zu tun!", mischte sich Dudley ein. Harry spürte wie eine gaballte Ladung Wut in ihm aufstieg. „Vergleich mich nicht mit denen!", brüllte er, „vergleich mich nie wieder mit Voldemord!" Obwohl sie nicht wirklich wussten, wer genau dieser Voldemord war, erzitterten Dudley und Onkel Vernon bei diesem Namen. Genau wie Tante Petunia. „Du meinst", flüsterte sie, „du meinst , er war das . ich meine das ist doch nicht möglich er ist doch..." „Er ist schon lange zurückgekehrt", antwortete Harry starr, „du kannst darauf wetten das er es war. Außer ihm ist niemand zu so etwas fähig."Er hielt kurz inne, „und bald wird er auch versuchen mich zu töten."
Tante Petunia sah blasser aus als sonst. Auch Dudley und Onkel Vernon sahen aus als müssten sie sich gleich übergeben: „Du meinst er kommt hierher?", fragte Onkel Vernon zitternd, „so wie diese Demen, Dem... diese Viecher letztes Jahr, die Dudley angegriffen haben?" „Dementoren", sagte Harry ausdruckslos, „kann sein , aber ich glaube nicht dass sie er heute Nacht noch kommt. Morgen bin ich ja weg . Freut euch , vielleicht ist das die letzte Nacht , in der ihr mich am Hals habt."
Damit lies er die verschreckten Dursleys allein zurück und ging zurück in sein Zimmer. Die Lust auf einen Spaziergang war ihm eindeutig vergangen. Sollte er einen Brief an Ron oder Hermine schreiben ,oder an Ginny? Nein , was sollte das bringen . Sehr viel mehr als er dürften sie auch nicht wissen. Also wozu der Aufwand? Es war am besten sich hinzulegen und die Zeit zu verkürzen. Morgen würde er in Hogwarts sein .
Im Anwesen der Malfoys: Draco konnte es nicht fassen. Dieser Anschlag auf die Muggel war einfach widerwärtig. Soviel Grausamkeit war selbst für ihn zu viel und er musste es ja eigentlich gewohnt sein. Als er hinunter zum Abendessen ging , hörte er wie sich sein Vater mit seiner Mutter unterhielt. „Das war der größte Erfolg , den der dunkle Lord je hatte, Narzissa! Und es wird auf keinen Fall der letzte in diesem Ausmaß sein." „Und dabei habt ihr den Stein doch erst gestern gestohlen", meinte Narzissa angetan. Lucius lächelte mit einer Kälte, dass sich Draco die Nackenhaare aufstellten. „Ja", meinte Lucius und lachte grausam, „was in 48 Stunden nicht alles passieren kann! Und das ist erst der Anfang"
Alle Figuren (bis auf einpaar selbsterfundene) gehören JKR diese spezielle Geschichte mir. Ich hoffe euch gefällt die Story , die anderen Kapitel werden auch bald kommen.
1. Noch 48 Stunden
Es war einer dieser typischen Augustsommertage. Die Sonne strahlte glühend auf das inzwischen verdorrende Land . Seit Wochen hatte es nicht geregnet , doch das störte den blonden sechzehn jährigen Jungen , der mit starrem , auf die Decke gerichteten Blick auf seinem Bett lag nicht. Durch die Fenster drang das Sonnenlicht mit all seiner Wärme nur schwach und durch einige Spalte ein. In Malfoy Manor hatte es zu jeder Jahres- und Tageszeit , die gleiche Temperatur und den selben Lichteinfall. Immer war es kühl und dämmrig. Andere Leute wären in dieser lieblosen und kalten Atmosphäre verrückt geworden, nicht aber Draco Malfoy. Er hatte sich daran gewöhnt und sich damit abgefunden, dass es in seinem Leben nie etwas anderes , besseres geben würde. Sein Vater hatte seine ganze Zukunft schon vor Dracos Geburt geplant . Bald würde der Junge, wie auch sein Vater vor ihm zum Todesser werden und bis zu seinem Tod für den dunklen Lord arbeiten müssen, ob er wollte oder nicht.
Und er wollte nicht. Er sträubte sich vor dem Gedanken tag ein tag aus unter der Kontrolle dieses Verrücktem zu stehen , der ihn jederzeit grundlos , foltern und töten konnte. Der ihn dazu zwingen würde andere Leute umzubringen , egal wen, er würde gehorchen müssen. Eigentlich hätte ihm diese Tatsache nichts anhaben dürfen . Immerhin war er zu einem kalten Mörder erzogen worden, der Muggel und Schlammblüter hasste. Das tat er auch, aber irgendetwas in seinem Innern sträubte sich gegen diese Lebensphilosophie , die nicht die Seine war. Er wandte seine eisblauen Augen von der Decke ab und setzte sich auf. In zwei tagen, 48 Stunden würde die Schule wieder beginnen. Wozu eigentlich die ganze Mühe, fragte er sich säuerlich, wenn er Todesser ist , würde er die ganzen Sprüche die er in Hogwarts lernte sowieso nicht brauchen. Und die, die er brauchen würde , lernte er nicht in dieser Schule. Denn schwarze Magie wurde dort nicht unterrichtet. Was sollte er dann an einer Schule wie dieser? Was wäre , wenn er nicht auftauchte? Ob ihn jemand vermissen würde? Bestimmt nicht , denn er war so ziemlich einer , der unbeliebtesten Schüler in Hogwarts. Potter und seine Anhängsel , Weasley und das Schlammblut , würden sich bestimmt darüber freuen. Und er konnte es ihnen nicht verdenken. Er schreckte hoch, es klopfte an der Tür. Bestimmt einer der Hauselfen, dachte er. „Herein!", rief er. Doch zu seiner Überraschung stand in der Tür kein Haus elf. Sondern war sein Vater. „Du?", fragte er verwundert. Es war nicht alltäglich, dass sich Lucius Malfoy die Mühe machte nach seinem Sohn zu sehen. „Guten Tag mein Sohn", sagte Lucius kalt, „es wird Zeit dass wir zwei uns mal wieder unterhalten." Er setzte sich auf den grünen Sessel neben Darcos Bett. „Nun", begann er, „du bist inzwischen sechzehn Jahre alt und ich finde, und diese Ansicht teilt der dunkle Lord mit mir , dass es allmählich Zeit ist für dein Aufnahmeritual." „Was!"Draco sprang von seinem Bett auf. Er hatte gewusst , dass es eines Tages so weit sein würde, aber dass dieser Tag schon so nah war , wollte er einfach nicht wahr haben. Lucius sah ihn verwundert an. „Du freust dich nicht über diese Ehre?", fragte er zornig. „Doch", log Draco, „nur ich hätte nicht gedacht , dass ich schon soweit bin . Ich fühle mich ehrlich gesagt noch zu jung dafür." Das war eine der schlechtesten Ausreden , die er in seinem ganzem Leben gebraucht hatte. Lucius hob die linke Augenbraue. „Zu jung?", fragte er nach, „du bist sechzehn , das ist genau das richtige Alter." Er hielt kurz inne und musterte seinen Sohn, der ihn ohne ein Anzeichen von Angst oder Nervosität ganz ruhig in die Augen sah. Das war ungewöhnlich. Sonst hatte man Draco in Lucius Gegenwart immer die Angst vor seinem Vater angesehen. Das dies nicht mehr so war irritierte Lucius für einen kurzen Moment. Dann meinte er ganz ruhig: „Na gut, wenn du dich noch nicht für reif genug hältst, mein Sohn, dann sollten wir das Ganze vielleicht ein Jahr verschieben." Er warf Draco noch einen nicht zu deutenden Blick zu und verlies dann das Zimmer. Draco atmete auf. Er wunderte sich , dass sein Vater so schnell aufgegeben und seine Meinung akzeptiert hatte. Das war sonst so gar nicht seine Art . Jetzt hatte er also noch ein Jahr Schonfrist. Wieder lies er sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen.
Viele Kilometer entfernt lag ein schwarzhaariger Junge mit grünen Haaren und einer Blitzförmigen Narbe auf der Stirn auf seinem Bett und dachte nach. Nur noch zwei Tage , dann würde er sein geliebtes Hogwarts wieder sehen, sein eigentliches Zuhause. Zusammen mit seinen besten Freunden Ron und Hermine. Und er würde seine Freundin Ginny endlich wieder treffen. Die beiden waren sich vor zwei Wochen , als er den Fuchsbau besucht hatte näher gekommen und gingen jetzt mit einander. Normalerweise verbrachte er die letzten zwei Wochen vor Schulbeginn im Fuchsbau , auch um die Schulbücher zu kaufen. Aber da die Weasleys in eben diesen beiden Wochen bei ihrem älteren Sohn Charly zu besuch waren , hatte er die Bücher schon vorher gekauft und danach zurück zu seinen Verwandten gefahren. Nur noch zwei tage an denen er die schrecklichen Dursleys ertragen musste. Hedwig fiebte gelangweilt im Käfig neben ihm. „Ist ja gut, in einer Stunde wird es dunkel. Da darfst du dann raus." Er hörte wie unten die Tür ins Schloss fiel.
„Mum", hörte er seinen fetten Cousin schreien.
„Mum, was gibt's zu Essen?"
„Steak mit Pommes , mein Engelchen", antwortete Tante Petunia zuckersüß.
‚Mein Engelchen'
Von wegen ! Dieses Engelchen wog knapp über hundert Kilo , kiffte, war der gefürchtetste Schläger in dieser Gegend und sah aus wie ein Schwein. Harry konnte beim besten Willen nicht verstehen, was man an Dudley engelhaft finden konnte. Es war ihm eigentlich auch gleichgültig. Seit Dudley wusste , dass Harry ein Zauberer war , fürchtete er sich nämlich vor ihm und lies ihn zu frieden. Das war auch gut so, immerhin hatte Dudley ihn Jahre lang genug gequält. Irgendwann musste ja mal Schluss sein! Wieder hörte er die schrille Stimme seiner Tante , doch diesmal klang sie so gar nicht ‚süß' ,eher wie eine Feuerwehrsirene. „Harry Potter! Komm sofort runter zum Essen!", brüllte sie. Harry seufzte gelangweilt. „Ich bin gleich wieder da", sagte er zu Hedwig und ging dann langsam hinunter. Als er in der Küche ankam saßen die Dursleys schon am Tisch und sahen ihn mit Todesblicken an, ignorierten ihn aber sonst. Das sollte ihm recht sein. Er holte sich ein Teller aus dem weißen Küchenschrank, setzte sich an den Tisch und griff nach der letzten Scheibe Schinken. „Hey das ist meine...!", schrie Dudley auf , wurde dann aber durch einen gewaltigen Fußtritt Onkel Vernons zum Schweigen gebracht.
Harry lies sich heute besonders viel Zeit beim Essen, er wollte die Dursleys heute einfach mit seiner Anwesenheit quälen. Und das funktioniert auch mehr als gut. Sie sahen aus als müssten sie sich gleich von seinem bloßen Anblick übergeben. Nach einer halben Stunde stand Harry schließlich mit einem Grinsen auf, schleuderte ihnen ein „Schönen Abend noch", hinterher und ging satt die Treppe zu seinem Zimmer hinauf. Erst als er auf der Hälfte der Strecke war , hörte er wie die Dursleys wieder begannen sich angeregt zu unterhalten. Vermutlich regten sie sich über ihn und sein ‚unerhörtes' Verhalten auf. Aber das war Harry ziemlich gleichgültig. Noch 48 Stunden , dann würde er schon am Griffindortisch sitzen, mit Ginny im Arm und sich mit Ron und Hermine unterhaltend. Inzwischen war es draußen dunkel geworden. Er öffnete das Fenster und atmete die angenehme, kühle Nachtluft ein. Die Nacht war genau so herrlich wie zuvor der Tag. Die Sterne funkelten mit aller Kraft, der Vollmond schien auf die gepflegten Vorstadtgärten und es roch angenehm nach Sommernacht. Plötzlich hörte er hinter sich ein lautes Rascheln und Eulenschreien. „Ist ja gut , ich lass dich ja schon raus", flüsterte er Hedwig lächelnd zu, die angefangen hatte in ihrem Käfig zu wüten. Vorsichtig öffnete er die Käfigtür und sah zu wie die weiße Schleiereule in die Nacht entwich und immer kleiner wurde , bis sie schließlich hinter einigen Häusern verschwand. Zufrieden legte sich Harry auf sein Bett. Er wollte die Zeit bis zur Abreise am liebsten verschlafen . Bald fielen ihm die Augen zu. Noch 48 Stunden, war sein letzter Gedanke , bis er in einen tiefen Schlaf fiel.
Zur gleichen Zeit in Hogsmeade: Schwarze Kapuzengestalten schlichen aus einem alten , großen Gebäude , das einem Sicherheitsdepot ähnelte. Einer der Todesser hielt einen schwarzen Kristall , mit einer großen Bruchstelle an der Seite in der hand. „Der Meister wird sich freuen". Damit apparierten alle Gestalten mit einem Windstoß.
Kurz darauferschienen sie auf einem alten Friedhof wieder. Um sie herum war es so nebelig , dass man seine eigene Hand vor den Augen kaum erkennen konnte. Die Luft war erfüllt von Jammern und Seufzern. Alles war Finster. Plötzlich tauchten vor einem schwarzen Grabstein mit der Innschrift ‚Tom Riddle' zwei rotglühende Augen auf. „Gebieter", begann der erste Todesser , kniete sich vor ihn und streckte ihm mit gesenktem Kopf den Stein entgegen, „wir haben ihn." Langsam streckte der dunkle Lord seine Arme aus um den Stein entgegen zu nehmen. Aus den Säumen seines Umhangs ragten zwei vernarbte Hände mit langen Fingern und scharfen Fingernägeln. Als er nur noch wenige Zentimeter von den Händen des Todessers entfernt war, erhob sich der Stein. Es schien als würde er den Stein förmlich anziehen. Er schwebte immer näher und näher. Jetzt berührte er ihn schon mit den Fingerspitzen ... Nun umschloss ihn seine ganze Hand. Der Stein begann zu glühen , er glühte blutrot und strahlte eine Grausamkeit aus, die alle Anwesenden erzittern lies. Die Grabsteine begannen zu vibrieren , um ihn herum tauchten seltsame schwarze Nebelgestalten , mit grausamen und angstverzehrten Gesichtern auf. Sie schrien als würde man sie abstechen und sangen in grauenhaften Stimmlagen. Inzwischen leuchtete alles in blutrot und schwarz. Der Gesichtsausdruck des dunklen Lords formte sich zu einer dämonischen Fratze mit einem unmenschlichen und bösartigem Lächeln. „Die Zeit ist gekommen! Das Ende naht!" Von den Grabsteinen lief Blut hinunter und er brach in ein gellendes teuflisches Lachen aus.
Mit einem Schrei wachte Harry Potter mit starken Schmerzen in seiner Narbe , die Messerstichen glichen auf und hielt sich schmerzverzehrt den Kopf. Erst nach einigen Minuten lies der Schmerz nach . „Mein Gott , was war das?", flüsterte er schweißgebadet. Panisch stand er auf setzte sich an seinen Schreibtisch und suchte Feder und Pergamentpapier. Doch mitten in der Handlung , stockte er. Was hatte er eigentlich vor? Wem wollte er schreiben? Ginny, Ron oder Hermine? Warum sollte er sie schon vor Schulbeginn mit seinen Problemen belasten. Sirius vielleicht? Nein Sirius war tot , getötet von seiner Cousine im letztem Schuljahr um ihn zu retten. Er würde nie wieder mit ihm sprechen können. Und er , Harry war schuld daran , nur er. Langsam lies er die Feder sinken und legte sie zurück an ihren Platz. Wieder ging er zurück in sein Bett ,doch diesmal unberuhigt und aufgebracht. Noch lange lag er wach und dachte über diese Schmerzen nach.
Zur selben Zeit im Anwesen der Malfoys:
Schweißgebadet schreckte Draco auf. Was war das für ein schrecklicher Traum. Er hatte gesehen, wie der dunkle Lord durch einen seltsamen Stein noch mächtiger geworden war. „Das ist doch Schwachsinn", redete er sich ein. Es wurde wirklich Zeit dass die Schule wieder begann , dann würde er wenigstens auf andere Gedanken kommen und keine so seltsamen und schwachsinnigen Träume mehr haben , die ihn nur beunruhigten. Er schloss die Augen wieder und versuchte zu Schlafen , doch es gelang ihm erst als es schon zu dämmern begann.
Am nächsten Morgen wachte Draco ziemlich schlechtgelaunt und müde auf. Ein weiterer Tag zum dahinvegetieren , dachte er genervt. Und dieser seltsame Traum ging ihm noch immer nicht aus dem Kopf. Langsam stand er auf und zog sich an. Wie gewöhnlich schwarz. Als er unten am Frühstückstisch erschien traf er zu seiner Verwunderung nur seine Mutter Narzissa an. „Guten Morgen", begrüßte sie ihren Sohn säuerlich, „warum hast du so lange gebraucht? Wir frühstücken um Punkt Neun Uhr , keine Minute später." „Es tut mir Leid", entschuldigte er sich, „ich wollte dich nicht warten lassen. Wo ist Vater?" Narzissa seufzte kurz. „Er ist bei einem wichtigen Treffen der Todesser", erzählte sie und trank einen Schluck schwarzen Tee, „mehr kann ich dir dazu nicht erzählen , nur soviel , dass es ein sehr großer Triumph für unsere Seite wird." Draco nickte, er wollte gar nicht wissen was das für ein wichtiges Treffen war. Und von dem sogenannten Triumph wollte er auch nichts wissen. Es hatte bestimmt einiges mit vielen Morden an Muggeln und Muggelgeborenen zu tu, so viel stand für Draco fest. Wortlos setzte er sich hin und begann ebenfalls seinen Tee zu trinken. Morgen um die selbe Zeit würde er im Hogwartsexpress zwischen Crabbe und Goyle sitzen und sich kräftig über Granger , diese Besserwisserin aufregen.
Dadurch ergab sich noch eine Tatsache , die ihn äußerst beunruhigte. Er beleidigte Hermine Granger zwar täglich und tat als würde er sie wirklich hassen , aber in Wirklichkeit war es kein Hass mehr. Gut Anfangs verabscheute er sie wirklich zu tiefst, aber inzwischen hatte sich diese Abneigung in etwas anderes verwandelt, er wusste nicht was, aber es beunruhigte ihn wirklich.^
„Was hast du heute so alles vor?", fragte ihn seine Mutter desinteressiert . Draco zuckte mit den Schultern, „ich weiß es noch nicht so wirklich." „Du hast einfach kein Konzept für dein Leben", schüttelte sie den Kopf, „einfach kein Konzept."
Was sollte das denn schon wieder heißen? Aber eigentlich war es ihm auch egal. Dann hatte er eben kein Konzept, na und? Wozu auch , sein Leben war doch ohne hin schon verplant, warum sollte er den kleinen Teil der noch nicht bestimmt war nicht einfach genießen? Obwohl, von genießen konnte man nicht sprechen, das einzige was er tat, war dahinvegetieren und nachdenken.
Nach dem Essen beschloss er einen kleinen Spaziergang durch die Ländereien des Malfoy Anwesens zu machen. Er wollte nicht den ganzen Tag in seinem dunklen Zimmer versauern. Als er am Eingang zur Familiengruft vorbei kam, erinnerte er sich auf einmal wieder an das Gespräch mit seiner Mutter. Was das wohl für ein Triumph sein würde? „Ach am besten vergesse ich das ganze", redete er sich dann ein.
An einer Londonereinkaufsstraße: Überall drängelten sich Leute durch, liefen mit Einkaufstaschen rum, lachten oder telefonierten mit ihren Handys , während sie hektisch versuchten durch den Strom der Menge zu gelangen. Keiner dieser Leute bemerkte einen jungen, blassen , Mann mit schwarzen Haaren und dunklen Augen . Der Mann lächelte kurz grausam und mit einem Lächeln ,das seine Augen nicht erreichte , als er auf die Ahnungslose Menge starrte.
Dann holte er einen schwarzen Kristall aus der Tasche , der sofort blutrot zu leuchten begann. Mit einem Mal wurde alles um ihn herum finster , Nebelgestalten tauchten auf. Die Menschen schrieen vor Angst aus Leibeskräften, als sie dies sahen. Wie aus dem Nichts tauchten dunkle Kapuzengestalten auf.
Plötzlich schwebt eines der Nebelgestalten auf eine junge Frau zu. Sie versucht zu fliehen , doch ihre Beine gehorchen ihr nicht. Sie hat zu viel Angst. Das Wesen kommt immer näher und näher. Sie schreit , doch keiner kommt um ihr zu helfen. Die Gestallt packt sie mit brennenden , schwarzen Händen um den Hals und beginnt sie zu würgen. Ihr Gesicht ist schmerzverzerrt , ihre Augen tränen. Blut läuft an ihr herunter , doch es ist nicht von ihr. Es kommt von dem Wesen. Sie bekommt keine Luft mehr , spürt ihren Körper nicht mehr. Sie sieht nur noch Finsternis . Erst als auch ihr letztes Körperzucken endet, lässt das Wesen sie blutüberströmt und mit angstverzerrtem , toten Blick auf die Erde fallen. Und geht auf die nächste Person los...
Mit schmerzverzerrtem Gesicht, presst Harry seine Hand auf die Stirn. Sein Kopf fühlt sich an als würde er gleich zerspringen . So stark hatte er noch nie geschmerzt. Erkonnte nichts sehen , seine Augen tränten zu sehr. „Was ist los mit die?", fragte Tante Petunia entsetzt , als sie auf ihren zitternden , auf den Boden gekauerten Neffen starrte. „Nein", presste er hervor , als der Schmerz in seinem Kopf etwas nachließ, „es ist alles in ... in ... Ordnung." Allmählich wurde es besser und er konnte wieder aufstehen. „Mir geht's gut", sagte er und stand zitternd auf, „ich , ich geh in mein Zimmer."
Noch immer schockiert nickte sie.
Oben knallte er die Tür zu und stützte sich schweratmend mit beiden Armen auf die Kommode. „Was zum Teufel war das?", fragte er sich zittrig. Diese ständigen Anfälle konnte nicht mehr normal sein und jedes Mal wurden sie stärker und hielten länger an. Das konnte nur eines bedeuten. Voldemord wurde stärker , vielleicht war er schon mächtiger als am Höhepunkt seiner Macht . Und dann konnte ihn nichts und niemand mehr stoppen. Sicher würde er erneut versuchen ihn umzubringen und diesmal ,und davon war Harry überzeugt, würde es Voldemord gelingen. Er spürte wie sich ein Klos in seinem Hals bildete. Der Junge spürte , dass dieses Jahr etwas Schreckliches geschehen würde. Aber er wusste nicht was und er wollte es auch gar nicht wissen.
Er beschloss einen Spaziergang zu machen um auf andere Gedanken zu kommen. Als er die Treppenstufen hinunter stieg hörte er die verwirrte und verängstigte Stimme des Nachrichtensprechers aus dem Fernseher: „...bis jetzt wissen wir von über 50 Toten , die bei dieser schrecklichen unerklärlichen und unvorstellbar grausamen Katastrophe ums leben kamen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Augenzeugen berichten von schwarzen Nebelgestalten , die auf währlose Passanten losgingen und sie kaltblütig erwürgten. Noch ist auch nicht klar woher die Blutlachen kommen, in denen die Opfer liegen, es wurde festgestellt, dass es nicht ihr eigenes ist..." Harry schreckte bei diesen Worten auf und rannte ins Wohnzimmer, wo die Dursleys entsetzt und verängstigt vor dem Fernseher saßen und ihn mit großen Augen anstarrten. Harry sah auf dem Bildschirm. Der Anblick war grauenhaft. Überall lagen tote Muggel in Blutlachen. Auch der Sprecher sah vollkommen fertig und ängstlich drein. „Was heute geschehen ist", redete er weiter, „ist furchtbar und unerklärlich! Es ist noch grausamer als der Massenmord, der vor einigen Jahren durch Sirius Black hervorgerufen wurde. Wo sind wir denn noch sicher ..."
Ab da hörte Harry nicht mehr zu. Es war einfach zu schrecklich. „Das waren diese Verrückten, diese Kranken! Leute wie du!", schrie Onkel Vernon. „Bestimmt hat der auch was damit zu tun!", mischte sich Dudley ein. Harry spürte wie eine gaballte Ladung Wut in ihm aufstieg. „Vergleich mich nicht mit denen!", brüllte er, „vergleich mich nie wieder mit Voldemord!" Obwohl sie nicht wirklich wussten, wer genau dieser Voldemord war, erzitterten Dudley und Onkel Vernon bei diesem Namen. Genau wie Tante Petunia. „Du meinst", flüsterte sie, „du meinst , er war das . ich meine das ist doch nicht möglich er ist doch..." „Er ist schon lange zurückgekehrt", antwortete Harry starr, „du kannst darauf wetten das er es war. Außer ihm ist niemand zu so etwas fähig."Er hielt kurz inne, „und bald wird er auch versuchen mich zu töten."
Tante Petunia sah blasser aus als sonst. Auch Dudley und Onkel Vernon sahen aus als müssten sie sich gleich übergeben: „Du meinst er kommt hierher?", fragte Onkel Vernon zitternd, „so wie diese Demen, Dem... diese Viecher letztes Jahr, die Dudley angegriffen haben?" „Dementoren", sagte Harry ausdruckslos, „kann sein , aber ich glaube nicht dass sie er heute Nacht noch kommt. Morgen bin ich ja weg . Freut euch , vielleicht ist das die letzte Nacht , in der ihr mich am Hals habt."
Damit lies er die verschreckten Dursleys allein zurück und ging zurück in sein Zimmer. Die Lust auf einen Spaziergang war ihm eindeutig vergangen. Sollte er einen Brief an Ron oder Hermine schreiben ,oder an Ginny? Nein , was sollte das bringen . Sehr viel mehr als er dürften sie auch nicht wissen. Also wozu der Aufwand? Es war am besten sich hinzulegen und die Zeit zu verkürzen. Morgen würde er in Hogwarts sein .
Im Anwesen der Malfoys: Draco konnte es nicht fassen. Dieser Anschlag auf die Muggel war einfach widerwärtig. Soviel Grausamkeit war selbst für ihn zu viel und er musste es ja eigentlich gewohnt sein. Als er hinunter zum Abendessen ging , hörte er wie sich sein Vater mit seiner Mutter unterhielt. „Das war der größte Erfolg , den der dunkle Lord je hatte, Narzissa! Und es wird auf keinen Fall der letzte in diesem Ausmaß sein." „Und dabei habt ihr den Stein doch erst gestern gestohlen", meinte Narzissa angetan. Lucius lächelte mit einer Kälte, dass sich Draco die Nackenhaare aufstellten. „Ja", meinte Lucius und lachte grausam, „was in 48 Stunden nicht alles passieren kann! Und das ist erst der Anfang"
