Disclaimer: Alles in allem ist es schon sehr lange her, das ich mal angefangen habe eine Story zu schreiben, aber da mittlerweile schon das 6. Buch rauskam, habe ich mich nun entschieden eine neue Story zu schreiben.. diese Story wird im 7. jahr spielen, daher würde ich empfehlen erst das 6. Buch zu lesen... Kurze Beschreibung : Es ist das Ende des 6. Schuljahres und Harry kehrt zurück um kurze Zeit bei den Dursleys zu bleiben, danach hat er vor Godric's Hollow zu besuchen... aber ein unerwartetes Ereignis bringt alle seine Pläne durcheinander...
alles gehört natürlich J. ausser der Story und ein paar dazu erfundene Personen.
Kapitel 1 - Die Frau im Schatten
Harry blickte suchend auf dem Bahnsteig umher. Aber er konnte keinen der Dursleys sehen. Schulternzuckend setze er sich auf seine Kiste und musterte das Gwimmel um sich herum. Er sah Ron mit seinen Eltern und Geschwistern. Etwas entfernt sah er Hermione, die weinend ihre Mutter umarmte. Er seufzte leise, nichts würde mehr so sein wie vorher. Der grösste Zauberer aller Zeiten war nicht mehr am Leben, hinterhältig ermordet von Severus Snape.
Snape.
Dumbledore hatte ihm immer blind vertraut. Um so trauriger war es, das gerade Snape derjenige war, der ihm das Leben genommen hatte.
Harry liess seine Blicke weiter umherschweifen bis er an einer Frau hängen blieb. Die Frau hielt sich vorsichtig im Schatten eines Pfeilers und sah sich suchend um. Harry betrachtete die Frau und irgendetwas kam ihm bekannt an dieser Frau vor. Er stand auf und ging langsam in ihre Richtung. Er war schon fast bei ihr angekommen als sich seine und ihre Blicke trafen. Harry erstarrte für einen Augenblick, doch dann war er sich sicher, er kannte diese Frau.
Doch was um Merlins Willen hatte sie hier auf dem Bahnsteig verloren? Harry wurde zuerst wütend, doch dann merkte er ihren verzweifelten Ausdruck Also kämpfte er gegen den Drang, sie hier und sofort anzugreifen, er fasste sich zusammen, drehte sich noch mal um, vergewisserte sich, das sie unbeobachtet waren und schritt langsam auf sie zu.
Sie weinte.
Tränen liefen ihr übers Gesicht, welches sie in der Kapuze ihrer Robe zu verbergen versuchte. Sie wusste hier nicht fündig zu werden, war aber dennoch gekommen. Denn die Hoffnung war das Einzige, was ihr im Leben noch geblieben war. Umso gebrochener war sie nun, da sie den winzigen Funken Hoffnung nun doch verloren hatte.
Ihr einziger Sohn.
Das einzige, was ihr in ihrem Leben etwas bedeutete, war ihr genommen worden. Wieder schluchzte sie, verzweifelt und hilflos sah sie aus. Und nun stand Harry Potter vor ihr. Wieder war er da, der winzige Funke. Sie fasste sich zusammen und sah Harry in die Augen.
"Draco.."
flüsterte sie leise. Harry spürte in dem Moment wie verzweifelt sie war. Sie war eine Mutter und fürchtete um ihr Kind. Harry fühlte unglaublich grosses Mitleid mit ihr, aber dennoch wusste er nicht wie er reagieren sollte. Zum einen wusste er wirklich nicht was aus Draco geworden war, und zum anderen wollte er ihrem Leid gerne ein Einde bereiten. Er überlegte nicht lange und sah sich nochmal flüchtig um, niemand hatte die beiden bemerkt.
"Folgen sie mir " murmelte er und zog die Frau mit sich. Weg vom Bahnhof, weg von dem Gewimmel. Unbemerkt hatten sie es nach draussen geschafft und Harry steuerte auf ein Muggle-Cafe zu. Die beiden setzen sich und Harry bestellte Kaffee für sich und die Frau.
Schweigsam saßen sie sich gegenüber.
Harry Potter und Narcissa Malfoy.
Harry hatte das Gefühl, der einzigen Person die seinen Verlust wirklich verstand gegenüber zu sitzen. Hatte sie doch auch niemanden mehr. Ihr Ehemann war in Askaban und ihr Sohn verschwunden und so wie Harry feststellte, wusste sie nicht was mit Draco passiert war. Deshalb war sie zum Bahnsteig gekommen in ihrer Verzweiflung hatte sie vielleicht doch gehofft ihren Sohn anzufinden.
" Ich weiss nicht was mit Draco passiert ist." sagte er endlich.
Er sprach leise und blickte dabei fest in ihre Augen.
" Ich nehme an, sie wissen was geschehen ist ? "
Harry musste stark bleiben um nicht die Fassung zu verlieren und Narcissa nicht anzuschreien. Er wollte es gern, wollte sie verantwortlich machen. Aber das konnte er nicht. Nicht nachdem er sie in diesem Zustand gesehen hatte. Also senkte er seinen Blick auf seine Tasse und fuhr fort.
" Ich weiss nur das er mit Snape entkommen ist. Seit dem gibt es keine Spur. Weder von Snape noch von Draco."
Harry hatte es schon viel Überwindung gekostet diese drei Sätze überhaupt zusammenzubringen, aber er war selbst erstaunt wie ruhig er doch gesprochen hatte.
" ...Nein... Draco..." schluchzte sie.
Sie hatte es sich so sehr gewünscht, das wenigstens Harry irgendeine kleine Ahnung hatte, aber auch dieser Funke war nun erloschen. Leise weinte sie und wusste nicht ob sie vielleicht doch lachen sollte. Sass sie doch wirklich mit Harry Potter in einem Muggle-Cafe und trank Kaffee. Wie ironisch doch das Schicksal sein konnte, dachte sie.
Sie nahm ein Taschentuch und trocknete ihre Augen. Weinen würde ihrem Sohn kaum helfen. Sie musterte Harry, der auf seine Tasse starrte. Wie er doch seinen Eltern ähnlich sah.
Da war die Erinnerung an Hogwarts ... Damals war noch alles so unbefangen gewesen.
Narcissa hatte Hogwarts geliebt, war die Schule doch der einzige Ort gewesen an dem sie frei war. Sieben schöne Jahre hatte sie auf Hogwarts verbracht. Wehmütig blickte sie nun aus dem Fenster. Sie erinnerte sich an Lily, Harrys Mutter, wie schön sie war, dachte sie traurig. Die funkelnden grünen Augen und das rote Haar hatten immer einen sehr hübschen Kontrast gebildet. Lily war so voller Leben gewesen, immer war sie freundlich und hilfsbereit.
Narcissa senkte den Blick und nun starrte auch sie auf ihre Tasse. Severus hatte einmal erwähnt, das er Lily gern hatte aber nur Narcissa wusste davon, denn James hätte es Severus bitter bereuen lassen, wenn er es gewusst hätte.
James Potter.
Der strahlende Quidditch-Spieler von Gryffindor. Hatte sie doch auch eine Zeit gehabt, in der sie für James schwärmte. Innerlich musste sie nun lächeln, wie jung sie doch alle waren...
Wieder musste sie ihre Tränen zurückhalten. Sie musste ihren Sohn finden. Koste es was es wolle. Sie war bereit für ihr Kind zu sterben, wenn es ihn retten würde.
Wieder betrachtete sie Harry. Er war wirkte abwesend, wer wusste schon was in ihm vorging. Nach dem Verlust von Sirius jetzt auch noch Dumbledore...
Narcissa wusste nicht was sie sagen sollte. Sie fühlte sich unendlich allein. Sie war sich sicher, das Harry genauso fühlte. Daher wusste sie auch, das in so einem Moment Worte nichts bedeuteten. Dennoch musste sie mit Harry reden, ihn um Hilfe bitten.
Lucius wäre sicher eher gestorben oder hätte gar Dracos Tod vorgezogen, ehe Harry Potter um Hilfe zu fragen, dachte sie verbittert. Aber nicht sie, sie würde alles mögliche tun, um ihr einziges Kind zu finden und zu retten.
"Harry... ich möchte dich etwas fragen.." begann sie leise.
Harry blickte sie verwundert an.
"Was in aller Welt hat sie dazu gebracht, ausgerechnet mich etwas fragen zu wollen?" kam es aus ihm heraus.
Im selben Moment bereute er es wieder, sie war eh schon traurig und kummervoll, da brauchte er nicht auch noch auf ihr herumtrampeln. " 'tschuldigung" murmelte er.
"Ich wollte nicht unfreundlich sein, aber es wundert mich doch sehr.." fügte er dann hinzu.
Sie sah ihn an.
" Es tut mir so leid..." flüsterte sie. " Ich .. ich wollte, nie das so etwas passiert... Ich habe immer versucht Draco fernzuhalten... Er gehört einfach nicht zu 'ihnen'. .. Aber 'Er' wollte Draco für Lucius' Fehler strafen... Ich habe alles versucht...um ihn davon abzuhalten... aber 'Er' hat Draco gedroht... mich.. mich umzubringen...wenn er nicht zugestimmt und diese abscheuliche Aufgabe nicht angenommen hätte.."
Sie senkte ihren Blick wieder auf die Tasse in ihrer Hand.
Harry musterte Narcissa, schön sah sie eigentlich aus. Blonde lange Haare und strahlend blaue Augen. Obwohl ihre Augen nun rot und geschwollen waren, vom vielen Weinen, hatten sie den Glanz nicht verloren.
Er wusste nicht was er antworten sollte. Einerseits verstand er nun Dracos Verzweiflung, warum er sich damals bei Myrthe ausgeweint hatte und warum er gezögert hatte, auf dem Astronomie-Turm. Andererseits war die Frau mit der er hier in einem Muggle-Cafe sass und Kaffee trank, Narcissa Malfoy.
Die Frau des von ihm so gehassten Lucius Malfoy.
Ob sie ihn wohl liebte? Sie sah nicht unbedingt so aus, und wenn man bedachte, wie sehr sie sich um Draco sorgte, konnte man schon Zweifel hegen. Er legte seinen Kopf schief und starrte sie an.
" ... was möchten sie mich fragen?"
Er war neugierig geworden. Was konnte sie ihn schon fragen wollen? Er wusste es nicht.
" Warum ausgerechnet ich? Ich meine... sie wissen schon... die 'Freunde' ihres Mannes könnten ihnen sicherlich mehr helfen..." Er verstummte als er ihren verbitterten Blick sah.
Sie lachte auf.
" Oh ja... die 'Freunde' von Lucius..." erwiderte sie verbissen.
" Die würden mir eher an die Kehle gehen, als mir zu sagen wo sie meinen Sohn versteckt haben... So, wie sie es mit allen Blacks gemacht haben, die gegen 'Ihn' waren..."
Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen.
" Glaubst du wirklich ich hätte Sirius gehasst? Oder meine Schwester Andromeda? Oder Regulus?.." flüsterte sie.
" Nein Harry... ich habe Sirius immer verehrt, weil er so mutig war und rebellierte. Wie kannst du auch nur denken, das ich meine eigene Schwester hassen könnte? Andromeda... sie war immer sanftmütig gewesen ... und mutig war sie... Ich habe ihr lange Zeit heimlich geschrieben... "
Narcissa seufzte schwer.
" Ob du es glaubst oder nicht, ich habe mir immer gewünscht damals den Mut zu zeigen den Sirius oder Andromeda hatten... Dann wäre jetzt vielleicht alles anders..."
Harry wollte etwas sagen aber die Worte kamen nicht über seine Lippen.
Er sass nur stumm da und betrachtete wieder seine Tasse. Der Kaffee war mittlerweile kalt. Aber weder Harry noch Narcissa schien das nicht zu stören.
Narcissa holte tief Luft. Sie musste ihn endlich fragen, das Leben ihres Sohnes hing davon ab, das wusste sie nur zu genau. Sie zitterte nervös aber es musste gesagt werden, dachte sie.
"Das, was ich dich fragen möchte...nein, worum ich dich bitten möchte...ist deine Hilfe, Harry."
TBC...
