Die 19jährige Kunststudentin und Hobbyautorin Amy versucht ihr Leben in den Griff zu kriegen, bis eines Tages ein Unfall es komplett aus der Bahn wirft oder besser gesagt in ein komplett anders Universum...
Als sie in ihrem Lieblings-Marvelfilm erwacht, zweifelt sie zunächst an ihrem Verstand, doch es scheint sich bei dem verrückte Traum tatsächlich um die Realität zu handeln. Was für drastische Auswirkungen ihre Anwesenheit auf den Verlauf der Geschichte haben würde, hätte sie sich ihn ihrer lebhaftesten Fantasien nicht ausmalen können!
!ich besitze keinerlei Rechte an Marvel!
Ganz viel Spaß beim lesen! 3
Prolog
Ihre Sicht ist durch den Schleier von Tränen getrübt, als sie sich beeilt den letzten Bus zu kriegen, der Heute noch zu ihr Nachhause fährt. Die Absage, die sie gerade erhalten hat, liegt zusammengeknüllt in ihrem Rucksack, dabei hatte sie sich bei der Bewerbung so ins Zeug gelegt; sie hätte diesen Job wirklich gebraucht!
Scheiße verdammt noch mal! Die letzten Meter zur Haltestelle sprintet sie, doch als sie schließlich völlig außer Atem und verheult ankommt, kann sie nur noch hilflos zusehen wie der Bus gerade um die Ecke wegfährt. Das ist jetzt einfach nicht wahr! Entgeistert starrt sie auf ihre Uhr, sie hat doch noch ganze 2 Minuten bis dieser scheiß- Bus abfahren sollte?!
Laut fluchend lässt sie sich auf den kalten Steinboden sinken, legt ihr Gesicht in die Hände und fängt an zu schluchzen. Warum muss ihr Leben denn nur so verdammt kompliziert sein?! So hatte sie sich das überhaupt nicht vorgestellt, als sie noch in die Schule ging.
Sie hatte so große Träume, wollte Kunst studieren, vielleicht eigene Comics animieren, einen Lebenspartner finden... Jetzt sitzt sie hier; Bald schon 20, pleite, einsam und sowohl arbeits-, als auch perspektivenlos, heulend auf dem dreckigen Boden einer Bushaltestelle in dieser beschissenen Kleinstadt.
Man sagt ihr immer, ‚sie sei ja noch jung', hätte ja noch ‚ihr ganzes Leben vor sich', aber diese Tatsachen wirken gerade mehr deprimierend als aufmunternd auf sie. Warum läuft in ihrem Leben eingentlich immer alles schief? Sicherlich könnte sie auch zurück zu ihren Eltern ziehen, wenn sie die Miete für ihre kleine Dachgeschosswohnung nicht mehr tragen kann, aber diese Blöße will sie sich nicht geben!
Eher verendet sie auf der Straße, bevor sie bei ihnen nach Hilfe bettelnd angekrochen kommt! Nicht, solange sie noch einen Funken Selbstachtung in sich hat. Sie will das „ich hab es dir doch gleich gesagt" von ihrer Mutter nicht hören!
Wütend auf eigentlich alles, vor allem sich selbst, wischt Amy energisch ihre Tränen aus dem Gesicht. Da es schon langsam dunkel wird, bemerkt sie die Wolken zunächst gar nicht, die sich zu allem Überfluss auch noch bedrohlich über ihr zusammenziehen. Erst als die ersten Regentropfen auf ihre kurzen, hellbraune Haare treffen blickt sie auf.
„Ernsthaft?!", lässt sie ihrem Frust freien Lauf. Ist ja nicht so, als sei noch jemand an der Bushaltestelle, den sie damit stören könnte. Alle normalen Leute sitzen bei diesem Wetter zu dieser Uhrzeit, bereits in ihren Wohnungen, essen zu Abend oder sehen fern und selbst wenn sich unwahrscheinlichere Weise doch jemand gestört fühlen sollte, so würde es sie nicht im geringsten interessieren.
Humorlos lachend richtet Amy sich auf und zieht ihren schwarzen Trenchcoat fester um sich, als sie sich zu Fuß auf den Weg zu ihrer 30min entfernten Mietwohnung macht. Das ist doch alles lächerlich. Mit dem etwas zu langen Ärmel ihres Trenchcoat, versucht sie ihre letzten Tränen so gut es geht wegzuwischen. Sie will gar nicht wissen, wie schlimm sie gerade aussieht. Ihr sonst blasses Gesicht neigt dazu knall rot zu werden, wenn sie weint.
Was sie jetzt braucht ist Eiscreme! Viel Eiscreme und diese wird sie dann schamlos mit einem Esslöffel auslöffeln, während sie sich auf ihrer Couch zusammenrollt, in Selbstmitleid schwelgt und Filme schaut, so lange bis sie vor Erschöpfung einschläft. Das ist der Plan und es klingt nach einem verdammt guten Plan! Zur Hölle, so wird sie es machen!
Vielleicht findet sie ja auch noch eine gute Fanfiction, die pre Infinity war spielt... bei diesem Gedanken muss sie tatsächlich loslachen. Welche anständige, erwachsene Person, geht bitte so mit ihren Problemen um? Oh Gott, was hatte sie nur aus ihrem Leben gemacht?
Vielleicht haben ihre Eltern ja recht und sie sollte wirklich erwachsen werden... Sie wird ständig deutlich jünger geschätzt als sie tatsächlich ist. Eigentlich kein Wunder bei ihren läppischen 1,60 Metern Körpergröße und dem geringen Brustumfang. Ihr Faibel für Fanmerch und ihre Art sich in Dinge reinzusteigern trägt auch nicht gerade zu dem Bild einer bodenständigen jungen Frau bei.
Der Regen wird immer stärker und sie kann bereits entfernt Donner grollen hören. Na schönen Dank auch Thor! Ihre Klamotten kleben mittlerweile an ihrem schlanken Körper und ihre Schuhe, die schwarzen Vans auf die sie so verdammt stoltz war, als sie sie gekauft hatte, quietschen bei jedem Schritt, durch den das Wasser aus ihren vollgesogenen Wollsocken läuft.
Stumm trauert sie beim weiterlaufen, um ihre schönen Schuhe. Ihren Rucksack hat sie bereits for einer Weile nach vorne genommen, um ihn vor den schlimmsten Wasserschäden zu schützen. Was ein Leben!
Gerade beschließt sie, sich unterzustellen, um abzuwarten bis der Regen etwas nachlässt, als es um sie herum urplötzlich hell aufleuchtet. Weißes Licht explodiert vor ihren Augen und nimmt ihr die Sicht.
Entsetzt schreit sie auf, ihre Tasche fällt zu Boden. Schmerzen durchflutet ihren Körper, so intensiv und grausam, dass sie denkt sie würde sterben. Es fühlt sich an, als hätte sie jemand in Brand gesteckt. Ihre Ohren klingeln als sie zu fallen beginnt. Was ist nur passiert?
Am Rande des Bewusstseins bekommt sie noch mit, wie sie auf dem Boden aufschlägt, aber von dem Aufprall selbst merkt sie nichts. Sie spürt überhaupt nichts mehr, außer ein Kribbeln in ihren Fingerkuppen. Ihr Körper ist vollkommen taub, als ihre großen, grauen Augen schließlich zufallen. ‚Zumindest muss ich mir jetzt keine Sorgen mehr um die Miete machen' ist das letzte was ihr durch den Kopf schießt, bevor sie sich der Leere hinter ihren Lidern nicht länger entziehen kann.
