Pairing: Severus Snape/Morgane O'Hara (OC)

Raiting: M (erst in späteren Kapiteln, aber ich setze es gleich schon mal hoch)

Kategorie: Drama/Mystery/Romanze

Länge: ca. 50 Kapitel (38 sind bereits geschrieben. Ein Sequel ist in Planung…)

Updates: 2 – 3 mal die Woche

Über Reviews würde ich mich extrem freuen…

Winkelgasse

Disclaimer: Nichts mir, alles JKR. Ausser Morgane natürlich... Verdiene auch keinen Sickel damit… Die Lyrics-Ausschnitte gehören immer den entsprechenden Künstlern. Auch hiermit verdiene ich kein Geld.

On a parcouru les chemins
On a tenu la distance
Et je te hais de tout mon corps
Mais je t'adore
(Kyo / Le Chemin)

It's like you're a demon I can't face down
It's like I'm stuck
(Addicted, Kelly Clarkson)

Verdammt kalt heute. Morgane schlingt den Umhang enger um sich. Nebel wabert durch die Winkelgasse. Dabei ist doch Sommer. Die Dementoren brüten Nachwuchs aus. Darum die Kälte, der Nebel. Du-weißt-schon-wer ist zurück. Fudge hat es gestern bestätigt.

Morgane versucht nicht daran zu denken. Das Bild ihres Vaters taucht in ihrem Kopf auf. Was machst du da draussen im Dunklen, Tochter? Geh heim.

Gleich, denkt sie. Sie kramt in ihrer Tasche. Das Feuerzeug klickt, sie steckt sich die Zigarette zwischen die rot geschminkten Lippen. Wenn Vater wüsste, dass sie raucht. Sie lächelt. Er würde sowieso finden, sie lebe viel zu sehr wie ein Muggel.

Über der Abzweigung zur Nokturngasse schaukelt eine einzelne Laterne. Plötzlich Schritte. Morgane bleibt wie erstarrt stehen. Eine Gestalt löst sich langsam aus der Dunkelheit in der Nokturngasse.

Morgane schluckt. Wo ist er plötzlich geblieben, der Mut, der sie nach Dämmerung die Abkürzung über die Winkelgasse nehmen liess?

Sie kneift die Augen zusammen und rührt sich immer noch. Wer immer das auch ist, gerade beruhigend sieht... er nicht aus. Ein Er ist es wohl. Zuerst sieht sie nur einen schwarzen Umhang, der hinter der Gestalt herweht. Wie übergrosse Fledermausflügel. Zuerst denkt sie an einen Dementor, aber nein... dafür beunruhigende Ähnlichkeit mit einem Vampir. Reiss dich zusammen, Morgane...

Es ist wirklich ein Mann. Schwarzes Haar fällt ihm ins Gesicht, die Haut ist geisterhaft weiss... „Lumos" zischt er und bleibt stehen. Sein Zauberstab flackert auf, leuchtet ihr ins Gesicht. Gänsehaut krabbelt ihren Rücken hoch.

Severus Snape mustert die Frau, die stehen geblieben ist, als habe er eine Ganzkörperklammer auf sie gehetzt. Sein erster Gedanke ist, dass sie ihn an jemanden erinnert... Narzissa! Narzissa, der er vorgestern einen „Unbrechbaren Schwur" geschworen hat... Sein Handgelenk beginnt zu kribbeln.
Nach einem zweiten Blick wundert er sich, wie er auf Narzissa kommt. Die Frau da ist jünger, grösser, fast gleich gross wie er. Weisses Kleid, weisser Umhang. Helles Haar fällt über ihre Schultern, fast bis zu den Hüften herunter, darum dachte er vielleicht an Narzissa?

Irgendetwas an ihr ist seltsam. Sie steht immer noch am gleichen Ort, die Hand umklammert den Zauberstab und die Augen flackern – vor Angst?

Sowieso, diese Augen! Sie sind unglaublich hell, fast schon farblos oder spielt ihm das wenige Licht einen Streich? Plötzlich erinnert er sich an eine Abbildung in einem Buch, dort gab es zwischen Vampiren, Werwölfen und anderen Halbmenschen auch die Zeichnung dieser Frau... Weisse, fast durchsichtige Haut, langes helles Haar, fast weisse Augen. Eine Banshee. Eine Todesfee? Steht er etwa einer Banshee gegenüber?

Wenn er nicht Severus Snape gewesen wäre, der seine Mimik und seinen Körper in vielen Jahren als Spion gelernt hatte absolut und bedingungslos zu kontrollieren, hätte er jetzt einen Schritt rückwärts gemacht...

„Was denken Sie eigentlich, was Sie hier tun?" blafft er sie an.

Sie zuckt zusammen, das Haar fällt ihr ins Gesicht.

Definitiv keine Banshee! Nur irgendein so junges Gänschen, was denn sonst...

„Ich bin auf dem Heimweg." Die Stimme scheint gar nicht zu diesem ätherischen Wesen zu passen, sie ist rauchig und überraschend dunkel.

Endlich bricht der Bann, den diese Augen über sie haben. Ungewöhnlich sind sie, schwarz wie verkohltes Holz und bezwingend...

„Es ist dunkel, Sie sind alleine und streunen in der Gegend der Nokturngasse herum..."

„Ich streune nicht..."

„Wer weiss, was da alles geschehen könnte. Dementoren, Todesser, Vampire, Riesen..." sagt er spöttisch.

„Gefährliche Männer in schwarzen Umhängen, die einen mit ihrem Zauberstab blenden und Dinge fragen, die sie nichts angehen?" fügt sie hinzu.

„Sie haben also keine Angst, ja?" fragt er und kommt einen Schritt näher.

Schwarz bohrt sich sein Blick in sie. Sie spürt ein Zucken in ihrem linken Fuss, aber sie bleibt stehen und versucht, seinem Blick standzuhalten.

„Nein, habe ich nicht." Sie schafft es, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen.

Er hebt eine Augenbraue.

„Dann sind die zitternden Hände also angeboren?"

„Genau. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend, Sir."

Langsam dreht sie sich um und geht davon.

„Passen Sie auf den dreiköpfigen Hund auf, der hinter der nächsten Ecke lauert!"

„Ha ha" macht sie.

Er schaut ihr einen Augenblick nach, dreht sich dann um die eigene Achse und ist mit einem Plopp verschwunden.