In Roys Kopf drehte sich alles. Ihm war schlecht. Es war wie ein Kater, nur tausendmal schlimmer. Der ganze Körper schmerzte ihm, während seine Hände hinter seinem Rücken zusammengebunden waren, ebenso wie seine Füße. Er spürte das sie sich bewegten. Die Straße über die sie wohl fuhren war in einem katastrophalen Zustand. So fühlte es sich zumindest an.
Wie konnte er nur so dumm sein. Wie konnte er nur hierhin geraten. Die letzten Monate in denen er versuchte sich ein neues Leben aufzubauen. Alles Futsch! Und wofür? Um nach allen regeln der Kunst zu versagen. Nur weil er sich in eine Sache einmischen wollte die für ihn alleine viel zu groß war.
Roy sah sich um. Er lag im Kofferraum eines Autos. Eines alten Autos mit defekten Stoßdämfern das bei jeder kleinsten Unebenheit einen Satz nach oben machte und auch noch ziemlich schnell fuhr. Die Luft war hier drin mindestens 50 Grad heiß und stank nach Abgasen. Roy richtete sich auf und versuchte mit den Füßen gegen den Kofferraumdeckel zu treten. Das Auto war alt, aber stabiler als es aussah. Während Roy trat dachte er nach wohin er gebracht wurde. Ob diese Leute ihn aus der Stadt schaffen wollten. Oder wollten sie ihn der lokalen Polizei ausliefern. Diese hätten ihn sofort Verhaftet und nach Starling Ausgeliefert. Auch wenn Quentin nicht dort war. Ausgerechnet wegen ihm war er hierher geeilt.
Roy trat immer kräftiger gegen den Kofferraumdeckel und tatsächlich schaffte er es diesen einen Spalt breit auf zu bekommen. Wieder stiegen die Schmerzen in seinem Kopf auf. Erst jetzt merkte er das er blutete, da es ihm in die Augen floss. Beim Versuch hinauszusehen blendete ihn das Sonnenlicht. Es war also noch Tag. Das bedeutete er war noch nicht lange hier drin. Als er durch den schmalen Spalt blickte sah er Menschen,.. viele Menschen. Er war noch in der Stadt. Dann sah er die hohen zum Teil heruntergekommenen Plattenbauten. Er war also wirklich noch in der Stadt. Eine Stadt in die er nur gekommen war um Quentin Lance zu helfen.
Roy überlegte ob er den Deckel komplett aufstemmen könnte damit er um Hilfe rufen konnte. Doch er wusste bis jetzt nicht welche Sprache die Leute in diesem Land eigentlich sprechen. Aber er musste es riskieren, irgendjemand musste ihn ja verstehen. Diesem oder dieser hätte er auch sagen können das die Leute in Gefahr sind. In großer Gefahr!
Noch während er ein weiteres mal ausholte um gegen den Deckel zu treten überkam ihm wieder ein Schwindelanfall. Wieder drehte sich alles. Er wusste nicht womit er betäubt wurde, oder ob es an dem Blutverlust oder seiner Kopfverletzung lag. Doch dieser Schwindelanfall war stark genug um ihn wieder für einen Moment lahmzulegen. Erst jetzt erkannte Roy das er nichts tun konnte. Er war am Ende. Alles hatte katastrophal angefangen, sich langsam zum besseren Entwickelt, er dachte er hätte ein Leben, ein bescheidenes ruhiges Leben, dann überschlugen sich die Ereignisse. Und jetzt war er hier.
Dann kam ein knall. Der Kofferraum öffnete sich bei voller Fahrt. Frische, aber auch sehr heiße Luft wehte Roy um die Ohren und weckte ihm aus seinem Delirium. Er konnte nach oben sehen. Der Himmel war wolkenlos. Die Sonne strahlte unnachgiebig. Dann sah er zur Seite. Er war auf einer breiten Hauptstraße. Autos, Busse, Lieferwagen und Lastwagen füllten die Fahrbahnen. Roy richtete sich auf und schrie um Hilfe.
Roy sah dem Fahrer eines Taxis ins Gesicht. Dieser lief blass an und verriss das Lenkrad vor Schreck als er den Gefesselten Roy sah und krachte in die Seite eines stehenden Buses an einer Bushaltestelle. Roy sah sich um und versuchte den Fahrer eines Lieferwagens zu alamieren. Doch dieser sah ihn nicht und fuhr vorbei. Roy schrie so laut er konnte. Dann merkte er das der Boden des Kofferraums sich unter ihm erhob. Jetzt merkte er das er offenbar gleich herausgeschleudert wird. Mitten auf die Fahrbahn. Dann flog er. In diesem Moment schoss sein gesamtes Leben an ihm vorbei. Er dachte an Thea. Und an die anderen schöneren Dinge in seiner Erinnerung während er heftig auf der brühend heißen Fahrbahn aufschlug und sich wie wild um sich selbst drehte und über den Asphalt kullerte. Das war viel besser als all der Mist den er in seinem Leben gebaut hatte. Autos hupten wie wild als einige versuchten ihm Auszuweichen.
Roy lag nun da. Der erhitzte Asphalt brannte erbarmungslos auf seiner Haut. Doch das war nebensächlich. Den jetzt sah Roy den Kühler eines Geländewagens auf ihn zurasen. Das wars nun... dabei fragte er sich erneut... Wie konnte es nur so weit kommen?
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