Hallo.
Dies ist die Fortsetzung, zu meiner Story 'Im Aufzug'. Allerdings kann man sie auch allein lesen.

Man muss nur so viel wissen:
Reid und Morgan haben einmal miteinander geschlafen, alles kam überraschend und war sehr von der Situation beeinflusst.
Nach dem 'Vorfall' hat Reid Morgan gestanden, dass er ihn liebt. Morgan hat ihm daraufhin zu verstehen gegeben, dass es für ihn ein Ausrutscher war.
Morgan möchte wie vorher weitermachen, doch Reid ist total verletzt und hat alle Hoffnung, dass er mit Morgan zusammenkommen könnte, aufgegeben.

Zur Erklärung: Größtenteils wird die Story 'erzählt'. Es gibt aber auch Stellen, an denen es aus der Sicht von Beiden beschrieben wird… ihr werdet schon sehen.

So, das war's schon.^^ Jetzt wünsch ich euch viel Vergnügen:

In der nächsten Zeit gingen die Beiden sich aus dem Weg. Reid zog sich immer mehr zurück und Morgan hielt sich sowieso von ihm fern.

Sie sitzen im Flugzeug und sind auf der Heimreise, während Hotch grübelt. Morgan und Reid sitzen weit von einander entfernt. Hotchner und den anderen war natürlich aufgefallen, dass die zwei Ausreden erfanden, um nicht direkt miteinander arbeiten zu müssen. Er überlegte wie er die Sache am besten angehen könnte, aber irgendwie weiß er auch, dass er wohl nicht viel tun konnte. Trotzdem setzt er sich jetzt zu Reid und lächelt ihn sanft an: "Was ist los, mit dir und Morgan?" Reid zuckt mit den Schultern. "Glaubst du denn mir ist nicht aufgefallen, dass ihr die Nähe des anderen nicht ertragen könnt? Wir sind ein Team, solch eine angespannte Situation ist nicht gut." "Ich werde versuchen wieder mit ihm zu arbeiten… Die Frage ist nur… ob er das auch kann." Hotch sieht Reid, der den Blick wieder gesenkt hatte, besorgt an. Er seufzt leise, steht auf und nickt ihm zu.

Am nächsten Tag ruft Hotch Morgan zu sich. Hotch sitzt hinter seinem Schreibtisch, als Morgan hereinkommt: "Du wolltest mich sprechen?" "Ja, komm rein. Schließ bitte die Tür." Morgan nickt, tut es und geht dann zum Schreibtisch. "Setz dich doch." Erneut nickt Morgan ruhig und setzt sich. Hotch beugt sich ein wenig vor, um die Hände abzustützen, ruhig sieht er sein Gegenüber an: "Ich hab mich gestern noch kurz mit Reid unterhalten." Morgan zuckt bei dem Namen zusammen, aber nur innerlich, äußerlich zeigt er keine Regung. Nichts lässt erahnen wie weh es ihm tat, den Namen zu hören, wie sehr es ihn durcheinander bringt. Er sieht Hotch nur fordernd an. "Mir ist aufgefallen das ihr Beide in letzter Zeit nicht gut zusammenarbeiten könnt." Morgan atmet ganz ruhig, erwidert aber nichts. Hotchner seufzt gedanklich, das Gespräch war ja noch schlimmer als das mit Reid. "So kann das nicht weitergehen, Morgan. Wir sind ein Team." Morgan nickt zustimmend. "Ich erwarte dass ihr beide wieder miteinander klar kommt und eure Differenzen beseitigt." "Ich verstehe… Ich werde mich bemühen." Hotchner nickt ruhig, ist aber noch nicht ganz zufrieden: "Reid meinte dass du vielleicht etwas gegen eine Zusammenarbeit mit ihm haben könntest… Was meinte er damit?" "Ehrlich gesagt…" Morgan überlegt kurz, sagt dann aber fest: "Geht dich das nichts an. Es war etwas Privates und wir werden das aus der Welt schaffen. Es wird kein Problem für das Team sein." Hotchner überlegt kurz weiter zu fragen, aber sieht ein dass es wohl nichts bringen würde. Also nickt er: "Gut, das war's auch schon." Morgan steht auf: "Okay."

Morgan verlässt das Büro und geht direkt zu Reids Schreibtisch. Er stellt sich neben Reid und meint leise: "Ich muss mit dir sprechen… Unter vier Augen…" Reid sieht ihn ausdruckslos an und nickt. Einen kurzen Moment fragt sich Morgan seit wann Reids Augen so waren. Doch er konzentriert sich, kurz danach, wieder aufs Wesentliche: "Lass uns heute Abend was trinken gehen." "Ich kann heute Abend nicht, ich hab was Wichtiges vor." Reid sieht ihn ruhig an, doch Morgan schüttelt den Kopf: "Es ist wichtig. Ich muss mit dir reden." Da Reid ihn fragend ansieht, fügt Morgan hinzu: "Hotch hat mit mir geredet… Wir müssen es endgültig klären." "Meinetwegen, so um 19 Uhr würde bei mir passen." Damit beugt sich Reid wieder über seine Akten und liest weiter. Morgan sieht ihn an und würde ihn am liebsten in den Arm nehmen. "Gibt's noch was? Oder lässt du mich in Ruhe weiterarbeiten?" Reids harte Worten holen Morgan wieder zurück, er schüttelt den Kopf und geht zu seinem eigenen Arbeitsplatz. Doch er kann sich nicht mehr konzentrieren. Er erledigt das nötigsten und macht dann Schluss.

POV Spencer:

Als Derek aus meinem Blickfeld verschwunden ist, bröckelt meine Fassade und bricht zusammen. Am liebsten möchte ich schreien und weinen. Aber ich muss stark bleiben. Ich versuche mich zu beruhigen, aber ich zittere. Ich brauche einen Moment Ruhe. Ich muss hier raus.
Also steh ich auf und gehe zu den Toiletten. Die leichte Kühle tut mir gut. Ich atme tief ein, obwohl es nicht angenehm riecht. Die starken Düfte sind penetrant und schaffen es so die anderen Gerüche zu unterdrücken.
Ich gehe zu den Waschbecken und spritze mir ein wenig Wasser ins Gesicht, um eine kühleren Kopf zu bekommen, aber das Wasser erreicht meine Gefühle nicht. Sie vertreiben Derek nicht aus meinen Gedanken, und sie helfen mir nur bedingt, mich zu beruhigen. Ich seh mich im Spiegel, ich biete einen schrecklichen Anblick, wenn mich so jemand sieht…
Ich flüchte in eine Kabine, um einen Moment meine Ruhe zu haben, und sicher vor anderen zu sein. Dort setz ich mich auf den Klodeckel und stützte den Kopf auf die Arme. Ganz langsam beruhige ich mich, mein Zittern lässt nach, ich kann wieder klar denken. Ich fahre mir durch die Haare und versuche weiterhin meine Kontrolle wiederzubekommen.
Ich darf nicht schwach werden. Ich muss stark sein. Ich ahne schon was Derek von mir will. Wahrscheinlich hat Hotch mit ihm fast dasselbe Gespräch geführt, wie mit mir, gestern Abend. Wir müssen wieder zusammenarbeiten, der Meinung bin ich eigentlich auch. Ich hoffe nur ich kann meine Gefühle kontrollieren. Ich schäm mich immer noch, dass ich die Hoffnung gehabt hab, aus uns könnte mehr werden. Ich weiß doch, dass Derek ständig eine andere hat… Wie konnte ich da nur denken? Ich war so dumm… Ich muss mich zusammenreißen, das klappt schon.

Nach einer Minute hat sich Reid wieder soweit beruhigt, das er sich wieder an die Arbeit macht. Es tut ihm gut, sich auf was anderes zu konzentrieren.

Als Morgan das Gebäude verlässt beschließt er trainieren zu gehen. Er ruft seinen besten Freund an, aber der war auf der Arbeit und wollte sich dafür am nächsten Tag vormittags mit ihm treffen. Morgan seufzt. Also geht er allein ins Fitnessstudio.

POV Derek:

Da sitz ich nun auf dem Fahrrad und drehte in die Pedale, doch ich komm nicht vom Fleck weg. So ungefähr läuft es auch mit meinen Gedanken. Irgendwie tut mir Reid Leid. Er ist ein sehr guter Kollege, ein Freund. Das letzte was ich wollte, und will, ist ihn zu verletzen.
Wenn ich nur wüsste was da über mich gekommen ist. Wieso fing ich nur an ihn zu küssen?! Und dann auch noch weiterzugehen… Was hab ich mir nur dabei gedacht?! Hab ich überhaupt gedacht? Ich glaub nicht… Ich bin einfach meinem Gefühl gefolgt. Es fühlte sich so gut an, so richtig… Und jetzt, jetzt fühlt sich das alles Falsch an. Ich hätte das nicht tun dürfen.
Ich hab keine Ahnung ob Reid und ich je wieder normal miteinander umgehen können. Er liebt mich, das ist offensichtlich… Aber ich ihn nicht, schon allein weil er ein Mann ist. Ich liebe Frauen, ich kann ihn nicht lieben… Ich hoffe er versteht das. Ich schätze ihn so sehr. Das ich ihm wehgetan hab, das ist wirklich schlimm für mich.
Ich muss auf ihn eingehen. Ich bin Schuld, nicht er. Ich muss alles tun, dass sich unser Verhältnis wieder normalisiert.

Als Morgan am Abend in die Bar kommt, sitzt Reid schon an einem Tisch, der etwas abseits vom Trubel war, vor sich ein Bier stehen. Morgan schüttelt den Kopf. Es ist nie gut, wenn Reid trinkt, dann ist er nicht mehr er selbst… Naja, so lange es das Erste und Letzte bleibt. Morgan holt tief Luft und setzt sich zu Reid: "Hallo. Wartest du schon lange?" "Hallo. Nein, gar nicht." Morgan nickt. Einen Moment herrscht Stille, zwischen den Beiden. Keiner traut sich zu beginnen.

POV Spencer:

Ich fürchte mich vor seinen Worten. Befürchte dass ich mich nicht unter Kontrolle halten kann. Um ehrlich zu sein, bin ich schon länger hier. Ich wollte mich auf die Situation einstellen. Ich hab bereits mein zweites Bier, was nicht gut ist. Ich vertrag einfach nicht so viel.
Aber ich musste mich irgendwie beruhigen. Ich weiß, er wird mir gleich wehtun.

POV Derek:

Wie er so dasitzt. Am liebsten würde ich ihn in den Arm nehmen und sagen dass alles gut wird. Doch ich weiß dass ihm das alles zusetzt. Und ich bin daran schuld. Aber da müssen wir jetzt beide durch. Wir arbeiten zusammen, wir müssen das klären.
Ich hoffe nur wir können wieder normal mit einander umgehen.

Reid sieht auf, Morgan fordernd ins Gesicht. Der nickt: "Es tut mir wirklich leid. Was damals passiert ist. Ich wollte dir nicht wehtun. Ich wollte dir nur helfen…" Reid nickt. "Ich bin nicht in dich verliebt und werde es auch nie sein." Reid zuckt innerlich zusammen, es tat so weh, aber es war die Realität. "Hotch hat Recht. Wir müssen wieder unbefangen miteinander arbeiten…" Er sieht Reid fragend an: "Meinst du, du kannst das?" Reid schließt die Augen, leise meinte er: "Ja. Ich hab meine Gefühle im Griff." Morgan nickt und lächelt.

Sie unterhielten sich noch eine Weile, über alles Mögliche, bis sie sich dann verabschiedeten.

Von da an konnten die Beiden wieder 'normal' miteinander umgehen. So sah es zumindest aus. Doch beide kamen mit der Situation nicht wirklich zurecht. Reid musste immer wieder an ihren One-'Night'-Stand denken und Morgan tat alles um ihn zu vergessen. Er ging sogar noch mehr mit Frauen aus und ließ auch immer wieder Kommentare darüber los. Während Reid beschloss sein Glück nicht von Morgan abhängig zu machen… Aber das funktionierte nicht wirklich. Er schlief zwar ein paar Mal mit anderen Männern, aber sein Herz war immer bei Morgan.

POV Spencer:

Wieder hat ein fast fremder Mann die Nacht in meinem Bett verbracht. Er konnte meinen Körper gut befriedigen. Aber ich genieße es einfach nicht. Es berührt nichts in mir.
Verdammt! Warum muss ich mich auch verlieben? Warum geht dieses Gefühl nicht endlich wieder weg?! Es tut nur weh.
Es ist so anstrengend, einen klaren Kopf zu behalten. Derek nicht immer so sehnsüchtig anzuschmachten. Mit der Zeit funktioniert es ganz gut. Aber es tut trotzdem weh.

POV Derek:

Wir kommen doch ganz gut zurecht. Reid hat mir sogar erzählt dass er mit anderen Männern schläft. Das ist doch gut für ihn… Warum hinterlässt es dann bei mir einen 'bitteren Nachgeschmack'? Warum möchte ich nicht, dass fremde Männer bei ihm sind?
Ich mach mir nur Sorgen. Er ist jünger als ich und ich will ihn nur vor Unheil beschützen. Obwohl er nun wirklich alt genug ist…
Das wird schon wieder. Wir gehen wieder normal miteinander um, was das wichtigste ist.