Pronolog

"9.11.2007, der 14 Jährige Naruto Uzumaki wurde in einer Gasse gefunden und dem Jugendamt überführt. Laut Aussage seiner letzten Zieheltern, hat er seit seinem vierten Lebensjahr kein einziges Wort mehr gesprochen und ließe sich nicht mehr anfassen. Der Junge wiegt nur noch 39 kg und ist somit äußerst unterernährt für seine 1,75 cm. Zu dem besteht Grund zur Annahme, dass er von seinen Erziehungsberechtigten misshandelt wurde. Genaueres ist bisher nicht bekannt. Der 14-Jährige wird wegen merklicher Verhaltensstörung vorsichtshalber in die Psychatrie eingewiesen. Dort wird er rund um die Uhr betreut und in einem Jahr wieder zum Verhör genommen. Deshalb bestimmte das Gericht vorab den Freispruch der Erziehungsberechtigten des Jungen Naruto Uzumaki. Sie werden jedoch, wegen Kindesmisshandlung, im Sinne der Verletzung der Aufsichtspflicht, zu einer Geldstrafe von 7.500 € verurteilt",zitierte der Staatsanwalt des Blonden die Geschehnisse der Verhandlung und reichte die Akte der zuständigen Sekretärin der Psychatrie.
"Wir werden ihn morgen früh um 10 Uhr vorbei bringen."
Betroffen von dem Bericht nickte die Frau. Sie hatte oft traurige Geschichten von Menschen gehört, doch Kinder, waren nur selten, bis nie Gast in dem riesigen, klotzigen Haus. Sie seufzte. Heut zu Tage blieb niemand vom Rausch der Kriminalität verschont und selbst wenn man es versuchte zu ignorierte, so wurde man jedes mal wieder in die Realität zurück geschmissen, wenn man nur den Fernseher einschaltete.

Kinderheim St. Ludwig

Es herrschte ein riesen Tumult in dem mausgrauen Gebäude, denn es stand etwas besonderes an, jeden letzten Sonntag im Monat war DVD Abend und einer der Aufseher hatte sich schon auf den Weg gemacht in den Nachbarort.
Alle Kleinen und Großen drückten ihre Nasen nun schon seit einer geschlagenen Stunde an der kalten Fensterscheibe platt und warteten auf seine Rückkehr.
Naja, fast alle. Einer der Jungs saß stillschweigend in einem Sessel, distanziert zu seinen Mitmenschen und las ein Buch.

"Naruto, rede doch mit uns, wir wollen dir nichts Böses, aber die wollen dich sonst wegschicken..." begann einer der Betreuer auf den Blonden einzureden.
Doch er zeigt nicht mal den Hauch von Interesse.
Es war ihm einfach egal. Was sollte er schon hier ? Er war nutzlos und einsam, doch vor allem klein. Ein kleiner Wurm, um den sich so oder so niemand scherte. Die steckten ihn doch nur in diese Anstalt, um Ruhe vor ihm zu haben, um wieder zu vergessen wie schlimm es doch um ihr soziales Leben stand.
Der Braunhaarige seufzte. Er hatte schon viel traumatisierte und verängstigte Kinder gesehen, aber dieser war anders. Er war kalt, wie die Antarktis und gefühlslos, wie kein Kind zuvor.
Es schauderte ihm richtig, wenn er in die ausdruckslosen, azurblauen Augen sah, in denen sich die seelische Mauer widerspiegelte, welche er sich zu seinem Schutz errichtet hatte.
Bedrückt stand der Mann, welcher so um die 40 Jahre alt sein musste, auf und trat zu den Kinder.
"Passt auf das eure Nasen nicht platt werden" scherzte er und sah belustigt zu, wie die Kleineren ängstlich ihre Nasen betasteten, ob auch ja noch alles so war, wie es sein sollte.