Für die folgende Geschichte
hab ich mir die Charaktere mal kurz ausgeliehen.
Der übliche Feierabendverkehr
rollte durch die Straßen Londons. Nach einem eher ruhigen
Arbeitstag fuhr Ray Doyle von Westminster, wo in einem unauffälligen
Gebäude das Hauptquartier des CI 5 lag, die Piccadilly nach
Hause. Er bog gerade auf Höhe Hyde Park Corner in die Park Lane
Richtung Marble Arch ein, als er von einem nachtblauen BMW Z3 überholt
wurde. Der CI 5-Mann schüttelte den Kopf; manche Leute konnten
sich wirklich Traumautos leisten.
Der Z3 nahm mehr Geschwindigkeit auf und überholte im
Zickzackkurs mehrere Autos. Doyle fuhr ruhig weiter – wenn
der Kerl da vorne weiter fuhr, würde ihn schon die Metropolitan
Police stoppen.
Wildes Hupen und Aufblendlicht von hinten! Wieder überholte ein
schnelles Auto, diesmal ein knallroter Porsche. Als Doyle Platz
machte, konnte er ein Blick auf den Fahrer erhaschen: lange
blonde Haare – eine gutaussehende Frau! Doyle pfiff
anerkennend durch die Zähne. Der Porsche folgte dem Z3 und Doyle
dem Porsche. Es war nicht mehr viel Verkehr auf der Straße, aber
eine Menge Touristen standen am Straßenrand.
Der Z3 bog plötzlich am Herkulesdenkmal durch das offene Tor in
den Hyde Park ein und hielt rutschend auf dem Schotter. Der
Porsche folgte und Doyle tat das gleiche. Was geschah hier?
Aus dem Z3 sprang ein Mann und rannte so schnell er konnte zu dem
Denkmal. Doyle staunte, das war doch der Techniker aus der Abhörabteilung!
Die Frau in dem Porsche ließ das Seitenfenster herunter und
zielte mit einer Waffe auf den Mann. Doyle schluckte, zog
seinerseits die Waffe, öffnete die Wagentür, rollte mit
gekonnter Judorolle in Position und rief: "Fallenlassen!"
"Cut, Cut!" ertönte es aus einiger Entfernung. "Welcher
Idiot hat den Affen durch die Absperrung gelassen?!"
Erstaunt blickte Doyle in die Runde. Erst jetzt bemerkte er die
vielen Leute, die im Halbkreis um die Statue herumstanden. Jede
Menge technisches Material und Kameras waren aufgebaut! Einige
Leute saßen in Klappstühlen, während andere aufgeregt zu der
Frau in dem Porsche liefen.
Der Mann aus dem Z3 ging auf Doyle zu, der verlegen aufstand.
"Doyle, du solltest ruhiger werden! Du leidest an
Verfolgungswahn!" Lachend reichte er ihm die Hand.
"Äh, Pierce....." begann Doyle.
Eine halbe Stunde später betrat Doyle das Pub, in dem Bodie mit
einem Glas Bier auf ihn wartete. Sein Partner blickte ihn von
oben bis unten an: "Sag mal, Sunshine, bist Du in eine Pfütze
gefallen?"
Leicht errötend legte Doyle 2 Schriftstücke auf die Theke:
"Nein – nur Premierenkarten für den neuesten James-Bond-Film
geholt!"
Erklärung:
In "Ein Sportsmann stirbt" wirkte Pierce
Brosnan in einem seiner ersten TV-Auftritte als Abhörtechniker
mit! Die Idee hierzu kam mir während "Goldfinger" an
einem gemütlichen Samstagabend...
