Disclaimer: Wie immer gehört mir keiner der Charatere, außer einem geflügelten Etwas das später hinzukommt. Das gilt für alle Kapitel
AN: Ich habe die Kapitel 1 bis 7 nocheinmal überarbeitet. Wünsche viel Spass beim lesen!
Heal my soul
Ende und Anfang
Mühsam schleppte sich Severus Snape die Gänge zum Büro des Schulleiters hinauf. Sein rechter Arm hing schlaff und in einem ungewöhnlichen Winkel an seiner Seite, sein Rücken und Brustkorb schmerzte ihn bei jeder Bewegung, bei jedem Atemzug, seine Kehle war wund von den Schmerzensschreien die er in den letzten Stunden hatte nicht mehr zurückhalten können. Doch am schlimmsten waren die Schmerzen zwischen seinen Beinen, die ihn bei jedem Schritt quälten, die Scham und Verzweiflung die ihn immer wieder zu überwältigen drohten. Ihm war klar das es besser gewesen wäre wenn er sich in den Krankenflügel begeben hätte, aber die Informationen die er hatte waren einfach zu wichtig. Er konnte nicht riskierten das durch Poppys Übereifer all das was er in den letzten Stunden ertragen hatte vergeudet wurde.
Snape hätte vor Erleichterung weinen können als er endlich den Wasserspeier erreicht hatte. Mit zitternder Stimme flüsterte er das Passwort und stellte sich, schwer an die Säule in der Mitte gelehnt, auf die Treppe die ihn langsam nach oben trug. Snape bekam es kaum noch mit das er oben angekommen war, ganz automatisch ging er auf die Türe zu die sich ihm automatisch öffnete. Vor Schmerzen und Erschöpfung zitternd stolperte er in den Raum und stürzte direkt in die stützenden Arme von jemanden, aber eindeutig nicht die des Direktors. Erschrocken darüber, vielleicht doch zu spät zu sein hob Snape den Kopf. Nur um in ein paar grüne besorgte Augen zu schauen. Auch fiel ihm auf das sich anscheinend der gesamte Orden hier im Büro versammelt hatte und das nun alle Blicke geschockt auf ihn gerichtet waren. Er musste wohl so aussehen wie er sich fühlte schoss ihm der Gedanke durch den Kopf. Doch darüber konnte er sich nun keine Gedanken machen, er spürte wie ihn die Schwärze einfing. "Er... er wird heute Hogsmead angreifen..." presste der Tränkemeister mühsam hervor, dann sackte er bewusstlos in den Armen 'des Jungen der lebt' zusammen.
Und so bekam er nichts von dem Tumult mit den er ausgelöst hatte. Sofort wurden alle nötigen Vorbereitungen getroffen. Das Ministerium und damit die Auroren wurden informiert, alle Kampfbereiten Mitglieder des Ordens und der Lehrerschaft wappneten sich auf den bevorstehenden Kampf. Es verging kaum eine Stunde und alles war soweit, Voldemort konnte kommen.
Severus wurde während dessen notdürftig versorgt. Niemand hatte sich mehr um den Schwerverletzten gekümmert nachdem dieser seine Botschaft überbracht hatte. Und das erfüllte Harry Potter, inzwischen 21 und Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, der ihn schließlich aus dem Raum getragen hatte mit einer ungeheuren Wut. Wie konnten die anderen ihn nur so behandeln? Sein Blick viel auf den Mann der nun in seinem Bett lag. Zu Harrys Verwunderung war es nur eine geringe Anstrengung gewesen ihn hier her zu tragen. Warum, das zeigte sich als er die zerrissenen und Blut durchtränkten Roben entfernte. Snape bestand nur aus Haut und Knochen. Was musste der Mann nur in den letzen Stunden durchgemacht haben? Hatte er bereits eine Ahnung davon gehabt das er enttarnt worden war? Denn genau danach sah es aus, nach einer Bestrafung für einen Verräter. Warum war er dann zurück zu Voldemort gegangen?
Er hatte Snape beobachtet, immerhin waren sie nun seit fast einem halben Jahr Kollegen und sahen sich täglich. Der Ältere war schon seit Längerem immer ruhiger geworden, hatte sich immer mehr zurück gezogen. Wenn er wirklich ahnte das sie von seiner zweifelhaften Loyalität wussten, warum war er dann weiter zu den Treffen gegangen? War er sich so wenig wert? Warum hatte er denn niemanden von seiner Befürchtung erzählt, um Hilfe gebeten?
Doch die letzte Frage konnte Harry sich selbst beantworten. Immerhin hatte er selbst erlebt wie die anderen Lehrer Snape behandelten. Sie waren nicht direkt unfreundlich oder aggressiv zu ihm, nein das nicht. Aber man konnte deutlich merken dass er ihnen egal war, dass er unerwünscht war. Harry hatte oft im Lehrerzimmer gesessen und mit Entsetzen verfolgt wie manche seiner Kollegen über den Tränkemeister gelästert und sogar Witze über ihn gemacht hatten. Snape musste sich dessen bewusst sein, er war viel zu intelligent um so etwas nicht zu bemerken. Doch warum wehrte er sich nicht?
Mit all diesen Gedanken machte sich Harry daran den Mann zu verarzten und danach zu waschen. So wusste er wenigstens dass sich jemand kümmerte, was wohl selbst im Krankenflügel nicht für den nun Ex-Spion garantiert war. Und er schwor sich, als er letztlich den geschundenen Körper zudeckte, dass er dem Meister der Zaubertränke wieder zu einem gesunden Mann machen würde, egal wie lange es dauern würde.
Dann ertönte plötzlich eine Sirene.
Hogsmead wurde angegriffen.
HSHSHSHSHSHSHSHS
Alles was er fühlte waren Schmerzen. Sein gesamter Körper brannte. Er wollte nicht wissen was geschehen war um ihn in so einen Zustand zu versetzen, wollte sich nicht erinnern. Doch das Schicksal war ihm wie meistens nicht gnädig, denn völlig ohne Vorwarnung strömten plötzlich die Bilder wieder auf ihn ein. Das Todessertreffen, wie Voldemort ihn enttarnte, die Cruciatusflüche, die Peitsche, all die anderen Methoden der Folter die sie an ihm ausprobiert hatten. Ein gequältes Wimmern entfuhr seiner Kehle und Tränen der Verzweiflung quollen aus geschlossenen Lidern. Sie hatten ihn vergewaltigt. Sogar Lucius, von dem er gedacht hatte dass sie Freunde wären. Er fühlte sich so unglaublich schmutzig. Wieso hatten sie ihn den nicht sterben lassen? Der Tod wäre gnädiger gewesen als ihn zu zwingen damit zu leben. Warum hatte ihn Poppy denn nicht erlöst? Sie musste es doch wissen nachdem sie ihn untersucht hatte. Und wenn sie nicht dann musste es doch Dumbledore bewusst sein, das er nach all dem nicht weiter leben können würde. Warum hatten sie nicht die Gnade ihn gehen zu lassen? Ein schmerzliches und unendlich verzweifeltes Schluchzen entrann seiner Kehle.
Dann war da auf einmal etwas, eine Stimme, dann eine Hand auf der seinen. Wieder entfuhr Severus ein Wimmern. 'Bitte nicht' fuhr es ihm durch den Kopf und er versuchte der Berührung zu entkommen. Doch sein ganzer Körper verkrampfte sich und machte es ihm unmöglich sich zu bewegen. Wie erbärmlich er wohl aussehen musste kam ihm plötzlich der Gedanke und ein weiteres trockenes Schluchzen entfuhr ihm. Die Hand war auf seinen Ausbruch hin verschwunden, doch die Stimme blieb. Snape wünschte sich nichts sehnlicher als das auch sie verschwinden würde. Er wollte Ruhe, ewige Ruhe...
Mit der Zeit wurde er aber ruhiger. Und irgendwie kam ihm diese Stimme bekannt vor, auch wenn er sie beim besten Willen niemanden zuordnen konnte. Aber der Besitzer schien ihm kein Leid zufügen zu wollen, da war er sich relativ sicher. Denn sonst hätte der Sprecher doch schon genug Zeit dazu gehabt, oder? Dann kam die Hand zurück und mit ihr noch eine weitere. Severus versuchte so gut es ging ruhig zu bleiben. Was auch immer dieser Mann tun würde, es konnte nicht schlimmer sein als das was man ihm schon angetan hatte.
Severus hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit dass die Hände ihn sanft abdeckten und seine Wunden kontrollierten. Langsam löste sich seine Anspannung ein wenig. Er wartete darauf dass sich der Fremde irgendwie als Gefahr enttarnte, doch die Hände blieben sanft und vorsichtig. Manche Verbände schien es ihm, wurden gewechselt, andere nur überprüft. Irgendwann schlief Severus wieder ein.
Der Tränkemeister driftete immer wieder hinein und heraus aus der Bewusstlosigkeit, doch immer wenn er sich am Rande des Erwachens befand nahm er die, wie er inzwischen fand, beruhigende Stimme war und manchmal auch die Hände war. Unzählige Male wechselte er zwischen Bewusstlosigkeit und Bewusstsein bevor er eines Morgens ohne jede Vorwarnung, die Augen aufschlug.
tbc
