„Bye Mom! Bye Sam! Macht euch ein schönes Wochenende!" rief Jessy. „Viel Spaß in London!" riefen die beiden zurück, als der Zug bereits losgefahren war. Jessy schob das Fenster ihres Zugabteils nach oben und verschloss es wieder. Endlich ging es nach London. Darauf hatten Jessy und ihre beste Freundin Melissa, von allen nur Melly genannt, schon seit Wochen gewartet. „Kannst du es glauben, dass wir in zwei Tagen im Hyde Park sein und dort eine Megaparty mit Bon Jovi feiern werden? Ich glaub es einfach nicht." Melly war bereits jetzt schon total aufgeregt. „Nun tu nicht so, als ob wir noch kleine Kinder wären. Wir sind bereits 21 Jahre alt! Nun krieg dich mal wieder ein!" versuchte Jessy Melly zu beruhigen. „Wir haben noch eine Weile Fahrt vor uns. Also entspann dich!"
Nach zwei Stunden Musik hören und Bücher lesen, kamen sie in London an der King's Cross Station an. Ihr Hotel, das sie gebucht hatten, lag ganz in der Nähe vom Hyde Park. Sie wollten als erstes einmal in ihr Hotel, um ihre Taschen abzuladen. Gleich um die Ecke fanden sie auch schon die nächste Underground Station und machten sich auf den Weg.
Nach einer kurzen Fahrt traten sie aus der Queensway Station heraus und das Hotel war schnell gefunden, da es nur ein paar Straßen weiter lag.
Melissa ging zielstrebig auf die Rezeption zu, um sich und Jessy anzumelden. „Cooper? Ja, da haben wir eine Reservierung über ein Doppelzimmer für vier Nächte. Hier sind Ihre Unterlagen, die Sie bitte ausfüllen müssten. Ich werde Ihnen erst einmal die Schlüssel geben, damit Sie Ihr Zimmer aufsuchen können. Die genaueren Formalitäten könne wir später klären. Die Zeiten für Frühstück und Abendessen finden Sie in Ihrem Zimmer auf einem Informationsblatt und der Speiseraum befindet sich im Erdgeschoss gleich hier um die Ecke. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt." Begrüßte sie ein netter junger Mann am Tresen und er erklärte ihnen noch alle Formalitäten. Jessy und Melly nahmen ihren Schlüssel entgegen, machten sich samt Gepäck auf den Weg zum Fahrstuhl.
Ihr Zimmer lag im dritten Stock und hatte eine wunderbare Aussicht auf den Hyde Park. „Wow, sieh dir diese Aussicht an! Der Park ist fantastisch!" Jessy war ganz aus dem Häuschen. „Und da sollen am Sonntag 100.000 Leute reinpassen? Ich kann mir das noch nicht so recht vorstellen. " „Hey, eh wir hier rumstehen und grübeln, würde ich vorschlagen, dass wir erst einmal etwas essen gehen. Ich habe nämlich einen Mordshunger." riss Melly Jessy aus den Gedanken. Um das gesagte zu untermalen, knurrte in diesem Moment auch Mellys Magen. „Kommst du?" fragte Melly, während sie schon an der Tür stand und den Schlüssel in der Hand hielt. „Okay, na dann lass uns mal sehen, was es unten so zu mampfen gibt. Auf geht's!" Sie liefen die Treppen runter und fanden auch gleich ohne Probleme den Speiseraum. Als sie ihn betraten, konnten sie nicht glauben, was sie da sahen. Eine riesige Tafel mit kulinarischen Köstlichkeiten erwartete sie. Alles hätten sie von diesem Hotel erwartet, nur das nicht. Es war nicht sehr teuer gewesen, aber hatte ihnen von Anfang sehr gefallen. Da Jessys Eltern hier schon einmal ihren Urlaub verbracht hatten, war es fast logisch gewesen, dieses zu nehmen. Auch wenn die Mädchen schon so gut wie erwachsen waren, beruhigte es die Eltern ungemein, sie in guten Händen zu wissen.
Jessy ging auf die Tafel zu und nahm sich einen Teller, welchen sie ziemlich voll belud und sich einen schönen Platz am Fenster suchte. Auch Melly nahm sich einen Teller und packte einiges an Essen darauf. Sie folgte Jessy zum Tisch. „Moment, ich hol mir noch ein Glas Wasser. Magst du auch welches?" „Ja, bitte. Bring mir auch eines mit!" bat Jessy sie.
„Was meinst du? Wollen wir heute noch ein wenig London unsicher machen?" wollte Jessy von Melly wissen. „Kein Problem. Wie wäre es mit der Oxford Street? Das dürfte fürs erste reichen. Die ist ja ziemlich lang." schlug Melly vor und Jessy war begeistert von der Idee. „Klasse, da können wir ja mal nach Bon Jovi-CD's Ausschau halten. Vielleicht haben die hier welche, die es bei uns nicht gibt." Jessy schaute auf ihre Uhr. „Zeit haben wir ja heute noch genug." Es war kurz vor 19 Uhr und die Mädels nahmen sich noch ein wenig Zeit zum Essen. Als sie fertig waren, gingen sie in ihr Zimmer, um zu duschten und frische Kleider anzuziehen und vor allem bequeme Schuhe, denn die Oxford Street würde einige Zeit in Anspruch nehmen.
10 Minuten später standen sie wieder an der Undergroundstation vom Nachmittag. Bis zur Oxford Street wollten sie zwei Stationen bis zur Marble Arch fahren. Als sie die Straße betraten, strömte ihnen ein fröhliches Gewusel von Menschen entgegen und überall gab es interessante und spannende Dinge zu sehen.
„Also, nach was halten wir zuerst Ausschau? Willst du etwas besonderes kaufen? Ich würde schon ganz gern mal nach ein paar Klamotten schauen wollen!" Jessy hatte beschlossen, diesen London-Trip einfach nur zu genießen. „Los komm, ich hab ne Idee." Melly zog Jessy einfach in das Menschengewühl und ließ sie erst wieder los, als sie im nächsten CD-Laden vor den Bon Jovi-CDs standen.
„Puh, das war vielleicht ein Abend!" Jessy lies sich auf ihr Bett fallen und streifte die Schuhe von ihren Füßen. Sie waren sage und schreibe 4 ½ Stunden auf der Oxford Street unterwegs gewesen und hatten noch nicht einmal die Hälfte geschafft. Sie hatten immer wieder etwas neues entdeckt und auch einiges gekauft. Unter anderem auch einige CDs, die sie noch nicht hatten.
Nach dem Shoppingtrip hatten sie noch eine Weile in einem kleinen Restaurant gesessen und etwas getrunken. Auf dem Rückweg hatten sie die U-Bahn genommen, weil ihnen die Füße zu sehr weh taten.
Nun lagen sie im Hotelzimmer und ließen den ersten Abend Revue passieren. „Los, wir hören uns gleich mal die CDs an. Gib mal her!" Jessy schaltete den CD-Player an, den sie mitgebracht hatten und legte „Stranger in this town" von Richie Sambora ein. „Wow! Absolut klasse! Hoffentlich sing Richie beim Konzert auch einen Song!" seufzte Melly.
Nachdem die CD zu Ende war, verkrochen sie sich beide ins Bett, aber konnte natürlich längst noch nicht schlafen. Sie berieten noch lange, was sie am nächsten Tag, welcher ein Samstag war, machen könnten. Sie beschlossen, die Tower Bridge und den Tower zu besichtigen. Da auch das London Dungeon gleich daneben lag, wollten sie dies auch noch mitnehmen. Eine halbe Stunde später waren sie auch schon eingeschlafen.
