TITEL: Bahnbrechend
GENRE:
Charakterstudie/Drama
CHARAKTERE:
House
PAIRING:
Gen
RATING:
PG-13
SPOILER:
Spoiler für 7x23
WÖRTER:
450
ZUSAMMENFASSUNG:
Es war das bittere Ende, hinter dessen durchbrochener Wand es überhaupt nur für ihn weitergehen konnte. "Moving On"-Fic.
ANMERKUNG:
100 Situations Challenge, Prompt #004: The End


Damals—

Er hätte nie gedacht, dass er mal jemanden schlagen würde.

Nie, bis er auf Billy Griffith traf, in blinder, gekränkter Wut zuschlug und erst aufhörte, als das Blut der aufgeplatzten Lippe seines Gegenübers auch sein T-Shirt benetzte. Er sah hinab auf die Flecken, die all das plötzlich ganz real erscheinen ließen. Seine Mutter würde ihn umbringen. Sein Vater—sein Vater würde sich etwas ausdenken, das mehr wehtat, als die bloßen Schläge, die er jetzt anscheinend auch selbst verteilen konnte.

Er fürchtete sich vor dem eisernen Schweigen, das diesen Denkprozess begleiten würde. Er fürchtete den Ausbruch.


Und heute—

Er hätte nie gedacht, dass er mal das Gaspedal durchdrücken würde, bis sein Auto eine massive Wand wie ein Papierhindernis durchschlug.

Nie, bis er es einfach tat.

Er fürchtete den Ausbruch. Seinen Ausbruch.

Er wusste, dass sich etwas ändern musste, doch er wusste nicht wie. Er hatte es versucht, hatte sich geöffnet, anderen vertraut, sich den Schmerzen gestellt. Entzug, Therapie, Beziehung; ein Fehlschlag nach dem anderen. Und alles, was übrig blieb, war das Gefühl der Gefangenschaft inmitten all seines Scheiterns. Zwischen Wilson, Cuddy, seinem Job, den Puzzles, seinem Bein, dem Vicodin. Er konnte nicht mit, er konnte nicht ohne.

Jede Richtung, in die er sich gedreht hatte, hatte ihn erst ein Stück laufen lassen, bevor eine neue Wand brutal vor ihm aufgetaucht war, an der er sich die Nase blutig schlug.

Doch welche Richtung blieb noch übrig?

Als die Motorhaube die Ziegel aus dem Weg schob, wusste er, dass er Cuddy nun endgültig verloren hatte, dass sie vielleicht nie wieder ein Teil seines Lebens sein würde. Er wusste, dass Wilson ihm nie verzeihen würde, dass er ihm vielleicht nie wieder Gelegenheit geben würde, um zu verzeihen. Und es war das Beste so.

Das Extrem war nötig, um die extremste aller Richtungen einzuschlagen. Alle Brücken hinter sich abgerissen, die Verbindungsseile gekappt, das letzte Relikt der erfolglosen Versuche jetzt in ihrer zitternden Hand. Seine Methode war schon immer das Extrem, damals und heute, vom Anfang bis zum bitteren Ende.

Er war nicht stolz auf seine Tat, aber er fühlte, dass sich die Richtung nun endlich geändert hatte. Für immer. Er fühlte es, als er über Trümmer stieg und seinen Weg hinaus fand, die Schuhe staubig, der Verstand klar, der Geist frei.

Er fühlte etwas. Etwas anderes als Nichts und Schmerz. Es war herrlich. Die Wand war durchbrochen und dahinter ging es weiter.

Dies war so viel mehr als blinde, gekränkte Wut und vielleicht war es besser, dass die wenigen Menschen, die ihm etwas bedeuteten, es nie so sehen würden. Es war das Ende und es gab keine Antworten.

ENDE


ALICE: You did everything you said, and more. I can finally move on. Thank you.
HOUSE: Move on where?
ALICE: I want to write books for adults.
HOUSE: What about Jack? Your last book didn't answer anything.
ALICE: The way I ended Jack's story is perfect. Each reader can decide what fate they want for him themselves.

"Unwritten"