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Hallo ihr lieben,
Das hier ist meine erste Fanfiction hier. Ich habe eigentlich sehr wenig Zeit, aber mir ist aufgefallen dass es nur sehr, sehr wenig (vor allem Deutsche) Fanfictions mit weiblichen homosexuellen Inhalt gibt - zumindest mit starken, dominanten, sexuellen Plots. Da Zelda/Midna ja quasi fast Canon ist habe ich mich daher entschieden selbst zu Girl/Girl Literatur etwas beizusteuern, und heraus kam folgendes Ergebnis.
Ich freue mich wirklich sehr über Feedback, euer Gedankengut und auch wenn man mir einfach nur sagt dass man die Geschichte gern liest!
Eins – Wiedersehen
Es war weder ein Geräusch, das sie weckte, noch eine Berührung. Nicht mal eine Bewegung.
Es war etwas anderes. Etwas, das sich am besten mit dem Wort "Gefühl" beschreiben ließ.
Prinzessin Zelda schlug die Augen auf und ließ den Blick über den Baldachin ihres Bettes gleiten. Ihre Sinne kehrten mühsam aus dem Schlaf zurück und gewöhnten Augen an die Dunkelheit, ihr Bewusstsein wurde klarer.
Ja, es war ein Gefühl.
Das Gefühl der Vollständigkeit. Als hätte sie, ganz ohne geistige Anstrengung, auf unerklärliche Weise plötzlich zu sich gefunden, einen Teil an sich wieder entdeckt, der lange verschollen war.
Ein eigenartiges Gefühl, das so plötzlich kam und derart intensiv war, dass es sie sogar aus dem Schlaf riss. Und noch eigenartiger war es, dass ihr bis eben gerade gar nicht klar war, dass ihr etwas fehlte.
Sie drehte den Kopf und musterte Nachttisch, Schränke. Dann setzte sie sich auf, nahm tief Luft.
Ihr Bewusstsein entnüchterte sich immer mehr und verhalf ihr das Gefühl besser wahrzunehmen. Es fühlte sich an wie Nostalgie - schön, doch mit einer Note Schmerz. Ein Gefühl in Moll. Ein Gefühl, das sie zuletzt vor Jahren hatte. Noch damals, als -
"Du weißt, dass ich hier bin, nicht wahr?" flüsterte es aus jeder Ecke des Raumes, aus jeder Ritze, aus den Schatten.
Zeldas Herz schnürte sich sofort ein. Sie erkannte die Stimme sofort.
"Midna.", erwiderte sie und war erschrocken über den Klang ihrer eigenen Stimme. Fremd. Rau. Sehnsüchtig?
Aus den Schatten kroch ein vergnügtes, hämisches Lachen. Ein Außenstehender hätte es vielleicht mit einem kurzen Quietschen von Scharnieren eines Schrankes verwechselt. Für Zelda jedoch klang es schon immer genau wie sie sich das surreale Lachen eines Dämonenkindes vorstellen würde. Unschuldig und gehässig zugleich.
„Du hast mich vermisst, Prinzesschen. Deine Stimme verrät dich."
Zelda spannte sich an. Offenbar nicht unbemerkt.
„Du brauchst dich gar nicht wehren. Du warst schließlich ein Teil von mir. Hast mit mir einen Körper geteilt. Jeder würde das vermissen."
„Wie kannst du hier sein?", lenkte Zelda ein, „Der Schattenspiegel ist für immer zerstört. Ich habe es selbst nachgeprüft. Ich habe alles versucht."
Die Schatten schwiegen ihr Schwärze ins Gesicht. Es war unangenehm und machte Zelda nervös. Ihre Finger gruben sich tiefer in den Bezug ihrer Decke. Selbst das nächtliche Treiben fernab in Hyrule war lauter.
Gerade, als ihr ein „Geh nicht" entfliehen wollte, antwortete die Stimme.
„Du hast alles versucht?"
„Ja.", antwortete Zelda und konnte nur mit Mühe die Erleichterung verbergen. Sie wollte Midna nicht gehen lassen. Sie wollte sie hören, von ihr wissen, ihr Dinge sagen die sie verpasst hatte mitzuteilen. Auch, wenn dies ein Traum sein sollte. Der Abschied war einfach zu abrupt gewesen.
Endlich konnte sie in den Schatten eine Figur ausmachen. Wie aus dem Nichts trat die Fürstin der Schattenwelt in das milchige Licht des untergehenden Halbmondes, das zum Fenster hineinschien, und versetzte Zelda in Überraschung.
Sie war kleiner als sie es in Erinnerung hatte. Aber vielleicht hatte ihre, wie Midna es selbst nannte, wahre Gestalt sie damals nur größer aussehen lassen als sie wirklich war. Schließlich war sie zuvor monatelang von winziger Statur gewesen.
Sie trug die Haare offen auf ihren schmalen Schultern, ein weiter Mantel mit Verzierungen typisch für die Schattenwelt hing an ihrem Leib herab wie dicker Rauch. Sie ging auf Zelda zu, ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht und schnitt, wie üblich, fast greifbar in Zeldas Stolz.
„Du rührst mich ja richtig, Prinzessin.", raunte Midna und sah ihr dabei in die Augen. Ihre Zähne blitzten, als das Grinsen noch breiter wurde.
Zelda wich dem Blick nicht aus. „Es war wichtig. Niemand sollte mehr durchkommen. Ich dachte, da wären wir uns einig gewesen?"
Geräuschlos glitt Midna vor ihr auf das Bett. Erst ein Knie, dann das nächste. Die Matratze schien sich zu weigern Midnas Gewicht wahrzunehmen und senkte sich so gut wie gar nicht ein.
Zelda wich vorsichtig zurück.
„Oh, meine süße, sture, kalte, ehrenhafte Prinzessin. Nichts darf dich aus der Fassung bringen, nicht wahr? Niemand darf wissen, dass du fühlst und was du fühlst, hm?"
Sie kam näher. Stützte Hände rechts und links neben Zeldas Schenkeln ab. Diese zog unmerklich die Decke höher.
„Aber ich weiß es besser. Ich hab' dich in mir getragen, weißt du noch? Ich hörte deine Gedanken. Ich wurde von deinen Ängsten überrannt. Ich verlor mich in deinen Sehnsüchten, die sich ohne weiteres mit den Meinen messen konnten."
Zelda wich ihrem Blick aus.
„Oh, du knickst ein?"
Midna lachte. Und wie sonst gab es Erheiterung und zeitgleich Schadenfreude preis.
„Erkannt, dass ich mich von deiner Maske nicht täuschen lasse? So weise, Prinzessin."
„Du weichst meiner Frage aus. Wie konntest du es in die Oberwelt schaffen?"
Bestimmt griff Midnas Hand nach der Decke, zog sie herab. Zelda ließ es zu.
Midna erwiderte: „Sagen wir einfach, dass es nicht leicht war. Und dass es nicht von Dauer ist."
Die Hand legte sich unzweideutig auf Zeldas Taille. Zelda erschrak, legte abwehrend eine Hand auf Midnas Arm, sah sie an. „Was hast du vor?", sagte Zelda nervös.
Wieder dieses Lächeln.
„Wonach sieht es denn aus, Prinzessin?"
Der Druck in Zeldas Hand verstärkte sich, sie wich weiter zurück. „Wenn es so schwer war, hierher zu kommen, dann kann das hier doch nicht der wahre Grund sein, nicht? Sag mir, was du wirklich willst. Lass die Spiele."
Midna zog sich mit der Hand um Zeldas Taille an diese heran, glitt auf ihren Schoß. Spreizte ihre nachthimmelschwarzen und mondlichtblauen Schenkel und senkte ihre Hüften. Mit ihrer freien Hand nahm sie Prinzessin Zeldas und führte diese an ihre eigene Taille.
„Vielleicht ist es das, was ich wirklich will? Vielleicht nicht. Auf jeden Fall ist es das, was du willst.", antwortete sie, und die letzten Worte waren nur noch ein leises, aber unumstößliches Flüstern.
Bevor Zelda noch irgend ein Kontra geben konnte, hatten sich bereits Midnas Lippen auf die ihren gelegt und ließen Körper und Geist erstarren. Ihre Umwelt schien zu kippen, zog Zelda ein Stück aus sich selbst heraus, alles verlor an Materie.
Midna löste den Kuss. Ihre Augen, in der Farbe einer sterbenden Abendsonne in den weiten schwarzen Abgrund des Horizonts tauchend, blicken in Zeldas.
Ein Sturm aus Gefühlen tobte in der Prinzessin Hyrules, doch nur der Gedanke „Das ist falsch" manifestierte sich und drang aus ihrem Munde hervor.
„Vielleicht in deiner beschränkten Oberwelt. Aber die sitzt nicht hier auf deinem Bett. Ich tue es. Lass endlich die Maske fallen. Ich habe mir diesen ganzen Ärger nicht angetan um dir mit Müh' und Not deine eigenen Wünsche klarzumachen."
Zelda schien unschlüssig. Ihre Hand, welche auf der weichen Haut von Midnas Taille lag, war angespannt und ließ eine engere Berührung nicht zu.
„Ein bisschen Vertrauen hab ich mir schon verdient, nachdem ich dir so selbstlos das Leben gerettet habe, oder? Du willst. Du musst. Du brauchst. Ich fühle es. Du auch, nicht wahr? Zeig es mir endlich. Hol mich zurück zu dir."
Und Zeldas Hand griff zu.
Midna grinste. Da drückte sich bereits Zeldas Mund auf den ihren, fordernd nach Zuneigung. Midna schloss die Lippen um die ihren, drang in Zeldas Mund vor.
Ihre zweite Hand legte sich auf die andere Seite Zeldas Taille, zog sie enger an sich heran. Zelda keuchte in den Kuss, legte auch ihre zweite Hand an Midnas Seite und schlang dann ihre Arme ganz um sie.
Der Sturm in ihrer Brust wurde stärker, entwurzelte den gewaltigen Baum aus Vernunft und Angst, brachte ihn zu Fall. Midnas Lippen schmeckten nach Sehnsucht, nach Klarheit.
Ja, der Sturm gab preis, was Zelda all die Jahre verborgen geblieben war: Es war dieses Wesen, das sie misste. Diese Frau. Es war ihre Seele, die ihr fehlte. Ihre ungezügelte Art, die sich wie ein Gewicht auf die andere Seite der Waage Zeldas Geistes legte und diesen wieder ins Gleichgewicht brachte. Sie vervollständigte Zelda und eliminierte die chronische Traurigkeit, die die letzten Jahre über ihren Gemütszustand gehangen hatte. Sie hatte ursprünglich gedacht dass ein Guss Dunkelheit von Midna auf sie übergegangen war als sie deren Körper verlassen hatte. Aber jetzt spürte sie, dass das Gegenteil der Fall war; sie hatte ein Stück ihrer Seele bei Midna gelassen. Und ein Stück ihres Herzens. Ein sehr großes.
All dies realisierte sie und konnte die Intensivität dieser Wahrheit kaum ertragen. Ihre Gefühle ergossen sich in einem sehnsüchtigen Stöhnen in Midnas Mund. Diese reagierte darauf und packte fester zu, drückte ihren eigenen Leib gegen den der Prinzessin. Sie lachte in den Kuss, aber diesmal stach es nicht oder verurteilte. Es klang glücklich.
Plötzlich streifte etwas zwischen Zeldas Schenkel, drückte sich gegen den seidenen Stoff ihrer Unterwäsche. Zelda entfloh ein weiteres, überraschtes Stöhnen. Es war Midnas Hand, die sie von Zelda unbemerkt an ihrem Körper herabgeglitten hatte.
Midna vertiefte den Kuss, lachte wieder in diesen hinein. Ihre Finger übten Druck aus, fingen an zu reiben. Zelda konnte spüren, dass ihre Feuchtigkeit sich durch den Stoff saugte und sich durch die Reibung verteilte.
Midna spürte dies auch.
„Verdammt, dein Körper schreit nach mir, das macht mich wahnsinnig."
Der Kommentar schnürte Zeldas Brust ein, zwang sie nach Luft zu schnappen. Es war falsch, falsch, falsch. Keine Kopulation vor der Heirat einer Prinzessin. Niemals eine Vereinigung mit einem Schattenwesen. Und mit einer Frau schon gleich gar nicht.
Aber sie wollte diese Gedanken eliminieren, ließ den Gefühlssturm auch diese davontragen und spreizte die Schenkel, drückte ihr Geschlecht gegen Midnas Finger.
Midna nahm sehr deutlich wahr und reagierte. Sie stöhnte, lachte und schrie zeitgleich.
Konnte es sein dass sie ähnlich aufgeregt war wie Zelda?
Ihr Arm schlang sich ganz um Zeldas Schultern, drückte sie sicher an sie. Hielt sie fest.
„Ich muss", brachte Midna gebrochen hervor.
Gerade als Zelda begann sich zu fragen wovon sie sprach, schob Midna geschickt den Stoff, der sie beide trennte, zur Seite und drang mit zwei Fingern tief in die Prinzessin ein.
Zelda schrie auf.
Das Gefühl in ihrer Brust schien zu implodieren, sie fürchtete sogar ohnmächtig zu werden. Es war nicht die Lust, die sie übermannte – jedenfalls nicht nur – es war das Gefühl der Vereinigung. Es fühlte sich so richtig an. So vollkommen. So unbeschreiblich perfekt.
Auch Midna stöhnte auf, den Blick fasziniert, erregt und neugierig auf Zelda gerichtet.
„Bei den Göttinnen, ich will dich", flüsterte die Fürstin belustigt, aber mit hörbarer Ehrfurcht, und Zelda wollte ihren Worten glauben. Sie öffnete die Augen und ihr Blick traf sich mit Midnas. Sie erkannte Ehrlichkeit.
Gerade als Zelda das Gefühl hatte von der Grenze zur Ohnmacht zurückgetreten zu sein begann Midna ihre Finger zu bewegen. Sie zog diese fast komplett heraus, Zelda schrie im Protest kurz auf. Sie dachte ‚NEIN', sie fühlte ‚NEIN', und keuchte schließlich auch „NEIN", sie wollte nicht dass sich Midna wieder so schnell von ihr trennte. Dann konnte sie gerade noch Midnas Kichern wahrnehmen bevor sich ihre Finger wieder tief in Zelda tunkten und sie zu einem weiteren Aufschrei brachten.
Aber nun gönnte Midna ihr keine Pause mehr.
Sie zog die Finger wieder hervor und stieß zu, wiederholte dies, wiederholte dies, wiederholte dies. Ergötzte sich am Stöhnen und den Schreien die über Zeldas Lippen kamen. Positionierte sich neu, stieg von Zelda runter und neben sie, um ihren Arm mehr Freiraum zu geben. Drückte Zeldas Oberkörper zurück aufs Bett. Nahm sie härter.
Zelda konnte es nicht fassen, wollte es nicht fassen. Wollte nicht nachdenken. Nur fühlen und existieren. Sie schlug die Augen auf und sah auf Midna, die neben ihr auf den weißen Laken kniete, und alles andere war unwichtig. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen auf ihr Geschlecht gerichtet, ihre Lippen mit einem Grinsen geöffnet. Sie genoss es sichtlich. Erst jetzt nahm Zelda ihre Gestalt richtig wahr, ihre Kurven, ihr Haar wie fallendes Feuer, die Weichheit ihrer Haut deren Beschaffenheit an Kieselsteine erinnerte, die über Jahrhunderte hinweg von Strömungen in vollkommene runde Schönheiten gemeißelt wurden. Sie war perfekt und vollkommen in ihrer Andersartigkeit. Und Zelda konnte nicht aufhören zu denken 'Sie ist mein Gegenstück, ich will sie wieder in mir'.
Sie schämte sich für diese Gedanken, für diese Schwäche, aber Midna ließ nicht zu dass sie sich darin verlor, und holte sie mit jedem Stoß wieder zu sich.
Dann war es plötzlich vorbei. Die Prinzessin Hyrules nahm es erst gar nicht richtig wahr. War sie tatsächlich in Ohnmacht gefallen? Als sie die Augen öffnete saß Midna ein Stück abseits von ihr, hatte den Mantel abgelegt. Zeldas Welt drehte sich, ihr war schwindlig. Sie fühlte sich als hätte sie zu schnell Elixier getrunken, oder zu viel Alkohol. Dann realisierte sie voll Scham dass Midna ihre eigenen Finger musterte, die vor Feuchtigkeit trieften.
Sie führte die Finger vorbei an ihrem Rock, zwischen ihre eigenen Beine, und drang in sich selbst ein. Stöhnte auf, wandte den Blick aber nicht von Zelda ab, grinste sie an.
„Das dürfte mehr als genug sein.", bemerkte sie beiläufig, aber bedeutungsvoll.
Wenn Zelda noch mehr hätte erröten können hätte sie dies getan. Sie wandte den Blick ab. „Wofür…?", fragte sie und konnte spüren wie sie wieder klarer wurde, wie Bedenken und Sorgen zurückkehrten.
„Nein, sieh her.", befahl Midna, fast schon nervös. Sie schien sich aber gleich wieder zu fangen und fuhr dominant fort: „Sieh mich an. Schau hin, Prinzessin. Sieh dir meinen Körper an, der so anders als der Deine ist und dich trotzdem in den Grundmanifesten deiner kleinen, eingesperrten Sexualität trifft."
Die Prinzessin tat wie ihr geheißen.
„Fein, so ist es brav.", sagte sie und keuchte, „Schließlich hast du oft von mir geträumt, nicht wahr? Wäre doch eine Schande wenn du diesen realen Moment nun vergeudest."
Zelda sah ihr in die Augen und erkannte … Sehnsucht.
„Ich bin nicht die einzige die von dieser Vereinigung geträumt hat", bemerkte sie und richtete sich leicht auf.
Midna beugte sich vor und stützte sich mit der freien Hand auf dem Bett ab. Ihre Finger drangen weiter immer wieder geräuschvoll in sie selbst ein. Sie lachte keuchend.
„Du gibst es also zu, Prinzessin? Ich bin überrascht. Aber ja, ich vermute, dass sowohl einiger deiner als auch meiner Untertanen von diesem Augenblick träumten."
„Du weißt, dass ich nicht davon gesprochen habe."
Midna grinste. „Ja, ich weiß. Du sprachst von mir."
Sie löste die Finger aus sich, drückte Zelda zurück auf die Matratze.
„Und ich denke du glaubst mir, dass ich hiervon…", sie hob ein Bein über Zeldas Schulter, zog ihr Becken nach und setzte sich auf Zeldas Mund, die erschrocken ihre Augen weitete, „…schon oft nachgedacht habe."
Der Gedanke „Das geht zu schnell, das ist zu viel" klopfte an Zeldas Verstand, doch Midnas intensiver Geschmack verschlang sie. Sie schmeckte wie ein Wald nach einem Regenguss, nach nassem Holz und Moos, und nach Schattenmorellen und Metall und Kälte und Elektrizität. Anders als jedes menschliche Gewebe es tun würde.
In der Ferne rief die Vernunft aus voller Kehle, warnte Zelda, sprach von Würde, von Stolz, von Macht und wieder Verpflichtungen. Von immer unbedeutender, lächerlicher klingenden Worten.
Zum ersten Mal in ihrem Leben wollte Zelda sie nicht hören.
Wollte nicht. Oder gar konnte nicht.
Als die Stimme schließlich in weiter Ferne verstummte hob Zelda die Arme und packte zu.
Midna lachte erregt auf, legte die Hände in Zeldas Haare.
Ein tiefes ‚Endlich' krächzte über ihre Lippen, das auf mehr Rückschluss gab als die einfache Befriedigung ihrer sexuellen Gelüste. Es ergötzte sich am Zusammenbruch Zeldas Widerstand. Es erzählte von jahrelanger Sehnsucht.
Es trieb Zelda an.
Sie vergrub ihr Gesicht tiefer in Midnas komplett schwarzen, kühlen Geschlecht, gierte nach mehr Nähe. Sie hob sogar den Kopf an, um die winzige Sicherheitsdistanz, die Midna geschaffen hatte, zu überbrücken, und entlockte der Herrscherin der Schattenwelt abermals ein erregtes Lachen. Diese griff hinab, in Zeldas vom Monde weißgold beschienenes Haar, vergrub die Finger darin. Drückte sie noch näher an sich, fast als wolle sie mit Zelda verschmelzen.
Zelda saugte, schleckte, schlang die Arme enger um Midnas Schenkel. Wollte sie nicht loslassen. Schlug die Augen auf. Sah Midnas' geschlossen. Das Gesicht, von dem sie regelmäßig träumte. Ihr Ausdruck war erfüllter als Zelda es jemals zuvor gesehen hatte. Der Mund geöffnet, das abendrote Haar wallend auf Schultern und der Brust. Diese perfekte, weiche Haut.
Das Bild verschwamm, wurde schwarz.
Luft!
Zelda riss sich los, keuchte. Midna lachte.
„Mund zu voll genommen, Prinzessin?"
Wut. Zelda vergrub sofort den Kopf wieder zwischen ihren Schenkeln, tauchte mit der Zunge in sie ein. Midna schrie auf, schrie etwas in einer Sprache die Zelda nicht verstand.
„Hör nicht auf, Q'chit, hör nicht auf!", übersetzte sie, während sie ihre Hüften rhythmusartig leicht vor und zurückbewegte, „…Bitte!".
Es war das Flehen, das Zelda zum Aufschauen brachte.
Midnas Gesicht war verändert. Ihr Grinsen hatte sich in einen entspannten Mund verwandelt. Leicht offen, die Zähne zusammengebissen. Ihre Augen waren geschlossen, sie sah fast leidend aus. Plötzlich wirkte alles an ihr weich und zart und verletzlich, und Zelda hatte das Gefühl diese zerbrechliche Kreatur mit allem zu schützen, was sie hatte, und alles zu geben um sie zu erfüllen.
„Q'chit!", wiederholte Midna, drückte sich Zelda noch mehr auf den Mund. Zelda hielt sie fest, verschlang sie mit ihrem Mund. Die Muskeln unter Zeldas Händen wurden härter, Midnas ganzer Körper spannte sich an. Sie löste die Hände von Midnas Schenkeln und suchten die ihren. Sie fanden ihr Ziel, verschränkten sich sofort mit Midnas Fingern, als hätte diese Zeldas Gedanken gelesen.
Dann geschah es endlich. Midnas Oberkörper überstreckte sich, sie schrie hoch und laut und erfüllt. Ihre Hände suchten an Zeldas halt. Zelda stöhnte, fühlte sich als würde ihr Geist schmelzen, fand sich in absoluter Befriedigung wieder. In einer Vereinigung die sie in dieser Art nie für möglich gehalten hatte.
Nach einem viel zu kurzen Augenblick erschlafften Midnas Hände. Sie wurde schwerer, weil ihre Beine nicht mehr ihr Gewicht halten konnten. Zelda löste sich von ihrem Geschlecht, zog schnell die Arme unter Midnas Schenkeln hervor und schlang sie um ihren Oberkörper, hielt sie fest.
Midna lies sich fallen, driftete seitwärts in Zeldas Arme. Lag nun fast wie ein Baby in ihrer Umarmung, atmete schwer.
Zelda sah auf sie hinab, ungläubig, ekstatisch, wehmütig, erregt, verwirrt.
Da lag sie, schwach, leicht. Ihre Brust hob und senkte sich gleichmäßig in der wiedergeborenen Ruhe des Raumes.
Ihr vermisster Teil. Ihr Gegenpart. Im Dämmerlicht badend, das nun deutlich zum Fenster hineinschien. Es musste nur wenige Momente vor Sonnenanbruch sein.
Ein Kichern lenkte Zeldas Aufmerksamkeit zurück auf Midna.
Sie grinste sie an, und ihr Gesicht spiegelte nun nicht mehr die elegante Fürstin wieder, sondern ganz und gar den hämischen Schabernack eines Imps.
„Verschmiert wie ein kleines Menschenkind nach dem Essen", kicherte sie, Zeldas Mund begutachtend.
Zelda sah sie einfach nur an.
Midna grinste. Zwinkerte ihr zu und klackerte mit den Mundwinkel wie jemand der einen Hund herbeirufen wollte.
Zelda rümpfte die Nase.
Ein Rascheln. Midna setzte sich auf. Zog den Mantel enger um sich.
Hatte sie diesen schon die ganze Zeit angehabt?
„Also dann, Prinzesschen. War schön. Wir sehen uns."
Zelda griff sofort nach ihren Handgelenk, konnte ihren Schrecken nicht verbergen.
„Nein", brachte sie hervor.
Midna drehte sich zu ihr. Ihr Gesicht zeigte höhnische Erheiterung, aber Zelda spürte Verständnis. Die Sonnenstrahlen fielen durch's Fenster, trafen auf ihre Schulter. Für einen Moment sah es wunderschön aus Midnas Haut bei diesem Licht zu sehen. Zelda fiel auf dass sie Midna zuvor noch nie richtig im Sonnenlicht begutachtet hatte.
Dann zerbröselte die Schulter unter kleinen, schwarzen Blättern. Die kleinen Rechtecke lösten sich von ihren Körper um danach im Nichts zu verschwinden.
„Nein", wiederholte Zelda, „Warte!"
„Ich kann nicht. Ich schaff's nicht länger."
Zelda packte noch mit der zweiten Hand zu, hielt Midnas Arm fest.
Diese lachte.
„Jetzt macht doch kein Drama daraus, oh edle Gebieterin des Lichts.", sagte sie hämisch.
„Werde ich - … wirst du wiederkommen?", fragte Zelda.
Als Antwort zuckte Midna mit den Schultern. Zelda hielt sie fester. „Au", bemerkte Midna und sah sie etwas überrascht an.
Die Blättchen lösten Schulter komplett auf, fraßen sich durch den Rest Midnas Körper. Diese rutschte etwas zur Seite, aus dem Licht der Morgendämmerung.
Zelda bemerkte dies, lies ihre Handgelenke los.
„Ich –„, begann sie.
Midna stand auf, zog sich mehr in den Schatten zurück. Unlängst hatte sie wieder all ihre Kleidung am Leib. Zelda versuchte sich an ihrem Anblick sattzusehen.
„Schnell.", drängte Midna.
Zelda schluckte. „Wer ist Q'chit?"
Einen Moment Ruhe. Fast peinliche Stille. Dann lachte Midna.
„Dein Gatte? Dein Vergangener?", fragte Zelda, selbst erschrocken über ihre unübliche Neugier und… Eifersucht.
Midna war unbemerkt fast komplett mit den Schatten verschmolzen, nur einige Konturen ließen sich noch ausmachen, und das leuchtende Rot ihrer Augen. Würde Zelda sie nicht besser kennen, wäre es fast ein bedrohlicher Anblick.
„Auch.", antwortete Midna nur.
Zelda stand auf und bot auch Midna ihre volle Gestalt dar, trat aber nicht näher sondern klammerte sich an Midnas Anblick, welcher unaufhaltsam zerfloss.
Ihre Stimme, die mittlerweile ohne Form war und wieder aus den gesamten Schatten zu kommen schien, kicherte, klang aber etwas unsicher.
„Ich weiß nicht ob ihr materiellen Menschen ein Wort dafür habt", flüsterte die Dunkelheit, „Es bezeichnet die Einheit zwischen Licht und Schatten, Liebe und Hass, Rückseite und Vorderseite, Tag und Nacht. Eine unzertrennliche Verbindung."
Sie klang beschämt.
Zelda Herz war erfüllt von diesen Worten, raubte ihr den Atem.
„Q'chit bedeutet Seelenverwandter und Seelenfeind. Vergiss das nicht. Und jetzt genug von dem Quatsch."
Die Konturen waren verschollen.
Der Tag brach an.
