The First One
o1. Peinliches Missgeschick
"Esme, steh auf! Du kommst sonst an deinem ersten Arbeitstag schon zu spät!" Meine Mutter klopfte ein letztes Mal gegen meine Tür und ging wieder. Ich dagegen dachte nicht daran aufzustehen und drehte mich auf die andere Seite. Allerdings dauerte das nicht lange an, denn schon nach kurzer Zeit schlug ich die Augen auf und sah auf den Plafond.
Ich sprang aus dem Bett und schnappte mir meine Klamotten. Mist, wie konnte ich nur an meinem ersten Arbeitstag verschlafen, dachte ich mir, wütend auf mich selbst, während ich in meine Jeans schlüpfte. Danach zog ich mir mein Top an und rannte mit dem Pullover in der Hand ins gegenüberliegende Bad.
Dort putzte ich mir die Zähne und band meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Danach spurtete ich in die Küche, wo meine Eltern bereits am Frühstückstisch saßen. Ich stürmte mit einem 'Guten Morgen' die Küche und rannte an meinem zeitungslesenden Vater vorbei.
"Wo willst du hin, junge Dame?" Mein Vater drehte sich zu mir um und sah mich grimmig an. "Ich muss zur Arbeit, Dad. Ich hab keine Zeit zum Quatschen!" "ohne Frühstück verlässt du nicht dieses Haus, junge Dame!" "Aber Mom, ich - ... !" "Kein wen und aber! Ohne Frühstück verlässt du nicht dieses Haus!"
Ich seufzte und rollte meine Augen. Danach schnappte ich mir ein Stück Toast, grinste meinen Dad schelmisch an und verließ danach das Haus. Ich hatte gerade noch Zeit, damit ich gemütlich zum Blumenladen gehen konnte, wo ich ab jetzt arbeiten würde.
Auf dem Weg dorthin, aß ich mein Stück Toast fertig und kam an unmengen Gebäuden und Geschäften vorbei. Kein Wunder, wir waren ja schließlich auch in New York City.
Auf der Straße begegnete ich unzähligen verschiedenen Menschen. Auch kam ich bei einem Krankenhaus vorbei. Ich verabscheute Krankenhäuser zu tiefst. Der Grund ließ ja auch nichts anderes erwarten.
Als Kind war ich einmal vom Baum gefallen und hatte mir das Bein gebrochen. Der behandelnde Arzt hat mir mehr weh getan als mein Bein mir überhaupt selbst weh tat. Schon allein der Gedanken daran tat weh.
Ich kam an einem Juwelier vorbei und sah in das Schaufenster. Dort lag schon seit Wochen das selbe Armband, welches ich unbedingt haben wollte. Ein goldenes Kettchen mit drei Anhängern. Einem herz mit einem Diamanten in der Mitte, einen Stern und einem Sichelmond. Nur leider konnte ich mir das nicht leisten, denn der Preis lag bei $2,500 und das, war eindeutig zu teuer für mich.
Ich wandte mich ab und ging weiter zum Blumenladen. Dort wurde ich bereits von meiner Chefin und Nachbarin erwartet. "Esme, schön, dass du hier bist!" "Danke, dass ich hier arbeiten darf, Mrs. Molina." "Ach, ist doch kein Problem, junge Dame. Ich kann immer jemanden gebrauchen." Sie lächelte mich an und zeigte mir, wo ich meine Sachen ablegen konnte. Danach ging es auch schon los mit Blumen binden.
Während der Arbeit unterhielten wir uns auch. Hin und wieder kamen auch Leute, die Blumen kauften für ihre Freundinnen, Frauen oder Mütter. Auch kam ein junger Mann, der, allem Anschein nach, nicht älter als 18 sein durfte und bestellte einen Strauß Rosen. Mrs. Molina kannte ihn offensichtlich, denn die beiden duzten sich und unterhielten sich auch eine Zeit lang. Auch bekam ich einiges von dem Gespräch mit.
"- ... Für wen sind den die Blumen, Emmett? Hast du etwa eine Freundin?" Sie stieß ihm mit den Ellenbogen in die Rippen, weswegen er lachte. "Haha, nein. Diese Blumen sind für meine Schwester. Als kleine Anerkennung von mir und meinem Bruder." "Aha, was hat sie denn gemacht?" "Sie hat mich und Jasper beschützt als Dad mit uns geschimpft hat." "Aha, aber wirklich. Als ob euer Vater euch jemals wirklich hart ran nehmen würde." Sie zwinkerte ihm zu. "Man weiß ja nie." Er reichte ihr das Geld, verabschiedete sich und verließ den Laden.
Sie kam wieder zurück und ließ sich lächelnd wieder auf den Stuhl sinken. "Du hast das Gespräch mitgehört, nehme ich mal an?" Ich nickte zögerlich. "Das war Emmett Cullen. Er ist der älteste Sohn von Dr. Cullen." "Der Älteste?" "Ja. Dr. Cullen hat drei Kinder! Isabella, die Jüngste, Jasper, den Zweitältesten und Emmett, den Ältesten!"
"Woher kennst du sie?" "Naja, Dr. Cullen ist einer der besten Ärzte, die die Welt zu bieten hat und auch einer der begehrenswertesten Junggesellen. Im Krankenhaus sind alle hinter ihm her, Krankenschwester und Ärztinnen, aber er zeigt bei keiner Interesse. Seine Familie ist ihm das Wichtigste auf der Welt." Ich nickte und arbeitete schweigend weiter. Zumindest schwieg ich, sie erzählte weiter von Dr. Cullen, den ich mir kurz darauf auch schon bildlich vorstellte.
Als ich endlich Mittagspause hatte, verließ ich den Laden um mir etwas die Beine zu vertreten. Auf der Straße war jetzt mehr los als vorhin. Mehr Autos und mehr Menschen tummelten sich auf New Yorks Straßen. Entweder waren sie auf dem Weg zu Arbeit oder sie mussten was erledigen.
Ich bummelte durch die Straßen bis ich meinen Magen knurren hörte. Allerdings hatte ich keine besonders große Lust auf etwas zu essen, also beschloss ich, dass ich mir im Coffeeshop etwas zum Trinken holte.
Ich überquerte ein paar Straßen bis ich an meinem Zeil ankam. Ich betrat den Laden und ging zur Theke. "Einen Latte zum Mitnehmen, bitte," sagte ich der Bedienung, welche sich sofort an die Arbeit machte. Als sie fertig war überreichte sie ihn mir, ich bezahlte und verließ wieder den Laden.
Draußen, auf der Straße musste ich mich wieder konzentrieren, da ich sehr tollpatschig war und gerne mal hinfiel, wenn ich etwas in der Hand hielt. Ich konzentrierte mich wieder auf meine Beine und die Straße und ging wieder Richtung Blumenladen. Doch schon nach wenigen Metern- ...
"'Tschuldigung. Tut mir echt Leid!" Ich sah auf die Jacke, welche vor mir war und die ich gerade mit Kaffee vollgemacht habe. Ich wurde rot und sah auf den Boden. Wieso passierte so was immer nur mir? Ich hörte ein engelgleiches Lachen und sah vorsichtig hoch.
Er lächelte mich an und ich wurde wahrscheinlich röter als ich schon war. "Ist doch nichts passiert. Zumindest nichts, was eine Waschmaschine nicht reparieren könnte." "Tut mir echt Leid, Kann ich das irgendwie wieder gut machen?" Ich sah ihn an und er lächelte. "Ja, vielleicht könntest du das allerdings wieder gut machen." "Und wie?" Oh Gott, hoffentlich verlangte er kein Geld. "Wie wär's ... mit einem Date?" Ich sah blitzartig auf und sah wieder in sein lächelndes Gesicht.
