Author: Sunny
Series: CSI LV
Rating: M
Genre: Drama, Romance, Teile von Mystery
Pairing: GSR

Summary: Grissom hütet seit Jahren ein dunkles Geheimnis, was Sara in große Gefahr bringt. Ein Versuch, zu erklären, warum Grissom Grissom ist und sich so verhält, wie er sich verhält.

Disclaimer: Die CSI-Charaktere gehören nicht mir, sondern CBS, J. Bruckheimer und Anthony E. Zuiker und ich verdiene hiermit kein Geld. Allein der Plot und der Charakter 'Scarlett' sind mein.

WICHTIG! Spielt vor dem Finale in der 6. Staffel - also da, wo die beiden noch nicht zusammen sind.

A/N: Die teilweise überarbeitete und mittlerweile von mir fast beendete FF 'Top Secret'. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! ;-)

Top Secret

Chapter 1

"Also war es wirklich John?" Die Stimme der braunhaarigen Frau zitterte.
Grissom nickte. "Ja.", bekräftigte er.
Tammy seufzte. "Ich hätte nie gedacht, dass er dazu fähig ist."
"Das denken wir von den meisten Menschen nicht.", erwiderte Grissom.
"Ich habe Angst, Mr. Grissom.", gestand sie. Grissom nahm ihre Hand.
"Es ist vorbei. Seien sie froh darüber. Für manche ist es nie vorbei.", sagte er leise und verließ den Verhörraum.

Grissom ging zurück in sein Büro und setzte sich hinter seinen Schreibtisch in den Stuhl. Er sah sich um. Das in blaues Licht getauchtes Zimmer wirkte wie immer entspannend auf ihn. Genau aus diesem Grund hatte er es so eingerichtet. Er brauchte einen Ort, an den er sich zurückziehen konnte. Das hier war sein Ort. Nur seiner. Er bildete sich ein, niemand könne ihm hier etwas anhaben.
Grissom seufzte. Er sollte sich an die Berichte machen, die er mal wieder liegengelassen hatte. Heute war ein anstrengender und Gefühle aufwirbelnder Tag gewesen. Und um Gefühle zu verdrängen, gab es schließlich nichts Besseres als Arbeit.

Drei Stunden und sechs Berichte später stand Grissom auf und merkte mal wieder, dass er nicht mehr der Jüngste war. Alles tat ihm weh. Er brauchte dringend etwas Bewegung.
Da er gleichzeitig auch Hunger hatte, beschloss er, nach draußen zu gehen, einen kleinen Spatziergang zu machen und etwas zu essen zu besorgen.

Als Grissom wiederkam, suchte er Sara. Er hatte ihr etwas zu essen mitgebracht. Seine Art, ihr zu zeigen, dass es ihm Leid tat, sie heute so partout ignoriert zu haben.
Im Eingangsbereich fand er sie dann auch endlich.
"Sara!", rief er nach ihr, da sie mit dem Rücken zu ihm stand und mit einer rothaarigen Frau sprach. Auf seinen Ruf hin verschwand diese und Sara drehte sich um. "Grissom. Was gibt's?"
"Ich hab dir Essen mitgebracht.", meinte Grissom und drückte ihr eine der zwei Tüte in die Hand.
"Danke.", sagte Sara überrascht. Sie wusste nicht ganz, was sie davon halten sollte.
"Hör zu, Sara, vielleicht sollten wir-" "Grissom, kannst du mal kommen?"
Grissom entschuldigte sich schweren Herzens bei Sara und ging in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war. Es war Catherine. Sie fragte ihn erst nach seiner Meinung zu einem ihrer Tatortfotos und dann nahm sie ihm den Rest seines Frühstücks ab.
"Das ist lieb von dir, Gil, dass du an mich gedacht hast.", sagte sie breit grinsend und verließ mitsamt seiner Essenstüte den Raum.
Grissom seufze und ging in zurück zu seiner Arbeit.

Auf dem Schreibtisch erwartete Grissom eine unangenehme Überraschung. Es war ein Brief, doch allein die Farbe des Umschlags sagte ihm, dass es nicht nur ein ganz normaler, harmloser Brief war. Er war blutrot.
Grissom wusste, was das bedeutete. Trotzdem hoffte er, dass er sich irrte. Besonders groß war die Möglichkeit jedoch nicht. Sie war eher verschwindend gering.
Mit zitternden Fingern griff er nach seinen Handschuhen. Vorsichtig öffnete er den Umschlag und zog das goldgelbe Papier heraus. Kein Zweifel. Er hatte sich nicht geirrt. Auf dem Zettel standen nur zwei Worte: Sara Sidle.
Grissom starrte auf diese beiden Worte als sei er in Trance. Nach einer Weile erwachte er halbwegs aus diesem Zustand und griff langsam nach dem Tonband. Er drückte den Play-Button und lauschte.

"Essen mitbringen, wie süß. Sara Sidle ist aber schon eine exquisite Wahl, findest du nicht? Was denkst du, würde sie dich immer noch wollen, wenn sie dein Geheimnis wüsste? Unser Geheimnis? Würde sie dich immer noch lieben?"
Grissom musste zwinkern. Das erste Mal hatte sie von Liebe gesprochen. Das war noch nie vorgekommen. Anscheinend hielt sie von Sara mehr als von den anderen Frauen.

Grissom hörte Schritte, drückte schnell auf die Pause-Taste und ließ das Tonband unter einem Stapel Akten verschwinden.

"Griss, kannst du mal kommen? Ich glaube, wir haben etwas Wichtiges gefunden."
Grissom erkannte Warricks Stimme und dankte Gott, dass es nicht Catherine war. Sie hätte sicherlich gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war und versucht, ihn auszuquetschen.
"Ich bin sofort da.", sagte er ohne sich zu Warrick umzudrehen und wartete darauf, dass dieser wieder ging.
Als er hörte, wie die Tür geschlossen wurde, streifte er sich die Handschuhe wieder ab und folgte dem Afroamerikaner.

Grissom sah Sara die ganze Schicht über nicht mehr. Erst als alle anderen bereits nach Hause gegangen waren, traf er sie auf seinem Rundgang im Pausenraum an. Sie hatte bereits ihre Jacke an und war auf dem Weg zur Tür.
"Was machst du denn noch hier?", fragte sie überrascht, ein wenig überrascht, ihn jetzt noch im Labor anzutreffen. Selbst für ihn war es schon spät. "Ich dachte, du wärst längst zuhause."
"Bin ich doch.", erwiderte Grissom lächelnd.
"Du kannst nicht im Ernst meinen, das hier wäre dein Zuhause?!"

"Warum nicht?", fragte er und verschwieg ihr, dass sein Zuhause überall dort war, wo sie gerade war.
"Weil... das ist doch bloß die Arbeit!"

Und das aus dem Mund von Sara Sidle, dachte Grissom amüsiert.
Er zuckte jedoch nur mit den Schultern. Sara schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen. Typisch Grissom.
"Ich geh dann jetzt auch mal. Bis heute Nacht.", verabschiedete sie sich und ging an ihm vorbei.
"Sara?"
"Ja?", fragte Sara und drehte sich noch einmal zu ihm zurück.
"Pass auf dich auf." "Wieso?" "Pass einfach auf dich auf."
"Okay.", erwiderte Sara leicht verwirrt. "Gute Nacht, Grissom."
"Nacht, Sara.", sagte Grissom leise und blickte ihr besorgt nach, wie sie durch die Eingangstür hinaus in die langsam verschwindende Nacht ging.

TBC...