Hallo alle miteinander!

Ich konnte es nicht lassen, und diesmal werde ich Draco bis an seine körperlichen sowohl als auch an seelischen Grenzen gehen lassen. Diese Geschichte handelt eigentlich von Auf´s und Ab´s, wie im richtigen Leben halt. Naja, und einem riesigen Fiasko am Ende! ;)

Ist wahrscheinlich ernster als der größte Teil meiner Geschichten bisher, aber mit der üblichen Menge Möhrchensarkasmus.

Disclaimer: Haha! Das Meiste ist zwar nicht von mir, sondern von der ehrenwerten J.K.Rowling, die ich wirklich verehre, ABER, und dass will schon was heißen, mindestens ein Chara ist von mir!!! (Kann sein dass noch mehr folgen)

Raiting: ab 13

Pairing: Draco und… schaun´ wa Mal… ;-P

Kapitel 1: „Warum Lügst du?"

Was macht ein sechzehn Jähriger Malfoy in einem Doppelbett?

Nackt?

Mit geschlossenen Augen?

Er lässt sich verführen…

Dachte Draco anfangs auch.

Dann fiel ihm auf, dass sein Bett ziemlich klein ist für zwei Personen war.

Außerdem hatte er eine Boxershorts an, die Augen geöffnet und obendrein war er total allein.

Super!

Dracos Laune sackte in unmessbare Tiefen hinab.

Es war halb neun!!

Er war sechzehn!

Und was machte Draco?

Er lag auf seinem Bett und bemitleidete sich selber!

Na toll!

Gelangweilt legte er sich auf den Bauch.

Nachdem er sich dann vorgestellt hatte, wie bescheuert das aussehen musste, drehte sich auf die Seite.

Entnervt pustete Draco sich eine Strähne aus dem Gesicht.

Toll!

Da hatte er es endlich geschafft, Vertrauensschüler zu werden und ein eigenes Zimmer zu bekommen, und jetzt war ihm langweilig!

Klopf-Klopf.

Er horchte auf.

„Wer ist da?", versuchte Draco so genervt wie nur möglich zu rufen, schließlich hatte er ja immer noch seinen Stolz.

„Ich bin´s, Dray! Darf ich reinkommen?", sagte Pansy, und versuchte dabei verführerisch zu schnurren.

Wie kann man nur so stur sein! , dachte Draco.

„Hau ab!", brummte er dann und warf ein Kissen gegen die Tür.

„Aber Dray! Ich bin extra wegen dir durchs halbe Schloss geschlichen, und das nur im Bademantel!", rief sie beleidigt und pochte wie wilde gegen die Tür.

Uahrg!

Parkinson in Unterwäsche! wüärg

Hatte sie nicht gesagt NUR im Bademantel…?

Nein, nicht vorstellen!

„Verpiss dich Pansy, ich hab Besseres zu tun als dich flachzulegen", rief er und ein weiteres Kissen flog Richtung Tür.

Einen Moment lauschte Draco, dann ließ er sich aufatmend zurück auf sein Bett fallen.

Hoffentlich erwischt Snape sie!

Der Ärmste!

Ein erneutes Klopfen, wenn auch leiser als zuvor, ließ ihn aufhorchen.

„Verdammt noch mal! Hau ab, ich werde dich nicht flachlegen!", rief Draco, hatte aber leider kein Kissen mehr, um seine Aussage zu bekräftigen.

„Hör mal zu BadBoy. Ich bin wirklich nicht erpicht darauf, mich von dir schieben zu lassen, aber wie wäre es, wenn du die Tür trotzdem öffnen würdest?"

Noch bevor sie den Satz zuende gesprochen hatte, hatte Draco schon dir Tür geöffnet.

„Bist du total durchgedreht? Schrei hier nicht so rum!"

Eine Gestalt huschte grinsend an ihm vorbei, während er sich vor der Tür umsah.

Niemand zu sehen.

Dann schloss er sie erleichtert wieder.

Evelyn Druther, welche nun quer durch sein Zimmer ging, öffnete die Schnalle ihres schwarzen Umhangs und warf diesen einfach über einen Sessel, an dem sie vorbeikam.

Dann ließ sie sich bäuchlings auf sein Bett fallen, stemmte den Kopf auf die Hände und winkelte die Beine an.

Draco hatte sie beobachtet; Evelyn war eine Stufe unter ihm, in dem fünften Jahrgang. Sie hatte schulterlange, hellbraune Haare und grün-blaue Augen, welche eine Güte ausstrahlen konnten, die Draco sie nie zuvor erlebt hatte. Meistens trug die schwarze oder dunkelblaue T-Shirts und Jeans, wie auch heute.

„Pansy hat groß und breit erzählt, dass du sie mit einer romantischen Einladung zu dir gebeten hast und ihr ein Geschenk machen willst; bzw. ihr etwas nehmen wirst", fing sie an.

Draco war inzwischen auf die Seite des Bettes gegangen, auf dessen Seite ihr Kopf lag. Er sah auf sie hinab und konnte sich nur zu gut vorstellen, warum dieses Mädchen dort auf seinem Bett ihn so schelmisch angrinste.

„Und da bist du eifersüchtig geworden und musstest unbedingt verhindern, dass Pansy in mein Zimmer kommt", schlussfolgerte er und setzte sein Malfoy-grinsen auf.

Evelyn streckte ihm die Zunge raus und funkelte ihn tödlich an.

Draco lachte auf.

Evelyn war momentan die einzige Person, deren Anwesenheit er ertragen konnte. Ihre kindische Art und ihr unglaubliches Talent zuzuhören ließen seine Sorgen nichtig erscheinen, wenn auch nur für ein paar Stunden.

Sie lächelte zurück und drehte sich auf den Rücken, um Draco nun kopfüber anzusehen.

„Anfangs schon, aber als ich sah, wie sie nur in ihren seidenen Bademantel gehüllt von dannen zog, wusste ich, dass sie das schon selbst verhindern würde. Wenn auch ungewollt", sagte sie dann ernst und zwinkerte ihm zu.

Draco schmunzelte.

Ihm war mal wieder nicht entgangen, dass Evelyn ihn musterte.

Na ja, außer einer Boxershorts hatte er ja auch nichts an. Aber das war es nicht; Auch Evelyn genoss diese Art von Zweisamkeit auf ihre ganz eigene Weise.

Sie schien in ihm mehr als nur einen guten Freund zu sehen.

„Was zum Teufel machst du eigentlich hier?", fragte er dann und setzte sich neben Evelyn aufs Bett.

Sie beobachtete jede seiner Bewegungen genau.

Draco hatte sich daran gewöhnt, es gab viele Leute, die ihn nachsahen.

Doch Evelyn war etwas anderes. Er spürte sofort, wenn sie ihn ansah. Und es missfiel ihm nicht. Er war sich selbst nicht ganz ihm Klaren darüber, was er in ihr sah.

Evelyn war irgendwann einfach da gewesen.

Nur für ihn.

In letzter Zeit kapselte er sich immer mehr von den anderen ab, sprach so gut wie gar nicht und auch seine Noten waren schlechter geworden.

Doch dann war sie da. Meistens saß sie einfach nur da und beobachtete ihn, hörte ihm zu, während er im Zimmer auf und ab lief und redete.

Wenn Draco sie ansah, konnte er reden. Oft redete er stundenlang, bis ihm auffiel, dass es mitten in der Nacht war. Doch Evelyn lächelte ihn nur gütig an, und es war, als würde eine Last von ihm genommen werden.

Sie lächelte und kam wieder, um ihm zuzuhören.

„Was ist denn los? Hattest du wieder Stress mit den Weibern?", fragte Draco, als er den traurigen Ausdruck auf ihren Augen bemerkte.

Das Mädchen vor ihm seufzte nur leicht und sah schweigend an die Decke.

Auch Evelyn hatte einige Probleme.

Die Fünftklässler hatten dieses Jahr eine ungrade Anzahl und deswegen wurde sie in einen der Schlafsäle der Sechsklässler quartiert; Bei Pansy und Co.

Evelyn hatte einige Probleme mit den Leuten aus ihrer Stufe und hatte bis auf ihn, Draco, keine Freunde.

Doch darüber sprach sie nicht oft.

Doch Draco kannte sie inzwischen gut genug, um zu wissen, dass es mal wieder richtig Zoff gegeben haben musste.

„War´s so schlimm?", fragte er leise und seine Stimme klang so sanft wie schon lange nicht mehr.

Evelyn seufzte erneut, drehte sich um und setzte sich auch aufrecht hin.

So nahe beieinander saßen sie nicht oft.

Draco, dem inzwischen doch etwas kalt geworden war, konnte ihre Wärme spüren.

Sie sah ihn immer noch nicht an, sondern blickte abwesend in den mannshohen Spiegel an der Wand ihnen gegenüber.

„Evelyn?"

Es dauerte etwas, bis sie realisiert hatte, dass er mit ihr sprach, doch Draco wartet bis er ihre volle Aufmerksamkeit hatte.

„Warum hörst du mir eigentlich zu?"

Er hatte sich diese Frage schon oft gestellt und sich viele Möglichkeiten überlegt.

Seltsamerweise hatte sich dabei immer eine Antwort nach vorne gedrängt.

Weil ich sonst niemanden habe.

Es stimmte. Evelyn war alleine, ihre Eltern waren tot, Freunde hatte sie keine und aus irgendwelchen Gründen, die Draco jedoch nicht bekannt waren, hegte sie eine persönliche Abneigung gegen Dumbeldore.

Also hätte das die Wahrheit sein können, würde sie so antworten.

Aber das wollte er nicht.

Irgendetwas in ihm wollte diese Antwort nicht haben.

„Ich… ich…"

Evelyn sah zur Seite. Sie konnte seinem eindringlichen Blick nicht standhalten.

Bevor sie weiter sprach schluckte sie einmal kräftig, doch sah ihn immer noch nicht an.

„Weil ich mich… anscheinend… in dich… verliebt habe …"

Draco saß einfach nur stumm da und sah sie an.

Zweifel machten sich auf Evelyns Gesicht breit, ein ängstliches Flackern tauchte in ihren Augen auf.

„Es... es tut mir leid, ich wollte nicht…"

Doch dann stand sie fluchtartig auf und eilte zu ihrem Umhang.

Draco wurde von ihrer raschen Bewegung zurück in die Realität gerissen, drehte den Kopf und sag, wie Evelyn mit dem Rücken zu ihm gewandt versuchte, hektisch die Schnalle ihres Umhangs zu schließen.

„Mist…", hörte er sie fluchen, doch dann hatte sie sich offensichtlich entschieden, den Umhang einfach mit einer Hand zusammenzuhalten, zog sich die Kapuze über den Kopf und schritt zur Tür.

Draco sprang geräuschlos auf und gerade, als Evelyn die Tür öffnete, quetschte er sich an ihr vorbei und stellte sich in den Rahmen.

Etwas irritiert und ängstlich sah sie erst ihn kurz an und dann beschämt zu Boden.

„War das… gerade… erst gemeint?"

Alle Fasern seines Körpers waren bis aufs Äußerste gespannt. Als er vorhin begriffen hatte, was Evelyn zu ihm gesagt hatte, hatte sein Herz ausgesetzt.

„Vergiss es einfach, es war nur… nur die unbedeutende Schwärmerei eines unreifen Mädchens…"

Schüchtern blickte sie zu ihm auf. Draco starrte auf sie hinab. Er bewegte sich keinen Millimeter zur Seite.

„Warum lügst du?"

Mit geweiteten Augen sah sie ihn an.

Draco verzog keine Mine.

Sie hatte es ernst gemeint, das wusste er, aber warum sollte sie jetzt lügen?

Evelyn sah sich hilfesuchend um, dann setzte sie zum sprechen an.

„Aber, aber, Mr. Malfoy, lügen wir nicht alle ab und zu?"

Überrascht drehte Draco sich zu seinem Hauslehrer um.

Aber er fing sich sofort und fragte mit eiskalter Stimme:

„Ich bin mir durchaus ihrer Autorität in diesem Gebäude im Klaren, aber selbst das gibt ihnen nicht das Recht, sich in Privatgespräche einzumischen."

„Nur in dem Falle, dass diese Gespräche nach der Sperrstunde abgehalten werden. Dürfte ich nun Mrs. Druther bitten ihr Zimmer aufzusuchen?", konterte Professor Snape ebenso kalt.

Ohne den Zaubertranklehrer aus den Augen zu lassen machte Draco einen Schritt zur Seite und aus den Augenwinkeln konnte er beobachten, wie eine Gestalt mit schwarzem Umhang an ihm vorbei und den Gang entlang huschte.

Erst als sie um die Ecke gebogen war, widmete er seine Aufmerksamkeit wieder dem Professor, welchen er noch immer fixierte.

„Nun denn Mr. Malfoy, ich werde sie noch ein weiteres Mal ermahnen, sich keine minderjährigen mehr nach der Sperrstunde mit aufs Zimmer zu nehmen und wünsche ihnen noch eine gute Nacht!"

Mit diesen Worten war der Zaubertränkelehrer dann auch verschwunden.

Draco kämpfte innerlich mit sich, ihm keinen Unverzeihlichen hinterher zu jagen und drehte sich dann um, um die Türe seines Zimmers mit voller Wucht hinter sich zuzuknallen.