Hermines „Pokémonreise"
Vorwort: Die Ideen für die Namen der Hauptpersonen stammen tatsächlich von Harry Potter, allerdings sind sie weder diese Personen noch besteht außer den Namen irgendein Bezug zu dieser Welt (ehrlich)!!
Kapitel 1: Beginn der Reise
„Hermine! Es wird Zeit! Komm runter frühstücken, sonst kommst du noch zu spät zu Professor Lind!" „Ja Mama, ich komm ja schon!", gab ich genervt zurück. Sie konnte ja nicht wissen, dass ich vor lauter Nervosität, was der Professor wohl von mir wollen würde, die ganze Nacht kein Auge zugetan und stattdessen Videospiele gezockt hatte. Ich war entsprechend müde und meine Augen hatten vermutlich inzwischen genau die Form des Fernsehers angenommen. Schlaftrunken tappte ich die Stufen hinunter ins Wohnzimmer. Meine Mutter erwartete mich bereits. „Gott, Liebling, du bist blass! Was ist mit dir?" „Nichts. Bin nur etwas müde. Und aufgeregt." „Schon gut. Das wird schon. Hier, ich hab dir Pfannkuchen gemacht, damit du erstmal zu Kräften kommst." Ich seufzte. Obwohl ich gar nicht mehr so klein war, behandelte sie mich immer noch wie ein Kind. Eigentlich fühlte ich mich nicht in der Lage zu essen, doch da ich wusste, dass mich meine Mutter nicht aus dem Haus lassen würde, ehe ich nicht mindesten einen Pfannkuchen und eine Tasse Tee im Magen hatte, würgte ich das Zeug hinunter. „So, ich muss jetzt los. Bis nachher!", sagte ich nach dem Frühstück zu ihr und trat durch die Tür hinaus in unser verschlafenes Städtchen Neuborkia. Außer dem Labor des weltberühmten Professor Lind gab es hier nicht viel zu sehen. Obwohl es schon nach neun Uhr war, waren kaum Menschen unterwegs. Nur Lilia von nebenan, meine beste Freundin, die ich schon von Kindesbeinen an kannte, wartete vor unserer Tür auf mich. „Guten Morgen, Hermine! Heute ist dein großer Tag! Und, aufgeregt?" Ich grinste sie an: „Neeeiiiin, kein bisschen, weißt du. Hast du eigentlich eine Ahnung, was der Professor von mir will?" „Nein, sorry. Aber es scheint dringend zu sein. Ich habe ihn durchs Fenster beobachtet, er geht dauernd auf und ab." In meiner Kehle bildete sich ein dicker Kloß. Er konnte doch unmöglich wegen der Sache mit mir so aufgeregt sein, oder? Ich musste schlucken und sah Lilia an, dir mir aufmunternd zulächelte. „Jetzt komm schon, es wird schon nichts Schlimmes passieren! Du packst das schon!!" Ich fühlte mich ermutigt und nickte. „Wartest du hier auf mich?" „Klar. Und jetzt mach, dass du fortkommst, sonst überleg ich mir das nochmal anders!" „Okay, Bis nachher. Halt hier die Stellung für mich!", rief ich ihr noch zu, während ich mich in Richtung des Labors aufmachte.
Es war kein langer Weg, doch er reichte aus, dass ich mir einmal mehr alle möglichen pessimistischen Gedanken durch den Kopf gehen lassen konnte. Dabei sollte ich mich eigentlich glücklich schätzen, von dem berühmten Professor gebraucht zu werden. Vor der Tür atmete ich noch einmal tief durch, dann klopfte ich. Von drinnen rief eine Stimme: „Ah, du bist es, Hermine. Komm rein." Ich öffnete und starrte direkt ins Gesicht des jungen Professors. Er war hinter der Tür gestanden. Lustiger weise sagte er genau dasselbe zu mir wie vorhin Lilia: „Guten Morgen, Hermine! Heute ist dein großer Tag! Und, aufgeregt?" Da musste ich dann schon grinsen. Überhaupt war heute ein seltsamer Tag, dachte ich, ohne richtig zu wissen, warum. Na ja, ich würde es schon noch früh genug herausfinden. „Ein bisschen. Also, was ist los?" Anscheinend hatte Professor Lind nur auf dieses Stichwort gewartet, denn er holte tief Luft und begann mir dann alles mögliche von seiner und Mister Pokémons Forschung zu erzählen, von dem ich das meiste nicht verstand, nur soviel, dass er im Moment auf keinen Fall wegkonnte, jedoch auch unbedingt die Neuigkeiten seines Kollegen erfahren wollte, also sollte ich mich auf den Weg machen um ebendiesen zu besuchen. „Er lebt in der Nähe von Rosalia City. Das Haus zu finden ist kein Problem, doch der Weg dorthin ist gefährlich. Überall leben wilde Pokémon. Das Risiko, dass du angegriffen wirst, ist hoch, deshalb gebe ich dir ein Pokémon zum Schutz. Du kannst dir eines von diesen hier aussuchen." Er deutete auf einen Tisch, auf dem drei Pokébälle lagen. „Und ich kann wirklich eins davon haben?" Zögerlich trat ich näher an den Tisch heran. In jeden der Pokébälle war ein Zeichen eingraviert: Ein Blatt, eine Flamme und ein Wassertropfen. „Die Bälle beinhalten ein Endivie, ein Feurigel und ein Karnimani. Welches wählst du?" „Kann ich sie mir zuvor einmal ansehen?", fragte ich, denn ich wollte bei der Auswahl keinen Fehler machen. „Nu zu." Zuerst nahm ich den Ball mit dem Wassermuster. Ein wie ein kleines, blaues Krokodil auf zwei Beinen aussehendes Wesen sprang heraus: ein Karnimani.
Schon in diesem Moment stand meine Wahl fest. Ich hatte schon einiges von dieser Art gehört, jedoch wird sie meistens als kindisch und verspielt im Wesen beschrieben. Dieses jedoch hatte nicht nur einen frechen, lachenden Ausdruck in den Augen, sondern auch irgendwie einen mutigen, und auch etwas von einem richtigen Freund. Ich konnte es nicht richtig begründen, doch irgendwie war es atemberaubend. Ja, es waren die Augen, die mich an ihm so faszinierten. „Ich nehme dieses hier", sagte ich, nachdem ich mir rein obligatorisch auch die anderen beiden noch einmal angeschaut hatte. „Bist du dir ganz sicher? Die Wahl deines Partners ist sehr wichtig!" „Ja, absolut." „Also gut. Hier ist der Pokéball, außerdem bekommst du von mir noch einen Trank und eine Beere. Pack auch etwas Proviant ein. Länger als einen Tag solltest du allerdings nicht unterwegs sein." Ich hatte mich schon zum gehen gewannt, als mich der Professor noch einmal anhielt. „Nimm auch das hier. Das ist ein Pokécom. Er beinhaltet eine Karte, außerdem kannst du damit Telefonnummern speichern und telefonieren, Uhrzeit und Datum abrufen und Radio hören." Ich konnte mein Glück kaum fassen: Diese Geräte waren nicht nur extrem selten und teuer, ich bekam auch gleich ein voll Aufgerüstetes! Ehe er es sich noch einmal anders überlegte, schaute ich, dass ich schnell weg kam.
Draußen wartete wie versprochen Lilia auf mich. Erwartungsvoll und mit großen Augen schaute sie mich an: „Und?" Ich grinste, zeigte ihr das Karnimani und den Pokécom und erklärte ihr meine Mission. Beinahe hatte ich erwartet, dass sie ein wenig eifersüchtig sein und ein bisschen herum maulen würde, doch stattdessen freute sie sich einfach für mich. Sie war eine wahre Freundin! „Weißt du was? Ich begleite dich bis Rosaltstadt. Ich muss sowie so einkaufen, das trifft sich gut. Ich sag nur noch schnell meiner Mum bescheid, ja?" „Klar, ich muss doch auch noch mal heim, Proviant einpacken und so. Wir treffen uns in ner halben Stunde am Ortsausgang, okay?" „Alles klar, bis nachher!" Lachend trennten sich unsere Wege. Zuhause wartete schon meine äußerst angespannte Mama auf mich. Ich erzählte ihr von meiner Aufgabe und sie bestand sofort darauf, meinen Proviant persönlich zusammenzustellen und außerdem in meinen neuen Pokécom eingespeichert zu werden. Ich ließ in der Zwischenzeit mein Karnimani aus dem Ball, um es etwas besser kennenzulernen. Wir kamen gut miteinander klar. Obwohl ich die Worte nicht verstehen konnte, die aus seinem Mund kamen, fühlte ich mich irgendwie tief mit ihm verbunden. Gedankenversunken saß ich da und schaute in diese wundersamen Augen, die mich so faszinierten. Nach einer Weile stupste es mich an, als wollte es sagen „Jetzt reicht's aber, ich bin nicht dein Fernseher!"
Eine halbe Stunde später standen Lilia und ich aufbruchsbereit am Ortsausgang. Wir waren genau gleichzeitig gekommen, hatten uns angegrinst und festgestellt: „Genau wie vereinbart!" Danach mussten wir lachen. Unser Weg führte uns durch einen Wald, und da sonst keiner groß da war, ließ ich auch mein Karnimani aus dem Ball, damit es neben uns herlaufen konnte. Gut eine Stunde später waren wir auch schon kurz vor den Toren von Rosalia City, als unvermittelt ein Schatten auf uns fiel. Für einen Moment erschrak ich tierisch, doch dann erkannte ich ein Habitak. Ohne groß zu zögern schickte ich Karnimani in den Kampf. Es hatte schwer an seinem wilden Gegner zu kämpfen, und erst nach vielen Runden gab das Habitak klein bei und flog davon. Karnimani war auch ganz schön erschöpft, also holte ich es lieber erstmal in seinen Ball zurück, nachdem ich ihm die Beere, die ich von Professor Lind erhalten hatte, gegeben hatte. Jetzt verstand ich auch, warum dieser Schutz unbedingt nötig war. Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir die Stadt. Hier trennten sich die Wege von Lilia und mir. Während sie einkaufen ging, führte mein Weg natürlich ins Pokémon-Center, danach wollte ich Mister Pokémon aufsuchen. Schwester Joy versicherte mir, dass mit Karnimani alles in Ordnung war. Alles was es brauchte, war eine kleine Ruhepause. Die gab ich ihm auch und wir erkundeten gemeinsam die Stadt. Im Markt trafen wir wieder auf Lilia. Ich kaufte mir noch ein paar Beeren und Tränke, wer weis, was noch auf uns zukam! Meine Freundin, die nur Lebensmittel brauchte, wartete noch auf uns, doch als wir dann den Laden verließen, wussten wir, dass wir uns vorerst endgültig trennen mussten. Sie würde mit dem Bus nach Hause fahren, da es für einen Fußgänger allein und noch dazu ohne Pokémon zu gefährlich war, während ich meine Reise in Richtung des Hauses von Mister Pokémon fortsetzen würde. Nach einem kurzen Lebewohl trennten sich unsere Wege und jeder zog in seine Richtung davon.
Gedankenversunken folgte ich dem Pfad, der sowohl durch kleine Wäldchen als auch über Wiesen und vorbei an Seen ging. Als wir auf ein Haus stießen, dachte ich zuerst, wir wären da, doch da die Hütte mit ihrem großen Obstgarten nicht wahrlich den Anschien einer Wissenschaftlerbehausung machte, zog ich weiter. Unterwegs stießen wir auf zwei Raupy, ein Hornliu, ein Ledyba und einige Rattfratz, doch wir konnten alle Gefahren mit Bravour meistern. Professor Lind würde stolz auf mich sein. Als es zu dämmern begann, rief meine Mama an und fragte, wo ich gerade wäre. Da ich jedoch das wahre Haus des Mister Pokémon gerade hinter den Baumwipfeln auftauchen sah, hielt ich mich nicht lange mit Schwatzen auf und hielt das Gespräch so kurz wie möglich. Danach klopfte ich an die Tür. Eine Weile lang passierte gar nichts, dann war von drinnen ein Knallen zu hören, danach ein lauter Schrei. Ohne groß zu überlegen, stieß ich die glücklicherweise offene Tür auf, um einzugreifen, sollte etwa schlimmes geschehen sein. Ich hörte Mister Pokémon noch rufen: „Nein, nicht!", doch da war es schon zu spät und ich stand im Raum. In den nächsten Momenten überschlugen sich die Ereignisse: Eine Maschine sendete einen strahlend weißen Schuss, eine Art Strahl auf mich ab, der mich mit voller Wucht traf. Eigenartigerweise spürte ich gar nichts, nur, dass ich leicht in die Höhe gerissen wurde, vermutlich durch die Wucht des Strahls oder dessen Aufpralls auf mich. Karnimanis Pokéball rutschte von meinem Gürtel, fiel runter und zerbrach, wobei das Pokémon freikam. Nachdem ich diese Dinge wie in Zeitlupe gesehen hatte, wurde alles weiß um mich herum, dann schwarz.
