Titel: Family I
Author: Rosalyn
Part: 1/3
Fandom: Dr. House, House/Cuddy/Wilson
Genre: Drama , Romanze
Status: Abgeschlossen
Disclaimer: Nichts mir, alles bei FOX, ich verdiene kein Geld damit.
Prolog
Es war ein Sonntagmorgen und schon ziemlich viel los im Jogging-Park von Princton. Trotz der immer noch sehr niedrigen Temperaturen waren hier schon einige Jogger und Spatziergänger unterwegs. Es musste daran liegen, dass die Sonne das erste Mal in diesem Jahr richtig schien und der Frühling langsam aber sicher im Anmarsch war.
Ich saß auf einer Bank und die kleine Rachel auf meinem Schoß. Sie gluckste vergnügt, als ein kleiner Pudel aufgeregt um uns herum rannte und nach dem Essen schnüffelte, dass ich in meiner Tasche für Rachel dabei hatte.
Ich zog ihr Mützchen und ihre Jacke zurecht, damit sie es auch warm genug hatte. Die kleine war mein Ein und Alles. Ich war so glücklich, sie zu haben und würde nicht aufgeben, bis sie endlich ganz mir gehörte.
Es war schon lange mein Wunsch gewesen ein Kind zu bekommen und eine Familie zu gründen. Vorher hatte aber die Karriere für mich immer Vordergrund gestanden. Ich habe hart gearbeitet und es schließlich an die Spitze geschafft. Aber der Erfolg hatte mich nicht zufrieden gestellt. Wenn ich eine Mutter mit ihrem Kind sah, wurde ich immer ganz neidisch, sie sah so glücklich aus, wenn sie mit ihm spielte oder ihm Dinge erklärte oder es im Arm wiegte um es zu beruhigen. Und es sah immer so einfach aus, ich dachte, das könnte ich auch. Ich wollte auch unbedingt ein eigenes Kind, das ich aufziehen konnte um das ich mich kümmern konnte, nicht immer nur um irgendwelchen Bürokram. Das war etwas, das mein leben wirklich erfüllen würde. Eine eigene kleine Familie, das fehlte mir noch.
Doch mit der Zeit kamen mir Zweifel, dass ich für die Rolle als Mutter geschaffen war. Denn was ich auch tat, es klappte nicht mit dem Kinder bekommen. Ich erlitt eine Fehlgeburt und selbst die Künstliche Befruchtung schlug fehl. Vielleicht war ich einfach nicht für den Job als Mutter geeignet. Dieser Gedanke hatte mich immer wieder traurig gemacht.
Eines Tages sagte dann ein Kollege, von dem ich doch sehr viel halte, auch wenn ich es nicht gerne zugeben würde, dass ich eine gute Mutter abgeben würde. Das war der Zeitpunkt an dem ich mich entschloss, es noch einmal damit zu versuchen, ein Kind zu adoptieren. So kam ich dann zu Rachel. Doch es war ein langer uns schwieriger Weg gewesen. Das ganze Rechtliche Verfahren so einer Adoption ist meistens sehr langwierig und schwierig. Aber letztendlich hatte ich es, mit ein wenig Unterstützung meiner Freunde James und Greg, letzterer konnte sehr überzeugend sein, geschafft das Sorgerecht für Rachel zu bekommen. Doch dieses Glücksgefühl, das ich in dem Moment empfunden hatte, es was unbeschreiblich, es dauerte leider nur ein paar Tage.
Die kleine erforderte meine ganze Konzentration, ich musste rund um die Uhr auf sie aufpassen und nebenbei hatte ich ja auch noch einen Vollzeit job. Ich hatte ja gewusst, dass es nicht einfach werden würde und stressig, aber ich hatte mich dafür entschieden und wollte das durchziehen. Ich würde das schon schaffen, das taten andere ja auch. Nur waren gewisse Leute, die so penetrant waren, anderen Leuten auf die nerven zu gehen wo sie nur konnten nicht gerade hilfreich. Das machte es nicht weniger stressig, natürlich nicht. Dennoch, das würde mich nicht dazu bringen aufzugeben. Vielleicht konnten diese gewissen nervenden Menschen oder Angestellte ja auch mal eine Hilfe sein, so unglaublich es auch klingen mochte.
Ich wartete hier auf meinen Chefarzt. Wir waren verabredet, aber er kam natürlich wie immer zu spät. Ich sah schon zum dritten Mal auf die Uhr und seufzte. Auch Rachel wurde langsam ungeduldig und langweilte sich. Und wieder überkam mich ein Gefühl von Zweifel und Wut. War es vielleicht doch ein Fehler gewesen, ausgerechnet ihn um Hilfe zu bitten? Aber nun konnte ich es nicht mehr rückgängig machen. Es war einfach so passiert. Ich war mal wieder so hilflos und entmutigt, ich wollte nicht schon wieder ein Kind verlieren. Er war gerade da gewesen, wie damals auch. Und auch unsere Streiterei war vergessen in dem Moment. Er hatte sich anscheinend wirklich Sorgen gemacht, weil ich an diesem Tag so durch den Wind war, denn er lud mich zum essen ein, nur um herauszufinden was los war natürlich, und da erzählte ich ihm, dass sie mir Rachel hatten wieder wegnehmen wollen.
Man war der Ansicht, eine viel beschäftigte Karrierefrau wie ich könnte allein erziehend nicht in der Lage sein, sich gut genug um ein Kind zu kümmern. Außerdem bräuchte jedes Kind auch einen Vater. Leben die noch im Mittelalter? Aber irgendwo musste ich dem auch weder zustimmen. Wie schon gesagt, es würde nicht einfach werden. Noch war ich aber überzeugt gewesen, dass ich es schaffen würde. Aber es mussten auch die Anwälte und das sozialamt überzeugt werden, das war das Entscheidende.
Deshalb war ich fieberhaft am überlegen, wen ich fragen konnte mir dabei zu helfen.
Ich brauchte jemanden, der auf Rachel aufpassen konnte, falls ich mal in einem Notfall oder aus Gott weiß für gründen mal nicht für sie da sein konnte. Oder falls es doch zu viel für mich werden würde, mit meinem Job nebenher und ich meine mir so heilige Kontrolle nicht verlieren konnte.
Klar, ich würde mir erst mal eine Auszeit von meinem Job nehmen, vorher mussten aber noch einige Dinge erledigt werden. Ich konnte mir natürlich auch ein Kindermädchen für Rachel suchen, aber ich wollte selbst erstmal für sie da sein. Und diese Sozial-Heinis und auch ich selbst wollten auf der sicheren Seite sein. So kam es dann zu dieser Entscheidung und ich fragte Greg.
Er hörte mir zu und versprach mir zu helfen, wenn ich ihn brauchen würde. Es war sehr angenehm so ernsthaft mit ihm zu reden und er schien ausnahmsweise mal keine Hintergedanken zu haben. Aber wer weiß. Jedenfalls hatte ich wieder mehr Mut und als er mich dann so ansah mit diesem Blick aus seinen tiefen Augen, bei dem ich immer schwach wurde, da konnte ich nicht anders und fragte ihn, ob er sich nicht um Rachel kümmern könnte. Er lag ja sowieso die meiste Zeit auf der faulen Haut und ich könnte dann auch mal wieder zu einem Meeting gehen, damit das Plainsboro nicht noch Bankrott ging. Wider erwarten, ich hatte schon gehofft, er meine Frage als Scherz auffassen, stimmte er zu.
Im Nachhinein war es mir dann doch etwas peinlich, aber jetzt war es zu spät.
In der Nacht hatte ich einen komischen Traum. Ja es war wirklich komisch. Natürlich kam das Baby drin vor. Ich konnte ja an nichts anderes mehr denken. Aber auch jemand anderes, an den ich in letzter Zeit immer öfter denken musste kam darin Vor. Und die Kombination von diesen beiden zusammen in meinem Traum war wirklich einfach nur kurios. House und ein Baby das war wie Tag und Nacht. Wie er und ich eben. Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Ich wusste dass es absurd war. House wollte es mir ja nicht mal gönnen. Aber trotzdem wollte er mich unterstützen. Das war widersprüchlich und das verwirrte mich. Naja, aus House war ich sowieso noch nie schlau geworden.
Mit der Zeit wurde es mir dann immer klarer. Das heißt, eigentlich begann ich mir einzugestehen, dass ich doch etwas für ihn empfand und es aus gutem Grund versucht hatte zu verdrängen. Es bestand nämlich wenig Aussicht, dass eine Beziehung mit ihm funktionieren würde.
Trotzdem machte ich in der folgenden Woche den Versuch, mit ihm darüber zu reden. Ich wollte herausfinden, was ihn dazu bewegt hatte, plötzlich auf meiner Seite zu stehen, wo er doch vorher alles versucht hatte, um mich von dem Plan der Adoption abzubringen. Ein wenig hatte ich aber auch Angst vor der Antwort. Wer wusste schon, ob House nicht wieder irgendetwas Gemeines ausheckte um mich zu kränken. So was kannte ich ja nun schon gut genug von ihm. Und irgendwie bereitete ich mich auch schon darauf vor, im Stich gelassen zu werden. Ich wollte House zu gerne vertrauen können. Ich wollte, dass er auch endlich mal glücklich werden würde. Aber solange er niemanden vertraute, war es schwer für mich ihm irgendwie zu helfen.
Ich dachte, ich hätte es geschafft, wenigstens einen Teil seines Vertrauens zu erlangen, als er mir seine Zustimmung zu der Adoption gab. Und ich hatte mir Hoffnungen gemacht.
Wie konnte ich nur so naiv sein zu hoffen, dass ihm doch etwas an mir liegt, hatte ich mir vorgeworfen, als ich nach der Abschließung der Adoption mal wieder verärgert über House nach hause gefahren war. Ich hatte spüren können wie mir die Tränen in die Augen stiegen und hatte sie entschlossen herunter geschluckt. Wegen so einer Lappalie hatte ich nicht heulen wollen, erst recht nicht wegen ihm.
~tbc
