So, und hier bin ich SCHON WIEDER! Es ist gerade einmal wenige Stunden her, seit ich meine erste große Fanfiction abgeschlossen habe und hier ist, wie angekündigt, der Prolog zur Fortsetzung.
Ich nenne sie (noch) Endless Summer oder kurz ES. Wenn der Titel später nicht mehr passen sollte, heißt sie einfach anders xD
Die Geschichte ist direkt nach dem Epilog von Kabale und Liebe anzusiedeln, verstehen kann man sie aber auch, ohne den Vorgänger gelesen zu haben.
In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen ^^
Eure GlowDraconis
Prolog
„Wir könnten uns doch nochmal Treffen, meinst du nicht?"
Immer wieder spukte dieser Satz in Harrys Kopf herum. Er beschäftige ihn, seit er Draco Malfoy letztes Wochenende im Tropfenden Kessel getroffen hatte. Zwei Jahre nach Ende des Krieges. Zwei Jahre nach ihrer … Trennung. Einer Trennung, deren Schmerz Harry mit Ginny stopfen wollte. Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, konnte niemand außer Draco selbst den Schmerz von ihm nehmen. Ob Ginny das wohl merkte? Sie hatte ihm offen ihre Sorgen mitgeteilt, nachdem Harry so lange Zeit mit Draco im Pub gehockt war, alles um sich herum vergessend, nur das von den Schatten einer Kapuze verdeckte Gesicht fixierend, immer darauf hoffend, dass ihn die eisgrauen Augen doch einmal ansahen. Wegen ihrer Sorgen, hatte Harry ihr auch nicht davon erzählt, dass er sich mit Draco treffen wollte.
Und wie er das wollte. Vielleicht würde es ja ganz gut sein, die Vergangenheit gemeinsam Stück für Stück aufzuarbeiten. Vielleicht.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, schoss es dem ehemaligen Gryffindor durch den Kopf. Und er würde wagen. Schließlich hatte er den größten dunklen Zauberer der Geschichte besiegt, da sollte es doch ein Leichtes sein, sich mit seinem zunächst Erzfeind, dann Geliebten, dann wieder Feind zu unterhalten und auszusprechen.
Feind … nein, das war vielleicht nicht mehr das richtige Wort. Sie waren sich aus dem Weg gegangen nach dem Prozess, der den Krieg zwischen den Todessern und dem Orden des Phönix abgeschlossen hatte. Auch wenn Harry für Draco ein gutes Wort eingelegt hatte, welches den Blonden schlussendlich vor dem Gefängnis bewahrt hatte – anders als dessen Vater Lucius. Er hatte ihm nicht unter die Augen treten können.
Seltsam, dass erst der Zufall oder – wie es Draco wohl nennen würde – das Schicksal sie wieder in einem verrauchten, zwielichtigen Pub zusammen geführt hatte. Seltsam.
Und doch musste Harry beim Gedanken an ihr belangloses Gespräch im Pub schmunzeln. Es war schön gewesen, Draco wieder zu sehen, nach all der Zeit.
Zwei Jahre.
Und doch kam es ihm wie eine Ewigkeit vor.
Er hatte Draco vermisst. Das wurde ihm jetzt schmerzlich bewusst. Bewusster als jemals zuvor. Und er würde ihm eine Eule schicken. Sie sollten langsam anfangen. Vielleicht Briefkontakt halten und irgendwann ein Treffen organisieren.
Doch dieses Irgendwann war in absehbarerer Zukunft als es vor dem Zufall im Tropfenden Kessel der Fall gewesen war. Ob Ginny das alles gutheißen würde? Ob er es ihr erst einmal verschweigen sollte?
Man würde sehen.
Harry setzte sich an seinen Schreibtisch und begann den Brief aufzusetzen, den er schon vor mindestens einem Jahr hätte schreiben können … schreiben sollen. Und bei jedem Wort, das die Feder und die Tinte durch seine Hand geführt auf dem Pergament zogen, wurde sein Lächeln breiter und ein Loch begann sich zu füllen. Das Loch, das die Trennung zwischen ihm und Draco gerissen hatte.
Er war auf dem besten Weg. Und er würde ihn weitergehen.
