Angaben die in dieser FF gemacht werden, halten sich wenn sie sich überhaupt an etwas halten, die die japanischen Angaben.
Diese Story ist etwas das mich seit Wochen im Hinterkopf beist und sich nciht mehr abschütteln ließ. Bitte seid gnädig mit mir, ich musste aufschreiben, will mein Hirn sich sonst noch in ein schwarzes Loch geworfen hätte. ;)
Pairing: Yami x OC
Kija
Meine Geschichte beginnt dort, wo andere aufhören. Sie beginnt mit dem Tod.
Der Pharao war tot. Nichts Schlimmeres konnte es für sein Volk geben, denn er war unwiederbringlich gegangen.
In einer langen Reihe von trauernden Menschen drängten sich Klageweiber, welche sich mit Staub bewarfen, sich die Haare rauften und gequält schrieen und weinten.
Doch konnte auch nur einer von ihnen das fühlen, was ich fühlte? Würde auch nur einer von ihnen ihn so vermissen, wie ich es bereits tat?
Ich wusste es nicht.
Gestützt auf Seth, den zukünftigen Pharao und Cousin des Toten, führte ich die Prozession leise weinend an.
Ein schwarzer Schleier verhüllte meine geröteten Augen, niemand sollte sehen, wie sehr ich litt.
Uns folgten Priester und Priesterinnen, Anubis´, Isis´ und Nephtys´, sie sprachen Gebete für den Verstorbenen.
Hinter ihnen auf einem von Ochsen gezogenen Schlitten folgte der Sarkophag des Pharao. Sein Körper war auf jene uralte Weise behandelt worden, wie es bereits für seinen Vater und dessen Väter getan worden war.
Endlich erreichten wir den Eingang zum Grab, ich verharrte einen Moment und Seth sah mich an, als wolle er mir sagen.
Ich würde, dir den Weg ersparen wenn ich könnte, all dein Leid, soll auf mich übergehen, aber du weißt, dass ich das nicht kann!
Natürlich wusste ich es. Dankbar nickte ich ihm zu und setzte meinen schmerzvollen Weg fort.
Der Ruß der Fackeln in meinen Augen und die eisige Kälte, die mich umgab, machten mir den Weg nicht leichter. Als wir die Grabkammer betraten wusste ich, dass dies das letzte Mal sein würde, dass ich ihn sah, bevor auch ich den Weg ins Duat (die nächste Welt) antrat.
Die folgenden Zeremonien und Gebete vermag ich nicht wiederzugeben, da ich in meinem Herzen wieder dort war, wo unsere Wege sich zum ersten Mal kreuzten.
Meine Mutter war eine nubische Prinzessin und als Kriegsbeute an den Hof des Pharao Akunumkanon gebracht worden.
Sie wurde seine Lieblings-Nebenfrau und lebte mit den anderen zusammen im Harem seines Palastes.
Was er damals nicht wusste, war, dass sie bereits ein Kind von einem anderen Manne in sich trug.
Als er es von ihr erfuhr und sie ihn weinend darum bat, das Kind zu verschonen, wenn es auf der Welt sein würde, begriff sie zum ersten Mal, wie gut ihr Mann war.
Nicht nur dass, er ihr erlaubte das Kind auszutragen, nein, es durfte zusammen mit seinen eigenen, sowie allen anderen Kindern des Harems lernen und spielen.
Einige Monate später gebar sie ein kleines Mädchen, mit schwarzen Haaren, dunkler Haut und Augen so grün wie die der Katzengöttin. Manche munkelten Bastet persönlich hätte ein Wunder gewirkt meiner Mutter das Kind in den Schoß gelegt.
Als Akunumkanon das Kind zum ersten Mal sah, war er sofort verzaubert, er selbst gab dem Kind – mir – den Namen Neferu-netjeru (Schönheit der Götter).
Meine Mutter nannte mich schlicht Kija.
Ich kann behaupten ich hatte eine glückliche Kindheit. Der Pharao – ich war das einzige Kind, das ihn liebevoll Oheim nennen durfte – kam, sooft es seine Zeit erlaubte zu uns in den Harem und erfreute sich an unserem Spiel. Immer wenn er uns besuchte reichte er mir eine Lotosblüte und küsste meine Stirn.
Ich habe nie einen anderen Vater als ihn gekannt.
Als ich etwa acht Jahre alt war, kniete er sich vor mich und sprach:
„Kleine Kija, ich habe dir das größte Geschenk zu machen, dass ich einem Mädchen machen kann. Mein Sohn, Atemu, soll einen Spielgefährten und Freund bekommen und ich habe dich auserwählt."
Zu meinem erstaunen sah ich hinter seinem breiten Rücken einen kleinen Jungen vorbei schauen.
Der Pharao wich ein wenig zur Seite und erklärte dem Jungen.
„Atemu, Sohn, dies ist Kija. Sie ist von nun an deine Spielgefährtin und wird dich überallhin begleiten. Ich erwarte, dass du sie beschützt und sie genauso lieb hast, wie ich."
Damit reichte er ihm die Lotosblüte, die für mich bestimmt war und bedeutete ihm, sie mir zu geben.
Ich sah ihn an und wusste sofort, dass ich ihn mochte. Doch das schien nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen.
Zwar reichte er mir die Blume, doch als ich mich bei ihm bedanken wollte, drehte er sich zu seinem Vater um und fragte ihn, wofür man ihn so bestrafen wolle.
Der Pharao sah seinen Sohn erst fragend und dann ernst an.
„Hör mir zu, mein Sohn. Dies ist die Belohnung dafür, dass du die heilige Schrift bereits zu gut beherrschst. Ich verlange nun von dir Gehorsam und achte auf das Geschenk, dass ich dir machte!", mit diesen Worten lies er uns allein.
Von nun an waren wir immer gemeinsam unterwegs.
Sei es zum Spielen mit den Hunden, zum Training für die Jagd oder zu seinem Studium der heiligen Symbole. Begleitet wurden wir stets von zwei oder mehr Medjey, der Leibwache, des Pharao.
Während ich ihn von Tag zu Tag mehr mochte, schien er mich nicht mit anderen Augen zu sehen, egal wie viel Zeit verging.
Alles änderte sich, als wir an dem kleinen Teich innerhalb der Palastmauern spielten.
Ich rief Atemu zu, er solle doch zu mir ins Wasser kommen, doch er sah mich nur verächtlich an und langweilte sich weiter.
Da ich dies gewohnt war, wandte ich mich wieder meinem Spiel zu, die kleinen silbernen Fische zu fangen. Was mir nicht gelang.
Plötzlich hörte ich einen Schrei und sah wie Atemu sich mit Schmerzentstelltem Gesicht die rechte Hand hielt.
So schnell ich konnte rannte ich aus dem Wasser und ließ mich neben ihm auf die Knie fallen.
Was ich sah, ließ mir das Blut gefrieren.
Eine Schlange hatte ihn gebissen und sein Gift in ihn gespritzt.
Ich sah, dass er litt und wollte ihm helfen, doch ich war nur ein Kind und hatte keine Ahnung von der Magie des Heilens.
Doch eines wusste ich.
In einem Land, in dem Schlangen nicht selten sind, hatte man uns Kinder früh gelehrt, wie man bei einem Schlangenbiss die Wunde versorgt, bis der Heiler eintrifft.
Ich nahm mein Haarband und wickelte es fest um seinen Arm. Dann nahm ich seine Hand, führte sie an meinen Mund und begann das Gift heraus zusaugen.
Die Medjey, die in einiger Entfernung endlich begriffen, dass etwas geschehen war, alarmierten das Palastpersonal.
Als endlich der Heiler eintraf, hatte ich keine Kraft mehr und ein ekelhaft metallener Geschmack füllte Mund und Hals. Mir war schwindelig und wie man mir später erklärte, sei mein Handeln zwar richtig gewesen, aber ich hatte etwas von dem Gift geschluckt und hätte mich selbst vergiftet.
Drei lange Tage und Nächte war ich krank. Ich fieberte und ein kaltes Schütteln lag auf meinem Körper. Doch die Heiler wussten mich zu retten
Als ich meine Augen am vierten Tage endlich öffnete, fand ich mich auf einem Bett wieder, in einem Raum, den ich nur zu gut kannte.
Es war Atemus Gemach und er selbst saß schlafend an meine Bett, seine kleinen Hände um die meinen gelegt.
Ich hatte mir seinen Respekt und seine Freundschaft an jenem Tag am Teich erkämpft.
Aus dieser Freundschaft sollte innerhalb der nächsten vier Jahre Liebe werden.
Als ich vierzehn wurde, sah ich den alten Pharao erneut so auf mich zu kommen, wie an jenem Tag, als ich Atemus Spielgefährte wurde.
Doch dieses Mal ging der Sohn voran und der Vater folgte ihm, lächelnd.
Zunächst begriff ich nicht, was man mir erzählte, doch als ich wenige Tage später von Akunumkanon zur ersten Frau seines Sohnes ernannt wurde, da waren allen Unklarheiten von mir gewichen.
Die Feier dauerte mehrere Tage und war ausgelassener als alle bisherigen Feste, die ich in meinem jungen Leben bis dahin kannte.
Leider ist die Erinnerung an diese Tage auch mit Schwermut belegt, denn war das letzte mal dass ich meinen Oheim lachend fand.
Ein Schatten zog über den Palast und als er wieder verschwand, war mein geliebter Oheim ein Osiris geworden und zu seinen Ahnen gegangen.
Ich erinnere mich an diesen Tag, so genau, da ich ihn an derselben Stelle der Prozession erlebte, wie den heutigen, da ich meinen Gemahl zu Grabe geleite, an der Seite des zukünftigen Pharao.
Atemu wurde ein guter und geliebter Pharao und ich war, was mich besonders glücklich machte, die einzige Frau an seiner Seite.
Doch unser Glück sollte nicht lange wären, denn dieselben Schatten, die die Krankheit des Oheims bedingten, kehrten nach drei Jahren zurück.
Atemu und sein Cousin Seth kämpften erbittert um die Macht und als der Pharao seinen Rivalen endlich besiegte und ihn damit von der dunklen Macht befreite, sah er nur eine Möglichkeit, das Dunkle zu besiegen.
Ich sollte bis heute nicht erfahren, was wirklich geschah. Doch als Seth zu mir kam, den toten Körper meines Gemahls auf den Armen, wusste ich, was immer es war, es war stärker gewesen als er.
Nun stehe ich hier, gestützt vom neuen Pharao Seth am Grab meines Mannes.
Ich kämpfe mit der Ohnmacht, habe mir aber geschworen, dass ich mir ihr nicht hingeben werde.
Es gibt nicht viele Möglichkeiten für eine Große königliche Gemahlen, deren Mann gestorben ist.
Seth hat die einfachste von beiden gewählt und mich gebeten an seiner Seite, das Land zu regieren. Doch habe ihm nicht antworten können.
Nun ist es soweit, die letzten Momente ehe, das schwere Steinsarkophag geschlossen wird. Mit zitternden Knien gehe ich auf ihn zu und lege das Blatt Papyrus hinein.
Darauf findet sich das Lied, welches wir oft als Kinder beim Spiel gesungen hatten.
Einen letzten Blick kann ich auf das goldene Antlitz seiner Totenmaske werfen und muss mit einem Stich in meinem Herzen erkennen, dass es ihm nicht ähnelt.
Als auch Seth sich für immer verabschiedet hat, führt er mich schweigend hinaus.
Ich erinnere mich nicht, wie ich den Weg in mein Gemach fand und wie der Dolch in meine Hände fiel, doch ich erinnere mich wie die Göttin Isis anfleht, sie möge mich geleiten zum ihrem Gatten Osiris, dass er mich zu Atemu bringe.
Mit diesen Worten, rammte ich den Dolch in mein Brust und sank zu Boden.
Doch statt der erwarteten Erlösung, erschien mir die Göttin Isis und sprach:
„Dein Liebster weilt nicht im Reich des Westens. Seine Seele ist gefangen in einem Schmuckstück voller Magie. Du stirbst vergebens."
„Isis, Göttin, die mir die Liebste ist. Hilf mir!", flehte ich, „Du weißt als einzige unter den Göttern, wie mein Schmerz mich vernichtet. Ich bitte dich. Hilf mir!"
„Ja, ich allein kenne deinen Schmerz und ich bin gewillt dir zu Helfen. Doch ich darf ein solches Geschenk, nicht ohne Preis vergeben.
Ich werde dir die Unsterblichkeit geben. Du wirst leben, so dass du deinem Gatten zur Seite stehen kannst, wenn er befreit wird.
Doch höre bevor du vorschnell handelst.
Der Preis meines Geschenkes ist folgendes. Ein Jeder Schritt den du von nun an auf Erden wandelst wird sein als wenn du auf glühenden Schwertern gehst. Du darfst zu keiner Menschenseele sprechen, die du hier kennst. Nie wieder. Und du musst mir treu ergeben sein. Denn nur wenn du an mich glaubst, dann kann ich dieses Geschenk gewähren. Willst du das alles erdulden?"
Mit dem letzten Atemzug, den ich aufbringen konnte, hauchte ich ein „ja!".
Ich fühlte, wie mein Körper sich auf den Tod vorbereitete, als auf einmal der Schmerz verschwand, ebenso wie das Loch, welches der Dolch in meine Brust gebohrt hatte.
„Ein letztes noch, Königin. Es wird einige tausend Jahre brauchen, eh du ihn findest. Wenn ihr euch dereinst wieder seht, endet mein Zauber und du wirst normal weiter altern und wieder so sterblich wie zuvor. Vergiss nur nicht, welchen Vertrag du heute eingegangen bist."
Damit verschwand Isis bis heute.
Fortsetzung?
Nur wenn ihr wollt. Das nächste Kapitel würde dann in der Gegenwart spielen und die direkte Konfrontaion Yami - Kija bedeuten...
