Disclaimer: Alle Charaktere gehören J.K. Rowling, sowie verschiedenen Verlegern wie Bloomsbury Books und Warner Bros. Inc., denn ich als Schreiberling dieser Fanfiction verdiene hiermit leider gar kein Geld und leihe mir nur die Personen.
Summary: Die Zauberergesellschaftist unter dem Regime von Lord Voldemort in Klassen getrennt. Jede Vermischung von Muggeln und Zauberern ist strafbar und kann zum Ausschluss von der Gesellschaft führen. Doch umgibt Voldemort ein Geheimnis und dies droht an die Öffentlichkeit zu kommen. Und wenn dies geschieht, wird nichts mehr so sein, wie es mal war.

Bemerkung: Ich habe unendlich viele Fanfics gelesen und möchte mich jetzt schon im Vorfeld für mögliche Ähnlichkeiten entschuldigen. Bei vielen Dingen, die so täglich auf einen einprasseln, kann man sich schon nicht mehr sicher sein, ob man nicht doch mal was aufschnappt und dann später für seine eigene Idee hält, dabei hat man dies irgendwo mal gelesen. Falls dies auftreten sollte, bitte mir mitteilen, ich werde das sofort bereinigen.

Prolog

Hermione Granger schlich im Schutz der Dunkelheit durch die Gänge. Sie wusste, dass heute die Aufsichtsnacht von Professor McGonagell war. Diese war nicht nur hellhörig, sie war auch noch ein Animagie und konnte ihre Kontrollgänge schneller und effektiver als Katze durchführen. Dazu kam, dass das Inquisitionskommando die Gänge rund um die Bibliothek gerne überwachte, um sicherzustellen, dass sich keiner hineinstahl und die Zeit nutze, in der Madame Prince nicht wie ein Adler auf ihre Bücher achtete. Für Hermione war die Bibliothek der liebste Ort, nur leider war es ihr als Muggelgeborene nicht erlaubt, alle Bücher zu lesen. Dies konnte sie nur in der Nacht tun, wenn keiner beaufsichtigte, welche Bücher sie in die Hand nahm.

Schritte hallten durch den Gang. Schnell, hart und ein Schein aus einem Zauberstab erhellte ihren Weg. Sie schob sich in eine Nische, die einen Geheimgang verbarg und verdeckte sich mit dem Wandteppich. Nur wenige Lehrer gaben sich keine Mühe zu verschleiern, dass sie patrollierten. Severus Snape, der Hauslehrer der Schlangen, war einer der wenigen, der keine leisen Sohlen brauchte und trotzdem jeden erwischte. Hermiones Herz schlug bis zum Hals. Professor Snape war nicht für seinen Nachsicht bekannt, gerade nicht mit Muggelgeborenen. Nicht selten war sie bestraft worden, niemals direkt durch ihn, da er niemals Hand an sie legen würde. Nicht aus Überzeugung, sondern weil er sich an einem Schlammblut die Hände schmutzig machen wollte. Die Verachtung, mit der er sie ignorierte und über sie redet, war schmerzhafter, als jede Strafe, die sie bisher erhalten hatte.

Sie hielt den Atem an, als die Schritte immer näher kamen, doch die Schritte verlangsamten sich nicht und eine halbe Minute später lag der Gang wieder in vollkommener Stille dar. Hermione wartete noch ein paar Minuten mit klopfendem Herzen und traute ihren zitternden Fingern und Knieen kaum. Dann biss sie sich auf die Lippen und schwang den Teppich um, damit sie hinter ihm wieder auf den Gang treten konnte, erwartetend, dass Snape sie mit seinen Schritten hereingelegt hatte und auf sie lauerte. Doch alles war dunkel und verlassen, tief Luft holend wand sie sich ihrem Weg wieder zu und erreichte zwei Minuten später die Bibliothek, wo sie sich schwer atmend an die Tür lehnte.

Ihre Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit, zumal Hermione hier in den Bücherregalen mehr zuhause war, als irgendwo sonst. Bevor sie nach Hogwarts gekommen war, war sie in ihrer Schule gehänselt worden und ihre Eltern hatten Angst vor ihr gehabt. Sie waren besessen von der Sorge, dass Hermione unnormal war und als gläubige Christen versuchten sie, ihr die Zauberei auszutreiben. Sie hatte sich immer fremd gefühlt, konnte ihre Ängste nicht teilen, als mit ihr Dinge passierten, die sie sich nicht erklären konnte. Keinem konnte sie ihre Probleme anvertrauen und sie war einsam und unbeliebt. Nachdem sie die Zauberwelt betreten hatte, fand sie sich in einer Welt wieder, in der sie weniger wert war, als andere. Und doch fühlte sie sich hier wohler und angekommen. Hier war sie nicht mehr allein.

Vor einigen Tagen war sie auf ein Buch gestoßen, dass von einer Rita Kimmkorn geschrieben worden war und auf die Missstände der Zauberergesellschaft aufmerksam machte. Von der reißerischen Schreibweise abgesehen, weckte dieses Buch in Hermione den Funken, dass die Zauberergesellschaft in wenigen Jahrhunderten von Inzucht abgesehen sich nicht mehr vermehren konnte und es nur dank einer jetzt verbotenen Vermischung mit Muggelgeborenen gewährleistet wäre, dass die Zaubererwelt überleben würde. So war es auch schon jetzt nicht abwegig zu denken, dass es in jeder Linie schon jetzt die eine oder andere Vermischung geben musste. Genau wie die Squibs, die versteckt, verstoßen oder gar getötet wurden, mussten es Beweise geben, dass die Reinblüter sich auch außerhalb ihrer Linie vermehrten, um genau diesem Phänomen entgegenzuwirken. Aber die Anti-Muggel-Behörde versuchte diese Gedanken auszumerzen und bezeichnete Muggelgeborene als Nichtmagier, verfolgten und diskriminierten diese. Sie waren Ausgeschlossene in der versteckten Welt der Magie.

Schritte hallten durch den Gang, Hermione schlich sich hinter ein Regal nahe am Fenster, so dass sie nicht gesehen aber sehen konnte und kauerte sich unter einen Tisch. Sie suchte nach weiteren verbotenen Büchern. Es juckte in ihren Fingern, noch vor dem Ende ihres letzten Schuljahres in die verbotene Abteilung zu gelangen, die fast größer war, als die gesamte Bibliothek, da inzwischen fast jedes dritte Buch in der Welt verboten war. Aber Lord Voldemort war zu Buchversessen, um zuzulassen, dass Werke zerstört werden durften. Die Schritte verstummten, aber Hermione war zu schlau, um sofort ihr Versteck zu verlassen, was klug war, denn die Tür öffnete sich leise und Mrs. Norris steckte als erste den Kopf in die Bücherei. Ihr folgte der hässliche und verhasste Hausmeister Argus Filch, der einzige Squib, den Hermione je gesehen hatte. Früher waren die Squibs nicht sofort nach dem Beweis, dass sie keine Magie inne hatten, getötet worden, wie es heutzutage der Fall war. Seine mangelnden magischen Fähigkeiten machte er durch brutale Bestrafungen wett. Hermiones Rücken würden einige Geschichten erzählen, wenn er könnte.

Sie biss sich fester auf die Lippen. Er konnte sie anders als andere nicht spüren. Es gab Lehrer, die konnten Auren sehen, auch wenn Rabastian Lestrange gerne betonte, dass man die der Muggelgeborenen kaum sehen konnte, denn die Muggelgeborenen besaßen nur die Magie, die Zauberer nicht brauchten. Sie konnte diese Verachtung körperlich spüren und fragte sich immer wieder, warum die grausamen Männer über soviel Charisma verfügten.

Filch kroch langsam in die Bibliothek, sein Hass auf alle, die Magie wirken konnten, war am stärksten auf die ausgepärgt, die über keine verfügen sollten. Muggelgeborene. Er hasste sie, er verachtete sie und er bestrafte sie so stark, das teilweise der Schulleiter beim Heilen helfen musste, da die Kräfte der Schulheilerin nicht dafür ausreichten. Hermione musste schon zweimal von Dumbledore zurück ins Leben gebracht werden, doch nie hatte sie ein Wort mit ihm gewechselt. Kaum einer hatte das.

Nach seinem Rundgang durch die Bibliothek schloss sich die Tür hinter ihm und seiner Katze wieder und Hermione blieb zurück. Leise schlich sie aus der Ecke in Richtung Reinblüter Regale und blickte zur Tür, die sich nicht bewegte. Sie ließ ihre Hand über die Buchrücken streifen und blickte fast wehmütig über die Massen an Wissen, die ihr verborgen waren, weil sie mit dem falschen Blutstatus leben musste. Sie sah Bücher über Zaubertränke, die sie niemals brauen durfte, Trank des Todes, Liebestränke, Schärfungstränke, Bewusstseinstränke bis hin zu schwarzmagischen Tränken, die sogar Menschen unterwerfen konnten. Weiter ging es mit Verwandlung, Animagie, Transfiguration der fortgeschritten Magie und Politik und dem Zauberergamot, alles Themen, die in Fächern gelehrt wurden, die Hermione nicht einmal besuchen durfte. Muggelgeborene wurden nur für Berufe ausgebildet, die vom niederen Status war. Diener, Sklaven und Bedienstete, niemand von Belang.

Sie verharrte. Ein Buch von Salazar Slytherin höchstpersönlich. Der Herr der Kammer des Schreckens. Hermione hatte von ihr schon in Hogwarts, eine Geschichte, gelesen. Hier war ein Monster zuhause, dass alle Muggelgeborenen vernichten und die Zaubererwelt so reinigen wollte. Sie hatte den Geist eines der Opfer des Monsters kennengelernt und war auf der Hut. Die Gefahren an ihrer Schule waren aber nichts im Gegensatz zu der Welt, die ihr bevorstand, wenn sie die Tore Hogwarts verlassen würde. Dann würde sie für immer auf sich gestellt sein. Mit einem letzten Blick auf die Tür schrumpfte sie das Buch und steckte es in ihren Umhang. Dank der Bücher, die sie täglich verschlang und Nachts austauschte und über den Tag verteilt las, konnte sie mehr Zauber, als sie durfte und sollte. Ihr Zaubererstab war dafür gerade in der Lage, obwohl er auch dies eigentlich nicht sollte, aber ihr erster war zerbrochen worden und ihre Eltern waren mit ihr in den Urlaub gefahren und hatten ihr einen neuen in Frankreich besorgt, wo es andere Auflagen gab. Als sie noch mit ihr in den Urlaub gefahren waren. Wie lange das her war? Es kam ihr vor wie eine andere Zeit. Sie schüttelte ihren Kopf um die düsteren Gedanken zu vertreiben.

Nachdem sie das Buch sicher verstaut hatte, schlich sie zur Tür und lauschte. Dies war eins der gefährlichsten Momente, denn jetzt war sie am angreifbarsten. Sie konnte durch die dicke Tür der Bibliothek nichts hören, und es wurden nicht wenige Kontrollen hier gelaufen. Zu jeder Uhrzeit und von vielen verschieden gefährlichen Personen. Leise öffnete sie die Tür. Kein Geräusch war zu hören. Sie zwängte sich durch die Tür und verschloss diese. In diesem Moment hörte sie wieder Schritte, die schnell auf sie zu kamen. Hektisch blickte sie nach einem Versteck, aber die nächsten Rüstung würde ihr keinen Schutz bieten und auf diesem Gang gab es auch keinen Geheimgang, in dem sie sich verstecken konnte. Adrenalien pochte durch ihre Adern und sie wand sich um, um in die entgegengesetzte Richtung zu rennen, um auf diesem Weg ihrer Gefahr zu entgehen. Just in diesem Moment packte eine Hand sie und zog sie in einer kräftigen Bewegung an die Wand. Eine zweite Hand umschloss ihren Mund um jeden Laut zu ersticken. Zu erschrocken um sich zu wehren, bemerkte sie eine verschwommen Sicht, die sie auf ihre Umgebung hatte, fast als wäre sie hinter einem Glas, das angerauht war oder unterschiedliche Oberflächen hatte.

Wie erwartet bog Severus Snape um die Ecke und Hermione war fast dankbar für die Hand, die immernoch ihren Mund umschloss und so auch ihren Schrecklaut erstickte. Ihre Kniee wurden weich, als sie sich überlegte, welche Strafen auf sie zukommen würden. Würde sie in die Hände von Filch übergeben werden, dessen tägliche Hauptaufgabe darin bestand, sich neue Strafen auszudenken? Oder dem Inquisitionskommando, bei dem sich die Mitglieder schon auf ihre Laufbahn im Ministerium einstimmten und auch zu gerne sich an Muggelgeborenen auslebten. Noch während sie sich weitere Schreckensszenarien ausmalte, stellte sie fest, dass der gefürchtete Hausvorstand keine Notiz von ihnen nahm. Nach kurzer Zeit verhallten die Schritte und der Griff um ihren Arm ließ nach. "Ich lasse dich jetzt los und würde es wirklich begrüßen, wenn du dich ruhig verhälst", Hermione kannte die Stimme, aber sie wusste nicht, warum in aller Welt diese Person ihr half. Die Hand von ihrem Mund verschwand und Hermione drehte sich langsam zu ihrem Retter um.

Die langen Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden und die grünen Augen funkelten. Ein schelmisches Lächeln zierte das Gesicht und zeigten, warum Orion Black einer der beliebtesten Jungen der gesamten Schule war. Mit seinem gewinnenden Lächeln, seiner offenen Art und seinen sarkastischen Kommentaren war er Hermione schnell aufgefallen. Langsam löste sie sich von ihm und bemerkte, dass ein Stoff über sie lag. "Was ist das?", fragte Hermione und blickte auf den Schüler gegenüber von ihr. "Typisch Hermione, noch nicht aus der Gefahr, schon eine Frage auf den Lippen." Sie war überrascht, dass sie er überhaupt ihren Namen kannte, aber das er auch noch wusste, dass sie nichts mehr als wissbegierig war, war doch eine unerwartete Wendung in einer ereignisreichen Nacht. Und dabei war diese noch lange nicht zu Ende.