Oder: Draco Malfoy auf unfreiwilliger Mission.
Summary: Harry ist im Haus der Dursleys nicht mehr sicher, denn Voldemort ist wieder aktiv und hat sich mit den stärksten und unberechenbarsten Kreaturen der Nacht verbündet: Vampiren.
Disclaimer: Alle bekannten Charaktere aus "Harry Potter" gehören J. K. Rowling.
Warnings: Es wird slashy zwischen Draco und Harry.
Anmerkung: Zeitlich nach dem 4. Band angesiedelt. Sommerferien.
Kapitel 1: Tapetenhölle
"Beeil dich gefälligst!" Harry stöhnte genervt auf. Tante Petunia ging ihm jetzt schon seit einer geschlagenen Stunde auf die Nerven.
"Und wenn du mit dieser Tapete endlich fertig wirst, dann mach' im Flur weiter!"
"Ja, Tante Petunia.", sagte Harry resigniert und machte sich auf, die Tapete weiter von der Wand abzukratzen. Warum mussten die Dursleys auch ausgerechnet in den Sommerferien beschließen, dass man auf der Stelle neue Tapeten bauchte? Das ganze Haus sah aus wie eine Baustelle.
Da Harry kräftig gewachsen war und es geschafft hatte, Dudley zu überholen, durfte er natürlich (fast) alles alleine machen, "weil du jetzt auch oben hinkommst."Als er sich gerade mit einem besonders hartnäckigem Stück herumplagte, kam aus der Küche ein entsetzter Aufschrei von Tante Petunia. "Harry, komm sofort hierher und bring das wieder in Ordnung!!!" Oh je, was hatte er jetzt wieder verbrochen? Mit einem letzten Seufzer machte er sich über die Tapeten und Plastikhüllenmüllhalde auf den Weg in Richtung Küche.
"Nun beeil dich doch!", schrie Tante Petunia. Harry trat eiligst in die Küche und konnte gerade noch einen Lachanfall unterdrücken. Dudley, der in dem vergangenen Jahr trotz Diät noch dicker geworden ist (falls das überhaupt noch geht) hatte offensichtlich versucht die Tapete für die Küche mit Tapetenkleister zu bestreichen. Der Kleister haftete perfekt, nur hatte Dudley auch seine Hände mit angekleistert und klebte nun an der Tapete. Als Dudley auch noch sein Gesicht verzog, weil er sich vor dem glibberigen Kleister ekelte, konnte Harry nicht mehr und krümmte sich vor lachen.
"HARRY!", kreischte Tante Petunia, übertönte Harry's Gelächter und strafte ihn mit einem bitterbösen Blick. Harry nahm sich zusammen und versuchte nun Dudley von der Tapete zu lösen. Das funktionierte aber nicht, da Dudley schon so gut wie mit der Tapete verwachsen war. Bei seinen verzweifelten Versuchen, Dudley zu befreien, hatte Harry die halbe Tapete wieder runtergerissen. Tante Petunia war auch keine große Hilfe. Sie stand nur da und jammerte.
Das Chaos wurde perfekt, als der heimkehrende Onkel Vernon die Küche
betrat und seinen Sohn unter der Tapete begraben fand. Mitsamt Harry, der
wie verrückt an Dudley zog.
"Was um Himmels willen ist denn hier los?
HARRY!", rief Onkel Vernon entsetzt, packte ihn und zog ihn von seinem Sohn
weg. Dudley wimmerte, denn durch Harrys Befreiungsversuche hatte sich die
Tapete nun auch noch an seinem Pullover festgeklebt. Onkel Vernon versuchte
nun seinerseits Dudley zu befreien. Die Tapete wurde dabei völlig von
der Wand gerissen, nur Dudley klebte immer noch daran fest.
Harry stand nun ein wenig abseits und beobachtete amüsiert wie sich
Onkel Vernon mit hoch rotem Kopf und einem Tapetenmesser bewaffnet daran machte,
Dudley aus der Tapete zu schneiden. Der hatte die Augen zu kleinen Schlitzen
verengt und verfolgte damit die Klinge des Messers, die ihn aus dem Schlamassel
holen sollte.
"Ist ja gut, es wird alles wieder gut, mein Dudilein.", beruhigte Tante
Petunia den zitternden Jungen und tätschelte ihm tröstend den Kopf.
Onkel Vernon schaffte es schließlich Dudley aus der Tapete zu schälen. Der arme war ganz erschöpft. Er begab sich in sein Zimmer und ruhte sich erst mal aus. Harry ließ inzwischen die Strafpredigt von Onkel Vernon über sich ergehen. Harry wunderte sich, warum er angeschnauzt wurde, er konnte doch überhaupt nichts dafür. Sollte Onkel Vernon doch Dudley anschreien. Oder Tante Petunia. Sie stand schließlich daneben, als ihr Sohn sich in die missliche Lage brachte.
Als Onkel Vernon gerade am Schluss seiner Predigt ankam, schnellte von der offenen Terrassentür eine Katze herein und kratze Onkel Vernon am Fuß. Dieser stieß erschrocken einen Schrei aus und trat nach ihr. Diese aber ging in Deckung und schaute Onkel Vernon mit strafenden Blick böse an.
"Was zum...", begann Onkel Vernon wütend und sah zuerst nach seiner
Frau, senkte dann den Blick zu der getigerten Katze und drehte sich dann zu
seinem Neffen um.
"DU!" Er deutete mit seinem Wurstfingern auf Harry. "Bring sofort dieses
Vieh hier raus." Der Junge zog eine Augenbraue mit fragender Gestik nach
oben.
"SOFORT!", kreischte Onkel Vernon hysterisch und fuchtelte dabei mit seinen
Händen herum. Harry verdrehte kurz seine Augen, gehorchte aber. Wieviel
musste er sich eigentlich noch gefallen lassen? Doch plötzlich sah er
etwas, das ihm ein Grinsen ins Gesicht zauberte: Die Katze hatte gezwinkert!
Schnell nahm er das Tier auf den Arm und trug es hinaus in den Garten.
Er wollte schließlich nicht riskieren noch einmal von Onkel Vernon angeschnauzt
zu werden. Draußen sah er sich die Katze genauer an. Sie sah eingentlich
wie eine normale Katze aus, nur konnten normale Katze nicht zwinkern.
Plötzlich glühten die gelben Katzenaugen auf und dicker Nebel umhüllte
sie. Harry war zwar mit vielen seltsamen Dingen vertraut - er war schließlich
ein Zauberer - aber damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Der Nebel
löste sich allmählich auf und vor Harry, der sich völlig fassungslos
ins Gras hatte fallen lassen, stand Professor McGonagall!
Sie wirkte gehetzt und fing auch schon an zu reden: "Mister Potter, was um Himmelswillen
ist bei Ihnen zu Hause eigentlich los?! Aber ich bin nicht gekommen, um mich
mit Ihnen über Ihre häuslichen Probleme zu unterhalten. Sie müssen
sich verstecken. Der dunkle Lord ist äußerst aktiv. Wenn wir Pech
haben, findet er sie bald. Professor Dumbledore hat auch schon ein geeignetes
Versteck gefunden. Sie werden den Rest der Ferien im Ferienhaus der Malfoys verbringen.
Dort wird er Sie nämlich erst gar nicht vermuten.
Die Malfoys haben wir mit einem Zauber belegt, sie werden nichts merken."
"Bei den Malfoys?", Harry sah Professor McGonagall entsetzt an.
"Ja Mister Potter, für Fragen haben wir nun wirklich keine Zeit. Packen sie ihre
Sachen, wir müssen sofort los!"
"Aber...", weiter kam Harry nicht. Professor McGonagall schleifte Harry zurück ins Haus. "Verlieren Sie keine Zeit, Mister Potter. Ich werde mich um Ihre Familie kümmern", sagte sie atemlos und
verschwand im Chaos, das in der Küche herrschte.
Harry sprang durch die Küche, vorbei an den verdutzten Dursleys sowie Professor McGonagall und bahnte sich einen Weg durch den Flur um Leitern und Tapetenrollen herum. Er hetzte die Treppen hinauf zu seinem Zimmer und begann hastig seinen Koffer zu packen. Das Gröbste hatte er sehr bald hineingestopft. Den Rest seiner Sachen nahm er in die Hand. Gerade als er sich durch die Tür drücken wollte, viel sein Blick auf das Bild, dass er sich auf seinen Nachttisch gestellt hatte. Man sah darauf Hermine und seinen Freund Ron, die beide vor Hagids Hütte saßen und lachten. Das Bild war vor einem Jahr aufgenommen worden. Plötzlich traf es ihn wie ein Blitz. Seine Freunde waren in Gefahr. Wenn Voldemort seinen Aufenthaltsort ausfindig machen wollte, würde er sicherlich bei seinen Freunden anfangen zu suchen!
'Was soll ich jetzt nur machen', dachte Harry verzweifelt. Er nahm das Bild, seine Sachen und stürzte die Treppe wieder hinuter. Er hörte wie Professor McGonagall mit seinem Onkel sprach und ihn überzeugte, dass es besser für Harry sei, wenn er auszog. Onkel Vernon zögerte mit seiner Zustimmung. Wenn Harry nicht mehr da war, wer sollte dann das Haus renovieren? Dann würde er wohl oder übel einen Handwerker kommen lassen müssen... Also gut, der Bengel sollte gehen! (Und möglichst nicht wieder kommen)
Harry wollte Professor McGonagall gerade auf sein Problem aufmerksam machen, als diese ihn am Ärmel aus dem Haus zog und ihm einschärfte er müsse sich beeilen und dürfe keine Sekunde verlieren. Noch bevor Harry irgendetwas sagen konnte, verwandelte sie sich wieder in eine Katze und lief davon. Natürlich nicht ohne ihn vorher noch einmal auf seine gefährliche Lage aufmerksam zu machen. Aber jetzt war sie weg. Na toll, wie sollte er jetzt in dieses Malfoy-Haus oder wo auch immer hin kommen?
FORTSETZUNG FOLGT....
