The Last of His Kind – Der letzte seiner Art

Author: Milady Dragon

Übersetzer: Bythia

Original: www .fanfiction s /6914225/1/Last-of-His-Kind

Disclaimer: Mir gehört leider gar nichts. Weder die wunderbaren Charaktere, die alle der BBC gehören, noch die Geschichte, die ich mit Erlaubnis von Milady Dragon nur übersetze. Dieser Disclaimer gilt für die ganze Geschichte. (Ich bin einfach zu faul, das vor jedes Kapitel zu kopieren ^^)

Bemerkung: Ich habe diese Geschichte beim Stöbern gefunden und mich darin verliebt. Die Autorin hatte diese kurze Geschichte hier ursprünglich für einen Halloween-Wettbewerb geschrieben. Als sie bemerkt hat, wie gut sie angekommen ist, hat sie angefangen ein ganzen Universum darum zu spinnen. Es hat mich einfach vollkommen gefangen genommen und irgendwann während ich die Version der ersten Staffel in diesem Universum gelesen habe, hat mich der unbändige Drang ergriffen, diese ganze Geschichte auch dem deutschen Publikum zugänglich zu machen ;D

Im Moment existieren vier weitere Teile zu dem Drachen-Universum, neben diesem hier. Die erste Staffel ist komplett abgearbeitet und auch das 'Jahr, das niemals war' hat seinen eigenen Teil bekommen. Im Moment arbeitete Milady Dragon an der zweiten Staffel und an den Geschichte aus ferner Zukunft. Bis ich mit den ersten drei fertigen Teilen beim Übersetzen durch bin, hat sie die zweite Staffel hoffentlich beendet. Ich bin selbst unheimlich gespannt darauf, was sie noch daraus macht.

Ich hoffe, euch wird die ganze Geschichte hier genauso gut gefallen, wie mir. ^^ Das Übersetzen macht zumindest genauso viel Spaß wie das Lesen. Und es ist eine Herausforderung, die ich hoffentlich gut meistern werde.

Ich werde versuchen jeden Dienstag ein Kapitel online zu stellen. Mit dem ersten Teil hier wird das kein Problem sein. Der ist schon fast komplett übersetzt. Bei den Fortsetzungen bin ich mir da nicht mehr so sicher, aber ich werde mir Mühe geben. ^^

Lg

Bythia


5. Januar 2000

Alles versank in Chaos.

Jack Harkness saß an der Bar des spärlich beleuchteten Pubs, einen Bourbon nach dem nächsten herunterspülend in dem vergeblichen Bemühen einfach zu vergessen, was passiert war. Aber es half nicht; Es war nicht nur, dass er nie für lange Zeit betrunken blieb, es war auch das Bild von Alex, der sich diese Pistole an den Kopf hielt und abdrückte, das sich nicht aus seinem Kopf verbannen ließ und es würde noch für lange Zeit Teil seiner Alpträume sein – vorausgesetzt, er würde denn schlafen. Das Aufräumen hatte zwei Tage gedauert, immer wieder unterbrochen von den Anrufen von Yvonne Hartman. Sie glaubte tatsächlich, dass Jack selbst irgendetwas damit zu tun hatte, trotz der Aufnahmen des CCTV und Alex' Abschiedsbrief, die Jack ihr per e-Mail geschickt hatte. Und sie ignoriert unnachgiebig Jacks Ansprüche auf die Führung von Torchwood Drei.

Nicht, dass es Jack wirklich kümmerte.

Er hatte niemals der Anführer sein wollen. Er war ein freier Mitarbeiter und das war ihm immer recht gewesen. Er wollte nicht an einen Ort gebunden sein; Er wollte frei sein, wenn letztendlich eine Inkarnation des Doctors in Cardiff auftauchte, mit der er interagieren konnte. Der Anführer von Torchwood Drei zu sein war niemals Teil dieses Plans gewesen.

Also war er eigentlich gar nicht unglücklich darüber, dass Yvonne ihr eigenes Team von London herüber schickte. Er mochte nicht einverstanden sein mit den Methoden von Torchwood Eins, aber es war die Entscheidung dazwischen für das zu kämpfen, was Alex gewollt hatte – und was Jack nicht wollte! - oder Yvonnes Marionetten die Kontrolle zu überlassen und ihm die Freiheit zu lassen, zu gehen wenn die Zeit dafür kam.

Das war nicht wirklich eine Wahl.

Jack leerte einen weiteren Bourbon, wandte sich für einen neuen an den Barkeeper. Der Mann kannte Jack, und wusste über Jacks unmenschliche Toleranz für Alkohol, und schenkte ihm schweigend nach, obwohl Jack längst genug Intus haben sollte, um einer Alkoholvergiftung nah zu kommen. Bis vor drei Tagen hatte Jack für über einhundert Jahre nicht mehr als Wasser und Kaffee getrunken.

Er hatte eine Menge aufzuholen.

„Hallo, Captain."

Er spukte seinen Drink fast quer über die Bar, als die sanfte Stimme ihn so unvermittelt aus seinen düsteren Gedanken riss. Er drehte sich um, um wem auch immer zu sagen, sich zu verpissen, aber die Worte blieben ihm in der Kehle stecken, als er sah, wer ihn angesprochen hatte.

Es war sie.

Das erste Mal, dass er sie gesehen hatte, lag lange zurück, damals als er den ersten Kontakt zu Torchwood gehabt hatte. Sie war es gewesen, die ihm mitgeteilt hatte, dass der Doctor nicht innerhalb der kommenden einhundert Jahre zurück kommen würde. Sie hatte sich trotz der vielen Jahre, die ins Land gestrichen waren, nicht verändert und sie irritierte Jack in einem Maße, das er nicht einmal im Ansatz beschreiben konnte.

„Was willst du?", murrte er, kippte seinen Bourbon herunter und bestellte einen neuen.

Der Barkeeper warf dem kleinen Mädchen einen Blick zu und vergaß prompt, dass Jack überhaupt existierte.

Der Captain fluchte, rutschte von dem Barhocker und schwankte gefährlich. „Ich weiß nicht, was zur Hölle du willst", sagte er undeutlich, „aber ich bin nicht daran interessiert irgendetwas davon zu hören, was du zu sagen hast."

Das Mädchen starrte ihn einfach nur an. Es lag etwas unheimliches in ihrem Blick und Jack fand sich zu einer Nische im hinteren Bereich des Pubs gedrängt.

Sie setzte sich ihm gegenüber, ihre Karten auf dem klebrigen Tisch verteilend. Jack beobachtete sie skeptisch, als sie damit begann die Karten zu lesen. Er wollte den Blick von den Karten abwenden, aber etwas hielt ihn gefangen.

Die erste Karte, die sie aufdeckte, war dieser unheimliche Ritter, der aussah wie er selbst. Jack überfiel ein abergläubischer Schauer, der so gar nicht zu ihm passte. Aber da war etwas an diesem Mädchen, etwas überirdisches und unerklärliches, und um ehrlich zu sein jagte sie ihm einen unglaublichen Schrecken ein.

Er nippte an dem, was von seinem Drink noch übrig war, und versuchte vergeblich die restlichen Karten zu ignorieren. Er erhaschte einen ungewollten Blick auf eine spezielle Karte: Ein Drache, die Flügel ausgebreitet, grün schimmernd vor einem schneebedeckten Berg.

„Du musst ihn finden", schnitt die sanfte Stimme des Mädchen durch den Nebel des Alkohols. „Er ist der letzte seiner Art. Er wird die Seele des neuen Torchwood sein, welches ihr aufbauen werdet."

Jack schüttelte den Kopf, sein sarkastisches Lachen nicht zurückhaltend. „Ich denke, du hast den falschen Typen erwischt, Prinzessin. Ich? Torchwood wieder aufbauen? Wohl kaum!"

Das Mädchen lächelte einfach. „Im einundzwanzigsten Jahrhundert wird sich alles andern. Und ihr müsst dafür bereit sein."

Er erschauderte erneut. Das waren Alex' letzte Worte. Er brauchte unbedingt einen neuen Drink.

„Richte dich gen Norden und du wirst ihn finden. Habe keine Angst."

„Ich kann nicht gehen."

„Der, auf den du wartest, wird erscheinen, ehe das Jahrzehnt endet", antwortete sie. „Aber du musst Torchwood darauf vorbereiten, dass du gehst. Dieser hier", ihr Finger lag auf der Karte des Drachen, „wird der Anführer sein, wenn diese Zeit kommt."

Sie drehte eine weitere Karte um: Jack konnte nichts dagegen tun, seinen Blick zu ihr streifen zu lassen … Es waren die Liebenden.

Statt der traditionellen Abbildung eines Mannes und einer Frau waren es zwei Männer; sie standen so eng beieinander, dass es schwierig war zu erkennen, wo der eine endete und der andere begann. Jack konnte keine Gesichter erkennen; Beide Figuren hatten ihr Gesicht gegen die Schulter und den Nacken des anderen gelehnt.

„Du musst ihn finden", fuhr das Mädchen fort. „Er ist wichtig. Er ist der letzte seiner Art, und ohne ihn wirst du niemals lange genug frei sein, um denjenigen zu treffen, auf den du wartest."

Das klang alles andere als gut. Jack hatte es bisher geschafft, Torchwood nicht gegen sich aufzubringen, weil er eingewilligt hatte für sie zu arbeiten. Er war fast so lange ein freier Mitarbeiter, wie er hier auf der Erde lebte. Zu wissen, dass der Doctor früher oder später hier auftauchen würde, war wahrscheinlich der einzige Grund weshalb er noch nicht gegangen war, weshalb er ihnen noch nicht die Hölle heiß gemacht hatte und sie dann verlassen hatte.

Er wusste, er konnte Yvonne Hartman nicht vertrauen. Auch wenn Jack nicht wusste, was genau in den Akten über ihn bei Tochwood Eins zu finden war, musste Yvonne doch wissen, dass etwas an ihm anders war. Sie könnte Alex Morde und seinen anschließenden Selbstmord tatsächlich dazu nutzen, Jack in Gewahrsam zu nehmen.

Vielleicht sollte er die Stadt verlassen…

„Okay", sagte er, eine Entscheidung treffend, nun da der Alkohol seinen Verstand langsam wieder frei gab. „Wo also muss ich hingehen?"

Das Mädchen lächelte.


15. Oktober 2000

Jack hatte keine Idee, wie er am Ende in diesem winzigen, walisischen Dorf namens Ddraig Llyn gelandet war. Und doch saß er nun hier.

Es war eine wirklich wunderschöne Landschaft. Er war in der Norden gereist, so wie das Mädchen es ihm geraten hatte, aber mit mehr war sie ihm auch nicht behilflich gewesen. Wenn Jack ehrlich zu sich selbst war, dann hatte er Cardiff verlassen um von Torchwood weg zu kommen, und dieser so genannte 'Letzte seiner Art' war eine einfache Ausrede zu verschwinden. Er hatte wirklich nicht viel darüber nachgedacht und hatte sich von seinen Instinkten führen lassen.

Sie hatten ihn nach Ddraig Llyn geführt.

Es war eingebettet in einem Tal in Snowdonia, an dem Ufer eines schmalen Sees. Etwa 90% der Einwohner sprach ausschließlich walisisch, was es für Jack ein wenig schwierig machte klar zu kommen. Aber es gab genug Leute in dem Dorf, die auch Englisch sprachen, so dass er immer jemanden fand, der ihm weiterhelfen konnte, wenn es nötig war. Es hatte eine Woche gedauert, bis die meisten Einwohner seine Anwesenheit akzeptiert hatten, und Jack hatte herausgefunden, dass das mehr mit einem gewissen Wirt namens Ianto Jones zu tun hatte, als mit Jacks natürlichem Charme.

Ianto Jones. Der Mann selbst war sogar noch erotischer als der Name. Nach dem zweiten Tag hatte Jack realisiert, dass ihn sein Charme bei dem Waliser nicht weiterhelfen würde, also hatte er entschieden stattdessen mit ihm zu flirten und abzuwarten, wohin es ihn brachte. Ianto erwiderte das Flirten, aber da war etwas, was ihn zurückhielt … und Jack hatte noch nicht herausgefunden, was das war. Er erkannte genau, dass Ianto an ihm interessiert war, aber er kam ihm einfach nicht entgegen. Es war ihm ein Rätsel … ein Rätsel, dass Jack in erster Linie in Ddraig Llyn hielt.

Das, und die Tatsache, dass dieses Dorf so isoliert war, dass er wirklich daran zweifelte, dass Torchwood überhaupt darüber nachdenken würde, hier nach ihm zu suchen.

Jack hatte begonnen zu wandern. Er war nicht so aufregend wie die Jagd nach Weevils, aber es hielt ihn fit, während er versuchte besagten Wirt von sich zu überzeugen. Abgesehen davon, dass die Berge wirklich atemberaubend waren. Und auch, wenn Jack nie wirklich zu der Sorte Mensch gehören würde, die sich zurück zu ihren Wurzeln in der Natur besannen, konnte er sich doch nicht gegen den Frieden und die Stille versperren, die hier herrschten.

Er erklomm den Weg hinauf auf einen der Berge, dessen Name irgendetwas war, dass er nicht einmal aussprechen konnte, wenn er es wirklich hart versuchte. Er hatte schon genug Probleme mit Ddraig Llyn, und die Zeit hier hatte in ihm das schlechte Gewissen wachsen lassen, darüber dass er in all der Zeit, die er nun schon in Wales lebte, nicht wenigstens versucht hatte Walisisch zu lernen. Es war etwas, worüber die Dorfbewohner sich lustig machten, aber es war eher ein freundschaftlich gemeintes necken, mit dem sie ihm zeigen wollten, dass sie ihn irgendwie in ihrer Mitte akzeptiert hatten.

Der Wind fuhr unter seinen Mantel, aber Jack störte es nicht. Er blieb einen Moment stehen, atmete tief durch und genoss den Moment. Es wurde langsam dunkel, während die Sonne hinter den Bergen verschwand und diese lange Schatten über den Pfad werfen ließ, dem Jack folgte. Er musste bald umkehren; jetzt war es kühl, aber es würde bitter kalt werden, wenn die Sonne ganz untergegangen war.

Er drehte sich um, als ein tiefes Brummen erklang, direkt über dem Anstieg, auf dem er sich befand.

Der altbekannte Adrenalinrausch erfasste ihn und fuhr durch seinen ganzen Körper, als er sich auf den Ursprung des Geräusches zubewegte. Als er näher kam, veränderte es sich zu etwas anderem.

Es war Gesang.

Die Stimme war tief und es lag ein unterschwelliges Brummen darin. Die Worte waren in walisisch und obwohl es schwerfällig klingen müsste, war es beschwingt und sanft … und sehr traurig.

Jack wäre fast umgekehrt und hätte denjenigen sich selbst überlassen, von dem die Musik kam. Aber seine Neugier überwältigte ihn und er trat so weit vor, bis er den Sänger erkennen konnte.

Er hatte geglaubt, es wäre einer der Dorfbewohner, der hier heraufgekommen war, um die Einsamkeit und Ruhe zu suchen.

Er hatte falsch gelegen.

Die Kreatur saß auf einem Vorsprung, zusammengerollt wie eine Katze, die vier Beine unter ihren muskulösen Körper gezogen. Der große Kopf auf einem langen Hals war zum Tal gerichtet, das Maul mit den scharfen Zähnen bewegte sich, während das Biest sang. Fledermausartige Flügel waren auf dem gebeugten Rücken zusammengefaltet und das Sonnenlicht ließ die grünen Haut wie Smaragde schimmern.

Es war ein Drache.

Jack starrte; er konnte sich nicht davon abwenden. Er sah ein Wesen vor sich, das er nur aus Legend kannte und das nicht existieren sollte. Und trotzdem war alles, woran er denken konnte, wie wunderschön dieses Wesen war und wie sehr es genau an diesen Ort gehörte…

Es kam ihm der Gedanke, wenn er noch immer bei Torchwood wäre und sie über diesen Drachen Bescheid wüssten, wie groß die Chancen dann gewesen wären, dass er her geschickt worden wäre, um ihn zu fangen … oder gar zu töten. Das war es, wie Torchwood mit diesen Dingen umging: alles, was fremd oder ungewöhnlich oder außerirdisch war, gehörte per se ihnen und sie waren frei zu entscheiden, was damit geschah. Es war dieser Moment, in dem Jack wirklich bewusst wurde, wie unendlich schlecht Torchwood war.

Jack setzte sich und machte es sich so gemütlich, wie es ging, während er dem Drachen zuhörte, der sein Lied über dem Tal sang.

Er konnte die Gefühle des Liedes spüren und es brach ihm das Herz. Er hatte immer gewusst, dass er allein war, aber das … das hier war die ultimative Einsamkeit. Als das Lied schließlich endete, hatte Jack Tränen in den Augen und er wurde fast von dem Drang überwältigt aufzustehen, zu dem Drachen zu gehen und seine Arme um ihn zu schlingen.

Stattdessen blieb er sitzen und starrte.

„Ich weiß, dass du da bist."

Jack fuhr vor Schreck fast aus seiner Haut, als er das tiefe, grollende Kommentar hörte und er wusste nicht, ob es war weil der Drache ihn bemerkt hatte … oder ob es war weil der Drache Englisch sprach.

Ein paar blauer Augen mit katzenartigen Pupillen musterten ihn aufmerksam. Sie sahen fast … belustigt aus.

„Sorry", entschuldigte Jack sich. „Ich war auf dem Pfad und habe dein Lied gehört …"

„Ich wollte dich nicht zurechtweisen", antwortete der Drache. „Ich komme für gewöhnlich zum Sonnenuntergang her." War das ein Lächeln? „Du kannst näher kommen … Ich werde dich nicht verschlingen."

Dem Captain bereitete das nicht wirklich Sorgen … auch wenn er nicht wusste, ob er auch zurückkommen würde, nachdem er gegessen worden war. Er lief die wenigen Meter zu dem Drachen und lehnte sich gegen einen Stein in der Nähe der Vorderklauen des Wesens. „Captain Jack Harkness", stellte er sich selbst vor, einen flirtenden Unterton in seiner Stimme. „Und du bist?"

„Ich fürchte, mein Name ist für dich unaussprechlich", antwortete der Drache und das Amüsement, das sich bereits in seinen Augen widergespiegelt hatte, erreichte nun auch die tiefe Stimme mit dem walisischen Akzent. „Du nimmst meine Anwesenheit erstaunlich gut auf, bedenkt man, dass du sicherlich niemals zuvor einem Drachen begegnet bist."

„Wie kannst du dir so sicher sein, dass ich nie zuvor einen Drachen gesehen habe?", fragte Jack herausfordernd, obwohl er tatsächlich nie zuvor einem Drachen gegenübergestanden hatte.

„Ich bin der letzte meiner Art." Der Humor war verschwunden, ersetzt durch die Trauer, die das Lied vermittelt hatte. „Und das bin ich seit gut eintausend Jahren."

Die Worte ließen Jack aufhorchen. Er ist der letzte seiner Art. Er wird die Seele des neuen Torchwood sein, welches ihr aufbauen werdet. Die Prophezeiung des Mädchen schwirrte ihm durch den Kopf. Konnte sie diesen Drachen gemeint haben? Aber wie konnte das möglich sein?

Wie könnte ein Drache die Seele von Torchwood sein?

Yvonne Hartman würde sich die Hände danach reiben …

„Es tut mir leid", sagte Jack leise.

„Das braucht es nicht. Alle Dinge vergehen … mit der Zeit. Und so lange einer von uns übrig ist, wird man sich meiner Art erinnern."

„Wie lange? Wirst du leben, meine ich."

Der Drache seufzte. „Ich bin nahezu unsterblich. Aber es gibt Wege mich zu töten … und nein, ich habe nicht vor, sie dir zu verraten." Der letzte Teil war wieder mit dem zuvor verschwundenen Humor gesprochen. „Also … was bringt dich nach Ddraig Llyn? Es wird wohl nicht der Drang nach dem Leben in der Natur gewesen sein."

Jack grinste. Er stellte fest, dass er den Drachen wirklich mochte. „Es ist wohl so etwas wie eine Flucht, denke ich." Er konnte ihm schlecht von Torchwood erzählen, oder von Aliens. Er zweifelte daran, dass der Drache es verstehen würde. „Sag mal … bist du ein männlicher Drache oder ein weiblicher Drache?"

Ein tiefes Grollen kam tief aus der Brust des Drachen. „Ich habe das Gefühl, es würde für dich nicht wirklich einen Unterschied machen, Captain, nachdem du bereits ununterbrochen mit mir flirtest!"

„Du hast Recht. Aber ich würde mich wohler fühlen, wenn ich das richtige Pronomen in meinem Kopf hätte."

„Willst du, dass ich meinen Schwanz für dich hochhebe?"

Jack konnte sein Lachen nicht zurückhalten. „Wenn du das möchtest. Aber würdest du mich morgen früh immer noch respektieren?"

Der Drache stimmte in sein Lachen ein. „Ich bin ein Männchen meiner Art", antwortete er schließlich, als sein Lachen erstarb. „Danke, Captain. Ich habe seit einer sehr langen Zeit nicht mehr so gelacht."

„Es ist mir eine Ehre. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich hier hoch komme und dich besuche, so lange ich in der Gegend bin?" Jack stellte fest, dass er wirklich hoffte, der Drache würde dem zustimmen.

Die lange Schnauze drehe sich und blaue Augen musterten ihn. „Aus irgendeinem Grund traue ich dir. Ich weiß, wir haben uns gerade erst kennen gelernt, aber mein Herz sagt mir, dass ich es kann."

„Vertraust du auf dein Herz?"

„Immmer, Captain. Immer."