Bei Merlins Unterhosen!!! Ich konnte es DOCH nicht bleiben lassen!!!! Man verzeihe mir meine Inkonsequenz, aber es ging nicht anders! Die Musen haben sich mit den Plotbunnys zusammengetan und angegriffen... ich war völlig machtlos dagegen!!!!


Der Fall der Schlange


Zwei Tage waren vergangen und auch wenn die magische Welt noch weit davon entfernt war, zur Normalität zurückzukehren, waren doch inzwischen die ersten Vorbereitungen abgeschlossen, alles in einen Rahmen zu bringen, der einen endgültigen Abschluß ermöglichen würde.

Zuerst waren die Verwundeten versorgt worden, dann informierte man die Verwandten und Freunde der Gefallenen, so daß ihre Körper dorthin überstellt werden konnten, wo man sie bestatten würde.

Niemand hatte an den Gefallenen gedacht, der fernab der Kämpfe sein Leben gelassen hatte.

Erst nach diesen zwei Tagen erinnerte Hermine sich an ihn...

Snape...

‚Professor Snape' korrigierte sie sich innerlich und mußte schlucken, als ihr bewußt wurde, daß sie ihm diesen Titel, den sie stets als einen Ehrentitel betrachtet hatte, ohne nachzudenken wieder verliehen hatte.

Nach Dumbledores Tod war er auch für sie nur noch „Snape" gewesen. Aber das hatte sich geändert...

Harry hatte ihr in Stichpunkten erzählt, was er gesehen hatte, aber auch das war in den Wirren nach dem Kampf untergegangen.

Jeder hatte irgendetwas zu tun...

Niemand hatte Zeit...

Bei ihm gab es keine Verwandten und schon gar keine Freunde, die zu benachrichtigen gewesen wären...

Aber er hatte es mehr als verdient, daß er anständig bestattet wurde und so machte Hermine sich auf den Weg.

Die Strecke bis zur Heulenden Hütte war ihr nie so lang vorgekommen wie heute. Aber das lag wohl vor allem daran, daß Hermines Gedanken durch all ihre Erinnerungen hindurchflogen, die sie an ihren Zaubertranklehrer hatte. Jede ausgestreckte Hand ihrerseits, jeder bissige Kommentar von seiner Seite, aber angesichts dessen was sie nun über ihn wußte, erinnerte sie sich vor allem an die zahllosen Gelegenheiten, bei denen er sie beschützt hatte – sie alle... vor allem Harry. Sie räusperte sich einmal leise, weil sie nicht wollte, daß ihr Tränen in die Augen stiegen und näherte sich weiter Schritt für Schritt der Hütte.

Die Weide stand erstaunlicherweise still und so hatte sie keine Probleme, das Haus zu betreten.

Die Tür zu dem Raum in dem er lag stand offen und Hermine zögerte einen Moment bevor sie eintrat, weil sie sich davor fürchtete, den Toten zu sehen.

Er lag bereits zwei Tage hier.

Vergessen...

Aber nun war sie hier und würde beenden, was sie mit ihrem Weg zur Hütte begonnen hatte.

Sie atmete einmal tief durch und betrat den Raum.

Blut...

Der ganze Raum roch metallisch danach...

Aber viel erschreckender war der Anblick der Stelle, an der Professor Snape gestorben war.

... denn sie war leer...

Sofort fragte sie sich, ob jemand hier gewesen war, vor ihr, und ihn geholt hatte und sie mußte den unsinnigen Impuls unterdrücken, nach ihm zu rufen.

Doch als sie näher zu der Stelle kam an der er gelegen hatte, blieb ihr beinahe das Herz stehen und ihr wurde speiübel...

Das Blut war verwischt und zog zur Seite weg eine Spur.

Aber es war keine Schleifspur, als habe jemand ihn weggezogen, sondern es war eine vollkommen unregelmäßige Spur und sie konnte Handabdrücke darin erkennen.

Oh Gott...

Hatte er selbst sich von hier wegbewegt?

War er nicht tot gewesen?

Sie war so sicher!!! Aber diese Spuren sprachen eine andere Sprache.

Gerade eben noch war ihr Herz beinahe stehengeblieben, jetzt überschlug es sich fast und pochte laut in ihrem Hals, in ihrer Brust, in ihrem Kopf. Sie zitterte und folgte erst mit dem Blick, dann mit zögerlichen Schritten der Spur, die noch einen Raum weiter führte.

Als sie die zusammengerollte, schwarze Gestalt in der dunklen Ecke des Nebenraumes sah, schlug sie sich die Hände vor Entsetzen vor den Mund. Für einen Moment konnte sie sich nicht bewegen, doch dann erwachte sie aus ihrer Erstarrung und lief zu ihm.

Als sie sich neben ihm niederkniete, liefen ihr unkontrolliert Tränen über die Wangen.

Wenn er sich selbst noch hierhergeschleppt hatte, war er nicht tot gewesen! Vielleicht hätten sie ihn retten können? Sie hatten ihn alleine zurückgelassen und er war in diese Ecke gekrochen, um dort endgültig zu sterben – erst zwei Tage zu spät von irgendwem gefunden, der sich viel zu spät an ihn erinnert hatte.

Wieviel einsamer konnte man sterben?

Hermine wurde von ihrem Weinen jetzt regelrecht durchgeschüttelt. Die Trauer über diesen einsamen Tod schien plötzlich schwerer zu wiegen, als all die schrecklichen Dinge die nach seinem Tod im Schloß geschehen waren.

Er war blutüberströmt. Seine Hände, sein Gesicht, sein Hals waren überzogen von dunkelroten, fast schwarzen Flecken aus getrocknetem Blut. Und trotzdem sah er mit seinen geschlossenen Augen in dem an den freien Stellen schneeweißen Gesicht friedlicher aus, als sie ihn je gesehen hatte.

„Es tut mir so leid...", flüsterte sie erstickt, berührte vorsichtig streichelnd seine Wange und erschrak beinahe zu Tode...

... sie war warm ...


Was meint ihr... tbc?