Blutjagd

(Seit der ersten Folge bin ich ein großer „Supernatural-Fan" und nachdem ich einige tolle englische Fics gelesen habe, hatte ich Lust auch eine zu schreiben. Das Genre wird eine Mischung aus Horror/Mysterie/Liebe und Drama werden. Es wird ein wenig slash drin vorkommen. Reviews sind mehr als willkommen)

Prolog

Das Blut rauschte in ihren Ohren, überlagerte selbst ihre heftigen Atemgeräusche. Kahle Äste streiften ihre nackten Schultern, hinterließen blutige Striemen. Ein kalter Wind heulte durch die Wipfel der Bäume. Gelegentlich, wenn die Bäume weiter auseinander standen, beleuchtete der blasse Mond den Waldboden. Ann stolperte immer wieder über Wurzeln oder spitze Steine. Ihr Kleid hatte sich im Gestrüpp eines Brombeerbusches verfangen und hing nun in Fetzen an ihr herunter. Die komplizierte Hochsteckfrisur war gespickt mit roten Blättern. Strähnen hingen ihr ins Gesicht, klebten an ihrem Nacken.

Irgendwann blieb Ann stehen. Ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust. Jeder Atemzug tat in der Lunge weh, als würde sie scharfes Glas einatmen. Mit einer Hand stützte sie sich am Stamm eines Baumes ab. Dann blickte sie auf das Handy, dass sie wie durch ein Wunder immer noch in der Hand hielt. Ohne viel Hoffnung klappte sie es auf und starrte auf das Display. Nichts. So sehr sie auch auf den Tasten herumdrückte, es passierte nichts. Das Handy war und blieb nutzlos.

Ann schloss für einen Moment die Augen. Es war still im Wald. Eigentlich zu still. Nur vereinzelt hörte man Vögel oder kleine Tiere durchs Unterholz kriechen. Die Angst war auch hier spürbar. Wie eine Schicht hatte sie alles bedeckt.

Ann schlug die Augen wieder auf und erstarrte. Vor ihr stand... etwas. Ein großer, massiger Schatten, der trotz des Lichtes keine wirkliche Kontur annehmen wollte. Sie hatte den flüchtigen Eindruck von borstigem Fell und scharfen Krallen. Zwei glühend gelbe Augen fixierten sie. Eine erschreckende Intelligenz, eine Menschlichkeit lag in diesem Blick, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Eine kaum fassbare Bewegung ging durch den Körper. Einen Moment schien eine andere Gestalt die andere zu überlagen. Eine menschliche Gestalt. Ein tiefes Grollen ertönte und zerstörte den flüchtigen Eindruck. Instinktiv wich Ann einen Schritt zurück.

Der Schatten bewegte sich nicht. Nur die Augen folgten ihrer Bewegung. Es sah fast so aus, als würde... das Wesen sich über sie lustig machen. Sie trat einen weiteren Schritt zurück. Ein Ast zerbrach unter ihrem Fuß. Der Laut hallte unheimlich durch den Wald. Ann hielt den Atem an und ging noch einen Schritt zurück. Die Gestalt blieb weiter reglos stehen.

Langsam drehte Ann sich um. Vor ihr glühten gelbe Augen...