Hey, vorab: Die Story ist bereits (in Ansätzen) auf hochgeladen und ich probiere es jetzt auch mal hier. Mehr als eine Art Test-FF ist es nicht, da sie relativ spontan entstanden ist. Naja, ich hoffe sie gefällt euch und viel Spaß beim Lesen. Bild: LiCobra,
Prolog: Tag 7
Ich sinke nieder, schwach und ohne jede Kontrolle über meinen Körper. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er jeden Moment einfach zerschmelzen, ich bin von Kopfschmerzen geplagt, gegen die Migräne ein Traum wären. Wieso nimmt mein Leben so schnell ein Ende, was habe ich getan? Ich weiß es nicht. Spitzes Gestein reißt sich langsam durch meine Haut in meine Hand hinein, die sich auf dem Boden abstützt. Doch den Schmerz der paar blutigen Wunden kann ich nicht spüren, dafür zerbricht mein Kopf zu sehr. Mit letzten Kräften hebe ich meinen Blick nach oben und sehe in die geweiteten Augen meines Pokémons, Guardevoir. Sie hockt sich vor mir nieder, versucht, ihren Arm zu mir zu strecken, damit ich wieder aufstehe. Dann breche ich zusammen, mein Kopf landet dabei auf ihrem edlen, grauen Kleid. So gern wüsste ich, was sie denkt. Was sie fühlt. Trauer? Freude? Seit ich vor 16 Jahren geboren wurde, war ich stets an ihrer Seite. Man könnte schon fast behaupten, sie hätte mich aufgezogen. Wie eine Mutter. Dabei sind wir fast im selben Alter. Ihre zitternden und doch noch zarten Arme sind um mein verblassendes Gesicht gelegt, ihr Ruf ähnelt viel mehr einem Gesang mit den harmonischen Klängen, als ein Schrei. Dann durchdringe ich die Grenze zwischen Leben und Tod, und höre die Stimme von Guardevoir nie wieder.
Es heißt, vor dem Tod würde man sein ganzes Leben einmal vorbeilaufen sehen. Eine andere Theorie besagt, man sieht das, was man am Meisten liebt. Doch diese beiden Geschichten sind nur ein kleiner Teil des Sterbens, in Wirklichkeit erkennt man, ob das eigene Leben einen Sinn gehabt hat oder nicht. Der Charakter eines jeden Menschen kann, genauso wie dessen Philosophie, niemals in vollen Zügen beschrieben werden. Weder durch einen Steckbrief, noch durch eine über etliche Bänder reichende Geschichte. Mein Leben werdet ihr also nur in Bruchstücken erfahren.
Vor sieben Tagen dachte ich noch, dass heute ein ruhiger Tag wird, an dem ich mit meinen Pokémon und jenem Mädchen vereint von Mr. Bracks Hütte aus auf die Weiten des Meeres starren werde. Entfernt von all diesen ätzenden Menschen, die nur von Medien verblödet werden. Guardevoir war mein Herz, und meine anderen vier Pokémon ebenso. Wie schlecht es sich anfühlt, sie nur Pokémon zu nennen, sie waren meine Freunde. Ich habe sie geliebt.
Begonnen hat diese kurze, traurige Geschichte vor dieser einen Woche, wo ich dachte, es wird ein entspannender Tag. Vor sieben Tagen lernte ich das Mädchen kennen, welches heute hier sein sollte. Sie, und ihr Monster.
