Hallo! Es tut mir leid, dass ich so lange nichts gemacht habe, und jetzt schreib ich noch nicht mal ein neues Kapitel, sondern eine ganz neue Geschichte.
Aber: diese Geschichte ist nicht von mir. Ich habe sie nur aus dem Englischen übersetzt, weil sie mich so berührt hat und ich sie irgendwie toll fand.
Das wird keine Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichte werden, also wer Dramatisches nicht leiden kann, sollte nicht weiter lesen.
Disclaimer: Nichts gehört mir. Die Charaktere gehören JKR und die Geschichte gotsnape. Wer das Original lesen möchte, soll mich bitte fragen, dann erklär ich, wie man an die Geschichte ran kommt. hat das ja nicht so einfach mit Links.
Kapitel 1 – Der Weg eines jungen Idioten
Die Seebrise trug die Schreie der Möwen und das Gequassel der Sonnenanbeter zu Ginny, die ihre Ellbogen auf die Edelstahlplatte des Ladentisches legte. Das Geschäft an dem winzigen Getränkestand lief trotz der Menge von Strandbesuchern schleppend, doch der Tag begann gerade erst und während er seinen Lauf nahm, würde die Hitze zunehmen.
Dies war Ginny Weasleys dritter Sommer, in dem sie als Florean Fortescues Angestellte die winzige Eisdiele in dem beliebten Urlaubsort Bognor Regis am Ärmelkanal führte. Florean besaß mehrere dieser silbernen Einheiten mit ihren typischen Baldachinen die ganze Britische Küste entlang. Er hoffte, aus den Urlaub machenden Zauberern und ihren Familien Kapital zu schlagen. Der malerische Ferienort war lange Zeit ein Sommerspielplatz für die magische Gemeinschaft gewesen, aber so früh in der Saison waren meistens nur junge Single Hexen und Zauberer hier. Die Familien würden später im Sommer scharenweise einfallen. Obwohl die Arbeit todlangweilig war, lieferte sie der kürzlichen Hogwarts Absolventin die benötigten finanziellen Mittel und entzog Ginny dem stechenden Blick ihrer Mutter, Molly. In der Tat, sinnierte die junge Hexe mit einem leichten Grinsen, wenn ihre Mutter sie jetzt sehen könnte, wäre die Hölle los.
Ginny nutzte diese einzigartige Gelegenheit der Freiheit, indem sie die traditionelle Hexen-Sommer-Tracht ablegte und ein tief ausgeschnittenes, rückenfreies Top in leuchtendem hellgrün und gelb und ein Paar ausgefranster Jeans-Shorts, die mehr von dem Körper der jungen Frau zeigten als verdeckten, trug. Ein Käppi in den Farben Fortescues bedeckte ihre Weasley-roten Haare; ein dicker Pferdeschwanz lugte aus dem hinteren Teil der Mütze heraus und schlängelte sich ihren sonnengebräunten Rücken hinunter. Mit ihren Muggel-Sandalen in knallgrün verdrehte Ginny den Männern die Köpfe, egal ob Zauberer oder Muggel, wenn sie sich wie jeden Tag auf den Weg zum Getränkestand machte
Jep, Molly würde die rollende Brandung mit ihrer Tirade zum Brennen bringen, ehe sie ihre halbnackte Tochter an den Haaren nach Hause zöge.
Das war der Grund, warum Ginny darauf acht gab, ihren Körper unter bescheidenen Umhängen zu verbergen, bevor sie nach Ladenschluss in den Fuchsbau zurück apparierte.
Ihre Unterlippe loslassend, pustete Ginny gegen ihren roten Pony, der ihr in die Augen fiel und beobachtete eine übergewichtige Muggel-Frau, die hinter ihrem schreienden Kleinkind her den Kiesstrand entlang rannte. ‚Ich verstehe nicht, warum Florean darauf besteht, dass ich den Laden so früh am Morgen aufmache,' meckerte Ginny innerlich. ‚Das Geschäft läuft nie vor Mittag an, aber er ist nicht so, als dass er sich die Chance auf einen Knut oder eine Krone entgehen lassen würde.' Mit einem Seufzen griff Ginny unter die Theke und zog einen großen Leinenbeutel mit ihren Schulbüchern heraus. Neben ihrer Tätigkeit als Limonade und Hotdog-Verkäuferin bei Florean, hatte sich Ginny auch noch in die Abendschule des Zentrums für Tierpflege in Edinburgh eingeschrieben, um eines Tages, wie sie hoffte, ihre Lizenz als Tierärztin der Zaubererwelt zu bekommen. Da es ihr nur möglich war, 2 Kurse pro Semester zu belegen, beklagte sich Ginny oft darüber, so alt wie Minerva McGonagal zu sein, ehe sie sich für ihre Examen qualifiziert hätte. Sie öffnete ein besonders dickes Buch, das mit bunten Papierstreifen als Lesezeichen gespickt war, und begann zu lernen, ohne zu bemerken, dass die Augen in der Farbe eines Wintermorgens erneut jede ihrer Bewegungen verfolgten.
Draco hatte die jüngste Weasley gleich am ersten Tag seines Aufenthalts im Ort bemerkt und einen Kloß im Hals bekommen bei dem Gedanken an die Nähe zu der jungen Frau. Über mehrere aufeinander folgende Tage hatte der Zauberer das Kommen und Gehen Ginny Weasleys mit heimlichen Vergnügen beobachtet, denn seit seinem letzen Jahr in Hogwarts kämpfte er gegen eine größer werdende Anziehung zu der schlanken Hexe mit der scharfen Zunge. In dieser Zeit war seine einzige Möglichkeit, Ginnys Aufmerksamkeit zu erlangen, gewesen, das Mädchen unbarmherzig zu hetzen, oft unter den Augen der anderen Slytherins. Es hatte ihn gefreut, zu sehen, dass der kleine Rotschopf sich wohl zu wehren wusste, und es mehrmals geschafft hatte, ihn im geheimen zu verhexen, bevor sein Schulabschluss die gegenseitigen Beschimpfungen beendete.
„Draco, Liebster," flüsterte Pansy Parkinson in sein Ohr und zog seine Aufmerksamkeit zurück zu der schmollenden Hexe, die bald seinen Namen tragen sollte. „ Creme mir den Rücken ein."
Draco grinste Pansy wölfisch an. „Mit Vergnügen." Er erhob sich von seinem Klubsessel.
Die schamhafte Hexe öffnete die Schnalle, die den winzigen Stoffstreifen an ihrem opulenten Busen hielt, während eine falsche Röte über ihre hohen Wangenknochen zog, bevor sie sich auf dem Handtuch niederließ, das Draco vorher auf dem Kiesufer ausgebreitet hatte.
Draco schüttete sich das parfümierte Öl in eine große Handfläche und rieb es grob in Pansys nackten Rücken ein.
„Mmmm." Die Hexe stöhnte auf, als seine Hände die glitzernde Substanz über ihre sommersprossige Haut fließen ließen.
„Magst du das?", fragte der junge Zauberer, während sein Blick zurück zu der rothaarigen Hexe in dem Imbiss glitt.
„Oh ja." Pansy seufzte auf und machte einen Buckel gegen den Druck seiner Hände.
Um sie weiter zu besänftigen, ließ Draco seine geschickten Finger über Pansys Rippen fahren, nur leicht die Seiten ihrer Brüste streichend.
Pansy stöhnte erneut auf.
Draco schloss seine Augen und in seinen Gedanken wurde die Frau, die unter seinen Berührungen seufzte, kleiner und bekam flammend rotes Haar. Seine Bewegungen wurden langsamer, als er der Vision erlaubte, lebendiger zu werden. Ein schlanker Rücken, der sich in einer schmalen Taille verjüngte. Schlanke, beinahe knabenhafte Hüften gingen in die Oberschenkel über, so lange Beine... Draco beugte sich vor und drückte einen Kuss auf die Rückseite eines Nackens, wo sich in seiner Fantasie rotes Haar zu einer Seite ergoss.
Pansy schob ihn ruppig weg und verlangte jammernd, „Hol mir eine Limo, Draco. Und mit ja viel Eis. Ich verstehe einfach nicht, warum, um alles in der Welt, diese Muggel darauf bestehen das Zeug lauwarm zu trinken."
Aus seiner Träumerei aufgeschreckt, zögerte Draco, segnete dann aber die faule Hure vor ihm. Er wischte das überflüssige Öl von seinen Händen und stand auf. „Alles, was du dir wünschst, mein Liebling." , säuselte er.
Mit einstudierter Grazie ging Draco über die kleinen, heißen Steine, seine Sandalen verursachten ein Knirschen, wo er entlang ging.
Ginny war tief in ein Kapitel über die Schwierigkeiten, die auftreten, wenn man Kneazels von nichtmagischen Hauskatzen aufziehen lassen wollte, vertieft und registrierte die Annäherung eines potentiellen Kundens nicht, bis eine ihr wohlbekannte Art, gedehnt zu sprechen, sie heftig zurück in die Wirklichkeit riss.
„Sieh an, Weasley, hältst die Familientradition aufrecht, hart arbeiten und all so'n Schund?"
Ginnys Kopf schoss hoch und ihre Augen verengten sich zu braunen Schlitzen, als ihr Blick auf Draco fiel, der sich beiläufig an die Metalltheke lehnte. „Jemand muss die Rechnung für die bezahlen, die zu faul oder zu dumm sind, um Arbeit zu haben, Malfoy.", antwortete sie mit Langeweile in der Stimme.
„Oder zu reich, um bezahlte Sklaverei als nötig zu erachten?", entgegnete Draco mit einem anzüglichen Grinsen.
„Gib es auf, Malfoy.", prustete Ginny „Na und? Du wurdest reich geboren. Du hast lediglich geerbt, was Generationen von Malfoys vorher gestohlen haben. Ich nehme an, das bedeutet nur, dass du zu faul oder zu dumm bist, rauszugehen und dir dein eigenes Vermögen zusammenzustehlen."
‚Oho, sie ist gut!' Draco applaudierte in Gedanken.
Die zwei starrten sich für eine lange Zeit hasserfüllt an, ehe Ginny ihr Buch zuschlug und es zurück unter die Theke packte. „Was willst du?", blaffte sie, während sie einen Notizblock und einen Bleistift hervor zog.
Draco ließ seinen Blick in einer beleidigenden Art und Weise über Ginnys Körper wandern und verweilte auf der verführerischen Einkerbung ihres Bauchnabels. Er leckte sich andeutungsweise über seine Lippen. „Hängt davon ab, was du verkaufst."
Ihre Finger strafften sich mit genug Kraft um den Bleistift, um ihn in kleine Teile zu zerbrechen, ehe Ginny es schaffte, ein fieses Grinsen in ihr Gesicht zu kriegen. „Wusste nicht, dass du dafür bezahlen musst, Malfoy. Hab dich eigentlich eher für einen Vergewaltiger gehalten."
Dracos Gesichtszüge froren ein und Wut kochte in ihm hoch. „Ich habe niemals…" Den letzten Rest seines Satzes verschluckend, lenkte er seine Aufmerksamkeit auf die Karte, die hinter dem Tresen hing. „Eine Limo. Mit extra Eis, wenn du so was hast.", knurrte er.
Ginny betrachtete Draco für eine Sekunde, bevor sie sich selbst einredete, dass sie sich dieses Aufblinken von Verletztheit, das über seine Züge geglitten war, ehe der zornige Blick erschien, nur hatte eingebildet. „Sicher.", sagte sie, ihren Stift zur Seite legend. „Was für eine Limonade willst du?"
„Mir scheiß egal. Machs nur kalt, sprudelnd und schnell, Pansy wartet."
„Oh, Pansy ist hier? Ich hab mich schon gefragt, was die Möwen so verschreckt hat." Ginny ging zu dem Becherspender und zog einen Styroporbecher aus dem Spender. Sie klappte den Deckel der Eismaschine auf und griff nach der Plastikschaufel. Trotz seines Zorns, löste Draco seinen Blick nicht von ihrem runden, in Jeans gekleideten Hintern, als Ginny sich über den Behälter beugte und den Becher bis zum Rand mit gecrushtem Eis füllte.
Den Deckel wieder zuknallend drehte sich Ginny zu der Getränkemaschine um und drückte den sich wölbenden Becher gegen einen kleinen, schwarzen Hebel. Ein schäumender, brauner Strahl zischte aus einer winzigen Tülle. Als der Becher voll war, fragte Ginny in einem ruhigeren Ton: „So, was machen du und Pansy hier in Bognor Regis? Dachte, ihr würdet eher an die Riviera passen."
„Wir werden unsere Flitterwochen an der Riviera verbringen, auf Vaters Yacht. Hier bin ich, weil Goyles mich eingeladen haben. Ihnen gehört hier ein Anwesen am Rand dieser bezaubernden, kleinen Stadt."
„Ich habe von der bevorstehenden Hochzeit im Tagespropheten gelesen." Sie schüttelte sich übertrieben. „Schauriger Gedanke." Sie griff in den Kühlschrank und zog eine Plastikflasche hervor, die wohl ein Aroma enthielt, goss einen roten Strahl in den Becher und stellte dann die Flasche zurück. Die Kirsche, die sie versuchte in das Getränk zu tun, rollte immer wieder von dem Berg aus Eis herunter, sodass sie schließlich nachlässig ein Loch in den braunen Hügel bohrte und die Kirsche hineinstopfte, wobei der Stängel in die Luft ragte.
„Wieso?", fragte Draco in einem gelangweilten Ton.
„Weißt du, die Gesellschaft gibt sozusagen ihren Segen dazu, dass du und Pansy sich fortpflanzen werden." Sie stellte den gefüllten Becher auf der Theke ab und warf einen Strohhalm daneben. „Eine große Kirschcola. Das sind dann vier Sickles, zwei."
„Du bist immer noch dieselbe schlagfertige, kleine Schlampe.", knurrte Draco, während er einige Münzen aus seiner Tasche zog und sie mit einem lauten Knall auf die Theke warf.
„Und du bist immer noch dasselbe Arschloch, das wir alle kennen und lieben.", antwortete Ginny mit einem süffisanten Grinsen. „Grüß Pansy schön von mir, ja? Ich weiß, wie viel es ihr bedeutet."
‚Aber sicher werde ich Pansy erzählen, dass du hier bist und obendrein als Kellnerin arbeitest.', dachte Draco, als er seine Ware nahm. ‚Die Schlampe hätte einen Heidenspaß.'
„Wir sehen uns, Weasley." Draco winkte ihr mit dem in Papierverpackten Strohhalm.
„Nicht, wenn ich dich zuerst sehe, Malfoy.", zwitscherte Ginny sorglos zurück, während sie die Theke mit einem feuchten Lappen abwischte.
Als er wieder einmal über den Strand zu seinem Badelaken ging, dachte Draco über seine Reaktion auf Ginnys Seitenhieb auf Vergewaltigungen nach. Seit er sexuell aktiv war, hatte er mit vielen Frauen geschlafen, aber alle waren freiwillig in sein Bett gekommen. Die Dunklen Feiern, die er mit Lucius Malfoy besucht hatte, waren, Merlin sei dank, frei von dieser Form kranker Unterhaltung gewesen, dennoch wusste Draco, dass sowohl Muggel als auch magische Menschen oft zum Amüsement von Voldemorts Todessern brutal vergewaltigt und ermordet wurden. Er fragte sich schon länger, wie lange er und seine zukünftigen Opfer noch verschont blieben.
Draco unterdrückte einen Seufzer, als er Crabbe und Goyle erblickte, die sich über den halbnackten Körper seiner Zukünftigen beugten. Die wertlose Hexe hatte sich umgedreht und stütze sich auf ihre Ellbogen, ihre Brüste entblößt und in der heißen Sonne schimmernd; die zwei dämlichen Bodyguards ließen ihre Schweinsaugen über Pansys nackten Oberkörper gleiten. Nicht, dass es Draco in irgendeiner Weise interessieren würde. Pansy könnte seinetwegen auch splitterfasernackt durch die Stadt laufen. Es war ihm auch egal, dass Pansy schon des öfteren mit den beiden schielenden Bratzbacken geschlafen hatte. Aber dass er deren Hure bald ‚Ehefrau' nennen sollte und von ihm erwartet wurde in ihrem oft benutzten Körper ein Kind zu zeugen, brachte seinen Magen dazu, sich zu verkrampfen.
Könnte er sie doch nur einfach heiraten und müsste sie danach niemals wiedersehen! Sollte doch wer anders ihre Umarmungen in den Flitterwochen ertragen. Wie auch immer, die Parkinsons brauchten dringend den sozialen Aufstieg und die Malfoys ihre wohlgefüllten Tresore. Opfer mussten gebracht werden. Das Pansy und Draco absolut nichts gemein hatten, interessierte niemanden in den Familien. Die zwei waren schon seit ihrer Geburt miteinander verlobt.
Zusammengeschnürt von der Wiege bis zum Grab.
Was für ein erfreulicher Gedanke.
„Draco! Draco, wusstest du, dass diese Weasley-Tussi hier in der Stadt arbeitet? Auch noch als Kellnerin. Gregory hat's mir gerade erzählt." ‚Pansys Stimme konkurriert mit dem Geschnatter der kreisenden Möwen.', dachte Draco, als er ihr den Drink gab. ‚So viel also dazu, Ginny Weasleys Anwesenheit hier geheim zu halten.'
„Bedeck dich, Liebste.", brummte Draco, als er seinen Platz an ihrem Handtuch zurückforderte. „In weniger als vierzehn Tagen bist du eine Malfoy. Zeit, den Gossenschlamm abzukratzen und sich wie eine Lady zu benehmen." Er zerrte ein knappes, durchscheinendes Tuch aus ihrer Tasche und warf es über ihren Busen. Mit einem Seufzen gab Pansy nach.
Zu den beiden massigen Gestalten Vincents und Gregorys hoch blinzelnd, fragte Draco knapp: „Habt ihr zwei nichts Besseres zu tun?"
Die jungen Männer tauschten verwirrte Blicke aus, ehe Crabbe für beide antwortete: „ Nein."
Malfoy wedelte herablassend mit seiner Hand. „Geht … irgendwo hin. Baut eine Sandburg. Ihr werft Schatten auf meine Liege und das geht mir auf die Nerven."
„Klar, Draco. Kein Problem.", antwortete Goyle und die beiden schwergewichtigen Zauberer ließen sich ungeschickt in den Sand fallen und begannen, einen Sandhaufen zu bauen.
Einen ungeduldigen Seufzer zurückhaltend, richtete Draco seine Aufmerksamkeit wieder auf Pansy.
„Und ja, ich weiß von Weasley. Sie hat das Getränk da für dich gemacht. Sie wünscht uns auch alles Gute für eine lange und glückliche Ehe." Dracos Ton gab seiner Lüge den beabsichtigten Effekt.
„Das glaub ich dir nicht.", schnarrte Pansy ohne den Witz zu verstehen. „Die kleine hässliche Schlampe hat mich nie gemocht. Wahrscheinlich hofft sie, dass irgendwas Schreckliches während der Trauung passiert." Sie drückte Draco den Becher zurück in die Hand. „Hier, sie hat es wahrscheinlich vergiftet."
„Um Merlins Willen, Pansy! Ich habe zugeguckt, wie sie es gemacht hat. Ich würde dir nichts geben, von dem ich nicht glaubte, dass es absolut in Ordnung wäre." Oh, diese Lüge wird dich eines Tages in schwerste Bedrängnis bringen, Malfoy, alter Junge!
„Ist mir egal", sagte Pansy und strich über ihre Schenkel. „Ich geh rein. Ich will nicht, dass meine Haut Blasen bildet."
„Wenn du mehr anziehen würdest, wäre das kein Problem."
„Draco." Pansy lachte. „Du bist so ein altmodischer Zauberer! Ich muss dich wohl mal ein bisschen auf Vordermann bringen. Hier, gib mir 'nen Kuss. Ich treffe mich mit Mutter in Barcelona zu Mittag und danach gehen wir shoppen. Ich werde wahrscheinlich erst morgen zurück sein."
Draco küsste Pansy schnell auf die gekräuselten Lippen. „Viel Spaß."
Mit einem verführerischen Winken verließ Pansy den Strand in Richtung des versteckten Apparationsplatzes.
Ihr Gehen schaffte es, alle Gedanken über Pansy aus Dracos Gedanken zu wischen, und als seine Augen zu den sich brechenden Wellen und den freien Meeresvögeln wanderten, nahm er den Strohhalm in den Mund und tat einen großen Schluck.
Wow, das war wie das Paradies auf Erden!
Ein verzücktes Stöhnen runterschluckend, saugte Draco noch einmal an dem Halm und füllte seinen Mund mit der prickelnden Süße. Wie nannte Ginny diesen Trank? Sein Verstand versuchte sich an das Wort zu erinnern, während seine Geschmacksknospen diesen glücklichen Reigen tanzten.
Kirschcola! Eine große Kirschcola! Das war's!
Niemals in seinem ganzen privilegierten Leben hatte Dracos Zunge in so einer flüssigen Perfektion gebadet wie jetzt gerade. Der vereinte Geschmack der Maraschino Kirsche und des karamellisierten, sprudelnden Wassers tanzte Walzer über seinen Gaumen und seinen Rachen hinunter und hinterließ im Nachgeschmack eine beinahe sexuelle Befriedigung.
Ein weiterer Grund, Ginny Weasley zu bewundern und zu begehren. Sie konnte ein Paradies in einem Styroporbecher erschaffen.
Die Tage, die auf Draco Malfoys Erscheinen folgten, waren unerträglich für Ginny; der verhasste Blödmann tauchte mehrmals am Tag an dem Imbiss auf, oft von Vincent Crabbe und Gregory Goyle flankiert, und verlangte eine große Kirschcola, eine Portion Pommes, ein Eis oder einen Hotdog. Manchmal erschien er nur unter dem Schatten des Baldachins, um die Hexe zu ärgern, wenn sie alleine waren, oder sie böse zu verspotten, wenn andere, zivilisiertere Kunden dabei waren.
Ihre verbalen Gefechte waren genauso mörderisch wie die Küstensonne. Draco zog über die Armut der Weasleys her, während er ihren Körper mit seinen hellblauen Augen verfolgte. Ginny ihrerseits handhabte ihre verbalen Attacken mit der Präzision eines weiblichen Severus Snapes, und lästerte über Malfoys fehlende Intelligenz und Ehrgeiz (außer ein Böser Oberherr zu sein, wäre ein vielversprechender Beruf) und über seinen Vater, Lucius Malfoy.
„Lass meinen Vater aus dieser Sache raus.", forderte Draco eines Nachmittags nach einer besonders fiesen Bemerkung Ginnys.
„Es gibt eine Menge Dinge, aus denen ich deinen Vater liebend gerne raushalten würde.", hatte Miss Weasley scharf erwidert. „Wasser, Luft …"
Draco war davon gestürmt, Crabbe und Goyle folgten ihm so schnell sie konnten, ihre Pappteller und Getränke jonglierend.
Die Straßenlaternen waren gerade erst dabei, ihr flatterndes, surrendes Licht zu verbreiten, als Ginny begann, den Stand zu schließen. Ihr Haar war feucht von Schweiß und das Fett, das aus den Frittierkörben in die stickige Luft gelangt war, hing in einem Klumpen an ihrem klebrigen Rücken. Mit von den eiskalten Aromaflaschen verfärbten Händen und ihrer nach Zwiebeln stinkenden Haut ließ sie die Geldtasche, die die Einnahmen des heutigen Tages enthielt, schrumpfen und schob sie tief in ihre Hosentasche. Sie versicherte sich, dass für den morgigen Ansturm alles bereit war, zog die Kette hervor, die ihren verkleinerten Zauberstab hielt, und öffnete die Hintertür. Mit festem Griff um den winzigen Holzsplitter, prüfte sie den bernsteinfarben erhellten Parkplatz und die geschlossenen Geschäfte. Die Mehrzahl der Läden war jetzt zu und dieser Teil des Strandes war verlassen bis auf ein gelegentliches Pärchen, das einen Spaziergang am Ufer entlang machte. In der Ferne leuchteten die Lichter des Piers in gleißendem gelb-weiß.
Mehr als ein Angestellter war in der Zeit, in der sie für Fortescue gearbeitet hatte, angegriffen und ausgeraubt worden, also war Ginny auf der Hut, als sie aus dem Häuschen trat und schnell über die Clarence Road ging, um zu dem Punkt zu gelangen, der die Geldtasche direkt zu Fortescue nach Hause bringen würde. Danach würde Ginny zu der Aparationszone gehen, etwas anziehen, dass Molly Weasley gefallen würde, und nach Hause apparieren. Eine kurze Dusche und ab nach Edinburgh: Abendschule.
Der Abfalleimer vor dem Laden, der aufblasbare Strandspielzeuge und Windspiele aus Muscheln verkaufte, rülpste zufrieden, als Ginny die Tasche ablegte. Florean würde hoch erfreut über die heutigen Einnahmen sein, dachte sie. Heute war die Kundschaft größer gewesen als normalerweise, da die Saison endlich anlief. Ginny erwog, den Ladenbesitzer um eine zusätzliche Hilfskraft für den Imbiss zu bitten. Sie hatte heute bis zur völligen Erschöpfung gearbeitet und es wäre sehr hilfreich, eine andere Person um sich zu haben, die sich einmischen könnte, wenn Malfoy und seine zwei Schatzis auftauchten. Seine fast permanente Anwesenheit am Stand und seine lüsternern Blicke, die er ihr zuwarf, trieben Ginny an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.
Wenn er nur so nett wäre, wie er aussah... Ginny dachte diesen Gedanken gar nicht erst zu Ende. Solche Ideen hatten den schlimmsten Streit zwischen ihrem Bruder Ron und ihr ausgelöst, an den Ginny sich erinnern konnte. Nur wegen eines Kommentars, den Ginny eines Abends kurz vor der Entlassung der siebten Klasse während einer der Tiraden gegen die Slytherins, insbesondere gegen Malfoy, abgegeben hatte, denen sich Ron und Harry Potter immer wieder mit Leidenschaft widmeten.
„Wenn ich diesen Scheißkerl jemals alleine erwische, steck ich ihm sein spitzes Kinn in seinen Arsch.", hatte Ron geknurrt.
„Ph, er würde sich da doch noch wie zu Hause fühlen.", hatte Harry geantwortet, genauso angepisst von dem Slytherin Schulsprecher wie Ron.
Hermine Granger hatte nur mit ihren braunen Augen in Ginnys Richtung gerollt und die beiden Mädchen hatten weiter ihre Zehennägel mit grell leuchtendem Lack bemalt.
„Ich verstehe ja, dass Snape immer wieder die Partei von diesem Bastard ergreift, sie sind schließlich beide nur bedauernswerte Widerlinge, aber Professor Lupin?", hatte Ron gerufen, als er die Notiz, die seinen Nachsitztermin nannte, in das prasselnde Feuer geworfen hatte. „Man könnte meinen, Lupin wäre für uns, oder?"
„Hey, wenn ihr beiden nicht nachts im Schloss herumgestreift wäret, hättet ihr kein Nachsitzen bekommen.", hatte Hermine, die Nase rümpfend, eingeworfen.
„Wenn diese Ratte Malfoy uns nicht zu einem Duell herausgefordert hätte, wären wir nicht nach der Bettruhe draußen gewesen, nicht wahr, Miss-ich-halt-mich-immer-an-die-Regeln?", hatte Ron abfällig zurück gegeben.
„Ich hätte gedacht, dass ihr zwei inzwischen so schlau seid, Malfoy nicht zu glauben, dass er zu einem Duell tatsächlich erscheint; seit der Sache in unserem ersten Schuljahr.", war Hermines scharfe Antwort gewesen.
„Ich kann echt nicht glauben, dass ich hier sitze und dir zuhöre, wie du Malfoy in Schutz nimmst.", hatte Harry geschrieen, seine Augen funkelnd vor Zorn und Überraschung über Hermines fehlendes Mitgefühl für ihre zwei besten Freunde.
„Ich nehme Draco Malfoy nicht in Schutz!", hatte Hermine genauso empört gebrüllt. „Ich bin es nur leid, zu hören, wie ihr beiden versucht, Entschuldigungen für euer Verhalten zu finden!"
„Verräter!", hatte Ron leise gemurmelt. „Erklär's, ihr Gin, erklär ihr, was für ein blaublütiges Arschloch Malfoy sein kann."
Ginny hatte mit den Achseln gezuckt. „Na ja, er verbringt schon verdammt viel Zeit damit, Gryffindors als Zielscheibe zu benutzen, euch drei besonders." Das junge Mädchen hob ihren Blick nicht von dem Pinsel, mit dem sie ihre Nägel lackierte.
„Ja!", hatte Harry ihr zugestimmt. „Er scheint sich auch dich für seine fiesen Ideen rausgepickt zu haben. Ich hab euch in der letzten Woche mindestens dreimal kämpfen hören."
„Ja, hat er, aber ich glaube nicht, dass er wirklich mit dem Herzen dabei ist, wisst ihr?", hatte Ginny geantwortet. Einige Sekunden waren vergangen, bevor der Rotschopf die Totenstille, die sich über die Gruppe gelegt hatte, bemerkt hatte, und als sie aufsah, hatte sie drei Augenpaare erblickt, die sie mit Ekel und Verwunderung im Blick anstarrten.
„Er ist nicht mit dem Herzen dabei!", hatte Ron gebrüllt und war aus seinem Sessel aufgesprungen. „Dieser Bastard hat überhaupt kein Herz, das kannst du mir glauben! Er terrorisiert dich andauernd. Er hat dich schon verflucht, verdammt noch mal. Und du sitzt da und erzählst, er wäre nicht mit dem Herzen dabei?"
Ginny war, um sich besser verteidigen zu können, aufgestanden. „Es ist nicht so, dass er es andauernd machen würde." Ihre Stimme war genauso laut wie Rons, ließ beinahe den Putz von der Decke rieseln.
Ginny hatte einen Moment geglaubt, Ron würde sie schlagen, so starr war er geworden. Hermine musste denselben Gedanken gehabt haben, denn auch sie war aufgestanden und hatte sich zwischen die Geschwister gestellt. „Komm schon, Ron. Ich glaube nicht, dass Ginny das so meinte. Nicht wahr, Ginny?"
Ginny hatte erst Hermine böse angefunkelt, dann wieder ihren Bruder, der heftig ein – und ausatmete. „Oh ja, ich meinte es genau so! Wag es ja nicht, mir die Worte im Mund umzudrehen, damit Klein-Ronnie-Spätzchen hier glücklich ist. Die Schlachten mit Draco machen mir sogar manchmal Spaß!"
„Du bist verrückt, total verrückt!", hatte Ron geschrieen. Harry hatte versucht, seinen wütenden Freund zurück in den Sessel zu ziehen, aber Ron befreite sich aus seinem Griff. „Meine Schwester ist das nicht, die hier steht und mir erzählt, sie würde genießen, von diesem Stück Scheiße verflucht zu werden! Er ist ein Todesser, verdammt noch mal! Was denkst du dir eigentlich?"
„Ich denke, ich gehe jetzt in meinen Schlafsaal und lege mich ins Bett. Diese Unterhaltung ist mir zu kindisch." Mit diesen Worten drehte Ginny sich um und wäre die Treppe rauf in den Mädchenturm gelaufen, wenn Ron nicht Hermine zur Seite geschoben und seine Schwester schmerzhaft am Arm gepackt hätte.
„Was hat er dir angetan?", hatte er gefragt, sein Gesicht nahe an Ginnys. „Hat er dich geschlagen? Denn, wenn er das getan hat, töte ich ihn."
Ginny hatte versucht, Rons Finger aufzustemmen. Aber er hatte sie nur grob geschüttelt und gerufen: „Hast du ihm erlaubt, dich anzufassen?" Seine Augen waren mit einem Blick voll Ekel über ihren Körper geglitten.
Schließlich hatte Harry eingegriffen. Das ging zu weit. „Ron, lass gut sein. Du übertreibst maßlos."
Aber es war zu spät. Ginnys offene Handfläche traf mit einem lauten Knall auf Rons Wange. „Du verdammtes Arschloch! Niemals, niemals wieder sprichst du so mit mir. Du bist nicht mein Besitzer und ich muss dir auch ganz bestimmt über nichts, über ABSOLUT NICHTS, Rechenschaft ablegen!"
Die Unterhaltung war von da an stetig bergab gegangen.
Es war etwas, das Ginnys Erinnerung nicht gerne wiederbelebte.
Ihre Büchertasche über die Schulter werfend, manövrierte sich Ginny durch die kleiner gewordene Menge, die die Bürgersteige bevölkerte, und machte sich auf den Weg zu der abgelegenen Straße, die zum Apparieren und Disapparieren bestimmt worden war. Die Stimmen hinter ihr wurden leiser, als sie den leeren Bürgersteig entlang ging. Die Straßenlaternen hüllten alles in braun und schwarz. Sie hatte ihren Zauberstab in der Hand und öffnete gerade ihre Lippen, um den Disapparations-Zauber zu sprechen, als eine andere Stimme die Stille durchbrach.
„Accio Zauberstab!"
Ginnys Zauberstab flog aus ihren Fingern wie ein verschreckter Vogel und landete sanft in Draco Malfoys ausgestreckter Hand. „Wolltest du etwa nach Hause, Ginny-Mädchen?", schnarrte er, eine Seite seines Mundes zu einem Grinsen verzogen.
Für einen kurzen Moment schoss Angst wie kochendes Wasser durch Ginnys Venen. Doch dieses Gefühl wurde ebenso schnell, wie es gekommen war, durch eine tröstende Wut verdrängt. „Gib mir meinen Zauberstab zurück, Malfoy!", knurrte sie und bewegte sich auf den schlanken Zauberer zu, der gleichgültig an einer der Steinmauern der Straße lehnte. Sie versuchte, nach dem Zauberstab zu greifen, aber Draco hob schnell den Arm über seinen Kopf. Da er viel größer war als Ginny, war der Stab nun außerhalb ihrer Reichweite.
„Nein. Noch nicht, denke ich." Er grinste Ginny an, die silbernen Augen lachten über ihre sinnlosen Versuche, die erhobene Hand zu erreichen.
Ihr Gesicht rot vor Zorn, sprang sie mit einem Schnauben zurück. Sie verschränkte wütend die Arme vor der Brust und funkelte den schadenfrohen Ausdruck böse an, während sie sich wünschte, selbigen aus Malfoys Gesicht zu schlagen.
Das Geräusch, das entstehen würde, wenn er auf die Steine aufschlüge, wäre höchst befriedigend.
„Okay Malfoy, was willst du?"
„Nichts besonderes. Einfach nur reden."
„Reden? Du willst reden? Wir haben seit gut einer Woche nichts anderes getan, als zu reden, beziehungsweise rumzuzicken. Wirst du's nicht langsam müde?"
„Bist du's?", antwortete Draco.
„Um ehrlich zu sein, ja! Ich bin es genauso leid, mir hier jeden Tag den Arsch aufzureißen. Ich würde jetzt gerne nach Hause gehen. Ich habe heut Abend noch Unterricht." Ginnys Stimme wurde immer leiser, erschöpft von dem Stress der letzten Tage. „So, wenn's dich nicht stört?" Sie streckte ihm ungeduldig die Hand entgegen.
Anstatt ihr den Stab wiederzugeben, ergriff Draco Ginnys Hand und zog die verwirrte Hexe näher zu sich heran. Er untersuchte die schmutzige Hand und drehte sie dann um. „Was hast du denn gemacht, Weasley?"
Ginny zog, aber Draco verstärkte nur den Druck seiner Finger. „Das ist nur von den Aromen, die in die Limos kommen. Ich hatte noch keine Zeit für einen Reinigungs-Zauber."
Draco zückte seinen Zauberstab, murmelte ein paar Worte und Ginny fühlte, wie ihre Haut unter der Macht des Zaubers kribbelte. „Lass mich die andere sehen.", befahl er.
Anstatt weiter zu streiten, gehorchte Ginny und der prickelnde Genuss von eben wiederholte sich.
Ginny befreite sich aus Dracos Berührung und betrachtete vorsichtig ihre Hände.
„Hab ich was übersehen?", fragte er trocken.
„Nein, ich wollte nur sicher sein, dass ich immer noch Haut habe, das ist alles.", antwortete Ginny mit einem Lächeln. „Ich habe vorher noch nie so einen Zauber gespürt."
Das düstere Licht, dass in die Straße fiel, konnte weder die Röte überdecken, die über Dracos Gesicht zog, noch konnte es verbergen, wie es um die Augen des jungen Zauberers steif wurde. „Mein Vater hat sehr hohe Ansprüche, wenn es um Körperhygiene geht. Ich lernte früh, gründlich zu sein."
„Hmm.", murmelte Ginny und streckte dann ihre Hand aus. „Ich werde zu spät kommen und Mama macht sich schon genug Sorgen, also wärst du so freundlich?" Sie gestikulierte ungeduldig mit ihren Fingern. „Danke fürs Saubermachen."
„Zieh deine Klamotten aus und ich verpass dir die ganze Behandlung.", bemerkte Draco, übersah aber den Funken Angst, der in ihren tiefbraunen Augen aufflackerte. Er vergrößerte ihre Angst noch, indem er ihren Zauberstab in die hintere Hosentasche seiner tiefsitzenden Hüftjeans steckte. „Komm schon, Weasley, schwänz doch deinen Unterricht mal einen Abend. Ich verspreche dir, es lohnt sich." Für Ginny war sein Grinsen wild, räuberisch geworden, als er näher kam, das dürftige Licht und Ginnys Fluchtweg durch seinen schweren Körper abschneidend.
Der Klang von Dracos Stimme wurde fast völlig von dem plötzlichen Rauschen in Ginnys Ohren übertönt. Gegen ihre Angst ankämpfend, produzierte Ginny ein brüchiges Lachen. „Komm drüber weg, Malfoy, ich bin nicht interessiert. Triff dich mit Pansy."
Dracos Körper verdrängte nun den letzten Rest des spärlichen Lichts der Laternen und Ginny konnte kaum noch seine Gesichtszüge erkennen, aber sie erfasste die herbe Linie, die zwischen seinen Augenbrauen auftrat. „Ich will mich nicht mit Pansy 'treffen'. Schlimm genug, den Rest meines Lebens mit dieser Schl…" Draco brach mitten im Satz ab, hob seine Hand und strich mit seinen Fingern sanft über ihre Wange. „Ich bin ein Mann, der zu lebenslänglich verurteilt wurde, Ginny-Mädchen. Willst du mir nicht helfen, meine letzten Stunden mit jemandem zu verbringen,", seine Hand kroch über die Seite ihres Nackens, sein Daumen liebkoste die helle Haut von Ginnys Ohr, „den ich wirklich", Dracos andere Hand schlüpfte ungehindert um Ginnys schmale Taille und das Gefühl ihrer schweiß-feuchten Haut unter seiner Hand ließ sein Herz rasen, „respektiere."
All das wurde nicht von der zerrütteten jungen Frau gehört, als ihr die Bilder eines anderen jungen Mannes in den Kopf schossen. Augen, kalt, hart und voll von Jahrzehnte langem wohlgenährtem Hass. Und die Hände…
Kalt!
So kalt! Wie eine Leiche!
Seine Lippen streiften ganz leicht ihre Wangen, als Ginny rebellierte.
„Nein!" Ihr erstickter Schrei überraschte Draco und er war nicht vorbereitet auf den Sturm von Fäusten, der auf seinen Kopf, seine Schultern, seine Brust nieder ging, auf alles, was von der schluchzenden, jammernden Frau erreicht werden konnte, die sich in seinen Armen wand.
„Nein! Nein! Nein! Nein! Nein!", schrie Ginny, ihre Stimme war hoch und brüchig. Sie erwischte Draco mit einem schmerzenden Hieb auf seine Wange, als sie versuchte an ihm hoch und vorbei zu klettern.
„Ginny!", flüsterte Draco rau. „Ginny, beruhig dich. Mein Gott, Frau, sei still!"
Er schob sie grob von sich und zog seinen Zauberstab, als Ginny auf den dreckigen Beton sank, ihre Arme fest um ihre angezogenen Knie gewickelt.
„Was, zum Teuf…?", murrte er, nur um mitten im Satz abzubrechen, als Ginny erneut aufschluchzte.
„Mami!"
Cliff wird hier übrigens niemanden in Ruhe lassen.Nur so als Vorwarnung.
Wenn es auch gefallen hat, schreibt mir doch mal. Und wenn nicht, auch.
