Kapitel 1

Kapitel 1

Ich schaute aus dem Fenster meines Transporters. Die Landschaft flog nur so an mir vorbei. Eigentlich fuhren wir viel zu schnell – Edwards typischer Fahrstil -, doch das nahm ich in diesem Moment nicht wahr. Mir graute es vor dem Ende der Fahrt und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als mich in eine Ecke zu verkriechen und mich vor dem zu drücken, was ich gleich tun musste. Wie um Himmels willen sollte ich Charlie bloß beibringen, dass Edward und ich heiraten wollten? Und wie würde er es aufnehmen? Bestimmt nicht gut. Ich wollte keinen Streit mit Charlie. Nicht jetzt.

Ich spürte, wie meine Hände, die ich in meinem Schoß gefaltet hatte, bei diesen Gedanken zitterten. Edward bemerkte das natürlich. Sanft nahm er meine Hand und schaute mir tief in die Augen. „Hab keine Angst", sagte er mit seiner Samtstimme „wir werden das zusammen durchstehen.". Obwohl seine herrlich karamellfarbenen Augen mich beruhigend anschauten, machte sich die Panik in mir breit. „Aber... was soll ich denn sagen?..." fragte ich mit pipsiger Stimme.

„Dir wird schon etwas einfallen. Ich bin ja bei dir." Antwortete mir Edward und lächelte sein schiefes Lächeln, das ich so sehr liebte.

Inzwischen standen wir in Charlies Einfahrt. Sein Wagen stand schon dort. Das Herz sank mir in die Hose und abermals fragte ich mich, wie ich Charlie von unserer Verlobung erzählen sollte. Mein Herzschlag ging schneller, nur um schlagartig abzubrechen, als mich Edwards kalte Finger am Kinn berührten. Er drehte meinen Kopf in seine Richtung, damit ich ihn ansehen musste. Einen Augenblick lang schaute er mir tief in die Augen – worauf mein Herz wieder wie verrückt anfing, zu pochen -, dann nährte er sich mit seinem Gesicht dem Meinen. Sanft berührten seine kalten Lippen meine Wange und wanderten langsam zum Ohr und wieder zurück. Dann legte er seine Lippen sanft auf die meinen und küsste mich leidenschaftlich. Viel zu früh lösten sich seine Lippen wieder von meinen. Er hielt seinen Kopf ein Stück weg. „Wir sollten reingehen, Charlie wartet schon.". Augenblicklich sank mir das Herz wieder in die Magengegend. Bevor ich etwas erwidern konnte, war Edward schon mit übermenschlicher Geschwindigkeit aus dem Auto gestiegen und um das Auto gegangen. Jetzt öffnete er mir die Tür und lächelte.

Auf dem Weg zum Haus nahm er meine Hand und drückte sie leicht. Als ich zu ihm schaute, lächelte er abermals. Als wir an der Haustür ankamen, fischte Edward den Hausschlüssel unter dem Fußabtreter hervor und schloss die Tür auf. Dann gingen wir ins Haus.

„Bella?" rief mein Vater aus dem Wohnzimmer. Im Hintergrund hörte ich Gejohle. Also schaute er wieder eines seiner langweiligen Baseballspiele an.

„Ja, ich bin's" rief ich und ging vor Edward in die Küche – ausnahmsweise lief er in normaler Geschwindigkeit. Dann begann ich, Töpfe aus dem Schrank zu holen und das Abendessen vorzubereiten. Edward deckte derweil den Tisch.

Als das Essen auf dem Tisch stand, verzog sich Edward mit der Ausrede, schon gegessen zu haben, ins Wohnzimmer. Er meinte, er wolle sich das Baseballspiel weiter anschauen, doch ich wusste, dass er jedes unserer Worte genau verfolgen würde.

Doch wenn er gehofft hatte, ein interessantes Gespräch mitverfolgen zu können, wurde er enttäuscht. Wir aßen wie immer schweigend, und als ich nach dem Essen aufstand, um das Geschirr abzuspülen, kam Edward wieder in die Küche. Ich wusste, dass der Augenblick gekommen war, es Charlie zu sagen. Edward stellte sich neben mich und ich drehte mich langsam zu Charlie um, der gerade wieder ins Wohnzimmer zu seinem Baseballspiel gehen wollte.

„Dad?" es wunderte mich nicht, dass ein Hauch von Nervosität in meiner Stimme lag. Charlie drehte sich zu mir und Edward herum.

„Ja, Liebes?"

„Ähm…" Edward drückte meine Hand, um mir Mut zu machen „die Sache ist die…" redete ich weiter und meine Stimme wurde vor Aufregung immer höher. Charlie schaute mich schon leicht ungeduldig an, was mich auch nicht grad besser stimmte. "Also, Edward und ich … wir …" dann brach meine Stimme ab. Stumm schaute ich zu Edward, doch dieser machte keine Anstalten, mir zu helfen. Charlie – inzwischen sehr ungeduldig – fragte drängend: „Was willst du mir sagen, Bells?". Wahrscheinlich wollte er wieder so schnell wie möglich zurück vor seinen Fernseher. Ich schluckte und schaute ihn verzweifelt an. Nach einem weiteren verzweifelten Versuch, weiter zu reden, gab ich auf und hob einfach meine Hand mit dem Ring daran. Der Ring glitzerte im letzten Licht der Sonne.

Im ersten Moment starrte Charlie ihn nur fassungslos an, dann sog er geräuschvoll die Luft ein. Ich zog den Kopf ein und wartete auf seinen Wutausbruch.

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Sooo, das war das erste Kapitel... hoffe, es hat euch gefallen!

Bitte lasst mir ein paar Reviews da!! bettel

Lg June92