Die Twilight Saga: Daylight - Bis(s) zur letzten Sekunde


Und wieder darf ich euch stolz eines meiner größten Projekte vorstellen. ‚Daylight – Bis(s) zur letzten Sekunde' war meine allererste Fanfiction, die ich in Form eines Buches aufgeschrieben habe. Die Idee dazu kam mir schon im Jahr 2009, seitdem habe ich meinen Ausdruck und den gesamten Plot optimiert. Ich hoffe, auch wenn das nicht mehr meiner Altersklasse und vielleicht auch euren Vorstellungen entspricht, dass ich euch hierfür begeistern kann. Da ich die Kapitel immer in zwei Teile teilen werde, werde ich euch ein paar Zeilen als Wiederholung des ersten Kapitels an den Anfang des 2. Teils setzen. Allerdings – und diese Info muss ich für alle Twilight-Begeisterte geben – habe ich etwas an Jacobs Persönlichkeit gefeilt, die demnach nicht mehr ganz der aus den Büchern entspricht, sondern dem eines jeden anderen Erwachsenen. Aber keine Sorge, ab und zu lässt er den ‚alten Jacob' raushängen. ;)

Diese Fanfiction wird einen sehr langen Zeitraum der Veröffentlichung beanspruchen. Ein Kapitel werde ich immer in zwei Teile teilen, um euch das Lesen etwas zu vereinfachen, sodass ihr innerhalb von zwei Wochen ein Kapitel zum Lesen bekommen werdet. Wie groß die Abstände zwischen den Kapiteln werden, kann ich noch nicht sagen, da ich noch mitten in der Überarbeitung stecke.


Für Breena, meine Beta,

die mich immer zu Neuem motiviert hat

und ohne die das hier nicht existieren würde.


ERSTES BUCH - JACOB

Durch unsere Entscheidungen definieren wir uns selbst.
Allein durch sie können wir unseren Worten und Träumen,
Leben und Bedeutung verleihen.
Allein durch sie können wir aus dem, was wir sind,
das machen, was wir sein wollen.


Vorwort

Es ist schon manchmal unglaublich, wozu man fähig ist, wenn man liebt. Wenn man etwas empfindet, das im ersten Moment das Leben bestimmt und es zum schönsten verändert, das man sich vorstellen kann.

Doch im zweiten Moment kann es den größten seelischen Schmerz erzeugen.

Diese beiden Dinge haben rein gar nichts gemeinsam…auf den ersten Blick. Aber sie sind enger miteinander verbunden, als man glaubt. Vielleicht sind sie auch ein und dasselbe.

Leute kommen und Leute gehen, diese Spaltung jedoch bleibt. Gefühle haben nur einen Beginn und vielleicht auch ein Ende, aber keinen Ausweg.

Sich dagegen zu wehren, bringt einen irgendwann um den Verstand. Also hat man eigentlich nur eine Chance. Ob man das will oder nicht, ist in dem Fall völlig egal.

Da kann es schon mal passieren, dass man ganz und gar aus der Spur gerät und schnelle, unüberlegte Entscheidungen trifft.

Von einem Augenblick auf den anderen hatte sich etwas verändert. Ich wusste nicht, was es war oder wo es herkam, aber ich war darin verwickelt.


1. Lassen sich Werwölfe eigentlich auch zähmen? – Das war mein erster Gedanke, als ich mich im Sprung meiner Wolfsgestalt hingab.

Ich drückte ohne weiter nachzudenken auf den Klingelknopf und keine Sekunde später stand Bella vor mir. Sie lächelte mich mit ihren orangefarbenen Augen freundlich an. Lebten sie und Edward eigentlich auch irgendwann in dem kleinen Häuschen, welches schon Ewigkeiten im Wald verborgen lag? Wenn man sie tagsüber antraf, dann zusammen mit den anderen.

Es war schon nahezu normal, dass ich bei ihnen hereinspazierte. Dank Nessie passierte das ja auch täglich…

Man könnte sagen, sie war eine Verbindung zwischen Werwölfen und Vampiren. Tatsächlich, so war es auch. Sie war die Brücke, die unsere Kulturen verband und uns den Grund gab, in Frieden miteinander zu leben. Trotzdem hatten manche immer noch nicht sehr viel Vertrauen, etwas, das ich teilweise sogar verstehen konnte. Es lag daran, dass wir einfach nicht dafür geschaffen waren, so miteinander umzugehen. Wir betrachteten sie zwar nicht mehr als Feinde, aber unsere engsten Freunde waren sie auch nicht. Dennoch durften wir ohne Anmeldung in ihr Gebiet kommen, so wie sie in unseres. Dieser Teil der Abmachung hatte etwas Praktisches, aber auch Nerviges. Wenn ich auf diese Seite kam, dann auch eigentlich nur aus einem Grund.

„Hallo Jacob!", begrüßte sie mich: „Renesmee wartet schon. Ich hole sie mal eben." Dann war sie auch schon verschwunden. Ich sah mich aufmerksam um, reingehen wollte ich nicht. Es würde mich sowieso nur noch mehr Gestank erwarten als hier.

…und da wäre dann noch Rosalie, die mit mir noch eine Rechung offen hatte. Ich musste wohl vergessen haben, mir eine kleine Gemeinheit für sie auszudenken. Sie war sicherlich die Einzige von diesen Blutsaugern, die so gut zum Ärgern taugte. …vielleicht mochte es komisch klingen, wenn ich einem Vampir ein Kompliment machte, aber in dieser Hinsicht war Blondie einfach nicht zu schlagen. Drinnen schien es jedoch recht still. Alles, was aus dem Haus an Geräuschen drang, war Nessies Herz – welches normalerweise alles war, was ich hörte, wenn ich bei ihr war; alles andere war dann nicht mehr von Bedeutung. Doch da war auch noch eine kleine Auseinandersetzung… Schnell hörte ich genauer hin.

„Du bist um acht wieder da, vergiss das nicht!", sagte Bella aufgewühlt, ihre Stimme war lauter als sonst. Ich sah auf die Uhr im Vorsaal, das waren zwei Stunden.

„Ja, ja, Mom. Natürlich.", nuschelte Nessie leise, dann hörte ich sie langsam die Treppen heruntersteigen.

„'Natürlich?' Du bist um acht hier!"

Ich musste über die Art und Weise, wie sich die beiden unterhielten, grinsen. Nessie war gerade in der Zeit, in der sie ‚erwachsen' wurde. Sie hatte bald ihren sechsten Geburtstag, ihrem derzeitigen Verhalten nach zu urteilen, war sie jedoch noch ein Teenager. Ich kann förmlich vor mir sehen, wie sie die Augen verdrehte: „Klar, Mom. Ich hab' dich auch lieb." Im dem Moment erschien sie am Ende der Treppe. Ihr Schritt wurde schneller, sie stürmte geradewegs auf mich zu. An der Tür angekommen, beförderte sie diese mit einem gezielten Stoß ins Schloss und kam dann zu mir. Ich nahm sie in meine Arme und drückte sie fest an mich, um das Gefühl, dass mich beschlichen hatte, seit sie mich gestern Nachmittag verlassen hatte, zu verdrängen. Sie war hier. Und ich liebte es…nein, ich liebte sie. Eine Weile verharrten wir reglos so, als sie sich dann wieder leicht von mir entfernte, um mich anzusehen, grinste sie: „Hi."

Sie schien meinen geteilten Gesichtsausdruck zu bemerken und seufzte.

„Es ist nicht so, wie du denkst, Jake, ganz sicher nicht. Sie hat nur ein Problem damit, dass ich jetzt wieder in das Gebiet der Werwölfe marschiere. Sie beruhigt sich schon wieder, immerhin bin ich ja die meiste Zeit bei euch."

Wie immer war Nessie von diesem schrecklich süßen Geruch eingehüllt. Etwas, das sich wohl nie ändern würde. Es war noch nie angenehm, den ganzen Tag dieses Zeug im Rachen zu haben, aber ich ließ dennoch keinen Tag aus, bei ihr zu sein. Dieser Sog hatte nicht abgenommen. ...genauso wenig, wie der Wille. Ich nahm sie bei der Hand und wir schlenderten langsam auf mein Motorrad zu, mit welchem ich hergekommen war: „Ich glaube, sie hat Angst, dich an uns zu verlieren. Vielleicht denkt sie, dass du dich irgendwann nicht mehr an sie erinnern kannst und dich dann in einen riesigen Wolf verwandelst."

Sie lachte kurz auf, dieses leichte, befreite und ganz natürliche Nessie-Lachen. Ich liebte es, wenn sie kicherte, dieses Geräusch war das absolut schönste, das ich jemals gehört habe.

„Allerdings, das könnte natürlich auch ein Grund sein. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Die großen, bösen Werwölfe…"

Ich knurrte leise und sie begann erneut, zu kichern. Ich stieg auf das inzwischen schon fast vollständig eingerostete Motorrad aus Zeiten, in denen ich und Bella noch menschlich waren, welches schon viel zu lange einwandfrei lief. Irgendwann würde ich mir die Zeit nehmen, es zu restaurieren, insofern das noch möglich war. Vielleicht dann, wenn Renesmee Hauserrest bekam, weil sie sich zu oft mit mir getroffen hatte, aber selbst dann würde ich mich ausschließlich damit beschäftigen, einen Weg zu finden, wie ich trotzdem bei ihr sein konnte. Es würde also nichts passieren, bis es wirklich einmal nicht mehr funktionierte. Sie setzte sich hinter mich und schlang die Arme um meinen Bauch. Ich gab Vollgas und wir fuhren über den vom Regen matschigen Waldweg zurück auf die Straße.