Sternlose Nacht

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Disclaimer: Alle Rechte der Figuren und Handlungen bei Tolkien und NLC, ich fülle nur die Lücken, die gelassen wurden.

Fragte sich noch niemand, wer Theodred so übel zugerichtet hat? Hier ist die unschöne Antwort auf diese Frage.

Warnungen: Dark Fic, DeathChar, Non-con. Ich habe mir dazu ausdrücklich die Erlaubnis der Wünschenden geholt, bevor ich so etwas schreibe, muss ich Einverständnis haben...

Diese Geschichte ist für Nyx. Sie hat es sich im Challenge-Thread gewünscht, von mir, und so sei es... ob sie dir wohl gefällt...? Wer nicht mehr weiß, um welches Pairing es sich dreht, möge sich den Gefallen tun und nicht nachsehen, die Überraschung ist um so größer.

Pairing: Theodred und...

Rating: R (weils Fanfiction net ist)

Wem's weihnachtlich zu Gemüte ist, der sollte die Story auf einen anderen Tag vertagen oder besser noch, vernachten..... ;-)

Endlose Nacht.

Sternenlose, endlose Nacht.

Ich weiß nicht, wie lange wir schon im Lager sind, wie lange wir schon auf irgendetwas warten, was passieren soll.

Ich weiß auch nicht, wieso wir hier sind.

Es ist kalt, es ist dunkel, ich will nach Hause.

Ich sollte in Meduseld sein, an der Seite meines Vaters.

Mein Vater, ach je.

Theoden von Rohan.

Ein Schatten seiner selbst, ich habe Mühe ihn noch als den wiederzuerkennen, der er einst war.

Irgendeine seltsame Krankheit ist auf ihn gefallen, und er redet nur noch wirr, verfällt zusehends, er sollte den Thron hergeben, mir geben, jetzt, sofort, so lange noch Zeit ist.

Ich bin der Thronerbe.

Ich bin Theodred, Theodens einziger Sohn.

Nacht.

Endlose Nacht.

Neben mir wacht, wie ich, Eomer, Eomunds Sohn.

Er ist schlecht gelaunt, wie wir alle, seit Wochen warten wir, auf irgendetwas, das kommen soll, laut Eomer.

Er sieht immer schwarz. Immer ist alles böse für ihn, Angreifer lauern überall, er faselt etwas von einer dunklen Macht, von einem bösen Zauberer, von einem Auge, das alles sieht - bitte, wer soll das glauben?

Eomers Märchenstunden sind von ganz besonderer Freude für alle meine Männer, denn sie kleben an seinen Lippen, wenn er von Hinterhalten böser Orks und sonstiger Kreaturen spricht, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat.

Orks!

Märchen!

Ich hab noch nie einen Ork gesehen.

So was gibt's nicht.

Und Zauberer?

Ich kann nicht verstehen, wie all diese ausgewachsenen, herrlichen Männer, diese Pferdeherren, auf die Rohan so stolz ist, solchen Geschichten, mit denen man höchstens Kinder erschrecken könnte, aufsitzen!

Orks!

Zauberer!

Ich lache bitter in meinen klammen Umhang hinein und werfe einen verärgerten Blick auf den blonden Cousin, der immer wach zu sein scheint.

Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich dir den Hals umdrehen, Eomer.

Meine Männer sollten auf mich hören und nicht auf dich.

Wieder dieser Blick aus deinen Augen. Sieh endlich weg, hör auf, mich vorwurfsvoll anzusehen, NEIN, ich glaube dir deine Geschichten nicht, und wenn du mich noch so eindringlich ansiehst, mich noch so bedeutungsvoll durchbohrst.

Ich stehe auf, verlasse dich, verlasse die Männer, die um das Feuer sitzen und auf NICHTS warten.

Tumbe Toren, Einfallspinsel.

Ich muss weg von hier, frische Luft, weg von all diesen Männern, die abergläubisch harren auf monströse Dinge.

Ich entferne mich vom Lager und sauge die eiskalte Luft in mich.

Es ist finster, dunkel, tiefschwarz. Kein Stern leuchtet und wenn ich nicht genau hinhöre, kann ich auch den verhaltenen Lärm unseres Lagers nicht mehr hören und kann mich alleine wähnen.

Rohan.

Mein Land.

Wer soll uns bedrohen?

Ich setze mich auf einen mit Moos bewachsenen Hügel, an einen Baum gelehnt, und ziehe meinen dunkelgrünen Umhang eng um mich. Hoffentlich stört mich hier keiner. Hoffentlich schickt mein gespenstersehender Cousin niemanden aus, um mich zu suchen, oder kommt gar selbst, ich kann dankend darauf verzichten.

Hier ist es ruhig.

Die Geräusche des Lagers beginnen derartig zu verblassen, dass ich sie nicht mehr wahrnehme.

Ich gleite hinüber in die Welt der Träume, jaja, ich weiß, ich sollte jetzt nicht schlafen, immer wach, immer aufmerksam, der böse Feind könnte ja kommen, Orks, Monster, Tod und Verderben, doch wo bitte spielt sich das ab außer in der Phantasie meines von Verfolgungswahn geplagten armen Cousins?

Der Wind spielt mit meinem Haar.

Es fühlt sich an, als ob eine Hand sanft drüber streicht.

Hmmmm, das fühlt sich gut an.

Mach weiter, Wind. Liebkose mich. Sonst tut es eh keiner. Wer sollte es auch tun.

Die Finger des Windes tasten sich durch meine Haare hindurch bis zu meiner Kopfhaut.

Schauer laufen über meinen Rücken, Schauer des Wohlbefindens und einer gewissen Erregung.

Ich beuge mich leicht zur Seite, von der der Wind kommt, und stoße auf leichten Widerstand.

Ein Fels?

Ein Baum?

Ich öffne meine Augen und sehe, dass neben mir eine Gestalt ist.