Bei dieser Fanfic handelt es sich um einen Repost und zugleich eine Fanfic, die ich selbst nie geschrieben habe.
Vor einigen Jahren hatte ich angefangen, die Fortsetzung zu dieser Fanfic zu schreiben. Aus persönlichen Gründen konnte ich zwischendurch sehr lange nicht schreiben und habe die Fortsetzung daher nur auf dem Papier weiter geführt und letztlich bei einem Umzug verschlampt. Vor kurzem habe ich zumindest die Übersicht wieder gefunden, sodass ich diese Geschichte wohl demnächst fortsetzen werde.
Bei einer Suche im Internet, musste ich dann jedoch feststellen, dass das Original "Angel of Darkness" nicht mehr zu finden ist. Tatsächlich habe ich selbst die Fanfic bereits 2009 herunter geladen, damals vermutlich noch von animexx. Sie ist jedoch nicht mehr zu finden und auch der Name der Autorin ist in meinen unvollständigen Aufzeichnungen nicht mehr vorhanden.
Sollte ihn jemand kennen bitte ich um eine Nachricht, damit ich ihn nachtragen kann. Die Fanfic ist zwar mindestens 10 Jahre alt, aber sie gehört meiner Meinung nach zu den besten, die ich je gelesen habe.
Angel of Darkness
Das ‚Raubtier' ist erwacht
Es war alles so sinnlos, wozu sollte er sich da was vormachen. Langsam und unendlich erschöpft legte Kai Alexander Hiwatari die in Leder gebundene Erstausgabe zur Seite. Dies war das Ende. Er konnte es einfach nicht mehr ertragen. Diese grausame, gnadenlose und alles verzehrende Einsamkeit, die sein Dasein verzerrte. Selbst seine geliebten Bücher konnten sie nicht mehr vertreiben. Im Laufe der Jahrhunderten hatte sich einiges an Bücher angesammelt und zierten nun die bis zu den Decken reichenden Bücherregale in seinem Arbeitszimmer. Sie regten zwar seinen Intellekt an, brachen ihm jedoch das Herz.
Er würde bei Tagesanbruch schon wieder keinen Schlaf finden. Jedenfalls nicht den heilsamen Schlaf der Erneuerung. Er würde die ewige Ruhe suchen, möge Gott sich seiner Seele erbarmen. Sein Volk war in alle winde zerstreut, verfolgt und beinahe ausgelöscht worden. Dabei hatte er alles versucht. Er hatte all seine geistigen und körperlichen Fähigkeiten aufgeboten, jede Technologie erforscht. Er kannte alle Heilkräuter und Giftpflanzen. Er wusste um jede Waffe der Menschheit, hatte gelernt selbst zu einer zu werden.
Als ihr Anführer war es seine Aufgabe Mittel und Wege zu finden um diejenigen zu schützen für die er verantwortlich war. Zu viele der Männer gaben einfach zu schnell auf und verwandelten sich aus Verzweiflung in Untote. Es gab keine Frauen mehr die für den Fortbestand des Volkes sorgten und die Männer vor der Finsternis bewahrten. Die Männer glichen mehr und mehr Raubtieren, während sich die Finsternis in ihren Seelen ausbreitete.
Für jeden von Ihnen war es absolut notwendig ihre zweite Hälfte zu finden, den Gefährten welcher ihn aus der Dunkelheit führte. Aber sein Vol würde es schaffen. Dafür hatte er gesorgt. Erst vor ein paar Jahren auf einer seiner Reisen durch die Welt, erfuhr er von einer anderen Rasse die auf diesem Planeten lebte. Auch diese wurde von den ach so lieben Menschen fast ausgerottet. Sie mussten sich verstecken, jedoch war ihre Tarnung nicht einfach zu durchschauen und sie konnten sich wieder einigermaßen erholen. Das beste an dieser Entdeckung war das sie in der Lage waren sich seiner Rasse anzupassen. Eine Umwandlung war in den meisten Fällen erfolgreich. Bei Menschen war dies unmöglich. Die Menschen waren geistig nicht stark genug. Sein Volk war also gerettet, aber für ihn gab es keine Rettung mehr, für ihn war es zu spät. Tiefe Trauer überwältigte Kai und drohte ihn zu erdrücken. Er konnte es nicht mehr aushalten allein zu sein.
»Das Problem ist nicht das Alleinsein, sondern die Einsamkeit. Man kann sich auch inmitten einer großen Menschenmenge einsam fühlen, nicht wahr«
Erschrocken, horchte Kai auf. Wer war das? Blitzschnell schirmte er seine Gedanken ab und schärfte seine Sinne um den Eindringling aufzuspüren. Aber es war keiner da. Er war allein. Er konnte sich nicht irren. Er war der Älteste und Erfahrenste von allen. Niemanden konnte es gelingen seinen Schutzzauber zu durchbrechen und näher an ihn ran kommen ohne das er es bemerkte. Verwundert dachte er über die Worte nach. Die Stimme hatte angenehm geklungen, ob männlich oder weiblich konnte er nicht sagen. Aber die Person war jung, intelligent und warmherzig. So viel konnte er schon feststellen. Er öffnete seinen Geist um die telepathische Spur zu verfolgen.
»Ja so empfinde ich es auch« stimmte er zu. Kai hielt den Atem an. Er wünschte sich den Kontakt. Ein Sterblicher der Interesse an ihm zeigte? Er war mehr als neugierig.
»Wenn ich in den Bergen bin und manchmal sogar mehrere Wochen da bleibe fühle ich mich nie einsam, obwohl ich allein bin mit der Natur und den Tieren. Komme ich dann in die Stadt zurück empfinde ich die Einsamkeit ganz deutlich«
Kai spürte plötzlich Verlangen in sich aufsteigen. Diese Stimme, welche seine Geist erfüllte, war so warm und melodisch, so sexy. Seit Jahrhunderten hatte Kai keine Gefühle mehr gekannt, und jetzt hörte er einfach die Stimme eines Sterblichen und war mehr als überrascht von dem flüssigen Feuer welches durch seine Adern floss.
»Wie kommt es das du mit mir sprechen kannst«
»Tut mir leid ich wollte nicht aufdringlich sein aber ich habe deinen Schmerz und deine Trauer gefühlt und konnte nicht anders. Ich dachte vielleicht brauchst du jemanden zum reden«
Kai war erfreut das es jemanden gab den sein Leid kümmerte aber auch erstaunt dass es jemand schaffte eine solche Verbindung zu ihm aufzubauen.
»Der Tod ist kein Ausweg. Aber ich kann dich auch sofort in ruhe lassen, wenn du das willst«
»Nein« gab er auch sofort als Antwort. Er wollte diesen Kontakt nicht verlieren. Jedoch war seine Antwort auch ein Befehl, von einem Wesen, welches gewohnt war Befehle zu erteilen und es auch gewohnt war, dass diese befolgt werden.
»Erwartest du immer dass man deinen Befehlen Folge leistet«
»Natürlich« Er war irritiert.
In diesem Moment stürzten so viele Empfindungen auf ihn ein. Er konnte es nicht fassen. So viele Jahrhunderte wanderte er nun in der Dunkelheit einsam und trist. Dann hörte er eine Stimme und seine Gefühlswelt erlebte einen Höhenflug. Diese Stimme, sie faszinierte ihn und brachte in ihm den Wunsch auf die Person der sie gehörte unbedingt kennen zu lernen.
»Du bist ein echter europäischer Aristokrat, habe ich recht? Sehr reich und genauso arrogant«
Kai konnte sich ein Schmunzeln, nicht verkneifen.
»Ich bin Chinese. Ich glaube damit wären wir unvereinbar. So ungefähr wie Feuer und Wasser«
Die Person war also ein junger Mann, aus China. Eine Weite Reise hatte er also hinter sich.
»Oh jedem Lebewesen kann man Gehorsam beibringen. Man braucht nur die notwendigen Methoden anwenden«
»Eingebildet bist du ja kein bisschen, oder«
Kai spürte das sein Gesprächspartner Müde war und gab ihm einen kleinen Denkstoß. Wenn dieser einschlief konnte er einfacher in seinem Geist herum schnüffeln. So konnte er einiges über diesen für ihn interessanten Chinesen herausfinden.
»Lass das«
Kai staunte über die geistige Geschicklichkeit. Ein Sterblicher, der in der Lage war seinen Geist vor ihm abzuschirmen. Seine Neugier auf diese Person wurde immer größer. Ohne auf die Uhr zu sehen wusste er das er noch ca. 5 Stunden Zeit hatte bis die Sonne aufgehen würde. Die Morgen- und Abendsonne konnten ihm nichts anhaben. Ganz vorsichtig prüfte er die geistige Blockade seines Gesprächspartners. Er musste Lächeln. Sie war stark, aber nicht stark genug um ihn aufzuhalten. Langsam begann sein muskulöser und athletischer Körper zu schimmern nur um sich dann in einem dichten feuchten Nebel aufzulösen und unter der Tür durch ins Freie zu gelangen. Draußen sammelten sich die einzelnen Nebelschwaden und verwandelten sich in einen schönen majestätischen Vogel. Danach machte er sich auf den Weg zum Gasthof. Er liebte es zu fliegen, wenn der Wind an ihm vorbeirauschte. Dieses schöne Gefühl der Freiheit.
Kai hatte die telepathische Spur bis zum Gasthof verfolgen können. Er war noch immer ein wenig durch den Wind durch diese Emotionen die auf ihn einstürzten. Er konnte es noch immer nicht recht begreifen. Ein sterblicher, der in der Lage war mit ihm eine telepathische Verbindung aufzubauen. Kai hatte durch diese Verbindung schon herausfinden können dass der Chinese warmherzig war, intelligent aber auch stark. Kai konnte schon sein eigenes Blut durch seine Adern rauschen hören. Tod und Verdammnis mussten noch eine Weile warten, bis er seine Neugier befriedigt hatte. Er landete auf dem Balkon welcher zu dem Fenster des Objektes seiner Neugierde gehörte und verhielt sich ganz ruhig. Er wollte nicht das der junge Chinese auf ihn aufmerksam wurde und verschmolz mit der Nacht. Im Zimmer brannte noch Licht, anscheinend konnte der Bewohner nicht schlafen. Kais rote funkelnden Augen fanden ihn auch gleich und musterten ihn ausgiebig. Er war jung und zierlich gebaut, sanfte körperliche Kurven mit einer schmalen Taille. Lange schwarze Haare welche ihm momentan offen über den Rücken vielen und einen festen, wohlgeformten und knackigen Po unter seinen Boxershorts erahnen ließen. Kai störte sich nicht daran das dies ein junger Mann war. In seinem langen Leben hatte er viel gesehen und erlebt. Er nahm es so hin wie es war. Er hatte so lange Jahrhunderte allein und einsam in seiner Dunkelheit gelebt, dass es ihm jetzt, wo er endlich wieder Gefühle hatte egal war das diese von einem jungen Mann verursacht wurden. Es konnte nur ein Problem geben, nämlich das der junge Chinese nicht auch auf das gleiche Geschlecht stand, aber die Möglichkeit das es doch so war bestand durchaus. Er würde es noch herausfinden.
Sein Volk war auf dem besten Wege sich zu erholen. Natürlich war immer noch jedes Baby wichtig. Kai konnte sich also voll und ganz seinen eigenen Bedürfnissen widmen und betrachtete sein Gegenüber aufmerksam, seine zarte Haut, die schmalen und zierlichen Hände. Man könnte wirklich den Eindruck gewinnen er sei ein Mädchen. Während er am Fenster stand und gedankenverloren hinaus schaute bürstete er sich sein langes, seidig schimmerndes Haar. Kai spürte einen heftigen Schmerz, den Schmerz des jungen Mannes welcher aus dem Bedürfnis nach Schlaf resultierte. Wie gern würde er ihm helfen. Er verfolgte jeden einzelnen Bürstenstrich. Die Bewegungen waren einerseits unschuldig aber auch wahnsinnig erotisch und Kai spürte Erregung in sich aufsteigen. Die Freude die ihn überwältigte, konnte er nicht in Worte fassen. Das er nach Jahrhunderten in Dunkelheit und Leere jetzt überhaupt in der Lage war etwas zu empfinden überwältigte ihn. Kai ließ ihn keinen Augenblick aus den Augen, verfolgte jede einzelne seiner Bewegungen. Er war so anmutig und begehrenswert. Immer wieder, glitt Kais Blick zu seinem Hals. Er konnte den kaum erkennbaren Pulsschlag spüren. ‚Er ist mein!' Dieser Gedanke kam ganz Plötzlich aus seinem Unterbewusstsein und erschreckte Kai. Sofort verdrängte er ihn und schüttelte den Kopf. Was dachte er sich da zusammen, es war unmöglich.
In dem Moment sah sein Gegenüber in seine Richtung und Kai blickte in ein paar im Mondlicht golden schimmernde bernsteinfarbene Augen. ‚Bernstein. Seine Augen habe die Farbe von Bernstein oder geschmolzenem Gold.' Erst in diesem Augenblick war es Kai klar geworden was genau geschehen war. Er konnte Farben sehen, schöne, lebendige und strahlende Farben. Er erstarrte. Das war nicht möglich, oder doch? Sollte das Schicksal ein Erbarmen mit ihm gehabt haben und ihm einen Engel geschickt der ihn vor der Dunkelheit retten sollte? Die Männer seines Volkes verloren die Fähigkeit etwas anderes als triste Grautöne zu sehen mit der Fähigkeit Gefühle zu empfinden. Nur eine Gefährtin konnte das Unmögliche möglich machen und ihrem Mann die Farben und Gefühle wiederzugeben. Diese war dann für einen Karpatianer das Licht in der Finsternis, seine zweite Hälfte. Ohne sie nahmen die animalischen Instinkte überhand so lange bis die Finsternis siegte. Konnte es sein, dass das Schicksal diesen jungen Mann als seinen Gefährten bestimmt hatte?
Kai sah wie das Licht im Zimmer ausging und das Objekt seiner Gedankengänge sich ins Bett legte.
»Bist du noch wach«
Kai antwortete nicht. Es gefiel ihm überhaupt nicht das er den Kontakt so sehr brauchte. Er wollte nicht die Kontrolle verlieren, niemand sollte eine solche Macht über ihn erlangen, schon gar nicht ein zierlicher Sterblicher dessen telepathische Fähigkeiten ausgeprägter waren wie sein gesunder Menschenverstand.
»Ich weiß du kannst mich hören. Es tut mir leid, wenn ich zu aufdringlich war und dich belästigt habe, ich werde es nicht wieder tun. Ich will aber eines klar stellen: versuch deine Tricks nicht mehr bei mir«
Kai war zum Lächeln zumute, jedoch ging dies in der Gestalt des Vogels nicht. Darüber war er auch sehr froh. So weit kam es noch das er blöd grinsend und lächelnd in der Gegen rum stand. ‚Ha der liebe Junge hatte ja keine Ahnung, wozu er alles Fähig war.'
»Du hast mich nicht gestört«
Kai wollte seine Stimme hören, er brauchte sie. Es war wie eine Sucht.
»Wieso hast du den versucht mich zu kontrollieren«
»Es liegt in meiner Natur« Das war seine einzige kurze aber auch prägnante Antwort.
»Aber versuche es nicht wieder bei mir, OK«
»Wie soll ich den gegen meine Natur ankommen, Chibi«
Kais Augen konnten gut die Dunkelheit durchdringen und er konnte das Lächeln seines Gesprächspartners sehen. Es fühlte eine Leere in ihm aus und brachte sein Blut in Wallung.
»Wie kommst du dazu zu glauben ich sei klein? Hör zu, ich bin müde und würde gern schlafen. Ich entschuldige mich nochmals für mein Eindringen in deine Privatsphäre. Es hat mich gefreut dich kennengelernt zu haben«
»Aber« fragte Kai leise.
»Leb wohl« Es klang endgültig.
Kai erhob sich in die Lüfte um nach Hause zu fliegen. ‚Oh nein, das war kein Abschied.' Er würde es nicht zulassen das dieser Junge aus seinem Leben verschwand. Es war ihm egal das er dem männlichen Geschlecht angehörte wie er selbst. Es war ihm egal dass es möglicherweise welche gab die eine solche Beziehung nicht akzeptierten oder sogar gutheißen würden. Er würde diesen Jungen bekommen und er würde sein Gefährte werden, da war sich Kai sicher. Die Zeichen waren eindeutig. Das einzige was ihm sorgen bereitete war der Status als Sterblicher. Natürlich gab es die Legende, dass man einen sterblichen umwandeln konnte, er kannte diese auch. Vor Jahrhunderten, wo die Frauen seines Volkes immer weniger wurden, hatte man es versucht, es hatte nie geklappt. Nur der stärkste seines Volkes konnte einen Versuch starten und hoffen das dieser gut gehen würde.
In seinem Haus angekommen, wanderte im Schutz der Dunkelheit eine Weile lang hin und her. Er dachte nach, aber immer wieder wanderten seine Gedanken zu ihm. Er dachte an die zarte seidige Haut. Fragte sich wie sie sich wohl unter seinen Fingern anfühlen würde. Er dachte an das schwarze seidige Haar und stellte sich vor, wie es wohl sein würde, wenn eben dieses, seinen erhitzten Körper bedecken würde. Bei diesen Gedanken fühlte er Erregung in sich aufsteigen, jedoch nicht die naive leichte Erregung seiner Jungendzeit. Oh nein, es war eine wilde unnachgiebige Sehnsucht. Zu seinem Erschrecken musste Kai feststellen das er ein besitzergreifender Mann war, tödlich in seinem Zorn und maßlos in seinem Drang zu beschützen. Er musste sich von dem Jungen fern halten. Diese Gefühle konnte er mit dem jungen Chinesen nicht teilen. Er war ein Sterblicher, er würde diese Gefühle einerseits nicht verstehen und andererseits sie möglicherweise nicht überleben. Er, Kai, war kein Mensch. Er war ein Wesen welche zu einer Rasse gehörte die über animalische Instinkte verfügten. Diese wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Es war besser den Kontakt auf intellektueller Ebene zu belassen. Nachdem Kai diesen Entschluss gefasst hatte machte er sich auf, die Fenstern und Türen noch mal zu überprüfen, ob diese auch zu waren. Danach sicherte er sie noch mit einem Schutzzauber gegen Eindringlinge und begab sich in sein Schlafzimmer. Er benötigte den erholsamen Schlaf der heilenden Erde momentan nicht, also wieso nicht die Annehmlichkeiten der menschlichen Welt nutzen. Im Bett angekommen, schloss Kai die Augen und verlangsamte seinen Atem.
Zu seinem Leidwesen musste er jedoch fest stellen, dass sein Körper ihm den Gehorsam verweigerte. Er war noch immer erfüllt von erotischen und verführerischen Bildern und Vorstellungen über diesen geilen Körper des jungen Chinesen. Er sah ihn vor sich, wie er auf dem Bett lag, sich lasziv räkelte und seinem Liebsten die Arme entgegenstreckte. Kai begann leise zu fluchen, in seinen Phantasien war dieser Liebste nicht er selbst sondern ebenfalls ein Sterblicher. Bei dieser Vorstellung stieg eine unbändige Wut in ihm hoch. Eine tödliche, unbezähmbare Wut welche ihn am ganzen Körper erzittern ließ. Kai rief sich den jungen Mann in Erinnerung. Seine Haut die wie Satin glänzte, das schwarze Haar das wie zarte Seide aussah. Jedes noch so kleine Detail rief er sich ins Gedächtnis, nichts ließ er aus.
Seine Finger umfassten seine Knöchel, und er konnte die zarte und weiche Haut spüren. Sein Atem stockte und sein Körper reagierte sofort. Langsam aber zielsicher ließ er seine Hand am Bein des anderen hochfahren. Er streichelte zuerst die Wade dann strich er zart über das Knie und den Oberschenkel. Kai spürte sofort als der andere aufwachte. Er spürte aber auch wie erregt dieser war, aber auch das er Angst hatte. Um dem Kleinen zu verdeutlichen mit was für einer Macht er es hier zu tun hatte begann er sanft die Innenseite seines Schenkels hoch zu streichen.
»Aufhören«
Kai konnte deutlich den Herzschlag des Anderen spüren, er konnte fühlen das er sich nach ihm, Kai, nach seinem Körper sehnte.
»Hat dich je jemand anders so berührt wie ich« Kais Stimme triefte vor dunkler und gefährlicher Sinnlichkeit.
»Wieso tust du das? Ich habe mich schon dafür entschuldigt, dass ich dich gestört habe«
Wie unter einem Zwang ließ Kai seine Hand höher gleiten, zum Schritt des jungen Chinesen. Er strich sanft über dessen Erregung.
»Du wirst mir antworten, Chibi. Ich habe noch genug Zeit um zu dir zu kommen und dass was ich gerade begonnen habe zu Ende zu bringen«
»Warum tust du das«
»Widersetze dich nicht. Antworte mir«
Kais Stimme war sehr sanft, jedoch auch von Sehnsucht erfüllt während er mit seiner Hand unter die Boxershorts des Chinesen fuhr und seine Finger sanft über dessen Erregung strichen.
»Ich bin im Moment sehr sanft zu dir«
»Du weist sehr genau, dass du der Erste bist«, kam die geflüsterte Antwort. Daraufhin schloss Kai die Augen, er kämpfte mit sich selbst. Mit Mühe gelang es ihm die Dämonen die in seinem Inneren tobten zu bezwingen.
»Schlaf Chibi. Es wird dir heute Nacht nichts geschehen« Kai öffnete die Augen und brach den Kontakt ab. Erst jetzt bemerkte er, dass er schweißgebadet war. Sein Körper brannte und zitterte vor Leidenschaft. Es war zu spät. Das Raubtier war frei, tödlich und hungrig und Kai konnte nur hoffen und beten das der junge Chinese tatsächlich so stark war wie er annahm.
Selbsthass überwältigte ihn. Jedoch hatte er schon vor Jahrhunderten gelernt, dass es nichts brachte seine animalische Seite zu unterdrücken. Diesmal wollte er sie auch nicht unterdrücken. Er fühlte sich zu dem jungen Mann hingezogen, es endete aber nicht auf der sexuellen Ebene. Nein, es ging viel tiefer. Sein Urinstinkt war geweckt worden. Kai fühlte das der junge Chinese diese Verlangen erwiderte. Aber egal was er dachte oder tat, sie beide konnten dem Schicksal nicht entkommen. Sanft berührte Kai noch mal den Geist des Jungen. Er weinte zitterte immer noch vor ungestillter Lust. Kai tat es schon leid, die Kontrolle verloren zu haben. Er konnte fühlen wie verstört der Junge war und er schien starke Kopfschmerzen zu haben.
Ohne weiter darüber nachzudenken nahm Kai ihn in seine Arme, strich ihm beruhigend über den Rücken und die langen Haare.
»Es tut mir leid, dass ich dich geängstigt habe Chibi. Es war unrecht von mir so was zu tun. Du bist in Sicherheit. Dir wird nichts passieren. Schlaf jetzt«
Zart strichen seine Lippen über die Schläfen und Stirn. Genauso sanft berührte er auch seinen Geist. Es sah so aus als hätte der Junge mit seinem Geist eine krankhaft böse Gedankenspur verfolgt und jetzt bestand sein Geist, aus einen immensen Haufen an schmerzhaften und klaffenden Wunden. Kai wusste das es dringend notwendig war, dass diese Wunden so schnell wie möglich geheilt wurden. Kai atmete mit dem jungen Chinesen und ließ sein Herz mit dem, des Jungen im Gleichklang schlagen. So lange, bis dieser sich beruhigt hatte. Mit einem sanften Befehl versetzte er ihn in Tiefschlaf. Sie schliefen gemeinsam ein, Kai in seinem eigenen Schlafzimmer und der Chinese in seinem Zimmer im Gasthof.
