An einem Mittwochvormittag ist der junge Zauberer Merlin auf dem Weg nach Camelot. Als er auf die Spitze eines Hügels kommt, sah er schon die große Burg von Camelot. Merlin ging von dem Hügel runter in Richtung Camelot. Er ging durch das Stadttor, an den Wachen vorbei. Die Stadt war sehr belebt, viele Händler standen auf dem Markt und verkauften Obst, Gemüse, Schmuck, Tücher und so weiter. Merlin ging die Straßen entlang bis er zum Hauptplatz kam. Am Platz waren sehr viele Menschen. Es sah aus wie eine Art Versammlung. Da wurde Merlins Interesse geweckt und er trat näher an die Menschenmasse heran. Plötzlich schauten alle auf einen Balkon, der über dem Platz war. Auf dem Balkon stand ein Mann, der sehr edel aussah. Als Merlin ihn eine Weile bemusterte, fiel ihm auf das der Mann eine Krone auf dem Kopf trägt. "Das muss der König sein." dachte sich Merlin. In der Mitte des Platzes standen zwei Männer vor einem Holzklotz. Der eine Mann hatte gefesselte Hände und hatte einen eher dünneren Körperbau und der andere war eher kräftiger gebaut und hatte eine Axt in der Hand, zu dem hatte er noch eine schwarze Maske auf, so dass man sein Gesicht nicht erkennen konnte. Merlin dachte sich gleich dass das eine Hinrichtung sein muss. Der König fing, dann an eine Rede zu halten: „ Heinrich ihr seid hier mit, wegen den Gebrauch von Zauberei angeklagt!" Dann hob der König seine Hand um dem Henker ein Zeichen zu geben. Der maskierte Mann reagierte sofort und zwang Heinrich sich so hinzuknien, dass sein Kopf auf dem Holzklotz lag. Als der König seine Hand senkte, schlug der Henker mit seiner Axt zu und köpfte den armen Heinrich. Bei dem Anblick wurde Merlin ganz übel. Dann sprach der König wieder:" Lasst euch dies eine Lehre sein! Jeder der zaubert oder mit Zauberern verkehrt, wird mit dem Tode bestraft! Aber mit eurer Hilfe, mit der Hilfe des Volkes, wird es uns gelingen, das Übel aus dem Land zu vertreiben." Plötzlich fing eine alte Frau komisch an zu jammern. Es klang schrecklich." Es gibt nur ein übel in diesem Land und das seid ihr Uther Pendragon! Ihr habt gerade meinen Sohn getötet. Aber ich schwöre euch bevor die Feierlichkeiten zu Ende gehen werdet ihr meine Tränen teilen! Auge um Auge, Zahn um Zahn, Sohn um Sohn!" rief die Frau mit einer krächzenden Stimme zum König. Für Merlin klang das wie eine Art Drohung an den König. Der König schien das gleiche wie Merlin zu denken, denn er befahl seinen Wachen die Frau festzunehmen. Doch noch bevor die Wachen die Frau erreichten, nahm sie ihre Halskette, murmelte unverständliche Wörter und löste sich in Luft auf. Uther sagte noch bevor er ging:" Lasst uns die 20jährige Gefangennahme des großen Drachen feiern." Damit ging der König vom Balkon und die Menschenmasse löste sich langsam auf. Merlin seufzte und fragte eine Wache: "Wo finde ich Gaius den Hofarzt?" „ Da entlang" antwortete die Wache und zeigte ihm die Richtung mit dem Finger an. Er ging in den Palast und folgte der Richtung, die ihm gezeigt wurde. Merlin betrat die Gemächer des Arztes, er schaute sich um und sah dass auf dem Tisch komische Geräte standen und dass überall Bücher und Kräuter rumlagen. Gaius stand eine Etage höher, vor einem Regal mit Büchern und schien ein Buch zu suchen. Merlin räusperte sich um sich bemerkbar zu machen, doch der Arzt schien das nicht gehört zu haben." Gaius!?" sagte Merlin nun. Endlich drehte der Arzt sich um, doch plötzlich stürzte das Geländer hinter ihm ein und er fiel nach hinten. In dem Moment blitzten Merlins Augen golden auf und die Zeit um ihn herum verlangsamte sich, er schaute sich um und sah das Bett des Arztes, die Augen blitzten wieder auf und das Bett wurde mit unsichtbarer Kraft zum Arzt geschoben. Dann war die Zeit wieder im Normalzustand und Gaius landete sanft auf dem Bett. Anstatt sich zu bedanken fragte der Arzt mit ernster Stimme" Was hast du gerade getan?" „Gar nichts ich ehm…" „Ich weiß was das war, aber ich will wissen wo du es gelernt hast!?" antwortete Gaius „Nirgendwo!" sagte Merlin. „Hast du in Gedanken einen Zauberspruch aufgesagt?" fragte der Arzt. „Nein" „Lügst du mich etwa an junge?" „ Nein, ich habe bei niemanden studiert i..ich kam so auf die Welt!" antwortete Merlin. „Das ist unmöglich! Wer bist du überhaupt?" „ Oh, ich habe einen Brief für euch." antwortete Merlin und gab ihm den Brief. „ Ich habe meine Brille nicht auf." sagte Gaius. „ Ich bin Merlin." „ Huniths Sohn?" fragte Gaius. „ ja". „ Aber du solltest nicht vor Mittwoch eintreffen?!" „ Es ist Mittwoch." sagte Merlin mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „ Dann kannst du deine Sachen da hinten, in deinem neuen Zimmer ablegen." Merlin ging in das Zimmer und stellte seine Sachen ab. Er schaute sich kurz um und ging dann ans Fenster. Merlin öffnete das Fenster und guckte nach draußen. Es war ein sternklarer Himmel mit einem vollen Vollmond zu sehen und das sonst so belebte Camelot zog sich immer mehr zur Nachtruhe zurück. Während dessen las Gaius den Brief:
„Lieber Gaius,
Merlin hat hier so viele Probleme mit den Dorfbewohnern,
das ich schon um sein Schicksal fürchte, wenn er weiter hierbleibt.
Auch wenn eine Mutter sich wünscht das ihr Kind etwas Besonderes
ist, würde ich mir wünschen das Merlin es nicht wäre.
Drum bitte ich dich auf Merlin achtzugeben und
ihm zu helfen sein Talent nur für gutes einzusetzen.
In Liebe deine alte Freundin Hunith."
Gaius legte seine Brille ab und schaute besorgt auf Merlins Zimmertür und nach einer Weile ging auch er zu Bett.
