Flowery Phrases

So, für dieses Weihnachten habe ich eine sehr kurze Fic für euch, wenn sie auch zugegebenermaßen nicht sehr weihnachtlich ist. Aber dafür gibt es für alle drei Weihnachtstage je ein Kapitel und das ist ja auch mal was. In dem Sinne: Merry X-Mas!

Dislcaimer:
In meinem Profil.

Summary:
„‚Was macht ihr da?', erkundigt sich plötzlich eine Stimme. ‚Ich weiß es nicht so genau', erwidere ich leise, ‚anscheinend schreiben wir eine Liste.' ‚Eine Liste…?', ich kann beinahe sehen, wie James sich innerlich am Kopf kratzt."

Bitte

„Du, Lily?", kommen die unheilsschwangeren Worte aus der Ecke, wo meine drei besten Freundinnen es sich auf dem Bett von Mercedes ‚Mercy' Benz bequem gemacht haben und seit exakt 37 Minuten und 16 Sekunden die Köpfe zusammenstecken.

Ich liege auf meinem eigenen Bett, habe aufgehört zu lesen und ziehe es vor, sie zu ignorieren.

„Lily!", nervt mich jetzt auch Crystal ‚Cry' Watson, nachdem sie der zaghafte Versuch seitens Amelia ‚Amy' Bones als offensichtlich fruchtlos herausgestellt hat.

Ich ziehe es immer noch vor, mich nicht zu rühren.

„LILS!", das ist Mercy und ich weiß, dass Widerstand zwecklos ist, weil Mercy einen Drachen im Tiefschlaf wecken könnte. Wortwörtlich. Sprichwörtlich auch.

„Wir wollten dich was fragen", erklärt Amy jetzt und ich drehe mich endlich um. Die drei betrachten mich mit wahren Eulenaugen. Mir schwant böses.

Ganz langsam lege ich mein Buch weg, schwinge die Beine vom Bett und ziehe mir meine Schuhe an. Meine Freundinnen verfolgen jede Bewegung und auch ich wäre dumm, sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.

Ihre verrückten Ideen sind legendär.

Und die meisten fangen genau so an. Ganz genau so. Mit ‚Lily, wir wollten dich was fragen'. Ein böser Satz, glaubt es mir.

„Also?", fragt Mercy ungeduldig.

„Okay, aber wir gehen runter", verlange ich. Es kann hilfreich sein, wenn man ihre Ideen in Gegenwart anderer Menschen ausführt. Weniger gefährlich für mich.

Ganz abgesehen davon, dass Mercys und meine Klassenkameradinnen es nicht mögen, wenn Amy und Cry, die ein Jahr unter uns sind, sich zu oft bei uns im Schlafsaal aufhalten. Aber das sind sowieso pingelige Ziegen.

Komplett protestlos erheben sich meine Freundinnen jetzt also und folgen mir brav nach unten in den Gemeinschaftsraum. Sie scheinen mich für ihr neusten Projekt wirklich zu brauchen.

Wir entdecken ein paar Sessel in einer der Ecken und Mercy zieht uns zielstrebig dorthin. Im vorbeigehen winke ich noch James, meinem Freund, zu, der die Köpfe mit seinen Freunden zusammengesteckt hat und offensichtlich etwas plant, von dem ich sicher keine genauen Details wissen will.

„Also", beginnt Cry bedeutungsschwer und holt sich damit meine Aufmerksamkeit, „Amys Bruder, Edgar, du weißt schon, der hat sie letztens um einen Gefallen gebeten und sie hat uns eingeweiht und wir haben beschlossen, dass wir doch brauchen."

„Vergesst es!", wehre ich schnell ab, „ich will keine Details hören. Vergesst es einfach!"

Amy grinst etwas: „Es ist harmlos, Lils. Du musst nur ein bisschen mit uns reden. Dauert auch nicht lange."

Ich beäuge sie betont misstrauisch, lasse mich aber langsam wieder in den Sessel sinken, aus dem ich aufgesprungen bin. Wenn Amy sagt, dass es harmlos ist, dann kann man ihr trauen. Meistens zumindest.

„Es geht darum, dass wir ihm eine Liste mit Tipps machen sollen. Du weißt schon, wie sich ein Typ gegenüber seiner Freundin verhalten sollte", geht Amy jetzt ins Detail und ich entspanne mich etwas.

„Genau", nickt Cry, „weil er doch jetzt in diese kleine Hufflepuff verknallt ist. Du weiß schon, die Blonde. Meira oder Mira oder Mary oder so was."

Nein, ich weiß nicht, aber ich kann mir denken, dass Edgar nicht sehr begeistert darüber wäre, wie gut die Freundinnen seiner Schwester über sein Liebesleben informiert sind.

„Und weil du die einzige von uns bist, die im Moment einen Freund hat…", meldet Mercy sich jetzt zu Wort.

„…und es mit dir und James ziemlich ernst aussieht…", wirft Cry ein.

„…musst du uns und meinem lieben Bruder jetzt behilflich sein", beendet Amy und alle drei sehen mich aufmerksam an.

Ach, zur Hölle. Es hätte schlimmer kommen können.

„Na gut", gebe ich also etwas zögerlich meine Einstimmung, werde aber nur aus drei Richtungen angestrahlt, was mir mal wieder beweißt, dass meine Freundinnen das Wort ‚Zweifel' nun wirklich nicht kennen.

„Also, zehn Dinge, von denen du es gerne hast, wenn James sie tut", erläutert Amy für mich noch mal etwas genauer, „du weißt schon, so kleine Alltäglichkeitssache. Wie Türen aufhalten, nur kreativer."

„Genau und dann…", trällert Cry, aber ich unterbreche sie: „Moment mal! Ich dachte, hier ginge es um Edgar und die Mysteriöse Miss M und nicht um James und mich!"

„Du siehst einen Unterschied?", erkundigt sich Mercy betont knapp, betont genervt und betont rhetorisch und weil ich weiß, wann ich verloren habe, schließe ich meinen Mund brav wieder und warte ab.

Drei auffordernde Blick sagen mir, dass ich anfangen soll, nachzudenken.

„Also…", beginne ich, um mir einen Zeitvorsprung zu schaffen. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass Cry von irgendwoher Tinte und Papier bekommen hat und bereit ist, alles aufzuschreiben, was ich sage.

Gerade streicht sie mein ‚also' wieder durch. Hat anscheinend mitgekriegt, dass das Edgar zu nichts führen würde außer ein paar merkwürdigen Blicken.

„Hm… ich mag es, dass er mir jeden Tag mindest einmal sagt, dass ich schön bin", bemerke ich nach einer Weile des Schweigens, „nicht hübsch oder sexy oder was auch immer. Nur schön. Wunderschön, wenn er gute Laune hat."

Ich grinse, die drei lachen und Cry schreibt eifrig. 1. Sag ihr, dass du sie wunderschön findest, jeden Tag.

Ja, so kann man es wohl ausdrücken.

„Oder an Weihnachten, als er gemerkt hat, dass ich noch mehr von diesem köstlichen Nachtischzeugs wollte und nichts mehr da war… er hat nichts gefragt, ist kurz verschwunden und mit einer kompletten Schüssel wiedergekommen", erinnere ich mich und muss lächeln.

„Ja…?", Mercy ist mal wieder zu ungeduldig für die Pointe meiner Geschichte.

Ich zucke etwas mit den Schultern: „Ich weiß nicht… einfach, wie er gemerkt hat, was ich haben will und es für mich besorgt hat, ohne einen Ton zu sagen. Ich fand das irgendwie süß."

„Ist es auch", stimmt Amy zu und Cry schreibt schon wieder. 2. Überrasche sie mit Dingen von denen du weißt, dass sie sie will.

„Und, dass er mich auf die Stirn küsst", füge ich hinzu, weil ich das wirklich süß finde, „dass ist der ultimative Weg, mit dem ein Typ einem Mädchen zeigen kann, dass sie ihm etwas bedeutet und dass er eben nicht nur Sex will."

„Das funktioniert?", murmelt Mercy und Amy lacht, während Cry schon wieder schreibt. 3. Küss sie auf die Stirn, damit sie weiß, dass du nicht nur mit ihr schlafen willst.

Für einem Moment muss ich wieder nachdenken, aber so langsam finde ich Gefallen an ihrem Spiel. Was mir als nächstes einfällt ist eine der Angewohnheiten, die ich am meisten liebe, mit der ich allerdings auch etwas preisgeben würde, was zumindest Amy und Cry noch nicht wissen.

„Und wenn… wenn er morgens vor mir aufstehen muss", zwei Paar Augenbrauen schießen in die Höhe und Mercy grinst wissend, „und mich schlafen lässt", fahre ich unbeirrt fort, „dann schreibt er mir immer einen kleinen Zettel und legt ihn auf den Nachttisch, nur um mir zu sagen, dass er mich liebt."

Wäre das hier ein Muggelcomic, hätten Amy und Cry jetzt Glühbirnen über ihren Köpfen schweben.

Wobei es mich etwas überrascht, dass Mercy dicht gehalten hat.

Fast so sehr wie die Tatsache, dass Cry, anstatt meinen Tipp aufzuschreiben, schweigend, aber nahezu diabolisch grinsend, Amy die geöffnete Hand hinhält, beinahe so, als würde sie etwas verlangen.

„Hab ich's doch gesagt! Die Sterne lügen nicht", triumphiert sie und ihre Stimme wird nahezu unerträglich schrill. Mercy stöhnt gequält, „du schuldest mir 5 Galleonen, Ames."

Amy nickt, seufzt resigniert und wirft mir einen Blick zu, der mir sagt, dass sie mir die Schuld an ihrem Verlust dieser fünf Galleonen gibt. Dann versichert sie Cry, sie ihr nachher im Schlafsaal zu geben.

Ich frage nicht, worum es geht. Manchmal ist das besser so.

Cry hat sich längst wieder über ihren Zettel gebeugt, grinste aber noch sehr selbstzufrieden. 4. Hinterlasse ihr Nachrichten, die sie nach dem Aufwachen lesen kann.

„Lily?", versucht Mercy sehr offensichtlich mich anzutreiben und in einem Anfall unvertretbarer Kindischkeit strecke ich ihr die Zunge raus. Sie lacht nur.

„Okay, was noch?", murmele ich also mehr zu mir selbst als zu den anderen und grabe ein wenig in meinem Kopf herum. Mein schweifender Blick fällt wie zufällig auf James, der augenblicklich von seinem dubiosen Pergament aufsieht und mir zuwinkt.

Ich lächele zurück und weiß plötzlich, was Punkt 5 sein wird.

„Erinnert ihr euch noch an Pettys letzten Brief?", frage ich meine Freundinnen, die alle drei das Gesicht verziehen und Nicken. Die Briefe meiner Schwester kennen sie zu genüge.

„James war dabei, als ich ihn gelesen habe und irgendwie… er hat nichts gesagt, wusste nicht, was los war oder was in den Brief stand oder von wem er überhaupt war… er hat mich einfach in den Arm genommen und so lange weinen lassen, bis ich in der Lage war, mit ihm zu reden. Sein T-Shirt war patschnass", erinnere ich mich und lächele etwas.

Ich sehe, dass die anderen einen Blick tauschen, dankbar dafür, dass ich die Situation durch die Erwähnung des patschnassen T-Shirts selber aufgelockert habe. Sie wissen nie so richtig, wie sie mit der ganzen ‚Petty-Situation' umgehen sollen.

Aber ist ja jetzt egal.

Cry sieht von ihrem Pergament auf und ich muss sagen, dass mir ihre Formulierung gut gefällt. 5. Halt sie fest, wenn sie traurig ist, und sag ihr, wie viel sie dir bedeutet.

„Singen!", fällt mir dann plötzlich ein, aber ich bekomme nur drei sehr misstrauische Blicke zurück und muss lachen. Die drei halten mich nämlich für ähnlich verrückt, wie ich sie.

„Er singt manchmal für mich", erläutere ich also, „nur wenn wir alleine sind. Und jetzt guckt nicht so! Er hat eine gute Stimme, wirklich. Auch wenn es mir wahrscheinlich auch gefallen würde, wenn sie klänge wie ein Reibeisen mit Schluckauf."

Mercy sieht immer noch wenig überzeugt aus, aber ich kann es ihr nicht verdenken. Mich hat es am Anfang auch überrascht, aber ich werde mich nicht beschweren. Es gibt wenig romantischeres als einen Mann, der dir etwas vorsingt.

Und dann auch noch singen kann.

Wobei Cry der Meinung zu sein scheint, dass der gute Wille zählt, wenn ich ihr Aufgeschriebenes richtig deute. 6. Singe ihr etwas vor – egal wie grauenvoll es sich anhört. Womit sie eigentlich auch wieder Recht hat.

„Wir sind erst bei 6, Lil", bemerkt Mercy, ganz so, als könnte ich nicht zählen, „wir brauchen noch vier. Beeil dich mal etwas."

Ich werfe ihr einen Blick zu, von dem ich hoffe, dass er beleidigt ist, und denke gerade darüber nach, sie absichtlich zappeln zu lassen, als mir ein kleiner Geistesblitz kommt.

„Ich war ja auf der Geburtstagfeier seiner Mutter", erzähle ich also, „und er ist rum gegangen und hat mich ungefähr tausend verschiedenen Leuten vorgestellt. Und jedes Mal hat er mich seine Freundin genannt. Ich meine, okay, ich bin seine Freundin, aber dass er mich selbst vor seinen Großeltern so bezeichnet hat…"

„Das hätte wahrlich nicht jeder Typ gemacht", stimmt Amy zu. Selbst Mercy nickt etwas widerwillig über diesen offensichtlichen Beweiß von Loyalität, während Cry schon wieder fröhlich das Pergament traktiert. 7. Stelle sie deinen Freunden und deiner Familie vor – als deine feste Freundin.

„So, und jetzt noch eine richtig verrückte Aktion", fordert Amy mich auf, „ich meine, wir reden hier von James, der hat doch garantiert öfters so was niedlich-wahnsinniges gebracht."

Und natürlich hat er das.

Ich lache etwas bei der Erinnerung, die mir in den Kopf schießt, bevor ich sie mit meinen Freunden teile: „In den Winterferien war ich ja nach Weihnachten ein paar Tage zu Hause und James war nicht besonders glücklich darüber, wie ihr euch vielleicht erinnert."

Sie werfen sich Blicke zu, weil sie sich natürlich erinnern. Er hat aber auch einen Aufstand gemacht, damals. Einen lieben Aufstand natürlich.

„Er ist nach drei Tagen mitten in der Nacht vor unserem Haus aufgetaucht und hat bei Minusgraden eine halbe Stunde Kiesel gegen mein Fenster geworfen, bis mein Eulchen so genervt war, dass sie mich geweckt hat und ich für fünf Minuten zu ihm runter bin. Und dass nur, weil er mich vermisst hat", erinnere ich mich.

„Putzig", kommentiert Mercy trocken und ich weiß, dass sie lieber ‚wahnsinnig' gesagt hätte. Aber hey, hat Amy nicht nach einer verrückten Aktion verlangt? Cry scheint zumindest zufrieden zu sein. 8. Wirf Mitten in der Nacht Kiesel gegen ihr Fenster, nur weil du sie vermisst.

„Zwei noch, Lils", bemerkt Amy und nickt in Richtung Crys und ihrer Liste.

„Okay…", wieder denke ich für einem Moment, „um dann wieder auf das schlafen zurückzukommen – nein, nicht was ihr denkt – es gibt kaum was schöneres, als in seinen Armen einzuschlafen. Nur einschlafen, kein Sex, kein gar nichts. Wirklich nur schlafen."

„Wirklich?", fragt Mercy halbwegs amüsiert und ich könnte sie töten. Das hat man davon, wenn man so dumm ist ihr Geheimnisse anzuvertrauen.

Amy beobachtet uns milde interessiert, scheint das Thema aber als abgeschlossen anzusehen, als wir beide schweigen und zuckt mit den Schultern. Cry hat nichts gemerkt und schreibt. 9. Lass sie in deinen Armen einschlafen, jede Nacht.

„In Ordnung, jetzt noch die Nummer 10!", zwitschert sie fröhlich und sieht mich strahlend an. Auch Amy und Mercy blicken interessiert zu mir herüber und ich grabe in meinen Erinnerungen nach noch einer süßen Sache, die James mal für mich gemacht hat.

Ich sehe mich um und mein Blick fällt auf die Holzscheite, die langsam im Feuer verkohlen und eine Erinnerung in mir auslösen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich sagen will, weil es ein sehr wichtiger Moment für uns beide war, aber ich tue es trotzdem.

„Die alte Eiche unten", beginne ich nachdenklich, „letzten Herbst, als wir mal zusammen spazieren waren, haben wir uns da untergestellt, als es etwas zu regnen angefangen hat, wir aber beide noch nicht reingehen wollte. Und dann hat James unsere Namen eingeritzt. Komplett mit einem Plus dazwischen und einem Herz darum. Hat Ewigkeiten gedauert."

„Und ihm bestimmt eine ziemlich wehe Hand eingebracht", fügt Amy hinzu und ich muss lächeln und nicke. Seine Hand war tatsächlich Tage später noch steif. Er hat sich allerdings kein Mal beschwert.

Ein Blick zu Cry sagt mir, dass sie auch den letzten Punkt aufgeschrieben hat und jetzt hier und dort ein paar Schnörkel hinsetzt. 10. Ritz eure Namen nebeneinander in einen Baumstamm.

„Ist doch gut geworden, oder?", fragt sie und Amy nickt: „Eddie wird dankbar sein." „Er und die Mysteriöse Miss M", bemerkt Mercy und grinst.

Ich will gerade etwas erwidern, da höre ich plötzlich wie jemand meinen Namen ruft: „Lily? Hey, Lils?"

Als ich mich umdrehe, sehe ich James, der im Porträtloch steht, seine Freunde hinter ihm: „Wir sind mal eben unten. Ich bin rechtzeitig für unsere Rundgänge zurück, okay?"

„Ist gut", rufe ich zurück und er winkt kurz, dreht sich um und verschwindet. Wieder wende ich mich meinen Freundinnen zu, um etwas zu sagen, schaffe es aber gerade mal, meinen Mund zu öffnen, als mich wieder jemand unterbricht.

„Lil!"

James hat seinen Kopf noch mal durch das Porträtloch gesteckt und grinst mich an.

„Ja?", erkundige ich mich, leicht verwirrt, was er denn jetzt noch will.

„Liebe dich", ruft er quer durch den ganzen Gemeinschaftsraum, fährt sich einmal mit der Hand durch die Haare, lächelt und ist schon wieder verschwunden.

Ich spüre, wie ich rot werde, aber sich trotzdem ein breites Lächeln über mein eigenes Gesicht zieht. Ein paar Schüler lachen und flüstern, aber ich glaube, die wenigsten meinen es böse. Und selbst wenn, es wäre mir egal.

Ich drehe mich wieder zu meinen Freundinnen und sehe zu meiner Überraschung, dass Cry ihre Feder wieder zur Hand genommen hat und etwas schreibt. 11. Wenn du sie liebst, lass nie eine Gelegenheit aus, es ihr zu sagen.

Und das ist wirklich ein perfektes Ende.

„Kann ich mal haben?", frage ich und weiche den grinsenden Blicken meiner Freundinnen aus. Cry sieht aus, als wollte sie mich ärgern, entscheidet sich dann aber dagegen und gibt mir die Liste. Ich überfliege sie.

Es ist eine Liste mit Regeln. 11 Regeln, die jedem Typ eine glückliche Beziehung in Aussicht stellen, wenn schon nicht garantieren.

James hat diese Liste, diese Regeln nie gelesen, wird er auch nie, aber ganz ehrlich – er muss es auch nicht.

Schließlich hat er sie aufgestellt.

Schließlich tut er all diese wunderbaren Dinge, reicht sie mir auf dem Präsentierteller und grinst dabei sein unverschämtes Grinsen: „Bitte."

1. Sag ihr, dass du sie wunderschön findest, jeden Tag.

2. Überrasche sie mit Dingen von denen du weißt, dass sie sie will.

3. Küss sie auf die Stirn, damit sie weiß, dass du nicht nur mit ihr schlafen willst.

4. Hinterlasse ihr Nachrichten, die sie nach dem Aufwachen lesen kann.

5. Halt sie fest, wenn sie traurig ist, und sag ihr, wie viel sie dir bedeutet.

6. Singe ihr etwas vor – egal wie grauenvoll es sich anhört.

7. Stelle sie deinen Freunden und deiner Familie vor – als deine feste Freundin.

8. Wirf Mitten in der Nacht Kiesel gegen ihr Fenster, nur weil du sie vermisst.

9. Lass sie in deinen Armen einschlafen, jede Nacht.

10. Ritz eure Namen nebeneinander in einen Baumstamm.

11. Wenn du sie liebst, lass nie eine Gelegenheit aus, es ihr zu sagen.