Autor: CSI Kassel
Titel: Das Weihnachtswunder
Rating: PG 13
Gender: Romantik
Spoiler: keine bestimmte Folge
Language: Deutsch
Pairing: Grissom + Sara
Summary: Es geht im Las Vegas Crime Lab auf Weihnachten zu…
Disclaimer: not mine, sorry … die Charaktere gehören alle J. Bruckheimer, Anthony E. Zuiker, CBS und sich selber, ich habe sie mir ledeglich für Unterhaltungszwecke ausgeliehen…
Das Weihnachtswunder
Donnerstag, 1. Dezember
Man hörte nur ein lautes stöhnen und ein noch lauteres „Scheiß Teil" im Flur des Las Vegas Crime Labs. Langsam aber sicher streckten alle ihre Köpfe zu den Türen raus, um zu schauen, was da vor sich ging.
„Sanders, was zur Hölle machst du da?" rief Hodges. Nick und Warrick standen im Pausenraum und hielten sich die Bäuche vor lachen.
„Der blöde Baum! Er piekst andauernd und er ist so verdammt schwer!" jaulte Greg, schmerzerfüllt und sah Hodges an. Freundschaft konnte man es nicht unbedingt nennen, was die beiden verband. Nun kamen auch Sara und Catherine um die Ecke. Sie schauten sehr verwundert auf den riesen Weihnachtsbaum, der ihnen die Sicht auf den Rest des Labors nahm
„Morgen ist der erste Dezember" stellte Sara fest. „…aber einen Baum gab es noch nie im Labor".
Er grinste. Greg hatte es manchmal drauf, die Leute einfach zu verwirren.
„Eben, deswegen habe ich ja einen besorgt. Malte, ein Cousin von mir importiert Weihnachtsbäume aus Norwegen. Opa Olaf hat immer gesagt…"
Man hörte nur einen Chor „keine Opa Olaf Geschichten" rufen. Aber Greg hörte nicht auf seine Kollegen.
„Opa Olaf hat immer gesagt, ein Weihenachtsfest ohne Weihnachtsbaum, ist wie Norwegen ohne Elche, und das gibt es nicht!".
„Abies procera 'Glauca'" ,sagte Grissom, als er das Labor betrat.
„Bitte was?", fragte Nick.
„Abies procera 'Glauca' ist der lateinische Begriff für Blautanne Nick", sagte Sara, und Grisson nickte ihr anerkennend zu.
„Nun, wo wir das Riesending schon mal im Labor haben, wo wollen wir ihn hinstellen und wer schmückt den Baum?", fragte Warrick. Catherine stand da und überlegte.
„Es kommt eigentlich nur der Pausenraum in Betracht. Sara, hast du nicht neulich beim shopping gesagt, dass du noch nie einen Weihnachtsbaum geschmückt hast. Mit 34 Jahren wird das langsam Zeit! Aber wir helfen alle! Und nach der Schicht gehen wir erst mal Schmuck für das Prachtstück kaufen." Sara fand das garnicht witzig. Sie fühlte sich von Catherine ein wenig überrant, denn es musste nicht jeder wissen, dass sie nicht diese heile Welt hatte, von der sie alle dachten, sie würde sie kennen.
Grissom versuchte sich in sein Büro zu schleichen, aber Cath hielt ihn fest.
„Du kommst mit Gil, das wird ein Spaß!"
Grissom zog nur seine Augenbaue hoch und seufzte.
„Habe ich eine Wahl?", fragte er und schaute Catherine an. Sie lächelte und schüttelte den Kopf.
Die Schicht näherte sich dem Ende. Sara stand vor dem Baum, den Greg mit Nick und Warrick im Pausenraum aufgestellt hatte. Ihr ging andauernd ein Lied durch den Kopf und sie wusste nicht warum.
„Adeste Fideles - Laeti triumphantes - Venite, venite in Bethlehem - Natum videte - Regem angelorum - Venite adoremus - Dominum - Cantet nunc io - Chorus angelorum - Cantet nunc aula caelestium"
„Du singst sehr schön Sara!"
O Gott, sie hatte gar nicht gemerkt, daß sie singt und noch weniger hatte sie gemerkt, das Grissom den Raum betreten hatte. Sie schaute ihn an und wurde rot.
„Fertig für das Weihnachtsshpopping?", fragte Grissom lächelnd und Sara nickte. Cath, Nick, Greg und Warrick warteten schon auf dem Parkplatz.
„Ich muß erst was essen, sonst sterbe ich an einem riesigen, schwarzen Hungerloch im Bauch" sagte Greg. Die anderen hatten nichts dagegen. Also gingen sie is ein kleines Bistro in der Stadt. Sara schaute gedankenversunken aus dem Fenster. Außer Grissom und ihr standen alle am Buffet und füllten sich noch mal die Teller. Grissom rutschte zu Sara rüber.
„Adeste Fideles?", fragte er leise mit einem Lächeln. Sara lächelte zurück.
„Ich weiß nicht, warum mir das Lied nicht mehr aus dem Kopf geht. Seit ich den Weihnachtsbaum gesehen habe kann ich an nichts anderes mehr denken. Dabei finde ich Weihnachten immer schrecklich."
Grissom seufzte und nickte.
„Ich kann mir vorstellen was du meinst…auf der anderen Seite, Sara, ist es doch eine Erleichterung… man ist nicht mit anderen zusammen, die einen kritisieren, weil man ihnen das falsche Geschenk gekauft hat… es sei denn, man steht nicht auf diese Einsamkeit, die Weihnachten mit sich bringt. Wenn man sich, wie viele Menschen, da
draussen, nach einen warmen Platz am Feuer sehnt, jemanden in seinen Armen…"
Grissom merkte, wie er, unbewusst, von sich zu sprechen begann.
Sara war nun diejenige, die verständinssvoll nickte und seufzte. Die anderen kamen zurück und waren verwundert, weil nun zwei Trübsalblasende am Tisch saßen.
Als alle fertig waren, begann die Suche nach Weihnachtsbaumschmuck. In Las Vegas war man schon total im Weihnachtsfieber. Aus allen Lautsprechern kam weihnachtliche Musik. „O, Dionne Warwick und Placido Domingo, ich liebe ihre Weihnachts-CDs", sagte Cath. „Ich stehe mehr auf Glenn Miller - Santa Claus is coming to town", sagte Nick und versuchte es auch gleich zu singen. Sara und Grissom schauten sich an und lachten.
„Adeste Fideles" kam ihnen gleichzeitig aus dem Mund.
„Bachs Weihnachtsoratorium ist auch wunderschön" sagte Grissom, nachdem er sich wieder von seinem Lachanfall beruhigt hatte.
„Das ist ein geniales Werk", sagte Sara.
„Och nö, hört auf mit dem klassischen Zeug, das ist doch grauenhaft", jammerte Greg und Nick stimmte nickend zu.
„Genug Musikdebatten, wir wollen einkaufen!" sagte Catherine in einem sehr befehlenden Ton und keiner wagte zu wiedersprechen.
Nach einer Weile waren die Herren mit Tüten und Kisten beladen. Zufrieden schaute Catherine in die Runde.
„Morgen eine Stunde früher zum Baumschmücken?", fragte sie und alle stimmten zu.
Freitag, 2. Dezember
Am nächsten Tag waren alle eine Stunde früher im Büro. Sara sogar noch etwas früher, aber das war bei ihr normal. Sie stand wieder vor dem Baum und bewunderte ihn. Auch diesmal bekam sie nicht mit, das jemand den Raum betrat. Es war Catherine.
„Morgen Sara, na, bist du bereit für dein erstes mal?", fragte sie lächelnd.
„Morgen Cath", antwortete Sara. „Ich denke schon, daß ich bereit bin. Du glaubst nicht, wieviele Anleitungen zum Baumschmücken man im Internet findet."
Catherine staunte.
„Wir machen das ohne Anleitung! Außer Gil und dir haben alle hier schon mal einen Baum geschmückt."
„Ich habe schon mal einen Baum geschmückt, als ich vier war! Guten Morgen meine Damen", sagte Gil und lächelte. Nun kamen auch die andere in den Pausenraum. Greg hatte sich seine Weihnachtsmannmütze aufgezogen und sang Jingle Bells. Es war eine sehr entspannte Atmosphäre, alle hatten einen riesen Spaß, besonders Sara genoß ihr erstes Baumschmücken.
Nach Ende der Schicht ging Sara in den Umkleideraum. Als sie ihren Spinnt öffnete, bemerkte sie ein kleines Päckchen. Sie war verwundert. Wer hatte außer ihr einen Schlüssel? Sie setzte sich und machte das Päckchen auf. Es war eine CD, eine Aufnahme von Bachs Weihnachtsoratorium, eine der Besten wie sie wußte.
Erst jetzt bemerkte sie die kleine Karte, die noch im Päckchen war. Es war nur ein „G" auf der Karte. Sara packte lächelnd ihre Sachen. Als sie an Grissoms Büro vorbei kam, war das Licht schon aus. „Er ist früh nach Hause gegangen", dachte Sara sich. Aber zur Zeit machen sogar die Verbrecher von Las Vegas Weihnachtspause und es ist nicht viel los.
Zuhause angekommen legte Sara Grissoms Aufnahme in den CD Player. „Jauchzet Frohlocket" kam aus den Lautsprechern. Sie setzte sich aufs Sofa und lauschte der Musik. Ein Gänsehautschauer nach der anderen jagte ihr über den Rücken. „Schon ein genialer Mann, dieser Johann Sebastian Bach", ging es ihr durch den Kopf. Sie schlief ein, als die letzten Klänge der CD verhallt waren.
