Hallihallo ihr lieben Leute! Endlich endlich schaffe ich es, mein nächstes Cookie hier online zu stellen. Es ist schon eine halbe Ewigkeit fertig, ich hatte nur einfach zuviel zu tun. Das hier gehört ebenso wie "Der Antrag" zu meinem kleinen Lily-James-Kosmos, den ich mir mit meiner FF "Liebe ist, was einem zustößt" erschaffen habe. smile Es ist sozusagen ein Cookie aus einem Cookie, denn das ganze spielt während des Ministeriumsballes aus der Geschichte "Der Antrag" (puh, ich hoffe, das ist nicht zu kompliziert erklärt!)
Wer also meine FF und deren Fortsetzung in der KG nicht kennt, sollte eventuell diesmal doch vorher da hinein schauen. Sonst wisst ihr nicht, um wen es hier eigentlich geht...
Nun gut der übliche Disclaimer darf nicht fehlen zwinker: Ich schreibe nur zum Spaß und verdiene mit der Geschichte kein Geld! Alle bekannten Charaktere gehören JKR!
Eines alerdings bleibt mir noch zu sagen, bevor ihr euch ins Lesevergnügen stürzen könnt:
Ich möchte hier nochmal ein riesiges Dankeschön loswerden an meine zwei Schülerpraktikantinnen, die mit mir während der Entstehung dieser KG gearbeitet haben. Danke für die Hilfe, bei den schrecklichen Vergehen von Sirius zwinker und bitte verzeiht mir, wenn ich damit genervt habe nochmalzwinker Außerdem hoffe ich, ihr könnt mir verzeihen, dass ihr solange auf das Ergebnis warten musstet!
Sugar
Die sieben Todsünden
„Sieh
mal, da kommt Sirius!"
Lily
zupfte James am Umhang und deutete quer durch den Raum. Sie hob den
Arm und winkte ihren -mittlerweile besten- Freund herüber.
„Da
seid ihr ja, ich hab euch schon gesucht", begrüßte sie
dieser, als er sie erreichte.
„Wir
sind gerade erst angekommen, Summer hat sich verspätet",
erwiderte Lily entschuldigend.
„Ah,
Summer… wo steckt sie denn?"
„Sie
ist an der Garderobe und gibt ihren Mantel ab."
„Aha."
Sirius trat nervös von einem Fuß auf den anderen, was
sowohl Lily als auch James lächelnd bemerkten. Sie sahen sich an
und James zwinkerte Lily zu.
„Ich
werd mal kurz rüber zu Professor Dumbledore gehen", sagte
Lily, um die beiden Freunde allein zu lassen.
„Ja
mach das, Engel. Wir kommen nach, wenn Summer da ist."
Lily
nickte und machte sich auf quer durch den Raum um ihren ehemaligen
Schulleiter zu begrüßen.
Sirius
ließ den Blick zum Eingang schweifen, wo sich die Garderobe
befand.
„Alles
klar bei dir Tatze?"
„Was?
Ja, ja na klar, alles bestens. Und bei dir? Dein Plan steht?"
James
lächelte und seine Augen bekamen einen aufgeregten Glanz.
„Ja,
alles läuft nach Plan, sie ahnt überhaupt nichts."
„Was
ahnt wer nicht?" Summer war zu den beiden getreten, ohne dass sie
es bemerkt hatten.
„Ach,
gar nichts", erwiderte James schnell, doch Summer beachtete ihn gar
nicht. Sie sah Sirius in die Augen und dieser konnte seinen Blick
ebenfalls kaum von ihr abwenden.
„Hallo
Sirius", hauchte sie, „schön dich wieder zu sehen." Sirius
schluckte.
„Hallo
Summer. Es ist auch schön dich wieder zu sehen. Du siehst gut
aus."
„Ja,
ähm, ich geh dann mal rüber zu Lily und Dumbledore",
versuchte James deren Aufmerksamkeit zu bekommen, doch es war nicht
von Erfolg gekrönt. Grinsend bahnte er sich einen Weg durch die
Menge zu Lily.
Tatsächlich
hatten die beiden nicht bemerkt, dass James verschwunden war. Der
letzte Satz von Sirius stand immer noch im Raum und sie sahen sich
weiter in die Augen, bis Summer schließlich verlegen den Blick
senkte.
„Danke",
murmelte sie, ohne allerdings das Kompliment zurück zu geben.
„Wie geht es dir?" fragte sie stattdessen. Sirius atmete tief ein
bevor er antwortete. Es fiel ihm schwer, seinen Blick von ihr zu
nehmen, doch schließlich sah auch er zur Seite.
„Hm,
ganz gut, danke der Nachfrage." Wieso hatten wir uns gleich noch
mal gestritten? „Und wie geht es dir so in Salem?"
„Ja,
auch gut, danke." Na wunderbar, jetzt haben wir uns also schon
dreimal beieinander bedankt. Und weiter?
Summer
schaute sich auffallend überinteressiert im Ballsaal um, während
Sirius sie vom Kopf bis zu den Zehenspitzen musterte. Sie sah immer
noch atemberaubend gut aus, obwohl man ihr auch anmerkte, dass sie
scheinbar viel arbeitete. Ein leichter Schatten lag unter ihren
Augen, aber in diesem Moment hatte Sirius Black das Gefühl, noch
nie etwas Hübscheres gesehen zu haben. Summer sah wieder auf und
traf mit ihrem Blick genau die stahlgrauen Augen ihres Gegenübers.
Es hatte eine Zeit gegeben, da war sie in den Tiefen dieses Blickes
versunken und hatte sich nie etwas anderes gewünscht, als in
seinen Armen zu liegen. Sie schüttelte ihren Kopf. Das ist
jetzt vorbei! Häng nicht wieder alten Träumereien
hinterher! schalt sie sich selbst.
„Hey,
alles okay?" Sirius sah sie verwundert an. Ihr Minenspiel war
faszinierend gewesen und zu gerne hätte er gewusst, was sie
gedacht hatte.
„Ja,
es ist alles in Ordnung. Ich glaube ich werde mal…" weiter kam
sie nicht. Sie hatte sich von ihm abwenden und an ihm vorbeigehen
wollen, um dieser merkwürdigen Situation zu entgehen, doch
Sirius hatte sie am Arm gegriffen und zurückgezogen. Bevor einer
von beiden auch nur wusste, was geschah, hatte Sirius seine Hände
um ihr Gesicht gelegt und zog sie zu sich heran. Sein Blick ließ
ihre Augen nicht mehr los als er sein Gesicht senkte und völlig
überraschend seine Lippen auf ihre legte. Erst sanft und
vorsichtig, dann immer leidenschaftlicher vertieften sie sich in
einen langen hungrigen Kuss.
Ganz
automatisch schlang Summer ihre Arme um seinen Nacken und schmiegte
sich mit ihrem Körper enger an den seinen. Er umfasste ihren
Hinterkopf und ließ seine langen schlanken Finger in ihre Haare
gleiten, während sie ebenfalls damit begann, mit dem weichen
Flaum in seinem Nacken zu spielen.
Plötzlich
und so unerwartet, dass sie selbst zurück taumelte, schob Summer
Sirius zurück. Sie tastete nach einem Halt hinter ihr und war
froh, sich an einer großen Marmorsäule anlehnen zu können.
Sie hob ihre Finger an die Lippen und sah verwirrt zu Boden. Zudem
versuchte sie angestrengt ihren Atem zu beruhigen und ihrem Herz zu
befehlen, langsamer zu schlagen.
Als
sie aufblickte sah sie, dass Sirius ebenfalls Probleme mit seiner
Atmung zu haben schien. Sein Blick war im Gegensatz zu ihrem nicht
verwirrt, sondern eher fragend und irgendwie verletzt. Summer
schluckte schwer. Sie spürte wie Tränen in ihre Augen
traten, doch das letzte was sie wollte war, hier vor ihrem Exfreund
zu weinen. Stattdessen drehte sie sich um und versuchte erneut der
Situation zu entfliehen, diesmal allerdings Richtung Ausgang. Sie
hatte bereits die Garderobe erreicht, als sie hörte, wie er
ihren Namen rief.
„Summer!"
Sirius hetzte hinter ihr her. „Summer, so warte doch!" Nur den
Bruchteil einer Sekunde hatte es gedauert, bis Sirius gemerkt hatte,
dass Summer schon wieder flüchtete. Doch dieses Mal wollte er
sie nicht einfach gehen lassen. Er hatte beleidigt und verletzt mit
angesehen, wie sie nach dem Abschluss nach Salem gegangen war. Sie
hatten kein Wort mehr miteinander gesprochen und es hatte ihm beinahe
das Herz gebrochen, doch so einfach würde er es ihr nicht noch
einmal machen! Verdammt, sie konnte doch seinen Kuss nicht so
erwidern und dann sang und klanglos abhauen! Hatte sie denn geglaubt,
er würde wieder einfach nur zusehen?
Er
setzte ihr hinterher und konnte sehen, dass sie bereits an der
Garderobe stand.
Als
er ihren Namen rief drehte sie sich zu ihm um. Nur einem Moment
später war er wieder bei ihr und ergriff erneut ihren Arm.
„Lass
mich los, Sirius! Du tust mir weh!"
Erschrocken
lockerte er seinen Griff. Die ankommenden Gäste in der
Eingangshalle drehten bereits ihre Köpfe nach ihnen um und so
versuchte er möglichst leise, aber dennoch eindringlich auf
Summer einzureden.
„Summer,
bitte, du kannst nicht schon wieder gehen. Wir…wir müssen
endlich reden!"
Er
ließ ihren Arm ganz los und fuhr sich mit der Hand durch die
Haare. Das ist unfair dachte Summer, denn diese Geste hatte
sie immer besonders an ihm geliebt. Sie wusste, dass es –begleitet
mit diesem Gesichtsausdruck- eine seltene Unsicherheit bei ihm
bedeutete. Sie focht einen inneren Kampf mit sich aus und hatte nicht
die geringste Ahnung, welche Seite siegen würde. Die Vernunft,
die ihr sagte, dass er Recht hatte, oder die Angst, die alten Wunden
wieder aufzureißen und eigene Fehler eingestehen zu
müssen...
„Bitte
Sum, so kann es nicht enden…"
Es
war der Ton seiner Stimme, der den entscheidenden Kampf gewann und
die Tatsache, dass sie seit Ewigkeiten kein Mann mehr „Sum"
genannt hatte.
Sie
nickte leicht und die Anspannung fiel von ihr ab.
„Ja,
du hast Recht", flüsterte sie, „so darf es nicht enden."
Sie
sah zu ihm auf und bemerkte, wie er erleichtert aufseufzte. Dann sah
er sich um und zog sie in eine Ecke der Eingangshalle, in der er ein
kleines gemütliches Sofa entdeckt hatte. Summer folgte ihm
gehorsam und ließ sich neben ihm auf dem Sofa nieder.
Eine
Weile schwiegen beide, weil keiner so Recht wusste, wie er anfangen
sollte. Betreten starrten beide auf ihre Füße, bis endlich
Sirius das Wort erhob.
„Ich
weiß nicht mal mehr, weshalb wir uns damals gestritten haben.
Ich hab echt versucht, mich daran zu erinnern, aber ich komm einfach
nicht drauf." Er seufzte.
Summer
hingegen ließ ein verächtliches Schnaufen hören.
„Wir
haben uns gestritten, weil ich ein Foto von Helen zwischen deiner
Wäsche gefunden hatte!" stieß sie hervor und funkelte
ihn wütend an. Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte.
So wie immer, wenn sie über ihre Beziehung zu Sirius nachdachte,
schwang ihre Stimmung von wehmütig um in wütend. Ja, sie
war traurig darüber, wie es mit ihnen zu Ende gegangen war und
manchmal bereute sie auch, dass sie ihn so ohne Erklärung der
Dinge abserviert hatte, aber wenn sie dann über das Warum
nachdachte, war die Wut und Enttäuschung wieder da.
Sirius
sah sie völlig verwirrt an.
„Helen?
Welche Helen denn?" Na das war doch die Höhe!
„Die
Blonde aus Ravenclaw! Du warst Anfang der Siebten mit ihr zusammen!
Ich dachte immer, du führst Buch über deine Liebschaften!"
„Komm,
Summer, jetzt wirst du unfair. Du weißt, ich hab dich nie
behandelt wie Eine von Vielen. Okay, ich hab Helen vergessen. Aber da
kannst du mal sehen, wie unwichtig sie für mich war."
Jetzt
langsam dämmerte es ihm wieder. Er erinnerte sich an den Streit,
der letztendlich zu Eklat geführt hatte…
26. Juni 1977
Summer
streckte sich gähnend im Bett und lächelte, als neben ihr
jemand grummelte. Sie drehte sich um und betrachtete ihren süßen
Langschläfer und Morgenmuffel. Durch die zugezogenen
Bettvorhänge stahl sich kaum ein Lichtstrahl, doch sie konnte
seine Umrisse gut erkennen. Von hinten kuschelte sie sich wieder an
seinen Rücken und schloss noch mal für einen kurzen Moment
die Augen. Zu lange war es schon her gewesen, dass sie mal wieder ein
wenig Zeit ganz für sich alleine gehabt hatten. Die Prüfungen
nahmen sämtliche Zeit ein und Sirius hatte plötzlich der
Wahn gepackt, die letzten zwei sorglosen Monate in Hogwarts noch mehr
genießen und ausnutzen zu müssen als je zuvor. Er hatte
nur noch irgendwelche Streiche im Kopf und verbrachte mehr Zeit denn
je bei Strafarbeiten. Oft waren die Jungs dabei, doch er baute auch
alleine allen erdenklichen Mist. Da blieb kaum noch Raum, sich um
seine Freundin zu kümmern. Summer litt darunter, aber irgendwie
kam sie nicht dazu, mit ihm darüber zu reden.
Den
Abend zuvor hatten sie endlich mal wieder nur zu Zweit verbracht, was
aber vor allem daran lag, dass James irgendetwas Romantisches mit
Lily geplant hatte, Remus sich in die Bibliothek zurückgezogen
hatte und Peter mit Erschöpfungssymptomen im Krankenflügel
lag.
Wo
Alice und Frank die ganze Zeit gesteckt hatten, wusste Summer nicht,
doch eigentlich war es ihr auch egal gewesen. Sie war glücklich,
dass mal wieder einen Abend –und eine ganze Nacht lang- Sirius'
Aufmerksamkeit ganz ihr galt.
Zwei
Stunden später erwachte Summer durch das Geräusch einer
sich schließenden Tür. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass
sie wieder eingeschlafen war.
„Hey,
ihr beiden, ihr verpasst noch das Frühstück. Es ist schon
elf Uhr durch", flüsterte James auf der anderen Seite der
Vorhänge. Sirius grummelte erneut, doch Summer war jetzt richtig
wach. Sie öffnete die schweren Behänge einen Spalt breit
und blinzelte in die Sonne, die durch das Fenster schien. James saß
grinsend auf seinem Bett. Er war bereits angezogen, hatte aber noch
nasse Haare vom Duschen.
„Guten
Morgen", nuschelte Summer ihm entgegen.
„Guten
Morgen, Summer", James Grinsen wurde breiter, „ ich sehe, du hast
gut geschlafen." Jetzt begann Summer ebenfalls zu grinsen und ein
Leuchten war in ihre Augen getreten.
„Das
könnte man so sagen", stimmte sie James zu und richtete sich
endgültig auf. Da sie nichts an hatte zog sie das Laken, das sie
als Bettdecke im Sommer benutzten mit sich und schob ihre Beine aus
dem Bett. Sirius grummelte wieder. Undeutliche Laute waren von ihm zu
hören, als er anfing, nach dem Laken zu tasten.
Summer
grinste schelmisch zu James rüber, bevor sie aufstand und das
Laken ganz mit sich zog, sodass ihr Freund im Adamskostüm auf
dem Bett lag.
„Ich
geh dann mal duschen!" flötete sie und verschwand im
Badezimmer der Jungen.
Sirius
drehte sich um und blinzelte zu seinem besten Freund rüber.
„Oh
man, Tatze, bedeck dich!" sagte dieser in belustigt angewidertem
Tonfall und warf Sirius ein Kissen zu.
„Halt
die Klappe", murmelte er zurück und drehte sich einfach wieder
um, so dass er auf dem Bauch lag und James seine Kehrseite zu Gesicht
bekam.
„Das
ist auch nicht besser. Am besten ich geh einfach wieder runter und
sehe mal nach Peter."
Noch
immer nicht ganz wach nahm Sirius das leise Geräusch der Dusche
wahr und hörte, wie James die Tür hinter sich schloss. Er
drehte sich wieder auf den Rücken und öffnete langsam die
Augen. Er starrte an die Decke und versuchte erstmal richtig wach zu
werden. Dann fing er an zu grinsen. Er erinnerte sich sehr gut daran,
warum er so müde und geschafft war.
Endlich
hatten Summer und er wieder einen Abend ganz für sich allein
gehabt. Eine Prüfung stand ihnen nur noch bevor und er hatte
schon ein richtig schlechtes Gewissen, weil er sich so in die
Prüfungsvorbereitung reinkniete. Und dann war letzte Woche auch
noch Vollmond gewesen.
Er
hatte Summer immer noch nichts von ihrem Geheimnis und Remus'
pelziges, kleines Problem erzählt. Lily hatte selbst
herausgefunden, dass Remus ein Werwolf war, daher war es James nicht
schwer gefallen, ihr alles zu gestehen. Summer jedoch schien keine
Ahnung zu haben und er wusste nicht, wie er es ihr erklären
sollte. Er vertraute ihr, aber außer mit Lily hatte er nie mit
einem Mädchen so ernsthaft reden können.
Das
Geräusch der Dusche verstummte und die Badezimmertür
öffnete sich kurz darauf. Summer trat ins Zimmer, nur mit einem
Handtuch um ihren Körper geschlungen. Sirius lächelte sie
anzüglich an und hob die Augenbrauen.
„Sirius
Black, hast du denn noch nicht genug?!"
Summer
erwiderte seinen Blick. Merlin, hatte sie das vermisst! „Wenn du
jetzt nicht sofort unter die Dusche gehst und dich anziehst, dann
verpasst du wirklich das Frühstück! Das wäre fatal!"
Sie
nahm das Handtuch ab und warf es zu ihm aufs Bett. Dann griff sie
nach ihrem Slip und dem Sommerkleid, das sie am Tag zuvor getragen
hatte und schlüpfte hinein.
Sirius
beobachtete sie die ganze Zeit dabei und als Summer fertig angezogen
war stemmte sie beide Hände in die Hüften und baute sich
vor dem Bett auf.
„Hey,
Mr. Black, haben Sie mich etwa nicht verstanden?" fragte sie
tadelnd. Sirius grinste noch immer. Mit einem Satz war er hoch und
zog Summer mit sich zurück auf das Bett, so dass sie auf ihm zu
liegen kam.
„Und
ob ich verstanden habe", nuschelte er zwischen zwei Küssen,
„aber du kannst von mir keinen klaren Gedanken erwarten, wenn du so
provozierend vor mir stehst." Summer lachte und schmiegte sich an
ihn.
„Ach,
so ist das."
„Ja,
so ist das."
Eine
kurze Weile lagen sie tief in ihren Kuss versunken da und genossen
einfach die Nähe des anderen, dann hob Summer den Kopf.
„Wir
sollten wirklich was essen gehen. Sonst liegst du mir den ganzen Tag
damit in den Ohren, dass du Hunger hast." Sie zwinkerte ihm zu und
befreite sich aus seinen Armen.
Als
Sirius immer noch keine wirklichen Anstrengungen unternahm um endlich
aufzustehen, wandte Summer sich seiner Kommode zu. Sie zog die
oberste Schublade auf und griff nach der erstbesten Boxershorts, die
sie in die Hände bekam.
„Hier!"
rief sie über die Schulter und warf ihm die Hose an den Kopf.
Sie schloss die obere Lade und öffnete die zweite um nach einem
Paar Socken zu wühlen, das keine Löcher vorzuweisen hatte.
Dabei warf sie jedes Paar mit Loch ebenfalls über die Schulter
und seufzte theatralisch:
„Die
solltest du wirklich alle mal aussortieren!"
„Du
könntest sie mir ja stopfen, so auf muggelart."
„Ha!
Soweit kommt es noch! Du könntest sie auch einfach mit dem
„Reparo" stopfen, ich denke du bist so gut in Zauberkünste",
erwiderte sie frech. „Oh, ich glaub da hab ich ein heiles Paar!"
Verzückt
zog sie von ganz unten ein Paar roter Strümpfe hervor. Doch als
sie sie triumphierend in die Höhe hielt, sah sie den Ziehfaden,
der in der Schublade irgendwo hängen geblieben war.
„Oh
nein, Schatz, schau nur. Kein Wunder das deine Socken alle kaputt
gehen! Was hast du denn da unten noch drin?" Sirius zuckte mit
seinen Schultern. Für gewöhnlich wühlte er nicht so
tief in seiner Sockenschublade.
Summer
jedoch griff wieder in das Fach. Es konnte doch nicht sein, dass er
seine gesamten Socken kaputt machte nur weil da vielleicht irgendwo
ein Widerhaken im Holz war. Sie tastete auf dem Boden der Lade herum,
bis sie schließlich auf etwas Kaltes stieß.
„Was
ist denn das?" fragte sie und zog den Gegenstand hervor. Sie hielt
einen silbernen Fotorahmen in der Hand. Entsetzt starrte sie auf das
Bild, das ihr da entgegen lächelte. Sie konnte den Blick nicht
abwenden. Sirius lachte.
„Was
ist das? Was hast du denn da? Ist das ein Bilder…" weiter kam er
nicht, denn in genau diesem Moment fiel ihm ein, WAS das für ein
Bild war. „Oh, Summer, ich…"
Summer
hob ihren Blick und sah ihn an. Ihr Gesicht war starr. Keine Träne,
keine Wut und keine Trauer waren darauf zu erkennen, aber
Enttäuschung. Tief empfundene Enttäuschung.
„Ich
kann es dir erklären, Sum!" Sirius trat einen Schritt auf sie
zu, doch sie wich zurück. Ihr Blick bohrte sich in seinen. Sie
klammerte sich an den Rahmen.
„Warum?"
war das einzige, was sie leise flüsterte.
„Sieh
mal, das hat überhaupt nichts zu bedeuten. Es ist nur…"
Doch
Summer schüttelte ihren Kopf, als wolle sie das gar nicht hören.
„Es
ist mehr ein Versehen", versuchte Sirius es erneut. Ungläubig
hob Summer die Augenbrauen.
„Ein
Versehen! Ein Versehen vielleicht, dass ich es gefunden habe!" Sie
bedachte ihn noch einmal mit einem verletzten Blick, dann warf sie
den Fotorahmen auf das Bett, in dem sie noch eben so glücklich
mit ihm gekuschelt hatte, schloss kurz die Augen und drehte sich dann
zur Tür.
„Das
war's mit uns, es ist aus und vorbei Black", sagte sie im Gehen
und war im nächsten Moment durch die Tür
verschwunden
„Warte!"
Sirius schrie hinter ihr her. An der Tür bemerkte er, dass er
immer noch nichts an hatte und drehte sich fluchend wieder um. Er
raste zum Bett rüber, griff nach den Boxershorts, die Summer ihm
zugeworfen hatte und hüpfte auf einem Bein durchs Zimmer zu
seiner Jeans, während er sich dabei die Boxershorts überzog.
Er warf sich in seine Hosen und griff beim rausrennen nach einem
T-Shirt. Ohne Socken und Schuhe rannte er die Treppen in den
Gemeinschafstraum hinunter, doch von Summer war bereits keine Spur
mehr. Der Raum war leer, da sich die meisten Schüler draußen
auf den Ländereien aufhielten. Immerhin war Juni und die Sonne
strahlte hoch vom Himmel.
„Verdammt,
verdammt, verdammt!"
„Den
Ausspruch kenn ich von irgendwoher. Alles okay mit dir Siri-Cheri?"
Lily
war am Ende der Treppe zu den Mädchenschlafsälen
aufgetaucht. Sie hatte ein Handtuch über die Schulter geworfen
und war nur mit einem Rock und einem Bikini-Oberteil bekleidet. Sie
war auf dem Weg runter an den See.
„Ist
Summer da oben?" fragte Sirius gehetzt, ohne auf ihre Fragen
einzugehen. Lily schüttelte den Kopf.
„Was
ist denn los? Habt ihr euch gestritten?"
Sirius
ließ sich in einen der Sessel fallen und verbarg sein Gesicht
in seinen Händen. Dann sah er wieder auf und atmete tief
ein.
„Sie
hat in meiner Schublade ein Bild von Helen gefunden." Mehr brauchte
er nicht zu sagen.
„Oh,
Sirius, wie konntest du?"
„Glaub
mir Lils, ich wusste gar nicht mehr, dass es da noch drin war!"
rief er aufgebracht. „Ich hatte es da einfach rein geschmissen an
dem Morgen, nachdem sie sich von mir so freundlich getrennt hat. Ich
hab es einfach vergessen! Verdammt!"
„Ja,
das sagtest du schon", Lily ging vor ihm in die Hocke, „hör
zu Sirius, ich glaube dir. Aber du musst es ihr erklären, okay.
Es wird sich schon alles wieder einrenken."
„Was
glaubst du, warum ich sie suche? Natürlich will ich es ihr
erklären. Aber du hättest sie sehen sollen, Lils. Ihr Blick
war…sie sah so verletzt aus."
„Hey
Lily, wo bleibst du denn? Ich dachte du wolltest nur deinen Bikini
überziehen?" James kam durch das Portraitloch geklettert. Als
er seinen besten Freund wie ein Häufchen Elend dort sitzen sah,
und seine Freundin, die vor ihm hockte und ihm vorsichtig das Knie
tätschelte, wurde er stutzig.
„Was
ist denn los?"
„Sirius
und Summer hatten Streit."
„Oh
man, Tatze." James kam zu den beiden rüber und setzte sich
neben seinen besten Freund.
„Was
ist denn passiert? Ihr wart doch vorhin noch ganz heiß
aufeinander?"
Sirius
wiederholte, was oben geschehen war und seufzte erneut tief auf.
„Und
als sie gegangen ist, hat sie nur klar und deutlich gesagt, das es
Aus und Vorbei wäre. Sie hat mich nicht mal angeschrieen und…
sie hat mich Black genannt!"
James
pfiff leise durch die Zähne.
„Oh
- oh, das klingt gar nicht gut, man. Wo ist Summer denn jetzt?"
„Das
wissen wir nicht", antwortete Lily, „als ich runter kam war außer
Sirius keiner hier und er hat mich gleich nach Summer gefragt, aber
oben war sie nicht."
Sirius
ließ sich nach hinten in den Sessel fallen und schloss die
Augen. „Sie wird nie wieder ein Wort mit mir reden, das weiß
ich."
Eigentlich
war dieser Satz nur so daher gesagt gewesen. Sagte nicht jeder so
etwas ähnliches, nachdem man sich mit jemandem zerstritten hatte
und wusste, dass man selbst Schuld an dem Streit war? Und glaubte
nicht ein jeder im Grunde gar nicht wirklich an die Richtigkeit
dieser Aussage? Niemand würde glauben, dass ein solcher Vorfall,
wie bedeutend er in dem Augenblick des Geschehens auch erscheinen
mag, tatsächlich dazu führen würde, dass zwei Menschen
nicht mehr miteinander reden.
Doch
Sirius sollte merken, wie wahr diese Vermutung werden sollte. Summer
hatte nicht ein einziges Mal auch nur ein Wort mehr mit ihm
gewechselt, so sehr er auch versucht hatte, sich ihr zu erklären.
Von
Lily hatte er erfahren, dass Summer einen Ausbildungsvertrag
unterschrieben hatte und dafür nach Salem gehen würde.
Völlig verzweifelt hatte er alles Mögliche unternommen, mit
Summer zu reden, doch sie wich ihm aus.
Der
Abschlussball war ein Desaster für ihn. Er stand die Rede des
Schulleiters durch, er stieß mit seinen Freunden auf den
Abschluss an und eine halbe Stunde später war er verschwunden.
Er wollte niemandem den Spaß verderben, aber seine Stimmung war
am Boden.
Anderthalb
Wochen nach dem Streit mit Summer und ihrer Trennung saß er mit
Lily, James, Remus und Peter in einem Abteil des Hogwartsexpresses
und sah stumm aus dem Fenster.
Die
letzte Fahrt in diesem Zug, der sieben Jahre lang ein riesiges
Abenteuer symbolisierte, hatte er sich ganz anders vorgestellt.
Sirius
sah zu Summer auf. Beim letzten Mal, war sie verletzt gewesen, doch
jetzt sah er, wie wütend sie war. Er nahm ihre Hand, doch sie
entzog sie ihm wieder.
„Oh,
Sum, wenn du mich das doch einfach hättest erklären lassen.
Es war wirklich nur ein Versehen. Ich hab ja versucht mit dir zu
reden."
„Sirius,
du glaubst immer noch, dass es nur um dieses alberne Bild ging,
oder?"
Sirius
stutzte. Worum sollte es denn noch gehen? Traurig schüttelte
Summer den Kopf. Er hatte gar nichts verstanden. Am liebsten wäre
sie gleich wieder aufgestanden und gegangen, doch die Erinnerung an
den Kuss, den Geschmack seiner Lippen und das Gefühl seiner
Hände in ihren Haaren ließen sie zögern. Wenn sie nun
endlich alles klären würden, vielleicht hätten sie
dann doch noch eine Chance für einen Neuanfang…
„Wenn
es gar nicht um das Bild ging, Summer, warum hast du nicht mit mir
geredet? Was um alles in der Welt war los, dass du uns nach diesem
Vorfall keine Chance mehr gegeben hast?"
Irrte
sie sich, oder klang seine Stimmt irgendwie verzweifelt?
„Du
hast mich keines Blickes mehr gewürdigt, hast kein Wort mehr zu
mir gesagt und dann bist du einfach nach Salem gegangen. Sag mir
einfach endlich, was ich verbrochen habe, damit ich es wenigstens
verstehe. Dann lasse ich dich gehen und du kannst mich weiter hassen,
aber verstehen will ich es zumindest!"
Langsam
machte sich auch Ärger in ihm breit. Er hatte sich das erste Mal
richtig schwer getan mit einer Trennung – kein Wunder, es war ja
auch das erst das zweite Mal gewesen, dass er sitzen gelassen wurde.
Doch auch so hatte er Summer nie richtig überwunden.
„Die
sieben Todsünden", sagte Summer leise. Sirius sah sie
verwundert an.
„Die
sieben Todsünden? Was soll das denn jetzt heißen?"
Ein
leises Lächeln legte sich auf Summers Lippen und sie sah ihn
an.
„Die
sieben Todsünden einer Beziehung. Du hast sie begangen und das
Bild von Helen war nur der Tropfen, der das Fass schließlich
zum überlaufen gebracht hat."
„Aha."
Was sollte er dazu auch mehr sagen? Das klang irgendwie…dumm. Aber
andererseits…
„Und
würdest du mir auch erklären, was genau das ist? Ich meine
diese Todsünden einer Beziehung."
Ihr
Lächeln wirkte mit einem mal sehr traurig, doch Sirius wusste,
dass er seine Erklärung endlich bekommen würde. Schließlich
nickte sie.
„An
sich geht es ja ganz harmlos los, weißt du. Ich meine, die
erste Sünde ist nicht wirklich so dramatisch und eigentlich
macht jeder Typ sie in einer Beziehung. Ganz oben auf der Liste steht
also der Gedankenaustausch." „Der Gedankenaustausch?" Sirius
war nicht sicher, ob er nicht irgendwas verpasst hatte.
„Du
weißt schon, dass man dem anderen erzählt, was man gerade
denkt."
„Das
ist eine Todsünde in einer Beziehung?"
„Sirius
Black, stell dich nicht doof! Erinnerst du dich, es muss in den
Osterferien gewesen sein, da saßen wir mit Lily und James unten
am See."
„Ach,
der Tag! Sum, mal ehrlich, wir saßen sobald es warm war fast
jeden Tag da unten."
„Ja,
aber ich meine den Tag, an dem wir…du und ich…an dem wir morgens
schon mal alleine am See waren…" „Ach DER Tag!" Jetzt wusste
Sirius doch, von welchem Tag die Rede war. Sie beide waren kurz vor
Morgengrauen zu einem Spaziergang aufgebrochen und auf der anderen
Seite des Sees waren sie nackt baden gegangen. Es war ein sehr…heißer
morgen gewesen.
„Genau
DER Tag."
Bei
der Erinnerung daran musste auch Summer lächeln und ein kleiner
Schauer lief ihr über den Rücken.
„Am
Nachmittag saßen wir mit Lily und James unten am See. Du hast
die ganze Zeit vor dich hingegrinst, also habe ich dich gefragt,
woran du gerade denkst. Das einzige, was von dir als Antwort kam war
ein blöder Spruch und du und James, ihr habt euch darüber
lustig gemacht. Das hat mich getroffen. Ich hatte die Frage ernst
gemeint."
Sirius
sah Summer erstaunt an. „Das ist nicht dein ernst! Deswegen bist du
noch sauer? Ich hab mich dafür entschuldigt und zwar gleich,
nachdem du so eine Schnute gezogen hast!"
„Ja,
ne ganz tolle Entschuldigung war das! Du hast gelacht und mich in
deinen Arm gezogen. Dann kam wieder irgendein blöder Spruch, du
hast mir einen Kuss gegeben und mit James weitergelacht. Das ist
keine Entschuldigung, Sirius!"
„Ja,
aber wenn es dich so getroffen hat, dann hättest du auch später
noch mal mit mir reden können, anstatt weiter darüber zu
schmollen. Ich hatte einfach gute Laune und hab einen Spaß
gemacht. Ich wusste nicht, dass es dir so ernst damit war."
„Ist
ja jetzt auch egal. Du wolltest wissen, was die sieben Todsünden
sind und ich habe mit Nummer eins angefangen. Ich hab doch gesagt,
dass sie noch nicht so schlimm war."
Sirius
nickte resolut. Das wäre trotzdem nichts gewesen, worüber
man nicht hätte sprechen können!
„Ich
hatte die ganze Sache eigentlich schon fast vergessen, da kam das
Hogsmeade - Wochenende, an dem du nachsitzen musstest. Ich bin mit
den anderen alleine ins Dorf gegangen und war beim Frisör…"
Sirius
stöhnte. Er wusste was jetzt kam.
Bevor
sie weiter sprach legte er ihr einen Finger auf den Mund und sagte
selbst: „Und ich hab nicht mal mit einem Wort deine neue Frisur
erwähnt."
Summer
funkelte ihn an. „Genau. Das ist Todsünde Nummer zwei!"
schnappte sie beleidigt.
„Komm
schon, du weißt selbst, dass fast jeder Mann so etwas
übersieht. Noch dazu – wie ich dir damals auch erklärt
hab, wenn ich mich recht erinnere - hatte ich sie gar nicht
übersehen. Ich war nur einfach den Abend so geschafft von meiner
Strafarbeit, dass ich wie ein Sack Kartoffeln ins Bett gefallen bin.
Himmel, ich hab es ja gerade noch so in meinen Schlafsaal geschafft!
Und als ich morgens zum Frühstück runterkam und gerade was
sagen wollte, da hat ich-weiß-nicht-mehr-wer im selben Moment
rüber gerufen, wie toll es aussehe, dass deine Haare jetzt
kürzer seien."
„Was
sollte ich denn aber auch von deinem Kommentar halten Mr.
Das-wollte-ich-dir-auch-gerade-sagen-Schatz?"
Sirius
stand auf und fuhr sich genervt durch die Haare. Ein Blick Richtung
Ballsaal sagte ihm, dass alle anderen sich köstlich amüsierten
und er hoffte inständig, dass er James Antrag nicht verpasste.
Aber er wollte das hier endlich klären und hoffte immer noch auf
ein bisschen von der weihnachtlichen Magie, wie Lily es nannte, damit
sich doch noch alles einrenkte.
„Okay,
was ist Nummer Drei?" fragte er und setzte sich wieder.
„Helens
Hintern."
„Bitte
was?"
„Der
Hintern deiner Ex-Freundin. Du erinnerst dich? Wir haben gerade noch
über sie gesprochen."
„Ich
weiß wen du meinst, aber was hat ihr Hintern damit zu tun?"
„Du
hast ihn angestarrt."
Ein
ungläubiger Blick war die Antwort darauf. Eigentlich hatte er
gedacht, dass Summer ihn so akzeptiert hatte, wie er nun mal war. Das
gleiche Thema hatte er mit Helen gehabt. Diese Eifersucht. Er machte
doch nichts außer flirten. Und außerdem hatte sie ja wohl
auch…
„Hast
du nicht auch diesem Ethan ständig auf den Hintern gestarrt, mit
dem du beim Halloweenball warst?" Summer wurde leicht rot.
„Siehst
du, du hast auch eine dieser, dieser Todsünden begangen. Scheiß
Eifersucht. Ich bin auch eifersüchtig, aber in einem gesunden
Maß. Ich fand es auch nicht toll, aber ich gehe damit anders
um. Verdammt, ich hab dich zu mir gezogen und dich damit geneckt,
wenn du so was gemacht hast und du setzt es gleich auf deine blöde
Liste mit irgendwelchen dämlichen Sünden!"
„Dämliche
Sünden? Blöde Liste? Okay, wenn du nicht darüber reden
willst…"
„Nein,
Summer, das Gespräch ist noch nicht zu Ende. Ich möchte
gerne wissen, warum du so was nicht mit mir beredet hast."
„Es
ist was ganz anderes mit Ethan gewesen!"
„Was
ist denn das für ein Klischee bitte sehr? Bei mir ist es Sünde,
aber bei dir nicht oder wie? Komm ich da irgendwie nicht mit? Ist das
nicht eigentlich der Part des Machos, seiner Freundin so was
vorzuwerfen?"
Summer
stutzte. Plötzlich war ihre Wut für einen Moment verflogen
und sie musste lachen. Erst leise, dann etwas lauter und dann hielt
sie sich den Bauch.
„Da…da…da
hast du wohl Recht", prustete sie und setzte sich wieder auf das
Sofa. Sirius grinste und setzte sich dazu. Mit einem Mal war die
Atmosphäre viel entspannter.
Summer
wirkte gelöster und das übertrug sich auf Sirius. Immer
noch lächelnd schüttelte sie den Kopf.
„Du
hast ja Recht, es klingt bescheuert. Was ich meinte ist, dass es
etwas anderes war, weil Helen deine Ex-Freundin ist. Ich hatte kein
Problem damit, wenn du anderen Mädels hinterher gesehen hast.
Merlin, wie hätte ich das verhindern sollen? Außerdem hat
es sich ja auch in Grenzen gehalten."
Jetzt
zwinkerte sie ihm sogar zu.
„Das
lag nur an dir. Warum hätte ich anderen hinterher starren
sollen? Ich hatte an dir doch alles was ich mir gewünscht hab."
Seine
Stimmt war immer leiser geworden und Summer lief wieder ein Schauer
über den Rücken.
Einen
Moment sahen sie sich nur an und wieder war da ein Augenblick, dem
sie sich nicht entziehen konnten.
Schließlich
war es jedoch erneut Summer, die den Bann brach und zum Thema
zurückkehrte.
„Da
liegt ja aber an sich das Problem. Es war eben nicht irgendein
Hintern, sondern der von deiner Ex, die dich verlassen hat."
„Es
tut mir leid. Ich wusste wirklich nicht... Keine meiner Freundinnen
hat mir jemals so etwas gesagt oder vorgeworfen." Sirius zuckte
hilflos mit seinen Achseln.
„Da
wären wir dann auch schon bei Sünde Nummer Vier: Der
Vergleich mit der Ex-Freundin! Sirius, sogar du solltest doch
mitbekommen haben, dass man so was nicht macht!"
„Wann
habe ich…?"
„Helen
hatte nie ein Problem damit, wenn ich gesagt habe ich will was
alleine mit den Jungs machen! Helen mochte es, wenn ich ihren Nacken
gekrault habe! Helen…"
„Schon
gut, schon gut, ich verstehe." Sirius schüttelte ungläubig
den Kopf.
War
er denn tatsächlich so unsensibel gewesen? Ihm waren solche
Aussagen überhaupt nicht bewusst. Und sicher hatte er Summer
niemals mit so etwas wehtun wollen. Aber was sollte er jetzt sagen?
Noch ein ‚tut mir leid'? Das würde auch nichts mehr
ändern.
Summer
beobachtete sein Mienenspiel genau. Es gefiel ihr, was sie darauf
erkannte. Nein, sie war nicht sadistisch veranlagt! Es war mehr die
Tatsache, dass er endlich zu erkennen und zu verstehen
schien.
„Eigentlich
will ich es schon gar nicht mehr wissen, aber was ist Nummer Fünf?"
Zerknirscht lächelte er sie von der Seite an.
„Ich
gebe zu, Nummer Fünf war vor allem meine Schuld. Man stellt so
eine Frage nicht, wenn man schon nach Fehlern sucht. Ich wollte
wahrscheinlich nur mir selbst beweisen, dass ich Recht hatte und habe
dabei doch gehofft, dass ich Unrecht behalte."
„Ich
verstehe kein Wort." Summer grinste.
„Ich
möchte aber gleich voraus schieben, dass du bedenken musst, dass
ich erst 17 war und eitel und unsicher, wegen der ersten vier
Sünden."
„Nun
sag schon."
„Ich
hab dich gefragt, ob du mich dick findest!" Sirius riss die Augen
auf.
„Wann
hast du mich denn so etwas Blödes gefragt? Und warum solltest du
es überhaupt fragen? Du hast eine atemberaubende Figur, das
weißt du doch!"
„Ich
sag doch, es war meine Schuld. Es war mehr rhetorisch gemeint, aber
du hast genau falsch reagiert."
„Ich
hab niemals gesagt, dass du dick wärst! Ganz sicher nicht!"
„Nein,
du hast gar nicht geantwortet, das ist genauso schlimm!"
„Hab
ich da vielleicht geschlafen? Jetzt mal ganz ehrlich, ich erinnere
mich nicht mal daran, dass du mich das gefragt hast. Kein Wunder,
wenn ich nicht geantwortet habe! Ich wette ich habe tatsächlich
geschlafen!"
Summer
lachte.
„Hör
auf damit, du hast bestimmt nicht geschlafen. Wir waren im
Gemeinschafstraum und du hast mal wieder über einer dämlichen
Strafarbeit gesessen."
„Da
hast du es. Ich war beschäftigt! Ich war doch vor den
Abschlussprüfungen zu nichts mehr zu gebrauchen und kaum
ansprechbar."
„Ja,
ich weiß, daran kann ich mich leider noch sehr gut erinnern. Da
kommen wir nämlich auch gleich schon zur Nummer Sechs, unserer
Verabredung in Hogsmeade. Du hast mir versprochen, dass du nachkommst
und ich habe geschlagene zwei Stunden gewartet. Und als ich dann nach
oben kam hast du fröhlich am Kamin gesessen und mit den Jungs
gequatscht."
Ja,
daran erinnerte er sich tatsächlich. Und es war der einzige von
den bisherigen Punkten, den er ohne Ausrede eingestand. Er hatte über
seinen Büchern gesessen, um für McGonnagal die Hausordnung
abzuschreiben, als seine drei Freunde aufgetaucht waren. Sie hatten
ihn überredet, endlich mal aufzuhören. Mit blöden
Sprüchen hatten sie ihn bombardiert und James hatte ihm lachend
entgegnet, was ihre Hauslehrerin denn so kurz vor dem Abschluss noch
machen wolle: „Dich rausschmeißen?". Auf jeden Fall
hatte er überhaupt nicht mehr an sein Versprechen gedacht, sich
später mit Summer im Dorf zu treffen.
„Du
brauchst nichts dazu zu sagen, Sirius, ich weiß, wir hatten
darüber bereits eine Diskussion und du hast dich schon
entschuldigt. Aber du musst das ganze im Gesamtbild sehen. Da waren
schon so viele andere Dinge, dass mich jeder nächste Schritt nur
noch mehr hat zweifeln lassen."
Er
nickte und sah sie eindringlich an.
„Das
Bild von Helen war aber nicht die letzte Todsünde oder?"
Summer schüttelte den Kopf.
„Nein,
es war nur der Tropfen, der allerletzte und ich wollte nicht mehr,
dass es weh tut."
„War
es der Jahrestag?"
Summer
sah auf. Sie hatte nicht erwartet, dass er das wusste.
„Ich
hab viel mit Lily und James geredet in den letzten Tagen in Hogwarts.
Irgendwann sprachen wir über den Abend vor unserem Streit und
nebenbei sprachen wir dann auch darüber, was sie an dem Abend
gemacht hatten. Sie hatten ihr halbjähriges Jubiläum. James
hatte dran gedacht…und in dem Moment fiel mir – viel zu spät
- auf, dass ich unseres vergessen hatte."
Eine
Träne glitzerte in Summers Augen. Er hatte daran gedacht. Es war
ihm aufgefallen. Ja, natürlich, es war viel zu spät jetzt.
Doch die Tatsache, dass er selber darauf gekommen war, rührte
sie.
„Ich
weiß nicht was ich sagen soll, Summer. Ich war wohl in den
letzten zwei Monaten unserer Beziehung ein richtiger Arsch. Es tut
mir so leid. Wenn wir doch einfach nur früher darüber
geredet hätten."
Summer
nickte stumm.
„Ich
war ein Idiot und hatte nur noch meine Streiche im Sinn."
„Wir
waren siebzehn, Sirius! Du wolltest Hogwarts mit einem Knall
verlassen, der in die Geschichte der Schule eingehen würde. Ich
war überempfindlich und zu stolz um mit dir über meine
Gefühle zu reden. Es war dumm zu glauben, dass du selbst
dahinter kommen würdest. Ich hätte lieber versuchen sollen,
zu akzeptieren, dass es nicht an mir liegt, dass du keine Zeit hast,
sondern an deiner ganz eigenen Art Hogwarts „Adieu" zu sagen.
Irgendwie war mein Selbstbewusstsein wohl doch nicht so existent wie
ich immer dachte."
„Ich
danke dir, dass du mir wenigstens jetzt endlich alles gesagt hast."
Sirius holte tief Luft bevor er sich erhob, „und ich hab dir
versprochen, dass du gehen kannst, wenn wir geklärt haben, was
zwischen uns war."
Er
zögerte einen Moment und sah sie dabei an, als wolle er ihren
Anblick in seinem Gedächtnis speichern. Dann wollte er sich
umdrehen und in den Ballsaal gehen, doch Summer stand blitzschnell
auf. Sie griff seine Hand und diesmal war sie es, die ihn
zurückhielt.
„Und
wenn ich gar nicht gehen möchte?" fragte sie leise. „Erinnerst
du dich, wie wir Lily und James aufgezogen haben, weil sie so lange
gebraucht hatten um sich zu finden?"
Sirius
nickte. Ihm wurde heiß und kalt, denn er spürte ihre Nähe
und die weiche Haut ihrer Hand in seiner.
„Jetzt
sind wir beide in der gleichen Situation. Wir haben selbst viel zu
viel Zeit verschwendet und es war mein Stolz, der sie nicht schon
früher beendet hat. Ich möchte nicht noch mehr Zeit
verschwenden. Ich möchte, dass wieder alles so ist wie vorher,
ich möchte…"
Doch
Sirius verschloss ihren Mund mit seinen Lippen. Er zog sie an sich
und hielt sie so fest als wolle er sie nie, nie wieder gehen lassen.
Summer legte ihre Hände auf seine Brust und entspannte sich. Sie
erwiderte den Kuss und fühlte sich endlich wieder geborgen. Wie
hatte sie nur jemals so dumm sein können und nicht mit ihm
geredet? Es war alles so kindisch gewesen! Was für Fehler hatte
er schon begangen? Niemand war perfekt! Und sie hatten doch alle
Stress gehabt. Zwei Jahre! Zwei ganze Jahre hatte sie verstreichen
lassen, in denen sie sich abends in den Schlaf geheult hatte, bei dem
Gedanken, dass er eine Andere halten könnte, wie er sie gehalten
hatte.
Sie
lösten ihre Lippen voneinander, doch hielten sich weiter fest
umschlungen. Sirius' Stimme war heiser als er leise sagte: „In
den ganzen letzten Jahren konnte ich dich einfach nicht vergessen.
Ich kam nicht darüber hinweg, dass du mich verlassen hattest und
ich habe mich so danach gesehnt alle Missverständnisse aus dem
Weg räumen zu können. Als Lily mir sagte, dass du heute
Abend herkommen würdest, da hab ich mir vorgenommen, dich
einfach in meine Arme zu reißen und dich um den Verstand zu
knutschen, bis du endlich deinen Widerstand aufgibst und mir Rede und
Antwort stehst!" Summer lachte leise.
„Das
wäre vielleicht besser gewesen und hätte nicht so lange
gedauert. Die anderen fragen sich bestimmt schon, wo wir bleiben."
Anzüglich hob er die Augenbrauen.
„Die
werden sich gar nichts fragen. So wie die uns kennen, sollten sie
wissen, das wir uns genauso leidenschaftlich versöhnen können,
wie wir uns streiten."
Jetzt
lachte Summer laut auf. Sie gab ihrem Schatz einen Kuss und beiden
kam es so vor, als hätte es die lange Zeit des Alleinseins gar
nicht gegeben. Die Erinnerung daran war verschwunden und vor ihnen
lag nur noch die Zukunft.
„Dann
lass uns zu unseren Freunden gehen. Und nie wieder ein Wort über
die sieben Todsünden!" „Versprochen?" fragte
Sirius.
„Versprochen!"
antwortete Summer.
So, ich hoffe natürlich, es hat euch wieder gefallen! Freu mich über jede Kritik -ob gut oder schlecht!
drückeuch, die Sugar
