Hi, noch irgendwelche deutschsprachigen Sherlock-Fans da draußen? Kommt raus zum spielen :-)

Disclaimer: Nix mir!

Die Handlung spielt zwischen der zweiten und dritten Episode.

Fünf Dinge, die Sherlock in weniger als Fünf Minuten tut und eine Sache, für die er eine gefühlte Ewigkeit braucht

1. Schlüsse ziehen

John streckte sich und versuchte beim Gähnen nicht zu tief einzuatmen. Konnten die Londoner Verbrecher ihre Morde nicht wenigstens nach Sonnenaufgang begehen? Konnten sie die Leichen nicht an sauberen, freundlichen Orten liegen lassen, in der Nähe der Innenstadt, nicht in einem halb verfallenen Industriegebiet irgendwo im Nirgendwo um London. An dem serienmordenen Taxifahrer sollten sie sich ein Beispiel nehmen...

John schüttelte sich.

„Was?", fragte Sherlock und sah ihn scharf an.

„Ich hatte gerade einen idiotischen Gedanken", antwortete John, Sherlock öffnete den Mund. „Sag' nichts! Das war blöd ausgedrückt." Sherlock holte Luft. „Sag' einfach nichts!" John presste die Hände vor sein Gesicht. „Zieh einfach deine Schlüsse und dann lass uns frühstücken. Ich brauche so viel Kaffee, du hast keine Ahnung."

„Du trinkst nie mehr als anderthalb Tassen", sagte Sherlock und bäugte sich wieder über die Frauenleiche. „Was sagst du hierzu?"

„Heute trinke ich mindestens drei", sagte John und grinste, als Sherlock die Augen verdrehte. Mit einem leisen Stöhnen ließ er sich auf dem Boden nieder und arrangierte sein schmerzendes Bein, bevor er den Körper vor sich genauer betrachtete. ,,Frau, tot", sagte er, um Sherlock zu nerven und weil es immernoch 5 Uhr 15 in der Frühe war. ,,Genickbruch, Dreck oder Haut unter den Fingernägeln, keine sonstigen Hämatome. Ich würde sagen, kein Kampf, kurz und schermzlos, der Täter war bekannt oder hat sich rangeschlichen. Muss groß gewesen sein, männlich, es ist nicht so einfach jemandem das Genick zu brechen ohne sich selbst eine kräftige Zerrung zu holen."

Sherlock warf ihm einen interessierten Blick zu, sagte aber nur: „Geh da weg, du sitzt im Weg!"

Kaum stand John wieder auf seinen Beinen kam Lestrade herein.

„Also, fünf Minuten sind um, was sagen Sie?", fragte er und sah dabei wie ein Schuljunge aus, der, obwohl er sich diesmal wirklich, wirklich angstrengt hatte, schon wieder zum Direktor musste.

„Sie wollte mit ihrem Freund Schluss machen und er hat sie umgebracht", antwortete Sherlock. John und Lestrade blinzelten. Sherlock grinste, machte auf den Absätzen kehrt und war durch die Tür bevor einer von beiden überhaupt den Mund auf machen konnte.

„Woher wissen Sie das?", rief Lestrade und John machte, dass er hinter seinem Kollgen herkam.

„Ah", sagte Sherlock und machte im Gehen eine wegwerfende Handbewegung. „Die lakierten Zehnägel, der Ehering, das Taschentuch, Watson, was da eben so rumstand. Es ist eindeutig, wirklich endeutig. Verhaften Sie den Freund, groß, Militärvergangenheit, lebt in der selben Gegend wie die Frau, vermutlich ein Freund des Ehemannes, hat gestern gegrillt." Er blieb vor der Tür des Gebäudes stehen und zeigte in die Dunkelheit. „Dort in den Mülleimern liegt die Handtasche."

Lestrade winkte einigen Leuten von der Spurensicherung. Doch Sherlock war schon auf dem Weg zu dem wartenden Taxi.

„Komm schon John, Frühstück!", rief er und John konnte nur entschuldigend mit den Schultern zucken, bevor er hinter ihm her hetzte.

Er trank nur anderthalb Tassen Kaffee und Sherlock sah den ganzen Tag unverschämt zufrieden aus.