Kapitel 1

Harry saß auf seinem Bett im Schlafraum der Gryffindors und starrte vor sich hin. Irgendwie bekam er das Gefühl nicht los, etwas verpasst zu haben, oder gar etwas vergessen zu haben. Seufzend legte er sich wieder zurück in die Kissen und verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf. Nachdenklich starrte er auf die Decke seines Himmelbettes und ruhte sich aus.

Müdigkeit überfiel ihn und so schloss er seine Augen und lies sich fallen. Einige Minuten später merkte er, wie die Türe, die direkt zum Schlafsaal der Junge führte, aufgemacht wurde und gleich darauf wieder ins Schloss fiel. Harry dachte sich nichts dabei, denn obwohl gerade Mittagspause war und all seine Freunde gerade bei Tisch saßen, hatte er keinen Hunger und es gab auch genügend Mitschüler, denen es vor lauter Aufregung vor den nächsten Unterrichtsstunden, genauso ging.

Harry seufzte und lächelte vor sich hin als er auf einmal zarte Lippen auf den seinen fühlte. Erschrocken öffnete er seine Augen und blickte in dunkle, vor verlangen glühende Augen die zu einem wundervollen Gesicht gehörten. Harry lächelte auf einmal „Hi Schatz"säuselte der andere.

„Was machst Du denn hier?"meinte Harry erfreut und setzte sich auf, wobei die andere Person es sich auf Harrys Bett gemütlich gemacht und gegen einen Pfosten gelehnt hatte. „Tja, ich weiß euer Passwort, schon vergessen? Und außerdem kann ich es nicht lassen, Dich jede freie Minute zu sehen, zu berühren, zu küssen, dich zu lieben"schnurrte sein Gegenüber und krabbelte zu Harry hin, der nun irgendwie peinlichst berührt ans andere Ende vom Bett rutschte und den heißen Atem seines Partners im Genick spürte.

„Entschuldige Peter, ich muss mich erst einmal daran gewöhnen"raunte Harry ihm zu. „Ich weiß, ich weiß"küsste Peter Harrys Hals und entlockte ihn einen kleinen Seufzer. Peter unterbrach seine Liebkosungen und sah Harry ernst in die Augen. „Süßer, ich weiß es ist eher neu für Dich, aber wir sind jetzt schon seit einem Monat zusammen und trotzdem habe ich das Gefühl dass Du mir ausweichst, wieso?"Peters Gesichtsausdruck zeigte Verwirrung und Schmerz. Harry sah ihm in die Augen, die so viel Liebe für ihn über hatten. Peter war ungefähr so groß wie Harry selber, vielleicht etwas größer, seine Haare waren dunkelbraun und immer gestylt, er war sehr schlank und graziös, hatte eine wundervolle athletische Figur und ein so ein bezauberndes Lächeln, dass Harry manchmal Herzklopfen bekam. Doch irgendetwas fehlte immer dabei. Harry seufzte tief, legte seine Hand ins Genick von Peter und zog ihn zu sich. „Es ist alles ok, glaub mir"murmelte Harry nun.

Peters Lippen fühlten sich weich und geschmeidig an, schmeckten gut und verführten Harry ein jedes Mal aufs Neue. Harry öffnete seinen Mund einen Spalt um Peters Zunge durch zu lassen und küsste ihn mit einer Leidenschaft, die Peter aufkeuchen lies. Zusammen sanken sie in die Kissen von Harrys Bett zurück und pressten sich in den Mund stöhnend aufeinander. Peter war glücklich. Denn so lange die Zeit mit Harry dauerte, würde er eine jede Minute davon auskosten. Irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen, doch die Vergangenheit war nun mal nicht zu ändern. Er ließ sich von den Glückswellen, die nun durch Harrys Küsse und Hände hervorgerufen wurden, in eine andere Welt getragen.

Einige Zeit später war Peter wieder gegangen - mit einem glücklichen Lächeln, zerzausten Haaren und geschwollenen Lippen. Heute war für ihn der schönste Tag in seinem Leben gewesen. Er hatte das erste Mal so richtig mit Harry geschlafen. Und es war traumhaft gewesen. Peter hätte meinen können dass er über die Stufen hinweg schwebte. Einen so tollen Sex hatte er noch nie mit einem Jungen gehabt. Mann war Harry scharf. Peter konnte es noch immer nicht glauben. Aber jetzt machte er sich schleunigst auf den Weg um wieder zu seinen Leuten zu kommen – den Slytherins.

Harry wickelte sich in die Decke ein und lächelte selig vor sich hin. Es war wundervoll gewesen mit seinem Freund Peter – dazu noch ein Slytherin, zu schlafen. Ein Prickeln überzog seinen Körper. Aber trotzdem wurde er das Gefühl nicht los dass etwas fehlte. Der Sex war lustvoll, einfühlsam und sanft gewesen. Was Besseres hätte sich Harry nicht vorstellen können, aber trotzdem.... Harry seufzte, stand auf und betrat die Dusche, drehte das Wasser auf und seifte sich ein. Seine Gedanken wanderten zu einem anderen Slytherin, um genau zu sein zu Malfoy. „Verdammt"zischte Harry und schlug mit der Faust gegen die Kacheln, wobei das Wasser ununterbrochen über seinen Körper hinweg prasselte und seine Haare ins Gesicht klebten. „Wieso zum Henker muss ich jetzt an Malfoy denken?"Harry schüttelte den Kopf und shampoonierte seine Haare ein.

Seit gestern wusste er von Peter, dass auch Malfoy mit einem Jungen zusammen war. Blaise Zabini! Harry musste sich eingestehen, Malfoy hatte einen guten Geschmack. Denn Blaise war alles andere als unattraktiv. Doch Malfoy schwul? Harry hatte sich schon seit längerem eingestanden dass er eher auf Jungs stand als auf Mädchen, ihm machte es nichts aus und zu seinem Erstaunen, konnten die anderen damit sehr gut umgehen. Zwar hatte Ron noch so seine Bedenken, da er mit Hermine zusammen war und sich nicht vorstellen konnte dass ein Junge mit einem anderen Jungen schlafen konnte, aber er akzeptierte es. Doch was Ron absolut nicht einsehen wollte war – ein Slytherin! Harry seufzte als er Ron und Hermine dies damals mitgeteilt hatte und Ron ihn darauf hin angefahren war. Harry stellte das Wasser ab und trocknete sich ab, bald hatte er Zaubertränke und dort würde er auf mehrere Leute von Slytherin stoßen. Er bekam Herzklopfen, aber wieso? Als Peter bei ihm war, hatte er nicht so viel Herzklopfen gehabt, er hatte Peter gerne, aber lieben? Es war eher die sexuelle Neugierde, die beide zusammen gebracht hatte. Harry war absolut nicht bekannt, dass Peter sehr wohl in Harry verliebt war. Harry betrachtete sich im Spiegel. Ja so konnte er sich sehen lassen. Schnell holte er noch etwas Gel aus der Tube und strich sich mit seinen langen, wunderschön geschwungenen Fingern durchs Haar. Er konnte sich nicht erinnern jemals dieses Gel gekauft zu haben und obwohl er sich anstrengte, wollte ihm bei Gott nicht einfallen, wer es ihm geschenkt haben könnte.