Kapitel 1 - Melodys Falle

Der 10.01. 1927 in Berlin, ein kalter und nasser Winterabend, aber dennoch war der Doctor recht guter Laune als er, elegant gekleidet in einen Tuxedo, das Kino betrat. Die Premierenkarten hatte er wie immer mit Charme und Hilfe seines Psychic Paper bekommen und konnte sich nun auf zweieinhalb Stunden allerbesten Filmgenuss freuen. Es war voll im Kino, die ganze Prominenz der Zeit hatte sich versammelt um die Premiere von Fritz Langs Metropolis zu erleben. Er dachte nur bei sich 'Hoffentlich kann ich den Film in Ruhe genießen.' Dieser Tuxedo bringt Unglück, es konnte doch nicht an ihm liegen, wie Martha immer behauptet hatte. Er fand seinen Platz und setzte sich, seine Sicht war vielversprechend.
Die Tardis hatte er, wie immer unauffällig, in einiger Entfernung geparkt. Berlin hatte viele dunkle Hinterhöfe und in einer dunklen Januarnacht würde niemand wirklich Notiz selbst von einer deplatzierten englischen Policebox nehmen.
Nur in dieser Nacht war der Doctor nicht allein. Er wurde unbemerkt beobachtet.
Der Junge war kaum zehn Jahre alt und konnte das Geld, was ihm die fremde Frau angeboten hatte gut gebrauchen. Er merkte sich den Standort der Tardis und meldet diesen pflichtbewusst an die Auftraggeberin. Melody zahlte zehn Reichsmark ein Vermögen für solch ein Kind und entließ den Jungen.
Ein Lächeln ging über ihr Gesicht. 'Die Tardis wird sich freuen mich zu sehen, auch wenn sie nicht wirklich die gleiche ist.' Melody ging die dunklen Straße entlang, mit ihren kurzen zum Bubikopf geschnitten dunkeln Haaren passte sie ganz gut in die Zeit, mal abgesehen davon das sie Hosen trug, was eher ungewöhnlich war. Sie zog den schwarzen Militärmantel um sich enger zusammen, es war verdammt kalt und nass hier.
Melody brauchte eine Weile um den Hinterhof zu erreichen. Es war ruhig und niemand schien draußen zu sein. In der hintersten Ecke des Hofes fand sie die Tardis. Sie freute sich und ihre grünen Augen leuchteten als sie das vertraute Wesen wiedersah. Ihre Hand strich schon fast zärtlich über die Außenhülle der Tardis. In ihrer rechten Manteltasche steckte der Tardis – Schlüssel, den sie ihrem Timelord gestohlen hatte. Er sollte hoffentlich auch hier passen.
Der Schlüssel passte und die Tardis schien den ungewohnten Besuch auch sehr zu begrüßen. Melody runzelte die Stirn und murmelte: „War er wieder böse zu dir?"
Sie hasste es, wenn er mit dem Hammer auf der Konsole der Tardis herum schlug. Es war so sinnlose Gewalt, die Tardis reagierte doch auch so. ‚Männer', dachte sie kopfschüttelnd. Melody musste sich beeilen, da waren noch etwa zwei Stunden, die ihr Zeit blieben. Sie machte sich an der Konsole der Tardis zu schaffen.
„Du bekommst deinen Timelord heil wieder, dass verspreche ich dir, nur brauche ich eine Kleinigkeit von ihm. Er wird es mir nicht freiwillig geben wollen, deswegen muss ich dich umparken."
Melody hatte die Programmierung abgeschlossen und startete die Tardis, die das vertraute Geräusch von sich gab. Der Ort den sie gewählt hatte lag in der Erdumlaufbahn, gut außer Sichtweite und sicher vor allen Dieben.
„Wenn er dich zu viel traktiert, kommst du zu mir, ich kann besser mit dir umgehen." Liebevoll strich sie über die Konsole und lächelte als sie ihren Vortexmanipulator wieder auf den Ort einstellte, von dem sie gerade gekommen war.
„Ich sehe dich, wenn ich dir deinen Timelord wiederbringe, meine Liebe."
Nach einer kurzen Reise landete Melody wieder dort im Hinterhof. Nun hieß es warten. Ihr war unwohl und ihr Puls raste. Sie wünschte sich in die Behaglichkeit ihres Verstecks einer kleinen Blockhütte im Wald, in der Nähe von Vancouver zurück.

Der Doctor amüsierte sich sehr gut, allerdings schien das Publikum um ihn herum nicht so begeistert zu sein. Buhrufe und auch Leute, die vorzeitig das Kino verließen. 'Tja', dachte er, ' die haben keine Ahnung, was dieser Film auslösen wird. Wie auch.' Er lächelte.
Nach dem Film verließ er recht schnell das Kino, denn irgendetwas beunruhigte ihn, es war wie ein seltsames Kribbeln im Bauch. Etwas stimmte nicht und das ließ ihn schnell in Richtung Tardis eilen. Es war noch kälter als vorhin und er bedauerte nicht, ein paar Socken mehr angezogen zu haben, in seinen den schwarzen Converse. Er konnte sich nicht so er erkälten wie ein Mensch, aber es war trotzdem unangenehm und das mochte er im Moment gar nicht. Er war dünnhäutig und leicht reizbar in letzter Zeit und versuchte sich mit einer Abenteuertour von den vielen Verlusten, die er erlitten hatte abzulenken, um zu seinem alten glorreichen Selbst zu finden. Er brauchte doch niemanden um Spaß zu haben. Aber es klappte nicht immer...wieder und wieder sah er Rose am Strand seinen Doppelgänger küssen und Donna, wie er ihr das Gedächtnis löschen musste, es brannte in seiner Seele. Die Trauer war an einem Punkt angelangt, wo er nicht einmal mehr Tränen vergießen konnte. Er war manchmal einfach nur noch eine leere einsame Hülle, die sich von Abenteuer zu Abenteuer hangelte.

Der Doctor ahnte bereits sein Ende, hatte er doch bereits seine Prophezeiung erhalten. Vier Klopfzeichen... Er wollte nicht sterben. Er hing an diesem Körper und diesem Gesicht. Das war mehr als nur reine Eitelkeit. Sein menschliches Ich - er hatte es einst gesehen und so einiges zurück behalten. Deswegen tat es nun, noch mehr mehr weh, selbst bald gehen zu müssen, auch wenn er wusste, dass der Timelord immer weiter leben würde.
Die Gedanken folterten ihn, er ging schneller und wünschte sich insgeheim, dass er weglaufen könnte, sich in einer Bibliothek verkriechen könnte um zu lesen und lernen für die nächsten hundert Jahre, ohne jemanden in die Augen blicken zu müssen.
Er rannte nun tatsächlich. 'Das ist dieser Ort... ich weiss was hier passieren wird und ich kann es nicht ändern.' Der Doctor erreichte wenig später den Hinterhof in dem er die Tardis geparkt hatte. Er wollte nur noch weg.
Aber die Tardis war nicht dort.
„Was? Wo? Was?", murmelte er und sah sich um. Leicht panisch werdend rannte er über den Hinterhof, doch die Tardis blieb verschwunden. Konnte er sich so geirrt haben.
Er übersah dabei die dunkelhaarige junge Frau, die am Bretterzaun lehnte und sich über einem Feuer die Hände wärmte.
Melody grinste. „Suchst du was?"
Der Doctor sah sie nun an. Melody sah die Verzweiflung in seinen Augen und sie hatte schon fast Mitleid mit ihm.
„Hast Du eine blaue Box gesehen?"
„Leider nein", sagte Melody „Ist ein kalter Tag, willst du dich nicht auch hier wärmen? Ist bisschen kalt so einfach im Anzug draußen herum zu laufen. Findest du nicht." Sie bedeutete ihm zu ihr zu kommen.
Der Doctor kam langsam näher und blieb aber in zwei Metern Entfernung stehen. Etwas war mit dieser Frau, sie fühlte sich so vertraut an. Es war verwirrend.
Das Kribbeln ging von ihr aus.
Melody lächelte und dachte 'Ich bin zur Hälfte Timelady, Liebling...fühle es.'
„Wer bist du?", fragte er, während er in seine Innentasche griff. Melody wusste, das er seinen Sonic Srewdriver suchte.
„Mein Name ist Melody Pond. Und mein Vater war ein Timelord." Melody grinste breit.
Sie ließ die Katze aus dem Sack. Seine Augen sprachen Bände. Er kam näher. Melody versteckte die Gedanken, die er nicht sehen sollte hinter einer mentalen Blockade. Sie kannte ihren Doctor.
„Wie ist das möglich? Ich bin der letzte Timelord."
Sie war ehrlich zu ihm. „Nun ich komme nicht aus dieser Dimension. Ich wurde durch einen Riss im Raum-Zeit Gefüge hierher gebracht und bin seitdem gestrandet. Ich reise zurzeit mit einem Vortex Manipulator, nicht sehr schön, aber es funktioniert. Ich habe deine Tardis nicht gestohlen. Ich habe nur etwas an diesem Ort gespürt und bin dem nachgegangen. Außer einer seltsamen Energiesignatur war aber leider nichts zu finden." Melody trat einen Schritt näher zu ihm.
Er schien ihre Worte nicht wahrzunehmen und zog seinen Sonic Srewdriver heraus und fuchtelte damit vor Melodys Nase herum.
„Wie kann das sein? Man wechselt nicht so die Dimension ohne Spuren zu hinterlassen...die sind vernichtend sind für alle Universen. Ich hätte das bemerken müssen. Das ist ist nicht so einfach..." Er murmelte eine Weile unverständliches Zeug, während er abwechselnd Melody scannte und ungläubig auf die Ergebnisse des Screwdrivers starrte. Seine Verwirrung war ihm deutlich anzusehen und er schien fast vergessen zu haben, dass die Tardis ja auch verschwunden war.
Melody dachte insgeheim: 'Das ist so typisch für dich, Süßer. Etwas fasziniert dich und vergisst was du eigentlich tun solltest'. Sie ergriff erneut die Initiative um den armen Mann aus seiner Verwirrung zu befreien.
„Sollten wir nicht lieber die Tardis suchen gehen?" Melody lächelte.
Der Doctor zuckte zusammen „Ja natürlich?"
„Vielleicht kann ich dir helfen. Allerdings würde ich gerne erst einmal aus dem Regen raus. Wir sollten einmal schauen, ob wir eine Bleibe für die Nacht finden?"
Er nickte und sie gingen aus dem Hinterhof wieder auf die Straße. Melody hatte die leere Wohnung in der Nähe schon ausgekundschaftet und führte ihn in die Richtung.

Der Doctor war in Gedanken versunken. Was war mit dieser Frau? Sie kam ihm unwirklich vor und warum fühlte er sich so zu ihr hingezogen? Vertraute ihr aus irgendeinem Grund sogar. Es war das erste mal, dass er sie in seinem Leben sah. Er schob es auf seine Einsamkeit 'Ich drehe langsam durch.' Seine Gedanken wanderten wieder. Alle seine Freunde waren nicht mehr für ihn da, hatten eigene Leben. Sie würden zwar immer seine Freunde bleiben, aber niemand hatte mehr Zeit und Lust ihn dauerhaft in der Tardis zu begleiten. Er vermisste Donnas Freundschaft schmerzlich und Rose...Es war grausam. Die Gedanken quälten ihn schlimmer als er es je gedacht hätte. Er versuchte sich zusammen zunehmen. Was mochte sie von ihm denken. Sie musste doch etwas vom ihm wollen, aber was?

Melody beobachtete ihn. Der Doctor war seltsam ruhig, so kannte sie ihn nicht. Er war immer das quirlige Etwas gewesen, was sie kaum bändigen konnte und der unentwegt redete ohne Luft zu holen. Dies jedoch war ein gebrochener Mann fast am Ende seiner Kräfte. Es war sehr schwer für sie ihn so zu sehen. Sie hätte ihn retten wollen, vor sich selbst. Aber sie durfte es nicht tun. Dennoch sie liebte ihn. Melody wurde traurig. Was sie vor hatte würde ihm, noch mehr wehtun.
'Du hast beschlossen, nun wirst du es auch tun' dachte sie. Melody nahm all ihren Mut und ihre Entschlossenheit zusammen.

Nach fünf Minuten erreichten sie endlich die Wohnung, die Melody vor ein paar Tagen entdeckt hatte. „Schau da oben in der ersten Etage."
Er nickte. Die Türen waren einfach zu öffnen. Sie wusste es, metallene Schlösser, kein Holz. Kein Problem für einen Sonic Screwdriver. Melody hielt ihren bedeckt, er sollte nicht sehen, das er dem seinen sehr ähnlich war.
Drinnen fanden sie nicht viel vor, nur leeren Räume, aber immerhin war es wärmer und trockener als draußen. Einer der etwas kleineren Räume war recht angenehm warm. Sie gingen hinein. Melody fand eine Ecke, die gemütlich genug schien sich zu setzen. Sie beobachtete ihn aus den Augenwinkeln.
Der Doctor war unruhig und ging im Raum auf und ab wie ein Tiger im Käfig. Er wirkte so finster. Wo war sein Lächeln, das sie immer geliebt hatte? Melody setzte sich und zog den ihren Mantel enger an sich. Sie hätte soviel sagen wollen, aber nun beobachtete sie ihn einfach. Seine Augen waren so leer - es trieb ihr fast die Tränen in die Augen.

Der Doctor war ungehalten. Er wollte weiter suchen, aber bei dieser Dunkelheit und den wenigen Anhaltspunkten wäre es nicht so schlau gewesen durch die Stadt zu rennen. Es machte ihn wütend. 'Der einzige Anhaltspunkt ist sie. Was ist ihr Geheimnis. Versuch es zu klären. Warum fällt es mir so schwer zu denken, verdammt. Ich bin in Ordnung. Nichts kann mich so sehr verletzen...oh verdammt' Er wurde wütend auf sich selbst. 'Du hast schon vorher Freunde gehen sehen, es geht ihnen gut. Sie brauchen dich nicht und du brauchst sie nicht.' Er war ein Meister im Lügen.
Der Doctor bemerkte, dass Melody zusammengesunken in der hintersten Ecke des Raumes kauerte. Er hatte ihre Blicke bemerkt. Langsam ging er näher zu ihr. Er vertrieb die düsteren Gedanken und versuchte zu lächeln.
„Ich bin übrigens der Doctor. Ich hab mich vorhin glaub ich nicht vorgestellt." Da war sein strahlendes Lächeln, aber es wirkte dennoch gezwungen.
Er hielt ihr die Hand hin, die sie gerne ergriff.
„Ich hatte mich ja schon vorgestellt." Sie erwiderte sein Lächeln.
„Was treibt dich wirklich in diese Ecke des Universums?" Er setzte sich neben sie und lehnte sich an die Wand.
„Nun ich suche jemanden...meine Mutter ist verschwunden, mein Vater hat sie in diese Zeit verbannt, aber ich fürchte ich bin am falschen Ort gelandet." Es war ein Teil der Wahrheit. „Ich habe nun Hinweise gefunden, dass sie vielleicht in New York ist. Wenn wir deine Tardis finden, können wir vielleicht einen kleinen Abstecher machen."
„Dazu müssen wir sie erst wieder finden, aber wenn wir hier rumsitzen..." Er wurde wieder unruhig. Melody begann zu zittern, mehr aus Angst dass ihr Plan fehlschlagen würde und rückte näher an ihn heran. Er schien nicht abgeneigt zu sein sie zu wärmen.
„Dir ist kalt. Kein Wunder dein Mantel ist ja auch durchnässt. Wir sollten vielleicht wirklich wegen der Kälte näher zusammen rücken. Nicht das du auf falschen Gedanken kommst."
Er lächelte wie ein schüchterner keiner Junge.
„Nein, bestimmt nicht", sagte sie und legte den Kopf auf seine Schulter.
„Ich hoffe das ist dir nicht unangenehm?", fragte sie.
„Nein, ist schon in Ordnung." Sie saßen eine Weile so schweigend.
Melody war wie gelähmt, dieser wunderbare Mann, sie konnte es fühlen, die Bösartigkeit hatte noch nicht Einzug in sein Herz gehalten. Sie musste vorsichtig sein, das er nicht bemerkte was sie tat. Sie fühlte die Spritze in ihrer rechten Manteltasche, die ein starkes Gift enthielt, das selbst Timelords ausschaltete zumindest für eine Weile. Es war ein Geschenk gewesen, für den Notfall. Ihre Mutter hatte es ihr gegeben. 'Falls dir jemals wieder ein Timelord zu nahe tritt', hatte sie damals gesagt. Melody kam sich schäbig vor in ihrem Vorhaben. Er verdiente das nicht.
Sie musste ihn jetzt irgendwie ablenken.
„Warum muss das so kalt sein.", sagte sie und ein Zittern ging durch ihren Körper.
„Ich kann dir nur mein Jackett anbieten.", sagte er und zog es aus. „Du musst aus den nassen Klamotten heraus." Melody zog ihren Mantel aus und lies sich von ihm das Jacket umlegen. Es passte um ihre Schultern, da sie recht schmal gebaut war. Er setzte sich wieder zu ihr.
Sie musste bald handeln, denn lange konnte sie die Gedankenblockade nicht mehr aufrecht halten, mit der sie ihn davon abhielt ihre Lüge zu durchschauen. Es war gut, dass er nur noch sein Oberhemd anhatte. Jetzt würde sie leichteres Spiel mit ihm haben.

Der Doctor war nur aus Höflichkeit nicht in ihre Gedanken eingedrungen, auch wenn er das einfach gekonnt hätte. Sie schien nichts gegen seine Nähe zu haben. Er versuchte seine wirren Gedanken zu ordnen. Melody musste was mit dem Verschwinden der Tardis zu tun haben. Es konnte doch kein Zufall sein. Er sah sie an und lächelte.
„Vielleicht solltest du eine Weile ruhen.", sagte er. „Ich kann dir nur meinen Schoss als Kissen anbieten. Völlig ohne Hintergedanken natürlich." Er setzte sein charmantestes Lächeln auf.
Melodys Hand schloss sich fester um die Spritze. 'Er wird versuchen in deine Gedanken einzudringen und die Blockade sehen' dachte sie. Sie spielte mit und legte ihren Kopf auf seinen Schoss zum Sprung bereit. Melody mochte es kaum glauben, aber er hatte die Augen geschlossen, um sich zu konzentrieren. Er musste sie ja für völlig harmlos und blöd halten, so einen Fehler zu begehen. Sie war fast schon enttäuscht. Nun ging alles sehr schnell. Mit einer Hand zog sie die Spritze aus dem Tasche des Mantels, neben sich auf dem Boden, drehte sich gekonnt um und rammte die Spritze in eines seiner Herzen.

Der Doctor hatte damit absolut nicht gerechnet. Er schrie auf und wandte sich auf dem Boden. Ihm blieb die Luft weg und für kurze Zeit dachte er das Gift würde ihn umbringen. Dann spürte er wie die Lähmung einsetzte.
Sie sah seine Augen, die Qual und Angst darin…es war furchtbar.
„Es tut mir so leid, Liebling, es tut mir so leid."
Melody nahm den Vortexmanipulator und programmierte ihn. Sie nahm seine Hand und reiste mit ihm zu ihrem Versteck, dort hatte sie alles vorbereitet für ihren Plan.
Melody zog ihn zum ihrem Bett, legte ihn darauf und zog ihm zunächst seine Schuhe aus und drei paar Socken. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie musste sich beeilen. Es blieben noch etwa zwanzig Minuten Zeit, bevor er sich wieder wehren konnte. Er lag nun vor ihr, sein Blick war auf sie gerichtet. Scheinbar hatte er sich etwas beruhigt.

Es machte ihn wahnsinnig, dass er sich nicht bewegen konnte, aber versuchte ruhig zu bleiben. Als er gesehen hatte, wohin sie ihn verschleppt hatte, begann er zu ahnen was sie tun wollte. Der Doctor versuchte es nun mit Telepathie.
'Hör mich, ich weiß du hörst mich. Lass mich gehen. Ich werde dir nichts tun und wir vergessen das hier. Sag mir einfach was du willst und ich gebe es dir.'
Melody ignorierte ihn. Für sie gab es nur diesen Weg, um das genetische Material zu bekommen was sie brauchte, alles war exakt berechnet. Ort und Zeit waren perfekt. Außerdem machte es doch so auch viel mehr Spaß. Mit sichtlichem Genuss zog sie ihm Hemd und Hose aus. Er beobachtete sie und seine Augen protestierten. Sie musste weiter die Uhr im Auge haben, das Gift wirkte nur noch eine viertel Stunde. Der Protest in seinen Augen verstärkte sich als ihre Hände sich seinen Boxershort näherten. 'Nein' sie hörte seine Stimme in ihren Gedanken.
Melody zögerte und beschloss ihn zunächst einigermaßen bequem an das Gitterbett zu fesseln. Die Handschellen waren immer so ein Spielzeug gewesen, was beide gerne mochten. Sie lächelte wissend. Er wurde langsam ärgerlich.
'Lass ihn nicht wütend werden', dachte sie. 'Du weißt zu was er fähig sein sein.' Sie schaudere innerlich. ' Nimm dich zusammen - er ist nicht dein Doctor, Melody.'
Als sie ihn mit den Armen am Bettpfosten festgekettet hatte, legte sie ihm ein Kissen unter den Kopf und machte es ihm gemütlich. Sein Ärger lies etwas nach. Sie strich über seine Wange.
Und wandte sie sich wieder den Boxershorts zu. Sehr vorsichtig zog sie ihm diese aus.
'Bitte nicht' hörte sie in ihren Gedanken 'Ich kann das nicht.' Melody ignorierte sein Flehen. Zum Ärger gesellte sich eine gewisse Panik. Sie fesselte nun auch seine Füße an die Bettpfosten.
Jetzt musste sie nur warten bis das Gift nachließ. Ihre Augen wanderten über seinen Körper. Er war wunderschön für sie.

Der Doctor sah ihren Blick er wusste, dass Melody wohl nicht so einfach von ihrem Vorhaben abzubringen war. Er dachte über Strategien nach wie er sein Schicksal noch abwenden konnte und beobachtete sie genau.

Langsam zog Melody sich ebenfalls aus und legte sich neben ihn. Sie streichelte ihn zur Beruhigung.
„Es ist alles gut, Liebling. Es wird dir nichts passieren, ich hab der Tardis versprochen dich ihr zurückzugeben und ich würde dieses Versprechen nie wagen zu brechen."

Der Doctor brachte ein Knurren hervor. Das Gift schien langsam nachzulassen. 'Sie hat die Tardis.' Er wurde langsam wieder wütend.

„Ja die Tardis ist in Sicherheit, hab keine Angst." Sie strich über sein Haar und küsste ihn auf die Stirn. Er wurde langsam mobiler und zappelte in seinen Fesseln.
„Vorsichtig Süßer. Tue dir nicht weh."
So langsam fand er auch seine Stimme wieder.
„Wer bist du wirklich?" Er wand sich.
Melody zog eine Augenbraue hoch. „Tue jetzt nicht so als ob du nicht wüsstest was ich von dir will, das ist doch offensichtlich, oder?"

Er ahnte, dass er so bei ihr nicht weiter kommen würde. Sie würde ihn zwingen, wie auch immer mit ihr zu schlafen. Sein männliches Ego fühlte sich auch durchaus geschmeichelt von dem Gedanken. Eine Idee kam ihm noch.
Melody sah das seine Verzweiflung wieder wuchs.
„Ich kann das nicht, bitte zwing mich nicht dazu." Seine Stimme brach und er schien eine andere Taktik anwenden zu wollen, um sich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Er sah sie mit diesem Blick an, der einen Stein weich werden lassen konnte, an. Seinen großen brauen Augen machten es ihm leicht an den Beschützerinstinkt von Frauen zu appellieren, um von ihnen alles zu bekommen.
Melody lächelte und beugte sich über ihn und küsste ihn auf die Stirn.
„Lese meine Gedanken, du musst wirklich keine Angst haben."

Der Doctor empfing Melodys Botschaft. Sie zeigte ihm Bilder aus einer fremden Welt. Sie waren dort ein Paar. Er spürte, dass sie ihn lenkte. Sie ließ ihn nicht in die dunklen Ecken schauen. Er ließ sie gewähren.
Geschickt vermied er es, ihr alle seine Gedanken zu zeigen. Sie musste glauben ihn kontrollieren zu können. In Melodys Gedanken waren Dingen, die er nicht hätte sehen sollen.

Sie bemerkte wie seine Gedanken wanderten und beugte sich vor zu seinem Ohr und wisperte seinen Namen. Er sah durchdringend sie an.
„Ich kannte eine Frau namens River, die behauptete meine Frau in der Zukunft zu sein. Du stammst aus der anderen Welt und bist dort die gleiche, nicht wahr?" Melody nickte sie hatte sich bereits einiges über die Melody Pond dieses Universums gelesen und tunlichst vermieden ihr in die Quere zu kommen.
„Was du tun willst ist nicht richtig und es rechtfertigt sich auch nicht, aus dem was du mir gezeigt hast. "
„Ein Kind zu zeugen ist nicht richtig?", fragte sie. „Oh Süßer, das ist goldrichtig! Ich will nicht mehr alleine sein. Sowenig wie du das willst." Er hatte verdient es zu wissen, was sie wirklich fühlte.

Die Wahrheit traf ihn. Er war nie auf solch einen Gedanken gekommen, noch einmal Kinder zu haben. Aber was wäre passiert, wenn er wirklich mit Rose...Er sah sie vor sich.

Er bekam wieder diesen traurigen Blick. Melody strich ihm über die Wange.
„Das ist die Wahrheit. Mein Geliebter ist nicht mehr. Er wurde ein Monster und verbannte meine Mutter in diese Welt." Melody konnte eine Träne nicht zurückhalten.
„Das tut mir leid, Melody. Du musst ihn trotzdem immer noch sehr lieben." Sie konnte sein Mitgefühl spüren und strich zärtlich über seine Brust und legte ihren Kopf an seine Schulter.

Ihre Berührung löste etwas ihn seinem Körper aus. Die Gedanken an Rose taten ihr übriges. Er fühlte ein Verlangen sie zu küssen, aber er sah nicht sie. Es war ihm egal. Dieses Gefühl, er musste es erforschen, was immer auch passieren würde.

Sie war überrascht als sein Mund nach ihren Lippen suchte. Er küsste sie sehr leidenschaftlich. Melody erwiderte den Kuss und ihre Hände wanderten über seinen Körper und fanden eine weitere Überraschung vor. Sie rollte sich auf ihn. Er konnte genau wie ihr Doctor lieben. Der Akt war kurz, und sehr leidenschaftlich. Aber sie hatte gemerkt, dass er die Augen geschlossen hatte und sie auch nicht ein einziges Mal aufgemacht hatte, während der ganzen Zeit. Er hatte nur einen Namen in seinen Gedanken. Sie hatte es gehört... immer und immer wieder...'Oh Rose...Rose'. Melody ahnte was sie ihm bedeutet haben musste. Er drehte seinen Kopf zu ihr, in seinen Augen schimmerten Tränen.
Es war nicht richtig gewesen, ein Fehler, eine Schwäche. Nun musste er die Konsequenzen seines Handelns eindämmen.

Sie hatte nun das was sie brauchte. Es zerriss ihr das Herz, denn sie wusste was jetzt kam, wenn sie gehen würde: Sie würde ihn nie wieder zu sehen. Er musste sterben für das Bestehen dieser Welt, alles andere würde ihm auch zu dem herzlosen Monster machen.
Melody zog sich wieder an. Als sie soweit war löste sie seine Fesseln sie gab ihm seine Kleider zurück. Er zog sich an ohne ein Wort zu sagen.
Als er soweit fertig war sagte sie. „Ich bring dich nach Hause in deine Tardis" Sie nahm seine Hand und aktivierte den Vortexmanipulator.

Zurück in der Tardis ging er direkt zu der Konsole drückte von ihr unbemerkt zwei Köpfe. Er stand mit dem Rücken zu ihr.
Melody machte sich zum Sprung bereit, sie hatte gehofft, dass der Doctor noch etwas sagen würde.
Sie wollte gerade wieder starten als sie seine Stimme hörte.
„Du hättest mich dafür nicht entführen müssen, Melody. Du hättest mit mir reden sollen."
Seine Stimme klang ruhig. Er drehte sich zu ihr um.
„Hättest du es denn freiwillig getan?", fragte sie ungläubig.
„Wir hätten eine Lösung gefunden." Ein Anflug von Ärger in seinem Gesicht war zu erkennen.
„Ja, aber es musste so sein. Ich hatte ein Vision, das es so passiert und nicht anders."
„Du wolltest die Erinnerung an ihn...nicht wahr? Du solltest mir nichts von ihm erzählen. Ich habe Bilder in deinem Kopf gesehen, die ich nicht hätte sehen sollen. All das Risiko nur um mich ins Bett zu bekommen, Melody. Ich darf dich nicht so gehen lassen, du gefährdest diese Welt."
„Was willst du tun? Mich zurückschicken? Du kannst kein Dimensionstore einfach öffnen, ohne das Schlimmeres passiert. Oder willst du mich etwa einsperren?"
Melodys hielt den Vortexmanipulator bereit, für alle Fälle.
„Kann ich das nicht? Du kennst mich nicht wirklich. Und für den Fall, das du meinst mit dem Vortexmanipulator zu entkommen. Ich hab ihn vorhin deaktiviert." Er sah sie triumphierend an.
Melody bekam Angst. Der Vortexmanipulator an ihrem Handgelenk war tatsächlich tot.
„Ich werde deinem Abkömmling nichts Böses antun. Ich wollte nur dass er deine Gene hat. Glaube mir das bitte."
Der Doctor löste sich von der Konsole und kam auf sie zu. Melody wich bis zur Tür zurück. Sie dachte 'Tardis bitte öffne die Tür. Eher falle ich in den Vortex als seine Wut noch einmal zu ertragen.' Sie kannte diesen Gesichtsausdruck. Langsam kam er näher. Als er vor ihr stand sah er sie sehr durchdringend an.
„Tue das nie wieder oder ich sperre dich wirklich in eine der Zellen der Tardis und vergesse dich die nächsten hundert Jahre." Melody drücke sich gegen die Tür und schloss die Augen, sie wollte ihn nicht so sehen.

Ihm war klar, dass er ihr Angst machte und er genoss es auch etwas. Nun war es genug, sie hatte zwar eine Strafe verdient, aber er wollte nicht grausam sein.
„Sieh mich an Melody." Sie öffnete die Augen. Die Finsternis in seinen brauen Augen war gewichen.
„Eine letzte Reise mit mir bevor du gehst, nur um mir zu beweisen, das du meines Sohnes würdig bist." Woher wusste er da? Die hatte ihn doch nicht dorthin sehen lassen. Melody schauderte. Er sah sie an. Verführung pur. Er wusste was er tun musste um Frauen zu überzeugen.
Melody dachte nur 'Du Casanova.' Aber wie sollte sie auf die Frage antworten. Sie könnte ihm diesen letzten Gefallen tun.
„Ja, wenn du mich dann gehen lässt." Melody seufzte. Sie war seinem Charme erlegen, obwohl er sie fünf Minuten vorher noch zu Tode geängstigt hatte und schüttelte innerlich den Kopf über sich selbst.
„Na dann...wohin soll es gehen?" Er lachte.
Melody sah ihn an. Sie würde ihn nie wirklich verstehen.
„Naja vielleicht könnten wir mal schauen, ob wir meine Mutter in New York finden."
„Mütter sind nicht gerade meine Spezialität. Vor allem nicht in so einer Situation." Sein Blick wanderte zu ihrem Bauch.
„Man sieht doch noch gar nichts." Melody wurde urplötzlich schlecht. Der Doctor sprang mit einem Satz nach hinten, um nicht ein paar neue Schuhe anziehen zu müssen. Er zog eine Augenbraue nach oben. Es war das was er geahnt hatte, die Schwangerschaft würde nicht normal verlaufen.
„Oh, verdammt.", fluchte sie. „Das tut mir leid, es sollte vielleicht doch ein Kurztripp werden."
Melody schwitzte und hielt sich am Geländer fest. Es lief nicht so, wie sie es geplant hatte. Mühsam schleppte sie sich zu einem der Sitze.
Der Doctor war bereits an den Konsolen der Tardis und machte sich daran zu schaffen. 'Ich werde sie an einen sicheren Ort bringen.' dachte er.
Sie hatte sich gesetzt und sah sehr bleich aus. Er hoffte nur sie würde es überleben. Ihre Mutter vorher aufzusuchen wäre vielleicht nicht das schlechteste. Hilfe hierbei würde er auf jeden Fall benötigen. Außerdem war die Mutter ein ähnliches Sicherheitsrisiko und wenn er beide hier wegbringen konnte, um so besser.