Nennt uns Legenden III: Die Legende von Doomworld
A/N: Dies hier ist ein A/B/O-AU und die Fortsetzung meiner vorherigen A/B/O-Legends-Fics „Nennt uns Legenden I: Die Legende von Alpha, Beta und Omega" und „Nennt uns Legenden II: Die Legende der Omegas".
Meinen „Arrow"-A/B/O-Fic „Mein Name ist Oliver Queen" und meine Flash-A/B/O-Fic „Dinge, denen man nicht trauen kann" spielen in dem gleichen Universum wie meine „Legends"-Fics.
Für diejenigen, die sich nicht die Mühe machen wollen vor dieser Fic, die Vorgänger zu lesen, hier ein paar Vorbemerkungen:
Was bedeutet A/B/O? Das steht für Alpha/Beta/Omega und ist eine Fanfiction-Trope, die sich vom Tierreich inspirieren lässt und eine Welt postuliert, in der die Menschen neben dem primären Geschlecht auch noch ein sekundäres Geschlecht (nämlich eben Alpha, Beta oder Omega) besitzen. Traditionell funktioniert die Gesellschaft auf Grund von der Existenz dieser sekundären Geschlechter anders als unsere, und es herrscht oft ein gewisser Seximus vor (bezogen auf die sekundären Geschlechter). Autoren nützen dieses Gimmick gerne für Dystopien und/oder gesellschaftliche Kommentare. … Oder dafür um Pornographie zu verfassen. Diese Fic ist mehr ersteres als letzteres. Sorry.
Wie funktioniert eine A/B/O-Gesellschaftsform? Okay, es gibt Leute, die behaupten es gäbe so was wie die „typische" A/B/O-Fic (die gibt es schon aber eher bei dem pornographischen Teil der A/B/O-Fics) und traditionelle A/B/O-Gesellschaftsformen, die immer gleich wären –DOCH DAS IST EINE LÜGE! Sie unterschieden sich nicht nur von Fandom zu Fandom, sondern auch von Autor zu Autor und teilweise sogar von Fic zu Fic. Ja, es gibt gewisse A/B/O-Tropes, aber die finden sich nicht bei allen Fics und werden oft absichtlich vom Autor unterlaufen etc. Meine A/B/O-Gesellschaft wird also auch anders funktionieren als in anderen Fics, die ihr vielleicht kennt.
Gibt es also gar nichts, was wirklich immer gleich ist? Nun, meistens gibt es eine Sache in diesen Fics als Konstante, und das ist die Alpha/Omega-Sache: Omegas erleben sogenannten Hitzen (grob gesagt sie werden rollig bzw. läufig, sucht euch aus welches Tier ihr bevorzugt) und sondern in dieser Phase ihres Lebens Pheromone ab, die bei Alphas wiederum Brunftverhalten auslösen (ja, jetzt haben wir die Tierart gewechselt, sorry) – auf jeden Fall sind dann beide Seiten geil aufeinander und beschließen sich zu paaren und tun das dann auch über einen längeren Zeitraum hinweg – im Falle eines männlichen Alphas verhakt sich dieser meistens im Omega, und sie hängen dann längere Zeit zusammen (und jetzt sind wir wieder bei den Hunden gelandet) bis der Penis abschwillt und entfernt werden kann.
Das hört sich verdächtig nach Mpreg an! Ja, das ist irgendwie der Punkt bei den meisten A/B/O-Fics. Es muss aber nicht sein. Bei einigen ist es auch so, dass männliche Omegas evolutionäre bedingt keine Kinder mehr austragen können. Wie etwa bei mir hier. Also sorry, keine Mpreg.
Okay, was muss ich also über diese Fic wissen, abgesehen davon, dass Omegas und Alphas in einer gewissen Phasen ihres Lebens sexbesessen sind? Ich werde natürlich innerhalb der Fic alles erklären, sobald es aufkommt, aber für die, die es schon vorher wissen wollen: Es gibt Alphas, Betas und Omegas jeden Geschlechts. Aus historischen Gründen heraus werden in der modernen Gesellschaft Alphas und Omegas aber aus unterschiedlichen Gründen nicht besonders hoch angesehen. Betas erhalten bevorzugt Führungspositionen und haben im Grunde genommen das Sagen in der Gesellschaft, da Alphas als zu aggressiv und territorial gelten und Omegas als schwach und flatterhaft bzw. instabil – jeweils wegen ihrem Hormonhaushalt. Im 21. Jahrhundert gilt diese Vorstellung zwar als überholt und veraltet, und es gibt viele Gleichberechtigungsbewegungen, aber viele hängen trotzdem noch den alten Vorurteilen an. Auch deswegen, weil es stimmt, dass Betas eine beruhigende und stabilisierende Wirkung auf Alphas und Omegas haben (wegen den Pheromonen, die sie absondern). In dieser Fic haben alle drei sekundären Geschlechter einen Geruchssinn, der sie dazu bringt zu riechen, was für Pheromone die Angehörigen der anderen Geschlechter gerade aussenden, sprich sie erkennen so die Stimmung der anderen und Hinweise auf Hitze bzw. Brunft.
Und wer ist was? Das wird natürlich auch immer besprochen, wenn es aufkommt, aber da manche nur gewisse Charakterisierungen lesen wollen, hier ein kurzer Überblick über die Crew der Waverider und ihre Feinde:
Rip Hunter –Omega
Sara Lance – Alpha
Martin Stein – Beta
Jax Jackson – Beta
Ray Palmer – Omega
Mick Rory – Alpha
Nate Heywood – Omega
Amaya Jiwe – Alpha
Eobard Thawne – Prime Alpha*
Damien Darhk – Alpha
Malcolm Merlyn – jetzt Alpha (Trans Beta- Alpha, keine Sorge, was das genau heißen soll, wird noch erklärt werden)
Leonard Snart – Beta
Kendra Saunders (und all ihre anderen Inkarnationen)– Alpha
Carter Hall (und all seine anderen Inkarnationen) - Beta
Vandal Savage – Beta
Gideon – programmiert auf Beta
* Eine erst in der Zukunft und auf anderen Planeten bekannte Unterart von Alpha, die dominanter, stärker und weniger hormongesteuert als andere Alphas sind, und der sich Eobard zurechnet.
Und zur allgemeinen Info für Referenzen, Kurzauftritte und Crossover:
Oliver Queen – jetzt Alpha (Trans Beta- Alpha); Laurel Lance –Alpha; Quentin Lance – Omega; Felicity Smoak – Beta; Nyssa – Beta, Barry Allen – Omega, Cisco Ramon – Omega, Caitlin Snow – bisher Beta, Lisa Snart – Omega, Clarissa Stein – Beta, Lily Stein – Beta, Kara Danvers – Omega
Andere teile ich euch gerne auf persönliche Anfrage hin mit, ich kann hier nicht alle rein schreiben (aber ja, ich habe sie alle mit einem sekundären Geschlecht bedacht).
Warnings: SPOILER! Zur 2. Staffel, sowie für Arrow bis zu Staffel 5, Flash bis zu Staffel 3 und Supergirl bis zu Staffel 2, denn diese Fic spielt Großteils in der 2. Staffel; A/B/O-Dynamik- tierisches Verhalten,; Seximus, Sklaverei, Misshandlungen und Missbrauch, andere düstere Themen, existenzielle Ängste (hallo, Eobard), Character Death, PTSD, Mick ist Mick (aber er beschützt seine Omegas), Erwähnung von Mpreg von Omegas in vergangenen Zeiten,, Slash, femmeslash, Het, Polygamie, Selbstmedikation (Mehr fällt mir im Moment nicht ein.)
Disclaimer: Warner und DC und The CW besitzen die Rechte an den „Legends of Tomorrow", „Arrow", „The Flash" und „Supergirl". Ich verdiene kein Geld mit dieser Fic und sehe die Charaktere nicht als mein geistiges Eigentum an.
Pairings: Stellt auch bitte auf wechselnde Pairings quer durch die Geschlechter (primäre und sekundäre) ein und auch auf Dreiergespanne: Hauptpairings: Atomwave (sorry?, nein, gar nicht), TimeCaptain, Steelvixen, Erw. vergangenes CaptainCanary, vergangenes lockeres Coldwave.
Was bisher geschah: Die zweite Staffel von „Legends" geschah bis Eobard bei seinem Versuch das letzte fehlende Stück des Speer des Schicksals vom Mond zu holen von den Legends geschlagen wurde und das darauf schob, dass Ray als Omega so gut gerochen hat und er ihn ablenkte indem er ihn zu verführen versuchte. Woraufhin Eobard auf die Idee kam die Legends mittels ihrer Omegas abzulenken, denn bekanntlich ist es ja so: Ein Omega in Gefahr ist ein Problem, mehrere Omegas in Gefahr sind eine Katastrophe. Und immerhin gibt es Omega-Sklavenhandel, nicht wahr? Als arrangierte er es, dass die Omegas der Legends entführt und auf dem außerirdischen Sklavenmarkt von Maaldoria verkauft wurden. Mit etwas Glück und Hilfe des daxamitischen Prinzen Mon-El (der Universum-1-Version von ihm) gelang es dem Rest der Legends jedoch ihre Freunde zu retten. Jedoch blieb dieses Erlebnis für sie nicht ohne Konsequenzen….
1. Und was ist falsch daran?
Sara wünschte sich, sie könnte etwas tun um ihren Omegas zu helfen, aber sie musste sich der Tatsache stellen, dass es nichts gab, das sie tun konnte, und da sie der Alpha dieses Rudels war, machte ihr diese Erkenntnis schwer zu schaffen. Der Rudel-Alpha war derjenige, der dafür zu sorgen hatte, dass es allen im Rudel gut ging, und wenn er nicht in der Lage war diesen Zustand herbeizuführen, nun, dann war er wohl ein ziemlich mieser Alpha, nicht wahr?
Tatsache war, von Piraten verschleppt und als Sklave verkauft zu werden, würde jedem ziemlich zusetzen. Tatsache war aber auch, dass die Omegas der Waverider offensichtlich nicht daran dachten zuzugeben, dass ihnen dieses Erlebnis zusetzte.
Rip war wie immer: er gab sich hart und verschlossen und war alles im allem einfach unzugänglich. Jemand, der sein ganzes Leben lang vorgegeben hatte ein Beta zu sein und noch dazu ein gewohnheitsmäßiger Lügner war, neigte nicht gerade dazu seine wahren Gefühle zu teilen, nicht einmal mit seinem Alpha. Früher – also vor dem Zwischenfall mit den Piraten und den Sklavenmarkt – hätte Sara dieses Problem einfach mit einer Flasche Alkohol und einem Vieraugengespräch gelöst – sie hätte Rip solange genervt, bis er zugegeben hätte, dass etwas nicht stimmte und er sich ihr geöffnet hätte. Und dann hätte sie ihm geduldig zugehört und ein paar aufmunternde Worte gesagt. Aber diese Taktik konnte sie nun nicht mehr einsetzen.
Es gab nichts, das sie sagen konnte um ihn über das, was passiert war, und hätte passieren können, wenn es ihnen nicht gelungen wäre ihn zu retten, hinwegzuhelfen. Und ganz abgesehen davon: Es war ihr nicht entgangen, dass Rip sich verständlicherweise nun nicht mehr wirklich alleine in der Gegenwart eines Alphas wohl zu fühlen schien. Nicht einmal, wenn dieser Alpha Sara war. Oder vielleicht auch gerade, wenn dieser Alpha Sara war. Immerhin hatte er noch nie gerne Schwäche gezeigt, und nun schien er noch weniger Interesse daran zu haben vor ihr als schwach zu erscheinen als jemals zuvor. Auf jeden Fall schaffte er es irgendwie immer, dass Jax, Martin oder Ray auch anwesend waren, wenn er sich im gleichen Raum wie einer der an Bord befindlichen Alphas befand. Sara konnte ihm das wirklich nicht verübeln, aber was sie ihm verübelte war, dass er dieses Verhalten an den Tag legte und zugleich vorgab, dass alles wieder in Ordnung war.
Da war er nicht der Einzige. Ray verhielt sich nicht viel besser. Zuerst schien ihn das Erlebte schwer getroffen zu haben. Er wirkte deprimiert und kleinlaut und sehr verletzlich und war offensichtlich auf der Suche nach Trost. Doch schon nach nur 24 Stunden war davon nichts mehr zu bemerken, Ray stellte wieder seine optimistische sonnige Persönlichkeit zur Schau, fast so als gäbe es nichts, das seinen Glauben in die Menschheit erschüttern könnte, und das obwohl er genau wusste, dass es die Legion gewesen war, die seine Entführung eingefädelt hatte, auch wenn die Piraten und Sklavenhändler alle Außerirdische gewesen waren.
Ray strahlte jeden an, wenn er ihn erblickte, als wäre er wirklich froh die andere Person zu sehen, witzelte herum, bereitete ihnen allen Frühstück zu, und schien es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht zu haben sich um Rip und Nate zu kümmern, fast so als wäre er der Meinung, dass nur den beiden Schlimmes zugestoßen wäre, ihm jedoch nicht. Zuerst vermutete Sara, dass Mick irgendetwas getan haben musste um für diese schlagartige Verhaltensänderung zu sorgen, doch der Alpha plädierte auf unschuldig, ihn schien Rays plötzliche gute Laune sogar noch mehr zu überraschen als die anderen, was insofern viel aussagte, da er seit der Rettung der Omegas regelmäßig in Rays Quartier schlief.
Es war also offensichtlich, dass Ray nur vorgab gut gelaunt zu sein. Genau wie Rip tat er so als wäre alles in Ordnung, obwohl es das nicht war. Genau wie Rip wollte er keine Schwäche zeigen, auch wenn Sara den Verdacht hatte, dass seine Gründe dafür andere waren. Vermutlich wollte er dem Rest des Rudels nicht zur Last fallen. Vermutlich hatte er gesehen, wie sehr es alle anderen belastete, dass es ihm nicht gut ging, und hatte daraufhin beschlossen sie nicht mehr sehen zu lassen, wie es in ihm aussah, um sie auf diese Weise nicht unglücklich zu machen. Es war zum verrückt werden!
Der einzige, der eine halbwegs normale Reaktion auf die Geschehnisse zeigte, war Nate. Nate war einsilbig, traurig, und missgelaunt. Nur leider, ließ aber auch er nicht zu, dass man ihm half. Die meiste Zeit über sperrte er sich in seiner Kabine ein, und er schien jedes Interesse an sozialer Interaktion mit dem Rest der Legends verloren zu haben. Ray musste ihm sein Essen in seine Kabine bringen, und Amaya wurde nicht mehr hineingelassen, seit der ersten Nacht nicht mehr.
Im Gegensatz zu den anderen beiden Omegas zeigte er ein Verhalten, das normal war, doch weil er nicht zuließ, dass man ihm Trost spendete, konnte er auch nicht heilen. Vermutlich litt er zu allem Überfluss auch noch unter dem Tod seines Großvaters, den er mit ansehen hatte müssen, bevor er entführt worden war, und unter der Trennung von Amaya, die zustande gekommen war, weil Amaya irgendwann in ihre Zeitlinie zurückkehren musste, da sie ein Schicksal besaß, was bedeutete, dass es für sie und Nate keine gemeinsame Zukunft gab. Das mochte ja stimmen, aber Sara verstand nicht, warum das automatisch bedeutete, dass es keine gemeinsame Gegenwart für die beiden geben konnte. Doch leider konnte sie Nate diese Frage nicht stellen, da er auch sie nicht in seine Kabine ließ und immer Kopfschmerzen oder Müdigkeit als Ausrede dafür vorschob.
Zusammengefasst gesagt: Sara hatte drei Omegas, denen sie nicht helfen konnte, weil sie sich nicht helfen lassen wollten in ihrem Rudel, und das frustrierte sie ungemein. Die anderen waren was dieses Problem anging auch keine große Hilfe.
Mick war kein Meister der Psychologie und konnte meistens nicht einmal mit seinen eigenen Gefühlen umgehen, geschweige denn mit denen von anderen, und hatte daher keine Lösung anzubieten.
Amaya wusste auch keinen Rat, außer den ihren Omegas Zeit zu geben. Doch Zeit war, ironischer Weise das, was sie in diesem Fall nicht hatten. Traumatisierte Omegas wurden in der Regel immer instabiler, je länger man ihre Traumata unbehandelt ließ. Dieser Meinung war die Schulmedizin, und auch Gideon. Und der einzige Weg dieses spezielle Trauma zu behandeln wäre darüber zu reden, und genau das wollten die Omegas ja nicht.
Jax war nicht weniger hilflos als Sara, das gab er offen zu. Er schien seine Zeit zwischen Rip und Ray aufzuteilen und zu versuchen einfach in ihrer Nähe zu sein, aber die so berühmt-berüchtigte stabilisierende und beruhigende Wirkung der Betas schien in diesem Fall nicht anzuschlagen. Auch Jaxs öffneten sich die beiden nicht, und auch vor ihm taten sie so als wäre alles in Ordnung.
Martin war der Seniorpartner im Team, und er war Vater, also hätte er eigentlich irgendeine magische Lösung parat haben müssen, zumindest war Sara dieser Meinung, doch er war erst seit kurzem Vater und konnte daher auf keinen realen Erfahrungsschatz zurückgreifen bzw. hatte er mit Lily, die ebenfalls ein Beta war, wohl nie vergleichbare Probleme gehabt. Und überhaupt schien er oft nicht zu wissen, was er mit Omegas tun sollte, wenn sie ihm unterkamen, und er schien immer Angst zu haben das Falsche zu tun. Auch er verbrachte seine Zeit mit Rip und Ray, aber im Gegensatz zu Jax schien er nicht einmal zu versuchen sie dazu zu bringen sich ihm emotional zu öffnen. „Ich denke, Miss Jiwe hat recht, sie brauchen einfach Zeit um zu verarbeiten, was geschehen ist, und wenn sie soweit sind darüber zu reden, dann werden sie sich an uns wenden. Es wäre ein Fehler sie jetzt zu bedrängen", lautete seine Meinung.
Gideon war auch keine Hilfe. Nicht wirklich. Sie konnte auf eine riesige Datenbank zurückgreifen und Sara daher alle möglichen Auswirkungen aufzählen, die durch die traumatischen Erlebnisse auftreten könnten, doch einen Rat, was zu tun sei um diese zu verhindern, hatte sie nicht parat. Sie überwachte die Lebenszeichen der Omegas so wie sie die Lebenszeichen der ganzen Crew überwachte, und sie behauptete viel mit Nate zu sprechen, wenn er keinen anderen zu sich in die Kabine ließ, aber das alles brachte nicht viel. Außerdem wusste Sara nicht, wie weit sie Gideon über den Weg trauen konnte, wenn es um die Omegas ging. Gideon hatte eine nicht zu verachtende Verbindung zu Rip, und Sara hatte sie im Verdacht ihm heimlich Medikamente zur Verfügung zu stellen, und das vielleicht auch für Ray oder Nate zu tun, denn beide waren charmante Omegas, und Gideon hatte bekanntermaßen eine Schwäche für die beiden, also wer wusste schon, was sie ihnen hinter Saras Rücken zukommen ließ? Und wenn die Omegas Selbstmedikation betrieben, dann behandelte diese nur ihre körperlichen, nicht aber ihren seelischen Symptome.
Wenn das alles nur nicht so frustrierend wäre…. Saras Entschluss, endlich gegen Eobard Thawne und seine Legion aktiv zu werden, erwuchs aus ihrer Frustration. Sie wäre die erste, die bereit wäre, das zuzugeben. Dank Rip wussten sie, wo die Legion ihr Versteck hatte, und Mick entwickelte einen Plan, wie man die Speerfragmente, die sich im Besitz der Legion befanden, am besten zurückbekommen würde. Mick sagte es nicht, aber Sara wusste, dass auch er frustriert war. Und sie alle wollten Rache. Mit dem Versuch ihre Omegas gegen sie zu verwenden, war die Legion zu weit gegangen.
Die Legends brachen in das Hauptquartier ihrer Feinde an und stahlen deren Stücke vom Speer des Schicksals. Und entgegen ihres bisherigen Glücks klappte diesmal sogar alles. Und so hatten sie bald den ganzen Speer des Schicksals in ihren Besitz.
Was sie zum nächsten Problem führte: Nämlich der Frage, was sie jetzt eigentlich mit dem Speer tun sollten.
Natürlich wäre es das Beste, wenn sie den Speer zerstören würden. Allerdings war das nicht so einfach, denn ansonsten hätte Rip das ja wohl schon vor langer Zeit getan. Angesichts der Tatsache, dass sie den Speer nun in ihren Besitz hatten, zeigte Nate sein Gesicht doch mal wieder, und erklärte ihnen, dass der Legende nach das Blut Christie in der Lage sein sollte den Speer zu zerstören. Nur, dass es verboten war sich in irgendeiner Form in das Leben von Jesus Christus einzumischen. Das machte Rip sehr klar.
Doch noch bevor Sara den Tod dieser Idee verkünden konnte, kam Nate mit einer Alternative an. Es gab Legenden darüber, dass das Blut Christie vor langer Zeit nach Europa gekommen sei. Und niemand anderer als der berühmte Schriftsteller und Hobbit-Erfinder J. R. R. Tolkien hatte diese Legende erforscht und theoretische Schriften darüber verfasst. Also bestand zumindest die Chance, dass Tolkien ihnen helfen könnte das Blut Christie zu finden. Womit das nächste Ziel der Legends klar war: Tolkien treffen und sich mit ihm beraten.
Bis es soweit war, mussten sie alle aber an sich halten um nicht in Versuchung zu geraten den Speer zu benutzen. Sara konnte es Amaya und Mick an den Nasenspitzen ansehen: Die beiden waren dafür den Speer zu benutzen und ordneten sich nur deswegen der Idee unter ihn stattdessen zu zerstören, weil Sara es ihnen befahl. Laut Rip würde der Speer, nun da er ganz war, sie alle in Versuchung führen ihn zu benutzen, und sie müssten diesen Drang widerstehen.
Es war nicht so, dass Sara nicht in Versuchung wäre. Seit langer Zeit wünschte sie sich nichts mehr als Laurel zurückzubekommen, und ein kurzer Wunsch wäre alles, was sie dafür tun müsste, wenn sie den Speer benutzen würde. Und mit dem Speer könnte sie außerdem ihr Rudel heilen: Rip, Ray und Nate ihren Schmerz nehmen. Leonard zurück holen. Die Legion los werden. Verhindern, dass Slade Wilson den Wahnsinn verfiel, weil Shado auf Lian Yu starb, und damit Olivers Mutter retten. Verhindern, dass die Queens Gambit überhaupt jemals sank …
Ja, und genau das war der Grund, warum sie den Speer niemals verwenden durften: Denn wo würde es aufhören? Man redete sich ein, dass man nur eine kleine Sache verändern wollte, aber dann fiel einem noch eine kleine Sache ein, und noch eine, und noch eine … Und irgendwann wäre man nicht besser als die Legion. Die Legends hatten geschworen die Geschichte zu beschützen, nicht sie nach eigenem Gutdünken umzuschreiben.
Es tut mir Leid, Laurel, ich kann dich nicht retten. Ich habe es geschworen. Du weißt, ich würde alles für dich tun, aber das nicht. Der Preis ist zu hoch, ich bin nicht stark genug.
Amayas Dorf retten, Micks Eltern vorm Verbrennen schützen. Das klang so einfach, aber wenn sie das taten, würden sich dadurch alles ändern, und selbst, wenn sich durch den Speer nicht alles ändern würde, es würde sich genug ändern: Amayas Dorf, aber warum nicht auch Hourman und Dr. Mid-Nite? Micks Eltern, aber warum nicht auch Leonard?
Nein, es war einfach zu riskant. Niemand von ihnen konnte den Speer verwenden. Rip hatte ihn niemals verwendet. Rip Hunter hatte sie rekrutiert um seine Familie zu retten, und das obwohl alles, was er dafür hätte benutzen müssen der Speer gewesen war. Aber er hatte ihn nicht benutzt. Und das sagte alles, was sie wissen mussten: Dass der Speer zu gefährlich war um verwendet zu werden. Dass selbst jemand, mit einem einzigen reinen Wunsch, Gefahr lief der Macht des Speers zu erliegen und das Schicksal der Welt nach seinem Gutdünken umzuschreiben. Deswegen blieb ihnen keine andere Wahl: Sie mussten zumindest versuchen ihn zu zerstören.
„Ihr dürft nicht einmal daran denken", befahl sie ihrem Team, „Nicht an die, die ihr verloren habt und retten könntet. Nicht an Anna, nicht an Hank, nicht an Miranda, nicht an Jonas, nicht an Ronnie Raymond, nicht an Rex, noch nicht einmal an Leonard. Der Speer würde euch ansonsten damit zu verführen suchen. Ihr müsst stark sein."
„Wir wissen, was unsere Aufgabe ist, Sara", erinnerte sie Martin, „Wir haben uns schon öfter dagegen entschieden die Zeitlinie zu verändern, und das wird diesmal nicht anders sein."
Sara warf Amaya und Mick einen prüfenden Blick zu. „Da sind wir uns alle einig, oder?", versicherte sie sich noch einmal.
„Ja, das sind wir", meinte Amaya müde.
„Klar", behaupte Mick nur.
Aber Sara konnte ihre Zweifel sehen, und hoffte daher, dass sie Tolkien schnell finden und den Speer schnell zerstören würden. Ja, sie war der Alpha, aber Mick und Amaya hatten ihre eigenen Köpfe, und sie verstanden sich gut und waren sich öfter einig miteinander als mit Sara. Und wenn sie auf die Idee kommen sollten sich gegen Sara zu verbünden … Trotz ihres Assassinentrainings wusste Sara nicht, wie ein Kampf in diesem Fall ausgehen würde. Und sie hatte auch nicht vergessen, dass Mick sie schon einmal verraten hatte.
Nun, hoffentlich würde er es nicht so schnell wieder tun.
Ray hatte immer geglaubt, dass ein Omega für sein Rudel da zu sein hatte, egal was passierte. Die Alphas und Betas dachten immer sie würden die Omegas beschützen, doch in Wahrheit beschützten die Omegas sie. Und Ray tat sein Bestes um seiner Jobbeschreibung gerecht zu werden, doch er war der erste, der zugab, dass das in letzter Zeit gar nicht mehr so einfach war. Er musste, vermutlich wegen dem Speer, obwohl es aber eigentlich zuvor begonnen hatte, in letzter Zeit öfter an Anna denken, an ihren Tod. Und an Leonard. Beides Betas, die für ihn gestorben waren. Er wollte nicht, dass noch einmal auch nur irgendjemand für ihn sterben musste, er wollte keine Bürde sein, er wollte nicht, dass sein Rudel seinetwegen in Gefahr geriet. Sich seinetwegen sorgte.
Niemand hatte etwas gesagt, aber er wusste, dass sein niedergeschlagenes Verhalten nach seiner Rettung seine Freunde belastet hatte. Seine Freunde, sein Rudel, die seinetwegen einen außerirdischen Sklavenmond infiltriert hatten. Martin hatte seinetwegen gegen Thawne kämpfen müssen! Mick hatte sich seinetwegen mit diesem außerirdischen Alpha angelegt! Das alles hätte auch ganz anders ausgehen können!
Er war ihnen allen so dankbar, und das wollte er ihnen auch zeigen. Und er wollte ihnen auch zeigen, dass er kein hilfloser kleiner Omega war, der ständig beschützt werden musste. Dass er stark war, innerlich und äußerlich. Dass er nicht hilflos war.
Gideon hatte ihm geholfen, auch wenn sie nicht begeistert gewesen war. „Halten Sie das für eine gute Idee, Dr. Palmer?", hatte sie gefragt, aber Ray hatte erklärt, dass es nötig war. Er konnte es sich nicht leisten traurig und verängstigt zu sein. Er musste der Ray Palmer sein, der seinen Mitgefangenen versicherte, dass sie gerettet werden würden, und Rip durch seine Hitze half als wäre das selbstverständlich, und nicht der Ray Palmer, der sich in Micks Armen in den Schlaf weinte. Ray wusste, dass es riskant war verschreibungspflichtige Medikamente ohne Aufsicht einzunehmen, besonders für Omegas, aber er redete sich ein, dass er von Gideon überwacht wurde. Was konnte da schon schief gehen? Und es waren nur Anti-Depressiva.
Und sie halfen ihm schließlich. Sie halfen ihm dabei das auseinanderbrechende Rudel zusammenzuhalten. Sara sollte sich nicht sorgen müssen, nicht auch noch um ihn. Genauso wenig wie die anderen. Für Rip und Nate war das alles mit Sicherheit traumatischer gewesen als für ihn, also war es ihr gutes Recht darunter zu leiden, aber er musste sich zusammenreißen und ihnen dabei helfen wieder zu sich selbst zu finden. Und das alles war so viel leichter mit ein wenig medizinischer Unterstützung.
Leider half diese jedoch nicht gegen alles.
„Du warst so auffällig still vorhin auf der Brücke", sagte Mick. Sie standen in seiner Kabine, in die Ray Mick gefolgt war, nachdem dieser von der Brücke gestürmt war. Ray konnte sehen, dass Mick auf Streit aus war, immerhin kam er gerade frisch aus einem Streit und war offensichtlich immer noch wütend. Und er hatte recht: Ray hatte kein Wort gesagt um ihn zu verteidigen. Er hatte ihm, anders als die anderen, auch keinen Vorwurf gemacht, aber er hatte sich auch nicht auf seine Seite geschlagen. An seiner Stelle wäre Ray in diesem Fall ebenfalls wütend auf ihn.
„Ich mache dir keine Vorwürfe", erklärte Ray schnell, „Natürlich dachtest du nicht, dass Leonard real ist und auf der Seite der Legion der Verdammnis steht. Auf diese Idee wäre keiner von uns gekommen. Ich wusste zwar nicht, dass du ihn öfter siehst und mit ihm sprichst, aber … ich denke mal, ich hätte an deiner Stelle diese spezielle Information auch niemandem anvertraut."
Mick schnaufte. „Ich habe sie jemandem anvertraut: Dem Professor! Und der dreht mir daraus jetzt einen Strick anstatt sich auf meine Seite zu schlagen!", knurrte er wütend, „Aber ich weiß ja, wie ihr alle mich seht!"
„Ich weiß, dass du kein Krimineller mehr bist, Mick", sagte Ray, „Und ich hatte noch nie ein Problem damit, dass du einer warst."
„Aber?"
Ray seufzte. „Ich weiß doch, was Leonard dir bedeutet hat. Jeder weiß das. Und wenn du dich zwischen ihm und uns entscheiden müsstest … Nun, das ist einfach keine Entscheidung, die du treffen müssen solltest", erklärte er müde.
Mick starrte ihn an. „Weil du denkst, dass ich mich für ihn entscheiden würde. Das ist es doch. Wie der Professor, wie Sara, denkst du das!", warf er ihm vor.
Ray begann sich zu fragen, ob er nicht einfach eine höhere Dosis Anti-Depressiva hätte nehmen sollten. Sie hörten eindeutig gerad auf zu wirken, denn anders ließ sich diese abgrundtiefe Traurigkeit, die ihn gerade erfasste, wohl nicht erklären.
„Und was ist falsch daran? Das hast du über das Benutzen des Speers gesagt, und dabei hast du an Leonard gedacht. Und das ist doch auch verständlich. Ich meine, er ist dein ältester Freund, und was immer er auch sonst noch für dich war. Und wir, wir sind erst kurz in deinem Leben und haben ihn dir genommen. Und das mit uns beiden. … Was bin ich schon für dich? Wenn du wolltest, dann würdest du mit Leichtigkeit einen anderen Omega für dein Bett finden. Einen besseren. Einen, der genug an dich glaubt, um sich auch auf deine Seite zu stellen, wenn andere dir ungerechtfertigte Vorwürfe machen", sagte er traurig.
Mick starrte ihn an. „Das denkst du also, dass du das für mich bist, ja? Ein Omega in meinem Bett?", meinte er dann langsam, „Ich dachte, du kennst mich, aber offensichtlich habe ich mich geirrt, Schmalzlocke. Du weißt ja nicht einmal, wofür ich den Speer benutzen würde. Du bist genau wie die anderen. Amaya ist die einzige an Bord dieses Kahns, die nicht immer so sehr mit sich selbst beschäftigt ist, dass sie verlernt hat andere überhaupt wahrzunehmen. Der Rest von euch kann mir gestohlen bleiben!"
Nach diesen Worten wirbelte er herum, stapfte davon, und ließ Ray stehen. Ray sah ihm stumm hinterher und unterdrückte jeden Impuls sich zu entschuldigen. Was würde das auch bringen? Mick wäre ohne ihn besser dran.
„Dr. Palmer? Ist alles in Ordnung?", erkundigte sich Gideons Stimme vorsichtig über die Lautsprecher von Micks Quartier, „Sie weinen."
Ray wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Mach dir keinen Sorgen, Gideon", meinte er, „Das hat nichts zu bedeuten. Du kennst mich doch, ich bin eben eine Drama-Queen, das ist alles."
Wenn das doch nur wirklich alles wäre.
A/N: Willkommen im dritten Teil. Ich habe inzwischen übrigens auch eine „Flash"-Sidefic geschrieben.
Ja, Mick und Ray haben sich zerstritten. Sorry, aber das musste aus plottechnischen Gründen sein. In der Original-Folge ist mir auf jeden Fall immer aufgefallen, dass Ray beim Streit über Micks „Verrat" stumm mit unglücklichen Gesichtsausdruck daneben steht, aber nichts sagt, was ich immer irgendwie interessant fand, weil, tja, er sicher denkt, dass er im direkten Duell gegen Leonard verlieren würde, wenn Mick sich entscheiden müsste, aber nicht findet, dass Mick bisher etwas absichtlich falsch gemacht hat (was ja zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht so war).
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