Schicksalhaftes Treffen
Das ist meine erste FanFiction und ich hoffe, dass sie euch gefallen wird. Hier hab ich Sherlock ein ,,bisschen'' jünger gemacht, also ca. 19 Jahre jung. John ist 15 Jahre älter, also 34.
Die Charaktere gehören zu den Büchern von Sir Arthur Conan Doyle und der Serie Sherlock!
Viel Vergnügen beim Lesen c:
Reviews und Kritik erwünscht
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Schmerzen.
Es tat furchtbar weh.
Höllische Schmerzen durchfuhren seinen Körper. Die Klinge war tief in seiner Brust und die Hand, die sie festhielt schien sie noch weiter hineindrücken zu wollen. Der Mann sah Sherlock tief in die Augen. Er war sehr amüsiert den jungen Mann seine Schmerzen anzusehen und grinste. Als er herannahende Schritte vernahm, riss er mit einer schnellen Bewegung das Messer wieder heraus und sein Gegenüber sank auf die Knie. ‚,Auf Wiedersehen, Mister Holmes!'', sagte der Mann im grauen Anzug und verzog sich mit einem geringschätzenden Lächeln vom Tatort. Sherlock presste seine Hand gegen die Wunde und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Sein ganzer Körper zitterte und die Schmerzen waren unerträglich. Gerade, als er auf die Beine kam, erkannte er den Mann, dem der Angreifer nicht begegnen wollte. Sherlock stolperte auf ihn zu, dankbar, dass er hergekommen war.
,,Sherlock? Wo sind Sie? ''. John Watson sah sich um, konnte in der Dunkelheit jedoch nicht viel erkennen. Der junge Mann wollte ihm entgegenrufen, konnte jedoch keine Kraft dafür aufbringen und versuchte sich die letzten Meter zu ihm zu schleppen. Es wurde für ihn immer schwieriger die Augen offen zu halten und seine Schritte wurden mehr und mehr zu einem Taumeln. ,,..J..John..''. Sherlock versuchte verständlich zu rufen, jedoch war es nur ein Flüstern, was über seine Lippen kam. ,,John.. I..ich..- ''. Eine weitere Schmerzwelle ließ ihn seinen Satz beenden. Er kniff seine Augen zusammen und eine Träne fand ihren Weg aus dem Auge heraus und glitt seine Wange hinab, bis sie letzten Endes am Kinn hinuntertropfte. John drehte sich in die Richtung, aus der er Sherlocks Stimme vernommen hatte.
,,Oh Gott, nein!'', flüsterte er mehr zu sich selbst, als zu Sherlock. Er eilte in seine Richtung und konnte den jungen Mann noch im letzten Moment vom Sturz abfangen. Sherlock fiel in Johns Arme. Weitere Tränen liefen seine Wangen hinab, jedoch aus Erleichterung. Er war erleichtert ihn nochmal sehen zu können. Erleichtert, dass er bei ihm war. John sank mit Sherlock im Arm auf die Knie und platzierte den zitternden und eiskalten Körper auf seinen Beinen, sodass Sherlock liegen konnte und blickte auf ihn herab. John presste seine Hand auf Sherlocks Wunde und hoffte so, den Blutfluss etwas stoppen zu können. Er wirkte zerbrechlich – seine Haut war bleicher, seine Augenringe dunkler als sonst. Sein Atem ging schnell und zitternd. John vernahm ein leichtes Rasseln in seinen Atemzügen – kein gutes Zeichen. Blut hatte sich in seiner Kehle und wahrscheinlich auch schon in den Lungen angesammelt. Schnell zückte der Doktor sein Mobiltelefon und rief einen Krankenwagen. Nachdem alles geregelt war und er auflegte, sah er Sherlock an, welcher seine Augen kaum noch offenhalten konnte. ,,Sherlock? Hören Sie mich? ''.
Der junge Mann versuchte seinen Blick auf Johns Gesicht zu fokussieren, jedoch wurden seine Augenlider immer schwerer. Mehrmals versuchte er zu blinzeln, um die Sicht zu klären. Der dunkle Schleier, der alles umhüllt hatte ließ nicht von ihm ab. ,,Sherlock. Sie müssen jetzt wach bleiben! Tun Sie das für mich? ''. John sah Sherlock an und spürte, wie sein Körper immer schwächer zu werden schien. Blut lief aus Sherlocks Mundwinkel und seine Augenlider fingen an gefährlich zu flackern. Scheiße! Wo bleibt der Krankenwagen? John sah sich in der Gegend um. Keine Sirenen, keine blauen Lichter – nichts was darauf gedeutet hätte, dass der Krankenwagen in der Nähe war. Sherlock streckte seine Finger nach Johns Pullover aus und krallte sich schwach in diesen. Sein Atem wurde immer langsamer und schwerer und ein leichtes Husten ließ noch mehr Blut aus seiner Kehle frei. Der junge Mann verzog das Gesicht vor Schmerz und rollte seinen Kopf zur Seite. John legte sanft seine freie Hand auf Sherlocks Wange und drehte seinen Kopf wieder zurück zu ihm.
Er blickte auf die sterbende Gestalt auf seinem Schoß und konnte seine Tränen nun nicht mehr zurückhalten. „Sherlock.. Bitte! Bleib wach!" John hatte gar nicht bemerkt, dass er angefangen hatte seinen eigentlichen Patienten zu duzen und wischte mit seinen Fingern den kühlen Schweiß auf Sherlocks Stirn weg. Ein leichtes Zucken durchfuhr den Körper des jungen und nach einigen Sekunden öffnete er seine Augen für einen Spalt. Er öffnete seinen Mund und versuchte nun etwas zu sagen. John bemerkte dies sofort und sah in die kühlen, blauen Augen. Sie waren mit Angst erfüllt. „Nicht sprechen, Sherlock. Du musst nur wach bleiben!". Einen Moment lang wartete Sherlock – er wollte seine Kraft sammeln. „Joh- n..". Sherlock verlor den Fokus und suchte Johns Augen. „Es.. Es tut.. m-mir leid, John..". Weitere Tränen bahnten sich ihren Weg aus Sherlocks Augen. „Wach bleiben Sherlock! Bleib wach!". Als der schwache Körper auf seinem Schoß in sich zusammensank und Sherlocks Finger den Pullover losließen, hörte John die Sirenen des nahenden Krankenwagens.
Kapitel 1
-Fünf Wochen vorher-
Das Klingeln des Telefons schallte an den kahlen Betonwänden wieder. Es wirkte dadurch viel lauter und auch sehr viel nerviger als sonst. Sherlock öffnete langsam seine Augen. Seine Lider waren schwer und er spürte, dass seine Augenringe wieder an Dunkelheit zugenommen hatten. Mit einem Seufzen richtete er sich von der Matratze, die auf dem kühlen Boden lag auf und kramte sein Mobiltelefon aus seiner Jackentasche. Gerade, als er es in der Hand hielt, legte der Anrufer auf. Er rieb sich kurz die Augen und sah auf den Bildschirm.
3 verpasste Anrufe von DI Lestrade.
„Schon wieder..", murmelte er und steckte das Telefon zurück in die Jacke. Seine Blicke gingen durch den Raum. Ein verlassenes Gebäude mitten in London war perfekt, um sich einen Schuss zu setzen. Für kurze Zeit blieb Sherlock mit dem Blick auf der Spritze hängen, die er am vorigen Abend benutzt hatte. Diesmal war er für sehr lange Zeit „weg" gewesen. Sherlock hatte keine Ahnung, was passiert war, um seine Depressionen wiederkehren zu lassen, jedoch wollte er sich auch nicht daran erinnern. Er stand langsam von seiner Matratze auf und sah an sich runter. Zerrissene Jeans, verwaschenes Shirt und eine Kapuzen Jacke. Es war eine Seltenheit, dass Sherlock Holmes sich in solcher Kleidung herumtrieb, da er doch Hemden, Jacketts, schwarze Hosen und seinen langen schwarzen Mantel bevorzugte. Das kümmerte ihn jedoch nicht. Nicht in diesem Moment.
Er zog sich die Kapuze über den Kopf und verließ schnellen Schrittes das alte Gebäude. Auf dem Weg nach draußen sah er einige Leute auf dem Boden oder ebenfalls auf alten Matratzen liegen, die sich entweder gerade einen Schuss setzten oder dabei waren ihren Trip auszuleben. Sherlock war nicht der einzige, der diese Räume schon fast sein zweites zu Hause nennen konnte und er selbst war nicht wirklich stolz darauf. Jedoch hatte er keine andere Wahl. Anders konnte er nicht seine Depressionen bekämpfen, die wie Gewitterwolken über seinem Kopf aufzogen und auf ihn niederregneten. Draußen angekommen sah er sich kurz um und tatsächlich waren Wolken aufgezogen, die die Erde mit ihrem Regen durchnässten. Er fragte sich manchmal selbst, weshalb er ausgerechnet in solch ein Gebäude ging, um high zu werden und nicht einfach zu Hause blieb. Es war möglicherweise die Anonymität, die er in diesen Räumen hatte und das Gefühl, vollkommen abgeschottet von den Leuten zu sein, die ihn kannten. Es waren zwar nie viele gewesen, aber Sherlock wollte auch nicht wirklich noch mehr kennenlernen.
Als er bei seiner Wohnung ankam, seufzte er.
Fast zwei Stunden war er unterwegs gewesen und der Regen hatte ihn völlig unterkühlt. Er öffnete die Tür des Hauptgebäudes und eilte die Treppen zu seiner Wohnung hoch. Unten im Flur stand Mrs. Hudson, doch Sherlock war nicht danach mit ihr zu reden. Manchmal fragte er sich, ob sie wusste, dass er ein kaputter Junkie war, jedoch hatte er keine Lust mit ihr darüber zu reden. Oder mit irgendwem anders. Sherlock eilte ins Badezimmer und befreite sich von seiner nassen Kleidung. Um wieder warm zu werden und den Geruch des alten Gebäudes loszuwerden, stellte er sich unter die Dusche. Das heiße Wasser brannte auf seiner kühlen Haut, jedoch ließ er sich nicht davon stören. Nach einigen Minuten stieg er aus der Dusche und trocknete sich ab.
Langsam ließ er seinen Blick seinen freien Oberkörper hinuntergleiten. Die Narben darauf waren nichts neues, aber die Prellungen schon. Er hatte sich mehrmals schlagen müssen, als er an Informationen wollte, also konnte er diese nicht ganz zuordnen. Seufzend wendete er den Blick von seiner blassen Haut ab und ging in sein Schlafzimmer, wo er sich ein paar Boxershorts und ein neues Shirt überzog. Langsam ließ er sich auf sein Bett sinken. Die Drogen in seinem Körper wirkten nicht mehr und die Gewitterwolken in seinem Kopf waren zurück. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er bereits seit 56 Stunden keine einzige Minute richtigen Schlafes hatte. Wenn er high war, war er in einer Art Bewusstlosigkeit – dies zählte er nicht zum Schlaf.
Sherlock ließ sich zurückfallen und starrte an die Decke. Wieso suchten die Depressionen ihn wieder heim? Wieso war er nicht in der Lage wie andere Menschen Dinge zu vergessen? Seine Augenlider waren schwer wie Betonklötze und er kämpfte nicht mehr gegen die Müdigkeit an. Er schloss seine Augen und spürte, wie seine Gedanken langsam den Fokus verloren und endlich hatte er es geschafft – er war eingeschlafen.
