Disclaimer: Die Figuren gehören natürlich Tolkien.

A/N: Die Story entstand durch die verrückten Ideen von mehreren Schreiberlingen, mein Dank gilt euch! ;D


Kapitel 1: Elrond's Rat

Es war einmal ein Zwerg. Der lebte in Mittelerde. Und er hieß Gimli.

Gimli war kein Zwerg wie alle anderen Zwerge. Es begann schon damit, dass er ein enormes Interesse an Elben hegte. An Elbenmännern, um genau zu sein. Bei den meisten Zwergen ist das anders.

Dazu muss man wissen, dass Zwerge im Allgemeinen nicht gut auf Elben zu sprechen sind. Genauso wie Elben Zwerge nicht besonders mögen. Doch Gimli war eben ein besonderer Zwerg. Daher auch sein Interesse.

Anfangs wusste niemand, dass Gimli so besonders war. Er wuchs bei seinem Papa Glóin auf. Über seine Mama ist weiter nichts bekannt – vielleicht war es eigentlich ein Elb, und er hatte das Interesse an Glóin verloren, aber eigentlich ist das unwahrscheinlich. Die meisten Zwerge mögen ja keine Elben.

Jedenfalls kam dann der Tag, an dem Glóin sich entschloss, dass Gimli mehr von der Welt sehen sollte. Zu dem Zeitpunkt war gerade eine Nachricht von Elrond von Bruchtal gekommen, welche besagte, dass er einen Rat abhalten wollte und die Zwerge doch bitte einen Abgesandten schicken sollten.

Elrond mochte natürlich keine Zwerge, aber er wollte nicht, dass es für die Nachwelt so aussah, als hätte er etwas gegen sie. Deswegen hatte er die Nachricht geschickt und sich darauf verlassen, dass von den Zwergen niemand kommen würde. Die Zwerge mochten ja keine Elben und keiner von ihnen würde freiwillig zum Rat kommen.

Allerdings war die Sache die, dass Glóin gerade furchtbar Ärger mit seinem Herrn Dáin hatte. Das war so gekommen: Glóin war gemütlich den Gang hinuntergegangen, als plötzlich ein Stein aus dem Boden schoss und ihn zum Stolpern brachte. Verzweifelt versuchte Glóin, sich irgendwo festzuhalten, damit er nicht in den tiefen Abgrund vor ihm stürzte. Alles, was ihm in die Finger kam, war Dáins Bart. Dies war Glóins Version der Geschichte.

Dáins war die, dass sie einen Gang entlang gegangen waren, Glóin über seine Füße gestolpert war und dann, weil Dáin über ihn gelacht hatte, versucht hatte ihm sämtliche Barthaare auszureißen.

Wie auch immer, jedenfalls war Dáin Glóins Herr. Und Glóin musste tun, was Dáin sagte. Dáin wollte ihn jetzt bestrafen. Und als er von der Einladung Elronds erfuhr, entschloss sich Dáin, Glóin zur Strafe zu Elrond zu schicken.

Glóin war darüber gar nicht glücklich, aber Dáin war ja sein Herr, also musste er das machen. Und um nicht allein zu leiden und wenigstens einen vernünftigen Zwerg in der Nähe zu haben, entschloss sich Glóin, seinen Sohn Gimli mitzunehmen.

Gimli war gar nicht unglücklich deswegen. Er hatte noch nie einen Elben gesehen, war sich aber jetzt schon sicher, dass das sehr interessant werden musste. Also begann er freudig, seine Sachen zu packen.

Schon da wurde Glóin misstrauisch, denn eigentlich hätte Gimli todunglücklich sein müssen. Aber er wollte nicht weiter nachfragen und so machten sie sich bald auf den Weg.

x.x.x

Bei Elronds Rat angekommen, ging alles seinen üblichen Gang. Elrond weigerte sich, entsetzt und entrüstet darüber, dass doch Zwerge gekommen waren, in ihre Richtung zu blicken und Glóin nutzte das aus, um ihm tintenverschmierte Papierkügelchen in die Haare zu werfen.

Gimli jedoch war begeistert. Diese Elbenmänner waren genau das, was er sich erträumt hatte... Nicht einmal der fehlende Bart störte Gimli besonders.

Wer ihn am meisten faszinierte war ein strohblonder Elb, der ihm gegenüber lässig in seinem Stuhl hing und sich die Nägel rosa lackierte.

Gimli erwachte rechtzeitig aus seiner Trance, um zu hören, wie Elrond sich entnervt an den blonden Elben wandte: „Legolas, würdest du bitte den Nagellack wegstellen und dich an der Diskussion beteiligen?"

Legolas! Er wusste den Namen! Begeistert musterte Gimli den Elben abermals.

Legolas grummelte etwas vor sich hin, das Gimli auf die Entfernung zu seinem größten Bedauern nicht verstand, und stellte das Fläschchen auf die Stuhllehne neben sich. Das Fläschchen kippte um und der Inhalt ergoss sich über die Kleidung eines dunkelhaarigen Menschen, der dort saß. Dieser starrte einige Momente reglos auf den rosa Fleck in seinem Umhang, dann ergriff er ein in der Nähe stehendes Tintenfläschchen.

Bewundernd stellte Gimli fest, wie hellsichtig Legolas doch war, denn schon hatte er sich hinter dem Stuhl Erestors, dem ersten Berater Elronds, verschanzt. Erestor sah sich nun in der Schusslinie und sprang auf. „Boromir!", fauchte er den dunkelhaarigen Menschen mit dem rosa Fleck im Umhang an. „Wenn mich ein Tintenspritzer trifft, hetz ich Aragorn auf dich!"

Gimli ahnte, dass Aragorn wohl der schwarzhaarige Mensch sein musste, der sich nun – ohne abzuwarten, ob Erestor nun getroffen werden würde oder nicht – selig auf Boromir stürzte.

Ein grauhaariger Alter mit Spitzhut sprang auf. „Hört ihr wohl sofort auf! Dieses Verhalten ziemt sich nicht für einen Erben Isildurs!"

Damit musste er wohl Aragorn meinen, denn dieser löste grummelnd seine tintenbespritzte Hand von Boromirs Kehle und setzte sich wieder.

Das tat allerdings eigentlich nichts mehr zur Sache, da Elrond inzwischen bemerkt hatte, von wem die Tintenkügelchen kamen, und er nun versuchte, Glóin im nahen Brunnen zu versenken und die anderen sich sowieso leidenschaftlich stritten.

In diesem Chaos saß Gimli verträumt auf seinem Stuhl und betrachtete den hübschen Legolas – nun mit blauem Haar, weil ihn ein verirrtes Tintenfläschchen von Glorfindel getroffen hatte. Eigentlich hatte Glorfindel auf Lindir gezielt, der sich wegen Glorfindels Aussage, der Ring sei ein durch und durch lasterhaftes Geschöpf, auf dem Boden wälzte vor Lachen. Aber man trifft halt nicht immer.

Legolas jedenfalls schien inzwischen der Meinung zu sein, dass sich offensichtlich sowieso niemand für ihn interessierte (womit er sich täuschte, denn Gimlis Augen folgten jeder seiner Bewegungen. Aber man/elb kann ja nicht alles wissen.), und ließ sich beleidigt auf seinem Stuhl nieder. Dann stellte er allerdings fest, dass er nun wieder direkt neben Boromir saß, der ein unheilverkündendes Grinsen aufgesetzt hatte.

Kreischend sprang Legolas auf, stürzte quer durch den Raum, erblickte dort Gimli und warf sich ihm um den Hals. „Hilfe! Rette mich!", fiepte er, als Boromir drohenden Schrittes näher kam.

„Sicher doch, Liebes...", erwiderte Gimli mit tiefer, männlicher Stimme. Er erhob sich, ergriff seine Axt und trat Boromir entgegen. Dieser beobachtete ihn ein wenig verwundert.

Gimli holte aus und schlug nach Boromir. Verfehlte ihn allerdings und traf stattdessen eine Steinplatte. Da riss ihn etwas von den Füßen, es klirrte und er wurde ein paar Schritte rückwärts geschleudert.

Als Gimli sich verwirrt blinzelnd aufrichtete, stellte er fest, dass seine Axt in Stücke gebrochen war. Hinter sich hörte er ein Kichern. „Der Ring kann nicht zerstört werden, Gimli, Glóins Sohn!", gackerte Elrond, der inzwischen mit Glóin im Brunnen saß, bevor er ein weiteres Tintenfläschchen über Glóins Bart entleerte.

Gimli starrte verwirrt auf Elrond, der nun von Glóin unter Wasser gedrückt wurde. „Ring? Welcher Ring?"Er drehte sich um und erblickte auf der Steinplatte einen goldenen Ring. „Ach, der..."

Er rappelte sich seufzend auf, wandte sich um und... blickte in ein Paar azurblauer Augen, die ihn bewundernd betrachteten. „Du bist sehr tapfer, weißt du das?", flötete Legolas und sorgte damit dafür, dass Gimli tiefrot anlief.

„Na ja... man tut was man kann", nuschelte er. Dann ließ er sich auf einem der wenigen Stühle nieder, die noch nicht mit Tinte bespritzt oder von Papierschnipseln bedeckt waren und winkte Legolas. „Setz dich doch zu mir..."

Der blauhaarige Elb folgte schüchtern seiner Einladung.

Dem folgte ein betretenes Schweigen, da keiner von beiden so recht wusste, was er sagen sollte. Schließlich fragte Gimli: „So... Du heißt Legolas, nicht wahr?"

Legolas nickte eifrig. „Ja, und ich bin der Sohn von Transu- ich meine Thranduil, dem König des Düsterwaldes. Und du?"

„Gimli, Sohn von Glóin – von dem da drüben", stellte Gimli sich vor und deutete auf Glóin, der nun verzweifelt versuchte, Elronds Hand mit der Schere von seinem Bart fernzuhalten.

Legolas sah hinüber und lächelte entzückt. „Dein Vater ist auch sehr tapfer, nicht wahr?"

Gimli räusperte sich. „Nun... Lass uns über etwas anderes reden, ja? Hast du Kinder?"

Legolas sah ihn verwirrt an. „Ich? Nein, ich bin ja nicht verheiratet. Unberührt bis zur Ehe! Ist das bei euch nicht so?"

Gimli zögerte. „Nun – doch – nur hält sich eigentlich keiner dran, weißt du. Stehst du eigentlich auch auf die falsche Rasse?"

„Falsche Rasse? Wieso falsche Rasse?"

„Na ja, mir sind eigentlich Elbenmänner lieber als Zwergenfrauen..."

„Ich hab noch nie eine Zwergenfrau gesehen."

„Ich hab auch noch keine Elbenfrau gesehen."

„Wieso sagst du dann, dir sind Elbenmänner lieber?"

„Na ja..."Gimli räusperte sich. „Ich habe schließlich dich gesehen, und, weißt du... Ich kann dich zwar nicht heiraten, aber..."

„Wieso nicht?"

„Du bist doch ein Elb, mein Vater mag keine Elben..."

„Wieso? Das ist gemein!"

„Kann ja sein, aber hör mal, Legolas..."

„Mein Vater mag auch keine Zwerge."

„Wundert mich nicht, aber..."

„Aber ist das nicht komisch?"

„Doch doch, aber was ich sagen wollte..."

„Ich hab gehört, Círdan hat nichts gegen Zwerge, dabei ist er ein Elb."

„Kann sein, aber..."

„Meinst du, er hatte was mit nem Zwerg?"

„Was weiß ich? Ich wollte nur..."

„Ich glaub's nicht, aber er hat einen Bart."

„Das steht ihm sicher gut."

„Meinst du? Aber ich hab keinen."

„Du siehst trotzdem gut aus."

„Ehrlich?"

„Ganz ehrlich!"Gimli ergriff Legolas' Hand und lächelte ihn freundlich an, woraufhin dieser rot anlief und die Augen niederschlug. Der Elb schniefte. „Unsere Eltern werden sich nicht mögen, Gimli, es hat keine Zukunft..."

„Das macht doch nichts, Legolas..."

„Nein?" Legolas blinzelte verwirrt. „Aber wie wollen wir dann heiraten?"

„Darüber können wir doch später reden, Legolas, oder?", beschwichtigte ihn Gimli. „Erst mal sollten wir, ähm, probieren, ob das mit dem Zusammenleben auch klappt..."

„Ich kann aber keine Wäsche waschen!"

Gimli starrte Legolas einen Moment verwirrt an. „Wäsche? Ich meinte doch..."

„Und kochen kann ich auch nicht."

„Macht nichts, Legolas, ich meinte doch..."

„Ich kann gar nix."Legolas brach in Tränen aus.

Gimli tätschelte beruhigend seine Hand. „Macht doch nichts, Legolas, ich meinte nur, dass wir – ähm – uns vielleicht unterhalten könnten und – äh – Spiele spielen – gewisse Spiele – oder so."

„Spiele spielen? Da verlier ich immer", schniefte Legolas. „Ich bin ein Versager..."

„Das bist du gar nicht, Legolas", versicherte Gimli. „Du bist sehr, sehr hübsch. Und bei den Spielen, die ich meine, gibt es auch gar keinen Verlierer..."

Legolas wischte sich mit dem Ärmel über die Augen (wobei er sein Make-up verwischte) und schniefte abermals. „Aber Ada wird es nicht mögen, wenn ich meine Zeit mit einem Zwerg verbringe..."

In dem Moment bemerkten sie, dass es um sie sehr still geworden war. Als sie sich umwandten, erblickten sie einen kleinen Hobbit, der in der Mitte des Raums stand und sich unsicher umblickte. „Ich nehme den Ring!", sagte er. „Obwohl ich den Weg nicht weiß."

Gimli beugte sich zu Legolas. „Den Weg wohin?"

„Melkor, oder so..."

„Melkor? Der ist doch verbannt..."

„Dann Mondor."

„Auf dem Mond?"

„Ich weiß nicht..."

Der nun mehr blau- als grauhaarige Alte trat zu dem Hobbit. „Ich werde dir helfen, diese Bürde zu tragen, Frodo Beutlin... Solange sie dir auferlegt sein mag."

„Bürde? Welche Bürde?", fragte Gimli flüsternd.

„Ich weiß nicht... Aber es ist rührend", erklärte Legolas und wischte sich eine Träne aus dem Auge.

Aragorn, der beleidigt vor sich hin grummelnd auf seinem Stuhl gesessen hatte, stand auf. „Wenn ich dich mit meinem Leben oder meinem Tod schützen kann, werde ich es tun", verkündete er, bevor er vor dem Hobbit niederkniete. „Du hast mein Schwert!"Dann trat er zu dem Alten und flüsterte: „War das gut so? So spricht doch ein Erbe Isildurs, oder nicht?"

„Ganz genau so! Ich bin stolz auf dich, Aragorn!"

Zu seinem Schrecken sah Gimli da, wie Legolas ebenfalls aufstand. „Und du hast meinen Bogen!", sagte er gerührt, während er ebenfalls zu dem Hobbit trat.

Das konnte Gimli nicht zulassen! Seine große Liebe durfte nicht auf den Mond geschossen werden! Jedenfalls nicht ohne ihn! Gimli sprang auf. „Und meine Axt!", rief er, bevor er Legolas nacheilte.

Auch Boromir schoss sich an (er ärgerte Aragorn eigentlich nur deshalb ständig, weil er ihn so süß fand, wenn er sich aufregte. Deswegen wollte er auch unbedingt mit Aragorn mitgehen.) Nach ihm tauchten auch noch drei weitere Hobbits, Sam, Merry und Pippin auf, die ebenfalls mitgehen wollten (damit wollten sie vermeiden, dass drei weitere potentielle Väter der vom Aussterben bedrohten Rasse „Hobbit"durch Tintenvergiftung dahin gerafft wurden.)

Und so war es beschlossen.

TBC... Jedenfalls gegen Reviews ;)