Es klopfte am Fenster. Honey öffnete verschlafen ihre blauen Augen; Petronius, der große schwarze Wolf schlief noch am Fuß ihres Bettes. Sie schob die Vorhänge zur Seite und sah draußen vorm Fenster einen Bartkauz mit einem Brief für sie am Bein. Nach dem sie das Fenster geöffnet hatte, flog der Vogel ins Zimmer, ließ den Brief fallen und verschwand wieder. Honey sprang aus ihrem Bett und hob den Brief auf. Ihre blonden Locken flogen ihr ins Gesicht. Petronius hob kurz den Kopf, doch dann schlief er uninteressiert weiter.

Miss Honey Rubina Jackson
Honigtopf
Hogsmeade

Sie drehte den Brief um und suchte nach einem Absender, doch alles was sie fand war ein viergeteiltes Wappen mit einem großen „H" in der Mitte. „H" wie Hogwarts! Aufgeregt riss sie den Brief auf, zwei Pergamente kamen zum Vorschein. Das eine schien eine Art Liste zu sein, auf dem anderen war zu lesen:

HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI

Schulleiter: Albus Dumbledore
(Orden der Merlin, Erster Klasse, Großz., Hexenmst.
Ganz hohes Tier, Internationale Vereinig. D. Zauberer)

Sehr geehrte Miss Jackson,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.
Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten ihre Eule spätestens am 31. Juli.

Mit freundlichen Grüßen

Minerva McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin

„MOOOOOOOOM!" Honey schrie aus Leibeskräften und rannte aus ihrem Zimmer in die Küche, wo ihre Mutter vor Schreck beinah ihren Zauberstab in den Haferbrei fallen, indem sie gerade rührte.
„Honey! Kind! Was ist denn los?"
Honey schaffte es gerade noch über Allegra, den Wolf ihres Bruders zu springen, als sie sich auf ihre Mutter stürzte und ihr den Brief unter die Nase hielt. Mrs Jackson nahm ihr den Brief aus der Hand, las ihn kurz durch und begann ebenfalls erfreut zu kreischen.
„Wasnlos? Was macht ihr denn so früh son Krach?" Meckerte ein stämmiger, ebenfalls blondgelockter, doch ziemlich verpennt aussehender Junge von etwa 14 Jahren.
„LEO! LEO! LEO! SCHAU DOCH!" Rief Honey und reichte ihrem Bruder begeistert den Brief. Er überflog ihn gelassen und warf ihn dann uninteressiert auf den Tisch.
„Und?" Sagte er genervt. „War doch von Anfang an klar." Doch keiner beachtete ihn.
„Das müssen wir Oma schreiben! Und Eurem Vater! Eine Antworteule müssen wir auch noch verschicken! Und der Zauberstab! Wir müssen ihn in Auftrag geben! LEO! Ruf Paracelsus herein!" Während Mrs Jackson aufgeregt durch die Küche lief und Briefumschläge, Pergament, Tinte und Feder zusammen suchte, ging Leo, der gerade seine Schüssel mit Haferbrei füllen wollte, zum Fenster und brüllte „CELL!" hinaus. Kurz darauf kam ein riesiger Uhu herein geschwebt und landete elegant auf einer Stange neben dem Herd. Mrs Jackson kritzelte aufgeregt mehrere Briefe und verteilte dabei kleine, smaragdgrüne Tintenkleckse über die gesamte Tischdecke. Danach stand sie auf und blickte auf ihren Mondkalender.
„Ah! In 10 min ist Vollmond! Honey zieh dir schnell was über wir müssen raus."
„Warum denn? Was soll ich denn?" Fragte Honey verwirrt.
„Wir brauchen einen Ast von deinem Baum für deinen Zauberstab." Antwortete ihre Mutter und warf sich einen Umhang über.
„Aber ich kann doch von Frankie keinen Ast abbrechen!" Brüllte Honey entgeistert.
„Wie kann man nur einem Baum einen Namen geben? Und noch dazu einen so Blöden?" Murmelte Leo kauend.
„Der Name ist gaaaar nicht blöd!"
„Isser doch!"
„Ruhe jetzt!" Brüllte jemand aus dem Kamin. Zwischen den Flammen war der Kopf eines Mannes erschienen. Seine Haare waren lang, glatt und schwarz und seine braunen Augen blickten wie immer freundlich und gut gelaunt aus dem harten Gesicht.
„Daddy!" Honey lief zum Kamin und schwenkte den Kamin vor dem freundlichen Gesicht das ihr entgegen blickte. „Schau nur Daddy ich bin aufgenommen!"
„Armand! Liebling! Sie ist aufgenommen! Ist das nicht herrlich?" Vor lauter Freude schien Mrs Jackson alles andere vergessen zu haben.
„C´est fantastique! Das muss isch gleisch eurem Großpapa erzählen. Et mon fils? Bisst du nun endlisch Vertrauenssschüler?" Er wandte sich neckisch an Leo.
„Dad, du weißt doch, dass man erst ab der fünften ernannt werden kann!" Sagte Leo und löffelte weiter in seinem Haferbrei.
„Bien sur!" Lachte Mr Jackson aus dem Kamin. „Solange du Quidditch spielst, bin isch ja zufrieden."